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Historie, Kunst, Natur, Wanderung und Wissenschaft

Ein durch Einlösung eines Versprechen an den Vater der Weitwanderwege CARL HERMANN 1917-1986 entstandenes Wander Gedenk Buch
Einladung 2023 1v3


Inhalt Vorwort
C.H.1. 100 Jahre Elsa Hermann Abschied C.H.Mutter Vater Gebet Prangerhansel
C.H.2. Bildhauer und Vater der Weitwanderwege
Wandern ist keine neue Erfindung Nord Süd Weg Entstehung Die Berge erhalten jung Gleinalmspeik Die Sonne weckt die Gipfel Vom Ankogel bis zum Triglav Vor staunen vergass ich aufs Wandern Habs gern gemacht fürs Heimatland Südweglied Der Weg Der Tod das ewige Gesetz Feierobend Jakob Petschenig Herr mein Leben war so kurz Weitwandervater NSW Hermann Urnen Beisetzung Vermächtnis Stein Gedenkstein Enthüllung Gottfried Hermann BERGSTEIGERMUTTER Eibiswald Carl Hermann Gedächtnis Ausstellung - Die Trauerde - Flüchtlingsdenkmal - Heidemännlein - Der Betrachter - Mosaik im Hallenbad Eigenheim Der Sämann Waidhofens Weitwanderwege Österreich Chronik ÖAV Melk 25Jahre ÖAV Überregionale Was bedeuted GANZ Neuer Südwegführer Wegbeschreibung 05 ÖAVWW 65-ziger Gratulation 
WGB1.WANDER GEDENK BUCH HERMANN SCHREIN Der Weg ist das Ziel Zerlumpte Gestalten Herzlich willkommen Sein Geist umschwebt die Berge Vieles ging mir durch den Sinn Nur ein Wort das würdig wäre Der Schrein im Tauernführer Schrein Gipfelbuch Gipfel der BERGE Schrein Erstbesteigung Wintererstbesteigung WGB2.LEITENBAUER Sauofenspitze Abschied Alpenrose Nachtgedanken Rupprechtseckgipfel WGB3.FREYTHAL Schießeck WGB4.STEINBERGER Weißrinnspitz Jausengrubentraum Weißrinnspitz WGB5.LENAU Krippelberg Menschenherz Gipfelkreuz Auf-Abstieg Zufälle An den Tod KRIPPELBERGLIED Stefan Schefberger WGB6.HÖLDERLIN Knallstein Atenoria KNALLSTEINLIED Traumes-Traum Träumt nicht Hyperion Reflektionen WGB7.PLODER Zinkwandgipfel Ploder Abschied Reimes Turm WGB8.SCHEFBERGER Zinkwandbiwak 40 Jahre Toni Streicher Traum oder Wirklichkeit - Seemanns Abend Naturgesetz ZINKWANDLIED WGB9.FALUDI Geschriebenstein Schirmherr Krainer Faludi WGB10.KRAINER Wolkengrube Frühlingserwachen Wühlmäuse August Krainer Briefe Glockenheimkehr Josef Krainer WGB11.ADAM GROGGER Grimmingtor WGB12.ÖBM Öblarner Berg Musik Waidhof Hochmut Demut  Leuchtende Spiralnebel    
WGB13.CARL HERMANN NSW Nord Süd Weg 1.Schaudepot C.H.Blockheide Teufelsbett Granit Steinerne Zeugen C.H.Gedenkmesse Nebelstein-Eibiswald ZUM GELEIT Enchainement Franzosenstein 2.NSW Buch 7.Kontrollstelle Jauerling Bäume prägen die Landschaft Der Grüne Weg Veitsch Graf-Meran-Haus Wegekreuzung Zeichen C.H.EU Wegekreuzung Hochschwab Biwak Für immer fort geh'n Häuselalmhütte Eisenerzer Reichenstein Leoben Mugel C.H.Notunterkunft Eibelkogel Kleinalpen Speikkogel Der Gott der Jugend Hölderlin Am längsten Ast? Gleinalmhaus Buch Stierkarkreuz Wölkerkogel Speikkogel Pack Alpenkräutergarten C.H.PAULUSKAPELLE Bergmesse C.H.Fürbitten Weitwanderermesse Steirische Seespitze Koralmspeik Die Krämerin Der Wald Der Baum Russ Hans Klöpfer EndstationSimperl
WGB14.STEICHER Dachsteinloch Wegschild WGB15.HOLL Hochgolling Nordwand Hier ist es still WGB16.BERNHARD Dürrenschöberl 25Jahre Lassing Wahrheit? WGB17.LITERATUR Buchberg WGB18.KUKULA Musik Gumpeneck WGB Ende

 
Vorwort 20181028

  Am Gipfel des Hochschwung las ich im Gipfelbuch die Eintragung von dem Musiker , er wohnte damals in St.Peter im Sulmtal. Dort wiederum entstand die Freundschaft mit dem Chronisten und Organist , ein Cousin von dem Bildhauer Carl Hermann. Bei der Bergmesse in der Pauluskapelle auf der Weinebene, die ich mit Herrn Krainer besucht hatte, trafen wir anschliessend bei der Einkehr in der Gössler Hütte mit Carl Hermann zusammen. Es war kurz vor der Album Lesung, Herr Hermann fuhr in seiner Jugendzeit oft mit dem Fahrrad ins Gesäuse, später war er auch dort einige Zeit Kletterlehrer. Auch den Ödstein hatte er bestiegen, so ergab sich gleich ein ausführliches Gespräch. Durch ihn beging ich zweimal seinen NSW, beim zweiten Mal war ich sogar motiviert, fehlende und falsche Markierungen durchgehend zu ergänzen. Nach einem Besuch in seinem Grillensteiner Heim hatte ich mit ihm ein letztes Zusammensein im Allgemeinen Krankenhaus in Wien, bevor er dann in das Tor ins Jenseits vorausgegangen ist. Mit seiner Frau Elsa führte ich noch einen ausführlichen Schriftverkehr. Aus Gmünd erhielt ich an die Einladung zu einem Festakt, so erfuhr von 100 Jahren C.Hermann. Ich werde an Carl in Stille gedenken und habe dazu einen steinernen Zeugen in meiner Umgebung gefunden 2v17, für den Festakt wünsche ich ein besinnliches Gelingen. Meine Anerkennung und Dank für die gelungene Hermann Dokumentation von Frau und Herrn Nödl, die sehr viel für das Gedenken und vor allem  für den künstlerischen Nachlass des Bildhauers geschafft und vollendet haben. Werkverzeichnis   

Zur 2. Auflage des Wander Gedenk Buch WGB 19970427
  Das WGB habe ich aktualisiert und neu gestaltet. Vorher waren die Kapitel chronologisch geordnet, jetzt wurden Themenblöcke gebildet: WGB, Carl Hermann 7v14, Briefe, Presseberichte und so weiter. Neues wurde aufgenommen und Überflüssiges herausgenommen.
  Der Verlust durch Entwendung des im Jahre 1993 beim Waidhofsee hinterlegten WGB, war der wesentliche Grund, es noch ausführlicher und umfangreicher zu gestalten. 1994, beging ich den Südweg, 1995, durfte ich am 05 Markierung Mängel ergänzen und am Weg einige Kunstwerke von Carl Hermann konservieren. Es entstand eine Beschreibung von Naturerlebnissen und Träumen, über eine Lebensphilosophie, eine Sammlung von Lyrik, Poesie und Spruchweisheit des Volkes, ein Gedenk- Touren- und Dokumentationsbuch einer Epoche. Ein Erinnern an eindrucksvolle Berg- und Wandererlebnisse, ein Anstoss zum kreativen Selbsterleben, auch für jene denen die Gesundheit oder das Alter den Fuss lähmte.
  Ob ich diesen Anforderungen gerecht geworden bin? – Darüber werden Sie, werte Leser, selbst urteilen. Wenn Sie nur einen Bruchteil, meiner Freude und meiner Begeisterung bei der Niederschrift nachempfinden, bin ich zuversichtlich. Mein Dank gilt den Verfassern und den Autoren der verwendeten Literatur, besonders Herrn Peter Holl. Meine besondere Anerkennung für alle die um die Sicherheit und das Wohl der Wanderer besorgt sind: Der Bergrettung, der Berg- und Naturwacht, den Markierungswarten der alpinen Vereine, den Schutzhütten- und Gastwirten. Auch wenn das Buch nur eine Leseratte aus dem Bau heraus lockt in die Natur, wurde es nicht umsonst geschrieben. Berg Heil

Beugt dich ein Geschick

In manchen trüben Tagen,

Ein Buch ist aufzuschlagen,

Sieh hinein mit deinem Blick.


Nimm es hin für alle Zeiten

Heilt es eine Seelenqual,

Dann wird es auch einmal
 Eine Freude dir bereiten.


C.H.1. 100 JAHRE CARL HERMANN
  Der 1986 verstorbene Bildhauer und Künstler C. H. – auch einer der wichtigsten Wegbereiter für den Naturpark Blockheide, den er wesentlich mitprägte. Zum 100. Geburtstag von C. H. wird am Sonntag, dem 28. Oktober 2018 um 11:00 Uhr zu einem Festakt zum Gedenken an Gmünds grossen Künstler in das Palmenhaus eingeladen.
  C. H. hat das Waldviertel und Teile der Steiermark als Bildhauer und Künstler vielfach geprägt. Er ist Mitbegründer der Weitwanderbewegung, der Blockheide in Gmünd, Schriftsteller und Schaffender mit Vielseitigkeit. Viele seiner Werke, wie das Heidemännlein am Braunauplatz, der Betrachter am Stadtplatz oder die Reliefdarstellungen bei den Findlingen in der Blockheide (zB Teufels Bettstatt, Fuchsstein, Schulerstein, Teufels Brotlaib) gehören längst zum Stadtbild von Gmünd. Am 28. Oktober 2018 hätte C. H. seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass geben die Stadtgemeinde Gmünd mit Anna und Andreas Nödl im Rahmen eines Festaktes am Sonntag, 28. Oktober 2018 um 11:00 Uhr im Palmenhaus Einblicke zum 100er. Der Festakt wird von der Stadtkapelle Gmünd musikalisch umrahmt. Bürgermeisterin Helga Rosenmayer eröffnet die Veranstaltung, über das Leben und Schaffen von Carl Hermann sprechen Anna und Andreas Nödl. Ouelle Ouelle
  Zum 100er von C.H. geben wir Einblicke - online sowie in Hardcopy (mit Entnahmestellen vor Ort) - und zeigen wichtige Arbeiten im öffentlichen Raum; solche, die typisch sind für ihn – in der Natur wurzelnd, figural reduziert und konstruktiv sachlich mit geometrischen Formen, die zueinander raumhaft in Verbindung gestellt sind. Gmünd, Waidhofen/Thaya, Weitra und Vitis im Waldviertel einerseits sowie Mariazell, der Seebergsattel und Leoben in der Steiermark andererseits sind die Stationen seiner puristischen Plastiken mit expressionistischer Wirkung, denen wir uns widmen;  und dem Nord-Süd-Weitwanderweg 05, dessen Verlauf entlang Carl Hermann seine Werke - wie Perlen an einer Schnur - aneinanderreiht und solcher Art eine völlig selbstverständliche Symbiose des Menschen mit Landschaft/Kunst/Kultur öffentlich zugänglich gestaltet. Nach Jahren des Verfalls sind sowohl das Carl Hermann-Haus als auch sein künstlerischer Nachlass heute im Besitz von Anna und Andreas Nödl. Haus und Arbeiten wurden in den Jahren 2006/2007 vollkommen restauriert und saniert. Quelle  
DER KÜNSTLER! Autor: Gerhard Woger aus Deutschlandsberg
  C.H. wurde am 28. Oktober 1918 im Ortsteil Wolfgruben, Marktgemeinde Wies geboren. Er war künstlerisch sehr vielseitig begabt aber hauptsächlich war er als Bildhauer tätig. Sein bevorzugtes Material dabei war der Granit. Viele seiner künstlerischen Arbeiten sind in Niederösterreich zu finden aber auch in der näheren Umgebung seines Geburtsortes Wies kann man viele Arbeiten bewundern.
   So gibt es in Eibiswald die Klöpfer Büste, den Weitwanderweg Stein und das Josef-Krainer-Denkmal. Weitere Werke sind der Gedenkstein für Landeshauptmann Josef Krainer sen. in der Landesversuchstation für Spezialkulturen und das Relief in der Beichtkammer der Pfarrkirche Wies sowie die Veitlkapelle  in der Nähe seines Heimathauses in Wolfgruben. Ein sehr bekanntes Kunstwerk ist die von ihm geplante und mit vielen befreundeten Weitwandern, Zimmerleuten, Maurern, und Arbeitern errichtete Pauluskapelle auf der Weinebene! Sie ist auch die letzte Ruhestätte von C. H! ...
 1v24 Quelle

Elsa Hermann Abschied im 87. Lebensjahr 200110729

  Frau Elsa Hermann, die Frau von Carl Hermann ist nun, jenseits des Grimmingtores, mit ihrem Mann vereint.

Briefauszüge:

  19970521 ... Aus den Nachrichten sehe ich, dass Sie noch immer sehr aktiv sind. Es ist schön, dass Sie sich um so manche Themen mit viel Mut annehmen und es ist schade, dass mein Mann Sie nicht früher kennengelernt hat. ...
 
19950126 ... Es ist auch schön, dass Sie immer wieder in verschiedener Form meines Mannes gedenken, er muss Sie, obwohl Sie ihn nur kurz persönlich gekannt haben, sehr beeindruckt haben. Sie waren ja auch so nett, als wir uns vor seiner Rückkehr vom Krankenhaus in Wien nach Gmünd getroffen hatten. ... Der Neid auf die Beliebtheit meines Mannes ist so gross bei manchen, dass es noch über den Tod hinausreicht, ... Sie werden aber das Wirken eines Carl Hermann in den Wanderkreisen nicht auf Dauer verbergen können, ...
Da habe ich vor kurzem  im Kalender der mund- und fussmalenden Künstler einen schönen Spruch gelesen:

Was willst du mehr?
 
Kannst du auch an manchen Tagen

Gottes Führung nicht verstehn,

Zage nicht! Du wirst am Ende

Seiner Weisheit Pläne sehn.

 
Gottes Kinder sind geborgen

Wenn der Weg auch manchmal schwer.

Er trägt deine Last und Sorgen,

Schenkt dir Kraft.

Was willst du mehr?
  19920808 ... Aus ihren Zeilen und Geschichten sehe ich, dass Sie auch ein gläubiger Mensch sind und über meine Schreiberei nicht lachen, vielleicht auch in manchem verstehen. Wenn nicht, macht es auch nichts, ich gebe zu, dass man in manchem etwas eigen wird, wenn man allein ist. Na danke, das ist jetzt eine Epistel geworden, soviel wollte ich gar nicht schreiben. ... 

  19920622 ... Nun ja, ich wusste von Gustl , dass er eine Dokumentation über meinen Mann machen wollte. Dabei war er selber ein so grosse Persönlichkeit, über die zu berichten auch notwendig wäre. Mein Mann war in der Öffentlichkeit sehr bekannt, doch er wirkte viel im Stillen und er tat so manches, von dem viele gar nichts wissen. Doch nun zum WGB. Sie haben sich grosse Mühe gegeben, dies alles zusammen zu stellen, ich danke Ihnen. ... Besonders gefallen mir auch immer wieder Ihre Gedichte und Lieder. Sie müssen ein sehr sensibler Mensch sein. Und die Natur bedeutet Ihnen wohl sehr, sehr viel, Schrein Artikel 18v28. Mein Mann wirkte oft zu hart, doch im Grunde war er auch sehr sensibel, wenn er auch bei der Durchsetzung seiner Ideen und Ziele seine ganze Kraft sowie Durchsetzungsvermögen brauchte, sonst wäre vieles nicht gelungen. ...
  ... Mein Mann war ja auch ein sehr guter Bergsteiger, einige Zeit Kletterlehrer im Gesäuse. Er war aber auch ein Grosser! Sicher auch mit Fehlern, aber ein wahrer Idealist. Leider hat er sich zuwenig geschont und zuviel gearbeitet, obwohl er schon spürte, dass etwas mit ihm nicht stimmt. ... Da hatte ich auch so ein Erlebnis vor kurzem, mit einer krebskranken Frau. Sie sagte, ich frage mich immer, warum gerade ich, doch dann kam mir die Erleuchtung, warum gerade ich nicht. Man muss solche Leute sehr bewundern. Oft sage ich mir auch, er hat es hinter sich, man tut sich ohnehin nur selber leid. Doch nach 41 gemeinsamen Jahren ist jetzt schon eine grosse Leere. ... Sie schreiben, dass Sie von ihm geträumt haben. Ich tue dies auch oft. Er war immer so hilfsbereit und ausgeglichen. ...
 
19880310 ... Ihre Mitteilung, Sie haben das WGB zum Bergsteigen mitgenommen und jeweis auf verschiedenen Bergen hinterlegt, berührt mich sehr. Ich muss Ihnen sagen, dass ich zum Bild meines Mannes gegangen bin, mir kamen die Tränen, Sie können es ruhig wissen und ich hielt Zwiesprache mit ihm, weil du nicht mehr bergsteigen kannst, trägt er dich im Buch mit auf die Berge. ...
19871122 ... mit einem Kameraden ging er einmal sämtliche Karawankengipfel ab. ...
   Memento mori. - Bedenke, dass du STERBEN musst. Der Tod ist nur eine ganz normale Auswirkung des Naturgesetzes im ewigen Werden und Vergehen anzusehen und stellt, da das Leben im Einklang mit der Natur das höchste Gut des Menschen ist (Secundum naturam vivere. Gemäß der NATUR leben.), kein Übel oder Unglück dar. Seneca Lucius Annäus
  Im Meer des Lebens, im  Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem alle Flut verebbt. Requiescat in pace
  25.10.2018 Harald Winkler, Gmünd 100. Geburtstag von Carl Hermann - Festakt am 28. Oktober 2018 Sehr geehrter Herr Mayer! Danke für Ihre Nachricht. Frau Hermann ist leider vor einigen Jahren verstorben! Herzliche Grüsse aus Gmünd sendet Harald Winkler.
  25.10.2018 Elsa lebt leider seit Jahren nicht mehr. Sie starb am 29.7.2011 mit 86. Immerhin konnten wir mit ihr noch die Interviews zur Dokumentation auf der HP führen. Fr. Gr. Anna & Andreas Nödl. Zum Totengedenken bat der Obmann die Anwesenden, sich von den Plätzen zu erheben. Stellvertretend für alle Verstorbenen wurde Frau Elsa Hermann, die im 87. Lebensjahr am 29.07.2011 verstorben war, gedacht. Frau Elsa Hermann war die Gattin des bereits 1986 verstorbenen Urgesteins Carl Hermann und Gründungsmitglied unserer Sektion. Sie war auch eine grosse Förderin unserer Sektion. Wir werden alle ein ehrendes Andenken bewahren. Quelle


Frau ELSA HERMANN überschreitet den ACHTZIGER 
  Am  25.Mai 2004 feiert Frau Elsa Hermann, aus Gmünd im Waldviertel, den 80. Geburtstag. Sie trägt neben Ihrer kulturellen und sozialen Neigung besonders auch das Erbe Ihres Mannes, des Bildhauer, Vater der Weitwanderwege und Sektionsgründer der überregionalen ÖAV Weitwanderer, Carl Hermann1918 - 1986 aus Eibiswald, im Herzen.
  Eine herzliche Verbindung, die schon zu Lebzeiten Ihres Mannes begann, besteht auch zur Wanderschaft. Sie wirkt an zahlreichen Sektionen Veranstaltungen mit: Es sind nicht nur Ihre köstlichen Mohnzelte, die Sie stets mitbringt, sondern es ist die Erscheinung eines Menschen der sein Leben mit einem begnadeten Künstler teilte, was sich einprägt.
  Carl Hermann wurde in der NS-Zeit verurteilt, er konnte aus der Todeszelle flüchten und fand im Waldviertel einen Unterschlupf. Wenn es um die Wahrung des Lebenswerkes Ihres Mannes geht - fehlt es Frau Hermann auch nicht an der erforderlichen Resolutheit. Diese Eigenschaft sowie - auch Ihre literarische Ausdruckskraft im Schriftwechsel - sind an Ihr besonders zu schätzen. Es möge das Gute weiterhin Ihr Begleiter bleiben.
ELSA HERMANN ÜBERSIEDLUNGSANZEIGE 1991
   Es war der Wunsch meines Mannes, dass dort, wo er zuletzt gearbeitet und gelebt hat, eine Erinnerungsstätte an ihn erhalten bleiben soll. Da ich diesem Gedanken immer positiv gegenüber gestanden bin, habe ich mich entschlossen, unser Haus nicht erst nach meinem Tod, sondern schon jetzt der Landesgruppe Niederösterreich des Österreichischen Naturschutzbundes zu übergeben.
  Mein Mann hat über seine Vorstellung mit Vertretern dieses Vereines noch persönliche Gespräche geführt und es wird sich der Niederösterreichische Naturschutzbund bemühen, im Rahmen seiner Statuten in Grillenstein, Fuchssteinweg 16, 3950 Gmünd eine C A R L  -  H E R M A N N  -  GEDENKSTÄTTE 2v37
aufrecht zu erhalten und ein Waldviertler Naturschutzzentrum zu errichten. Mit besten Grüssen  Elsa Hermann


CARL HERMANN

 
MUTTER UND VATER

Die Erde ist die Mutter,

Die Sonne ist der Vater,

Aller Lebewesen.
 

AUS EINEM GEBET

 
Ich bin dein Gott und meins dir gut,

Wenn meine Hand auch weh dir tut.

Ich bins der alles lässt geschehn

Ich hab dies Los für dich ersehn.

 
Ich bin dein Gott und leite hier

Dich so, wie es am besten dir.

Und kannst du`s jetzt auch nicht verstehn

Einst wirst du es in Klarheit seh`n.

 
Ich bin dein Gott, der treu dich liebt,

Weiss alles ja, was Schmerz dir gibt.

Seh jeden Blick, hör jedes Wort,

So dir begegnet fort und fort.
 
Ich bin dein Gott, was willst du mehr,

Fass guten Mut nichts sei dir schwer,
Denn wer mein göttlich Herz umfasst
Trägt fromm und froh die schwere Last.

Pranger mit Hubertus Gemeinde Gmünd Grillenstein
32v37
  Im Garten des Hauses Fuchssteinweg 16, dem Carl Hermann-Haus, steht auf einem Pranger, geschützt durch ein Kupferdach, der Gips Entwurf des heiligen Hubertus in kniend-sitzender Haltung. Unter Umständen, resümiert Elsa Hermann, die Gattin Carl Hermanns, stammt die Plastik bereits aus der Zeit in Leoben.
  Die runde Steinsäule mit quadratischer Kragenplatte gibt einige Rätsel auf. So berichtet Elsa Hermann: Ich komme eines Tages nach Hause und finde die Komposition Pranger mit Hubertus vor. Erinnerlich ist mir, dass Carl Hermann den Pranger in Vitis gefunden hat; Strassenarbeiter waren dabei, ihn einfach einzugraben. Carl Hermann, der durch Zufall zu dieser Situation stößt, erbittet das Stück für sich.
  Zum Pranger in Vitis kann man aber Folgendes lesen. Neben dem Marktwappen war der Pranger oder Marktsäule ein sichtbares Zeichen eines Marktes. Dieser aus dem 17. Jahrhundert stammende Pranger stand auf einem in stufenartigen Absätzen emporsteigenden Sockel, sie selbst war achteckig, in der halben Höhe zu einer achteckigen Platte ausgebogen. Auf der Säule stand eine unbekleidete männliche Figur, der Pranger Hansel. Der Pranger wurde 1864 abgetragen. Diese Prangersäule ist rund, die aus Vitis soll achteckig gewesen sein. Buch Geheimnisvolles Waldviertel Magisches, Besonderes, Kurioses und Unbekanntes.


 
C.H.2. CARL HERMANN Bildhauer und Vater der Weitwanderwege
 
"Der Weg ist das Ziel", (Buchauszüge) Carl Hermann
  Wandern ist keine neue Erfindung, wohl aber das Weitwandern. Vor 1970 wurde von einigen Berg Begeisterten so etwas erwogen, kam aber nicht gezielt zum Durchbruch. Als ich 1968 der Hauptversammlung des ÖAV den Plan vortrug, das Weitwandern zu fördern, wurde dieser begrüßt. Eines Tages rührte mich ein leises Heimweh nach meinem Heimatort Eibiswald. Ich stellte mir die Frage, wie viele Tage ich brauchen würde, von Gmünd nach Eibiswald zu gehen, heimzugehen.
  Diese Überlegung war der zündende Gedanke für die Errichtung des Nord Süd Wanderweg NSW. Dann kam die Planung: Viele Wegstücke kannte ich, Landkarten halfen mir, das Fehlende zu ergänzen. Der Sektions Verband Steiermark des ÖAV und andere alpine Vereine standen dem Weitwander Gedanken skeptisch gegenüber, stimmten dann aber doch zu. 1970 ist der NSW anläßlich des 100 jährigen Bestehens der Sektion Graz des ÖAV vorgestellt und der Öffentlichkeit übergeben worden.
  Der Gedanke des Weitwanderns wurde zu dieser Zeit noch belächelt. Als man dann die ersten statistischen Zahlen bekanntgeben konnte, war alles in Ordnung, und auch andere begannen, Weitwanderwege zu planen. Heute zählt der NSW zu den nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland bekanntesten und meist begangenen Wegen. Tausende haben diesen Weg schon durchwandert, alle Kontinente sind vertreten. Landschaftlich kann man den NSW in 4 Abschnitte einteilen: das Waldviertel mit der Wachau, das Alpenvorland, das steirische Gebirge und die schönen Almen. Der Wanderer wird auf diesem Weg viel an Kultur und österreichischer Geschichte neu entdecken.
  Durch den Generalplan von Dr. Robert Wurst durchqueren noch andere Weitwanderwege ganz Österreich.
  Nachdem sie den Plan gefasst haben, den NSW zu begehen, mögen sie recht frohe Wandertage genießen und schöne Erlebnisse mit nach Hause bringen. Carl Hermann Der Südweg Hermann
  Da ich schon früher an der Gestaltung von Wanderwegen viel mitgearbeitet hatte und mit Wanderern über ihre Probleme sprach, bekam ich in der Sache einen guten Überblick.
  Im Jahre 1967 arbeitete ich im Freien an einer großen Granitplastik; es war im Juli, die Sonne brannte unbarmherzig und zwang mich zu einer Rast im Schatten. Wieder einmal, wie des Öfteren, waren meine Gedanken daheim in Eibiswald, wo mein Lebenskampf begonnen hatte, Kinderjahre, Jugendzeit, viele schöne Tage, auch etwas Heimweh wurden wachgerufen. Und die Gedanken gingen weiter! Wie weit bin ich überhaupt von zu Hause fort, in 6 bis 7 Stunden bin ich mit dem Auto in Eibiswald. Man müsste den Weg dorthin gehen, dann könnte man die Entfernung von der Heimat zur Wahlheimat genauer abschätzen. Carl Hermann
 
Das Weitwandern ist keine neue Erfindung
   Da schon altersmäßig und berufsbedingt, Wandersburschen und Kaufleute von Ort zu Ort, von Land zu Land wanderten. Ebenso verhält es sich mit den Wallfahrern, die ja immer schon zu den Stätten der Gnaden Orte pilgern, also wanderten. Auch die Erschließer der Bergwelt können den Urwanderern zugeordnet werden. Bereits im Jahre 1932 haben sich der Alpinschriftsteller Ing. Benesch und der Alpenvereinssekretär Dr. Josef Moriggl mit dem Wandern von Hütte zu Hütte auseinandergesetzt. Später hat Dr. Ernst Herrmann mit dem Tauernhöhenweg und je einem Weg durch die nördlichen bzw. südlichen Kalkalpen diesen Gedanken wieder aufgegriffen. Vor nun mehr als dreißig Jahren hat Carl Hermann seinen NSW ins Leben gerufen und damit das Weitwandern der neuen Zeit angeregt.
  Durch eine ARGE unter dem damaligen Sonderbeauftragten Min. R. Dr. Robert Wurst wurde im Jahre 1976 durch die ÖAV Jahreshauptversammlung ein Generalplan genehmigt und im Laufe der nächsten Jahre auch praktisch realisiert. Neben einer Vielzahl von regionalen Wanderwegen führen vier überregionale Weitwanderwege von Ost nach West (01 bis 04) und werden von fünf Weitwanderwegen, die von Nord nach Süd verlaufen (05, 07 bis 10), gequert. Das Mariazeller Wallfahrer Wegesystem 06 führt von den Städten Wien, Graz, Klagenfurt, Linz, Eisenstadt bzw. dem Nebelstein im Waldviertel nach Mariazell. Die Markierung der Weitwanderwege ist durchgehend rot weiss rot mit der jeweiligen Wegnummer im weissen Feld. Die Kennzeichnung und Beschilderung der Weitwanderwege obliegt jenen Sektion der alpinen Vereine, die im jeweiligen Bereich eines Weitwanderweges ihr Arbeitsgebiet haben. Im Laufe der Jahre wurden der Sektion Weitwanderer vom ÖAV alle zehn bestehenden Weitwanderwege zur Betreuung übergeben.
  Bleibt noch der Wunsch, dass möglichst viele Wander-, Berg- und Naturbegeisterte unsere Weitwanderwege begehen und, entweder ohne Leistungsdruck, allein durch das Erlebnis mit der Natur, die Begegnung mit der Kultur und die Gemeinschaftsbildung, Erholung und Entspannung vom Alltag finden mögen, oder aber als sportliches Trekking - auf Grund der zu erbringenden enormen Belastung - die Grenzen ihrer persönlichen Leistungsfähigkeit finden mögen. Alle Wegbeschreibungen über die 10 österreichischen Weitwanderwege sind - sofern nicht vergriffen - im Fachbuchhandel sowie auch über die ÖAV-Sektion Weitwanderer erhältlich.

ICH GEHE EINMAL ZU FUSS HEIM! NSW ENTSTEHUNG
  Wie war die nächste Frage? Über Zwettl, Ottenschlag, Spitz, Mariazell, den Hochschwab, Leoben und über die Pack. In diesem Fall würde ich genau vom Norden in den Süden gehen, also ein NSW. Zur gleicher Zeit kam mir die Idee, auf dieser Strecke einen Weitwanderweg anzulegen. Warum sollte ich allein gehen, auch andere Wanderer könnten künftig diesen ersten, weiten Weg quer durch Österreich begehen. In so kurzer Zeit ist die Idee für den NSW entstanden. Ehrlich gesagt, es erschien mir dieses Unternehmen zuerst aussichtslos. Trotzdem beschäftigte ich mich intensiv mit dem Gedanken und begann, Karten zu studieren, Gehzeiten zu berechnen und Helfer zu suchen.
  Mein Vorschlag wurde allerdings von manchem sehr skeptisch aufgenommen. In Steyr bei der Jahreshauptversammlung des ÖAV trug ich meine Idee dem Hauptausschuss vor, der dagegen keinen Einwand hatte. Noch am gleichen Tag sprach ich mit den niederösterreichischen Sektionen Spitz und Melk und den Vertretern der Sektion Steiermark. Da die Zustimmung des Hauptausschusses vorlag, sagten sie mir ihre Mitarbeit zu.
  Mein Ziel war der Weg, den ich in 2 Jahren fertigstellen wollte, um ihn bei der 100 - Jahr - Feier der Sektion Graz des ÖAV der Öffentlichkeit zu übergeben. Über die viele Arbeit jedoch und die Fahrten, die ich auf mich nahm, will ich nicht reden.
  Am 25.08.1970 war es dann soweit, im Redoutensaal in Graz wurde der Weg eröffnet. Wer den Weg schon einmal durchwanderte, kann sich selbst ein Bild machen, das Buch aber wird manche Erinnerung zurückrufen. Wer den Weg noch nicht gegangen ist, dem möchte ich raten, einmal die Wanderschuhe anzuziehen, um für eine Zeit dem Alltag den Rücken zu kehren, sich in Gottes herrlicher Natur frei und ungebunden zu bewegen und das zu erleben, was wahrscheinlich schon fremd geworden ist, das Wandern. Für diese zukünftigen Wanderer wird das Buch auch ein Wegweiser sein. Carl Hermann

DIE BERGE ERHALTEN JUNG
  Besonders gilt dies auch für den 1632m hohen Mugel. Denn Frau Josefine Dreiseitl ist schon 40 Jahre lang Pächterin des Prosel Hauses auf der Mugel und gleichzeitig fürsorgliche Betreuerin der Weitwegwanderer. Die 70 Lenze sieht man ihr nicht an, und gern glaubt man ihr, dass sie in 40 Jahren nur 4 Tage krankheitshalber im Bett zugebracht hat. Was man aber kaum glauben will, ist ihr Bericht über die seinerzeitige Hüttenversorgung: Sie selbst war nämlich häufig auch Träger. Zweimal in der Woche schleppte sie von Niklasdorf die schwere Lebensmittellast hinauf; einige Male waren es sogar 65 Kilogramm - und das auch im Winter, wo es oft galt, sich durch bauchtiefe Schneewächten zu kämpfen. Dabei ist Frau Pepi, wie die Wanderer sie vertraulich nennen, eine zierliche Person. Carl Hermann

DER GLEINALMSPEIK 1888m 
  Als ich im August 1967, um den NSW zu erkunden, über die schönen Almen ging und im Gleinalmhaus nächtigte, entschloss ich mich auf Grund des guten Wetters, morgens sehr früh aufzustehen und zum Gleinalmspeik zu gehen, um einen Sonnenaufgang mitzuerleben.
  Um 3 Uhr verließ ich das Haus, es war noch dunkel, ein frischer Westwind zog über die Almen, im Osten zeichnete sich bereits der Anbruch des Tages deutlich ab. Den Gipfel erreichte ich noch vor dem Sonnenaufgang.
  Der rote Streifen im Osten wurde immer breiter und breiter, dann kam die Sonne. Eine große feurige Kugel stieg scheinbar aus der Tiefe, der neue Tag war angebrochen. Nun kam das Staunen, als ich mich nach Westen drehte. Fast kann man es nicht beschreiben. Die höchsten Gipfel, so schien es, wurden zuerst mit dem neuen Tageslicht beschenkt. Carl Hermann
  Immer mehr Berge und Gebirgsstöcke kamen zum Vorschein, als hätten sie geschlafen und müssten geweckt werden. Die Fernsicht war einmalig, die Berge zum Greifen nahe, in den schneebedeckten Gipfeln der Hohen Tauern verfing sich mein Blick. Ob es der Ankogel oder der Großglockner war, weiß ich heute nicht mehr, ich wollte in diesen Minuten alles auf einmal sehen. Die Niederen Tauern standen im Morgenlicht, angestrahlt wie eine Kulisse in einem Filmatelier.
  Die Eisenerzer Berge, das Wildfeld, der Eisenerzer Reichenstein und natürlich auch der Hochschwab, mir kam vor, es wollten alle noch einmal ihre ganze Schönheit zeigen. Die Fischbacher Alpen kamen in Sicht, über Graz lag ein starker Dunst. Im Süden erkannte man das Bachernebirge in Jugoslawien, dann den Radlpass. Unterhalb dieses Radlpasses liegt meine Heimat Eibiswald, fiel mir ein, bis dahin möchte ich wandern, dort soll auch einmal der NSW, welcher noch in Planung ist, enden. Carl Hermann

VOM ANKOGEL BIS ZUM TRIGLAV
  Weiter glitt der Blick über die Karawanken im Morgenrot, dahinter die Julischen Alpen, der Triglav war leicht zu erkennen. Mit einem Ausblick auf einen Teil der Karnischen Alpen war der Kreis geschlossen.
  Wie lange mein ersehnter Traum, einmal einen Sonnenaufgang in dieser Pracht erleben zu können, gedauert hat, weiß ich nicht. Es ging alles zu schnell, ich konnte es nicht ganz erfassen.
  Ich dankte dem Schöpfer innig für dieses Erlebnis, schaute noch einmal in die Runde, doch der Zauber war gewichen, die Berge wurden blasser, man hatte fast den Eindruck, sie schämten sich ihrer Hoffart, die sie dem neuen Tag gegenüber gezeigt hatten, manche waren schon am Firmament versteckt.
  Ich war glücklich, schaute ins Tal, wo die Menschen noch schliefen, denn dort hatte der Tag noch nicht begonnen. Carl Hermann

VOR LAUTER STAUNEN VERGASS ICH AUFS WANDERN
  Einige Bergdohlen rissen mich mit ihrem Geschrei aus meiner Versunkenheit, als wollten sie sagen, geh jetzt, du wolltest ja noch wandern. Als ich zum Gleinalmhaus zurückkam, war der Wirt schon im Hof und trieb das Vieh auf die Weide. Kurz, aber freundlich war die Begrüßung. War's schön oben? Ja, sehr! Heute bleibt es nicht schön, es ist zu klar.
  Ich nahm den Rucksack, und mit einem Pfüat Gott ging es weiter. Der Wirt hatte recht, am Nachmittag stieg ein Gewitter auf, und ich erreichte gerade noch das Gaberlhaus, als der Regen einsetzte. Das Gewitter dauerte bis in die Nacht hinein. Ist es nicht wunderbar, was man an einem Tag alles erleben kann, das waren meine Gedanken, bevor ich einschlief. Carl Hermann


 
Habs gern gemacht fürs Heimatland


Im Norden, an der Grenze nah,
Wo der Wanderweg den Anfang nimmt,
Granitne Blöcke, Naturaltar,
Der Bauer hart das Brot abringt.

Vergessnes Land, der Lage wegen,
Wo der Wald noch König ist,
Nur am Rande wachsen Reben,
In der Rinne tief die Donau fließt.

Auf steilen Felsen Burgen steh'n
Geschichte wird uns offenbar,
Landschaft rund, man muss es seh'n,
Barocke Kunst so rein und klar.

Erlaufboden Ötscherland,
Natur geschützter Hort,
Geformt von Menschenhand,
Mariazell, du Gnadenort.

Den Schwab hinauf, den Kamm entlang
Zum Bergmann, Eisen auf immerdar.
Stahl und Eisen, dem Feuer Dank,
Gottes Segen dem Land fürwahr.

Sturm und Sonne, ewiger Lauf,
Millionen Blumen blühen, sterben,
Jede blickt zum Himmel auf,
Almboden reich, hast keine Erben.

Im Süden grün die Rebe rankt,
Wie im Schoße liegt der Markt.
Das Ziel erreicht, Gott sei gedankt,
Grenzland, Wächter grüner Mark. 

Lang mög bestehn was ich erdacht,

Wanderweg, du schönes Band,
Rot - Weiß - Rot wurd' es gemacht,
Habs gern getan fürs Heimatland. Carl Hermann

  Im Steirischen Süden
Da bauen sich aus weiten Einsamkeiten,
Die hohen Almen schweigend in die Nacht.
Des Lebens Urform  hält an ihren Leiten,
In Einschichthöfen Feuerwacht. Carl Hermann

  Hört dein Ohr noch
Das Rauschen der Wälder?
Sieht dein Auge noch
Die Landschaft, in der du wanderst?
Empfindet dein Herz noch
Das Werk der großen Schöpfung?
Wenn ja, dann wandere lieber Wanderer 
Der Weg ist das Ziel Carl Hermann


  1v2Südweglied Album

Im Norden, an der Grenze nah,

Wo der Wanderweg den Anfang nimmt,

Granitne Blöcke, Naturaltar,

Der Bauer hart das Brot abringt.


Vergessnes Land, der Lage wegen,

Wo der Wald noch König ist,

Nur am Rande wachsen Reben,

In der Rinne tief die Donau fließt.


Auf steilen Felsen Burgen stehn

Geschichte wird uns offenbar,

Landschaft rund, man muss es sehn,

Barocke Kunst so rein und klar.


Erlaufboden Ötscherland,

Natur geschützter Hort,

Geformt von Menschenhand,

Mariazell, du Gnadenort.


Den Schwab hinauf, den Kamm entlang

Zum Bergmann, Eisen auf immerdar.

Stahl und Eisen, dem Feuer Dank,

Gottes Segen dem Land fürwahr.


Sturm und Sonne, ewiger Lauf,

Millionen Blumen blühen, sterben,

Jede blickt zum Himmel auf,

Almboden reich, hast keine Erben.


Im Süden grün die Rebe rankt,

Wie im Schoße liegt der Markt.

Das Ziel erreicht, Gott sei gedankt,

Grenzland, Wächter grüner Mark. 


Lang mög bestehn was ich erdacht,

Wanderweg, du schönes Band,

Rot - weiss - rot wurd’ es gemacht,

Habs gern getan fürs Heimatland.

  Text und Melodie: Sepp Kaiblinger, Liedfassung und Satz: Sepp Riegler

  2v2Südweglied


Bei nördlich rauer Landesgrenze,

Beginnen wir am Nebelstein

Und ziehen froh nicht nur im Lenze

Ins wunderschöne Land hinein.

|:Im Höhenwind die Sehnsucht gleitet,

Der Wanderer auf dem Südweg schreitet.|:


Der Jauerling wird steil erklommen,

Bei Spitz die Donau übersetzt

Und Aggstein friedlich eingenommen,

Die Stirne glänzt vom Schweiß benetzt.|:|:
In Plankenstein hebt an zu steigen
Der Bergpfad bis aufs Hochberneck,

Dann fällt er ab zum Wellenreigen

Der Erlauf, tief im Waldversteck.|:|:


Wir nächtigen im Terzerhause,

Durchwandern stramm Mariazell,

Und auf der Sohlenalm zur Jause

Erquickt uns klarer Bergesquell.|:|:


Die Hohe Veitsch, gern in Gewittern,

Erweist sich oft als harte Nuss.

Doch wo Verzagte schwächlich zittern,

Freut uns die Fernsicht wie ein Kuss.|:|:


Seewiesen duckt sich unterm "Schwaben",

Den es zu überwinden gilt.

Wenn wir den Reichenstein erst haben,

Sind wir aufs neue Marsch gewillt.|:|:


Trofaiach lockt im weiten Kessel,

Leoben ködert an der Mur;

Doch hält uns keiner Rose Fessel

Entlang der rot - weiß - roten Spur.|:|:


Nun gehen wir auf den hohen Almen;

Ein satter, sanfter Himmel blaut.

Die Rinder saft`ges Gras zermalmen,

Der Lämmer Frieden stört kein Laut.|:|:


Vom Nebelstein am Grenzlandstreifen

Durch Österreich bis Eibiswald,

Ein freies und beglücktes Schweifen!

Wir sind am Ziel. Ein Jauchzer schallt.

|:|:Und ihr ? Juckt es euch in den Zehen?

Da müsst ihr Hermanns Südweg gehen!|:
  Text A.G. Gutmann, Melodie F. Dallinger
  Lieber Wanderkamerad Fred Huber, ich hoffe Du bist mit dem Du Wort einverstanden. Ich danke für Deine Nachricht und die guten Wünsche, die ich herzlichst erwidere. Entschuldige bitte mein langes Schweigen, ich freue mich immer über Kontakt mit aktiven Wanderern. Meine MC Kassette mit den Tonaufzeichnungen habe ich leider verloren, die Nachfrage und die Qualität haben sich jedoch in Grenzen gehalten. Berg Heil ÖAV Weitwanderer
  aon.912573700@aon.at Hallo Herr Mayer, ich möchte mich sehr herzlich für Ihre Hilfe zur Auffindung der MC Singgruppe Kaiblinger bedanken.Wir konnten über das von Ihnen genannte Gasthaus die Gruppe direkt ausfindig machen und MCs direkt erwerben. Wie's der Zufall so haben will, konnte mein Freund im Zuge einer Wanderung im Pettenfirstgebiet Zell / Pettenfirst bei Vöcklabruck, OÖ einen Wanderer treffen, der ebenfalls dieses Lied ganz dringend suchte, zumal dieser beim Abschluss des Weiterwanderweges mit dem Vortrag dieses Liedes überrascht wurde. Somit konnte Dank Ihrer Mithilfe gleich zwei Suchenden geholfen werden. Nochmals vielen Dank. Ich habe in Zusammenhang Weitwanderweg mehrere MCs und deren Auflistung gesehen. Wissen Sie, wo es diese noch gibt, zumal das Bestellformular nicht funktioniert.  Vielleicht können sie mir gelegentlich antworten.  Mit freundlichen Grüßen Fred Huber.
  200410, Sehr geehrter Hr. Huber ich danke für Ihre Anfrage es ergaben zwei HP eigene Sucherfolge die ich unter Link 1 und Link 2 berücksichtigte. Die MC enthält außer dem von Ihnen angefragten Lied, auch eine Weitwandermesse, ich hatte sie einstmals im Gasthaus Simperl Eibiswald der NSW Endstation gekauft. Berg Heil ÖAV Weitwanderer.
  aon.912573700@aon.at schrieb: Sg. Herr Bruno Mayer, vor etlichen Jahren habe ich ein traumhaftes  Lied vom Radio aufgenommen: NORD SÜDWEG, du goldenes Band...Es handelt sich um ein Duo oder Trio. Begleitet wird das Lied nur mit einer Zither. Meine Frage dazu ist: Handelt es sich hier um die Singgruppe Kaiblinger? Gibt es von dieser Gruppe noch mehrere Lieder? Wenn ja, welche Tonträger ? Interessant wäre auch die Kontaktadresse zu dieser Gruppe. Würde mich freuen, wenn sie mir diesbezüglich ein paar Zeilen schreiben könnten. Grüße aus OÖ - Fred Huber
DER WEG WAR SEIN ZIEL
1v4

IM ZEICHEN DES KREUZES
STANDEN DIE LETZTEN
WOCHEN SEINES LEBENS,
MIT DEM KREUZESZEICHEN
NIMM ABSCHIED VON IHM
                                              
AUF SEINEN WUNSCH
WIRD VON WEIH-
WASSER EINSEGNUNG
ABSTAND GENOMMEN DANKE
  Ein Träger hoher Auszeichnungen, ist 19861111, im 69. Lebensjahr vom Herrn abberufen worden. Unser lieber Verstorbener wird im Hause Grillenstein, Fuchssteinweg 16, Gmünd, am 19. aufgebahrt.
  Die feierliche Einsegnung ist am 19., um 14:00 im Trauerhause. Anschließend lesen wir das heilige Requiem in der Stadtpfarrkirche St.Stefan in Gmünd. Die Hülle des Verewigten wird nach St.Pölten überführt und dort eingeäschert. Die Urnen Beisetzung erfolgt 19870815, anläßlich der Bergmesse in der Pauluskapelle auf der Weinebene in der Steiermark. Elsa Hermann im Namen aller Verwandten
HERR WENN DU MEIN LEBEN BEURTEILST HABE MITLEID
  Gmünd, 19861112 Auf Wunsch des Verstorbenen wird gebeten, von Kranz- und Blumenspenden Abstand zu nehmen. Eventuelle Spenden bitte an die Sektion Weitwanderer des ÖAV Kto. 02028301 der 1. Österr. Sparkasse (Trauerparte)
HERR, WARUM DURFTE ICH NICHT LÄNGER FÜR MEINE FREUNDE ARBEITEN ?
Carl Hermann 1918 - 1986
   Vater des Weitwanderns, 50 Jahre Mitglied des ÖAV, 30 Jahre 1. Vorsitzender der Sektion Waldviertel des ÖAV, Gründer der Sektion Weitwanderer des ÖAV und deren 1. Vorsitzender bis zu seinem Ableben, 16 Jahre geschäftsführender Obmann des Vereins Naturpark Blockheide Eibenstein bei Gmünd, er wird seinen Wunsche gemäss, in der Pauluskapelle auf der Weinebene seine letzte Ruhestätte haben. Die Urnen Beisetzung findet 19870815 anläßich der Bergmesse um 11:30 dort statt.
  Immer war er bestrebt, für andere und für seine Heimat zu arbeiten, seine Wanderfreunde galten ihm alles. Seine steirische Heimat und seine Wahlheimat, das Waldviertel, durch Wanderwege zu verbinden ist ihm mit Erfolg gelungen. Wer ihn als Künstler gekannt hat, weiss, dass er begnadete Hände hatte.
  Während seines Lebens erfuhr er viel Dank und Anerkennen für sein Wirken und seinen Idealismus, besonders von den Wanderern. Sein geselliges Wesen, sein Ideenreichtum, seine Bescheidenheit haben ihn beliebt gemacht. Seine Denkmäler und Wandersteine stehen überall im Land und werden an ihn erinnern. Möge auch der Herr ihn gnädig aufnehmen. (Allgemeiner Nachruf)


DAS EWIGE TODESGESETZ Verabschiedung vom Eigenheim 2v4
C A R L   H E R M A N N   1917-1986 Im Perpetuam Memorian
  Carl Hermann wurde in Wolfsgruben bei Eibiswald im südsteirischen Grenzland geboren. Sein Geburtshaus steht auf der Kuppe einer Anhöhe, als Teil eines bäuerlichen Anwesens. Als wandernder Zimmermanns Geselle zog er auf der Soboth (südsteirischer Höhenzug) und in der ganzen Südweststeiermark von Hof zu Hof.
  In seinem früh erwachten Schöpferdrang schnitzte er mit Vorliebe die Gottesmutter mit dem Kind.
  Der Grenzlandvater Fritz Fuchs Gedenkblatt erkannte die Begabung des jungen Carl Hermann und ermöglichte ihm den Besuch der Kunstgewerbeschule in Graz. 19890815, für die Karl Reiterer Werk Zusammenlegung
C.H.Förderer ∨ im Heimatmuseum St.Peter im Sulmtal, bekam ich den Dr. H.M.Fuchstaler 1v2.
  Carl Hermann war freischaffender Bildhauer, als Künstler war er ein ausgesprochener Einzelgänger, der ohne Kontakt zu Kollegen unbeirrbar seinen Weg ging. Er fand sich in jeder Arbeitstechnik zurecht und schuf seine Plastiken mit geradlinigen Konturen und Kanten. Von den Wenigen, die ihre Werke aus Granit schlugen, war er der Einzige der den Granit zu formen vermochte. Sagte ein Abgesandter der niederösterreichischen Bildhauer im Nachruf bei der Verabschiedung vor dem Trauerhause, Grillenstein, Fuchssteinweg 16.
  Als Soldat erkannte er den Wahnsinn des Nationalsozialismus und wurde Widerstandskämpfer, 19450315 wurde er deswegen zum Tode verurteilt. Eine ganze Gruppe Köpfler wie man damals die zum Tode Verurteilten nannte, wurde zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt und sollte im Raum Döllershein - Eggenburg gegen die heranrückenden sowjetischen Truppen eingesetzt werden.
  Während der Fahrt von Wien nach Döllersheim gelang ihnen die Flucht, Carl Hermann kam mit einem aus Gmünd stammenden Mithäftling nach Gmünd, um von hier in die Steiermark zu gelangen.
  Carl Hermann ehelichte die Gmünderin Elsa und errichtete am Rand der Blockheide ein Eigenheim mit einem Atelier. Von seiner Feder stammt das Buch DER WEG IST DAS ZIEL (Leopold Stocker Verlag) Carl Hermann erzählt seine Gedanken und Erlebnisse bei der Erkundung des NSW, schildert den Charakter und die Vegetation der Weglandschaft und beschreibt die Historie der Wegstationen mit ihren Legenden und Sehenswürdigkeiten.
  Bei spätherbstlichen Schönwetter kamen viele Menschen zur Verabschiedung von Carl Hermann von seinem Eigenheim. Mit einer Eibiswalder Abordnung mit dem Bürgermeister Herrn Naderer war auch der Cousin von Carl Hermann mein Freund August
1v17 gekommen.
Wir alle werden alt wie unser Kleid,
Das ewige Gesetz: Alle müssen sterben.
Wie die Blätter an den Bäumen
Sie sprießen hervor und fallen ab
Als ewig bleibende Gerechtigkeit.
 
  Hier hat ein Mensch gelebt der mitten aus der Arbeit herausgerissen wurde, neben dem Haus waren behauene und unbehauene Felsblöcke, ausgediente Modelle und Bildhauer Requisiten, irgendwo war die Aufschrift: Zum Tode verurteilt.
  Carl Hermann war in seiner Leidenszeit nie verzweifelt und hat dem Tod ruhig entgegengesehen, sagte uns Frau Elsa Hermann. Auch im Innerem des Refugiums von Carl Hermann sieht man, dass hier ein Künstler gelebt hat, eine Besonderheit ist der Boden des Wohnzimmers aus Baumabschnitten mit sichtbaren Jahresringen, an denen man das Alter der Bäume ablesen kann.
  Nach der Einsegnung im Trauerhause, bei dem Requiem, in der Stadtpfarrkirche Sankt. Stefan in Gmünd sagte der Pfarrer: "Die Künstler sind des Himmelvaters liebste Kinder."
  Das geschaffene künstlerische Gesamtwerk von Carl Hermann zu beschreiben, wäre eine lohnenswerte Aufgabe für einen Kunsthistoriker und würde ein eigenes Buch füllen. 
  Carl Hermann war ein Meister des bildhauerischen Porträts, eine Büste in St.Peter im Sulmtal am Dorfplatz stellt den Heimatforscher, Dichter und Komponisten Karl Reiterer 1v3 dar. Durch sie entstand meine Freundschaft mit August Krainer, dem Initiator dieser Gedenkstättenerrichtung. Mit ganzem Herzen war er der sakralen Kunst zugetan, sein letztes Werk war eine gotische Madonna, (auf der Aufnahme nicht sichtbar) für eine Kapelle, die 19860629 in der Nähe seines Geburtsortes eingeweiht wurde.
  Die Hauskapelle wurde vom Grundbesitzer Herrn Koinegg, vulgo Feidl, errichtet. Carl Hermann hat wohl als Freund und ehemaliger Nachbar mit dem Erbauer gemeinsam geplant und künstlerisch beraten. Carl Hermann letztes Werk 36v36
  Carl Hermann war ein Mensch dem die Kunst und die Natur sehr viel gegeben haben, auch er hat uns mit seinen Werken und dem NSW reich beschenkt. Ein letztes Berg Heil E 
U R N E N B E I S E T Z U N G Maria Himmelfahrt 19870815
  An diesem Samstag, war die Urnenbeisetzung vom SÜDWEG HERMANN, dem Bildhauer und Weitwandervater. Ein eisiger Wind brauste durch den Choralpenuebergang der Weinebene. Bei dem Eibiswalder Lied, gesungen vom Männergesangsverein Eibiswald, mit dem ein Wunsch des Verewigten erfüllt wurde, begann es zu regnen, deshalb wurde die Messe in die Gössler Hütte verlegt.

  FEIEROBEND Die Hymne an Eibiswald.
Steirischer Dialek
I bin sist a Eibiswolda,
Oba lonki Joahr scha fuart,
Und so hätt i ols a Olta
Wieda gern mei Oblebm duart.

So a Keuscherl mit an Gangerl,
Hoch im Berg, doss ma weitaus
Siacht ins Lond, und mit an Angerl
Und an Kestnbam vorn Haus.

Und in Kronz vun Hoblschoartn,
Drunta unsre liabi Frau,
Und an Beindlstock in Goartn,
Auf und auf schöa himmelblau.

Und a gmauerts Kellerstöckl,
Intan Gibl etla Taubm,
Drausst am Eck a Weingartfleckl
Mit an Isabellalaubm.


Und do sassat i am Sunnta
Sog ma, so zur Vesperzeit
Still ban Kruag und rotat drunta
Üba Zeit und Ewigkeit.

Schau i durch mei Schilcherglasl,
Is die Welt so roat wia Bluat,
Oba woart nur, no a Massl,
Unds is olles wieda guat.

Ob sie rankn drunt und streitn,
Do herobm waars mäuserlstad,
Grod nur von da Wies dös Läutn
Hört ma, wann da Wind si draht.

Und so weit die Augn trogn,
Wusst i jedn Kirchturmspitz,
Wusst an jedn Hof anzsogn
Von da Wial bis Feisternitz.

Iss a nur a winzigs Stückerl
Vun da Welt, für mi waars gnua,
Und mei lestes Schilcherschlückerl
Trankat i der Hoamat zua.

Und dann hätt i nix dagegn,
Wann grad so mei Hergott kam
Longsom nochn Gongsteig zwegn
Und mi stad ban Irml nahm.

Und so gang ma gonz im Stilln,
I und er mitnonda holt,
Und in Angerl sangan d Grilln,
Und da Mond stund üban Wold
Melodie von J. Fauland, Text von H.Klöpfer 
  Pater Hugo de Vlamink vom Stift Herzogenburg, ein Freund des Geschiedenen, Magister Wolfgang Reisenhofer, Weitwanderer Pfarrer Dr. Siegfried Gödl, Pfarrer Wingolf Enge, Pfarrer Franz Brunner und Pfarrer Hamasek, vollzogen die Einsegnung vor der Beisetzung und feierten den Gottesdienst.
  Die Messe wurde von der Musikgruppe Kaiblinger aus Markertsdorf an der Pielach musikalisch gestaltet. Trotz des schlechten Wetters waren rund 1500 Weitwanderer aus allen Bundesländern und dem angrenzenden Ausland gekommen, um von ihrem Vater Abschied zu nehmen.
  Der Landeshauptmann der Steiermark Dr. Josef Krainer, dankte dem Verstorbenen für seine schöpferische Tätigkeit als Bildhauer und für die Verbreitung seiner Idee der Weitwanderbewegung.
  Weitere Gedenkreden hielten: Von der Sektion Weitwanderer des ÖAV der Vorsitzende Fritz Käfer, der Schriftführer Proff. Karl Mor, der Vorsitzende des ÖAV Walter Hoffmann, vom steirischen Sektionsverband Prof. Karl Moser, für die Sektion Waldviertel Dir. Hannes Rammel, für die slowenischen Wanderer deren Präsident Zoran Naprudnik.
 
Ich habe mit meinen Freunden Karl Minhard mit Sohn aus Schwechat, Stefan Schefberger aus Wiener Neudorf an der Urnenbeisetzung teilgenommen.
  Sein Elternhaus Pilchn steht in Wolfgruben, in der einstigen Gemeinde Vordersdorf, heute zur Gemeinde Wies gehörend. Carl Hermann hat seinen Weg in die Ewigkeit vorbereitet, auch die Halterung für seine Urne war von ihm geschaffen.
  Die Heimkehr einer Glocke ∧. Auf seiner letzten steirischen Reise machte er Rast in der zu seinem Elternhof gehörenden Veitlkapelle und es wurde mit der, wie durch ein Wunder wieder heimgekehrten Kapellenglocke, zur Totenwacht geläutet. Die Urne von Carl Hermann in der Kapelle seines Geburtshauses 7v8 Bild C.H. Cousin August Krainer.
 
  
Jakob Petschenig✞ 200502 8v8 Bild Stefan Schefberger
  Herr Jakob Petschenig verschloss nach der Urnenbeisetzung den Urnenraum im Boden vor der Paulusstatue in der Pauluskapelle, mit einer Steinplatte und vergoss die Fugen mit Zement. Er stammt aus St.Andrä im Lavanttal hatte seinerzeit Carl Hermann im Arbeitsdienst kennen gelernt und mit ihm Freundschaft geschlossen, als in den 80er Jahren im Zusammenhang mit dem Weitwandern der Name Hermann fiel, stellte er sofort Nachforschungen an und fand so seinen ehemaligen Freund wieder. Alle, die an der Errichtung der Pauluskapelle im Jahre 1982, an der auch Jakob einen massgeblichen Anteil hatte, beteiligt waren – trauern um ihn. Wir werden Jake, der im 84. Lebensjahr geschieden ist, in Zusammenhang mit der Pauluskapelle sehen und ihn für das Gute, das er getan hat immer in Erinnerung behalten. Auf Wunsch des Verstorbenen, der 20050119 zu Grabe getragen wurde, war von Blumen und Kranzspenden abzusehen, um den dafür vorgesehenen Betrag auf das PSK Konto 722 1480 der Sektion Weitwanderer zu überweisen. Fritz Käfer. Anmerkung: Jakob Petschenig war es auch der die Urnenversenkung seines Freundes Carl, im Boden vor dem Altar der Pauluskapelle, handwerklich durchgeführt hatte.
  Noch zu Lebzeiten tröstete Carl Hermann seine Frau wegen seiner 500 Kilometer von Gmünd entfernten Ruhestätte, mit den Worten: Mache es so wie es die Frauen während des Krieges, stell eine Kerze ans Fenster und denke an mich.


HERR, MEIN LEBEN WAR SO KURZ

  Urnenbeisetzung von Carl Hermann in der Pauluskapelle auf der Weinebene. Hier erwartet der Weitwanderer Vater die Auferstehung. "Herr mein Leben war so kurz," diese Inschrift findet der Besucher der Pauluskapelle auf der Weinebene nun vor, denn seinem letzten Wunsch entsprechend, wurde die Urne mit der Asche dieses großen Sohnes unserer Heimat am 15. August (Maria Himmelfahrt) in der Pauluskapelle, in seiner Kapelle, am NSW beigesetzt. Er hat also in der Steiermark seine letzte Ruhestätte gefunden.
  Wie alljährlich, waren zu der schon zur Tradition gewordenen Bergmesse, an diesem Feiertage neben den Angehörigen und Verwandten hunderte Freunde und Bekannte, aus nah und fern gekommen. Diesmal aber besonders deshalb, um von Carl Hermann Abschied zu nehmen und um der Urnenbeisetzung beizuwohnen.
  Unter den Anwesenden sah man neben weiteren Persönlichkeiten des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens auch Landeshauptmann Dr. Josef Krainer, LAbg. KR. Reinhold Purr sowie ORR. Dr. Kunz von der Bezirkshauptmannschaft.
  Die Glocke der Pauluskapelle erklang zur Beisetzung und der Männergesangverein aus Eibiswald unter der Leitung von Chorleiter Dir. i.R. Franz Kleindienst sang das Lied Es ist Feierabend. Die Einsegnung nahm ein mit Carl Hermann eng befreundeter Pater des Stiftes Herzogenburg, Hugo de Vlamink, mit fünf Priestern vor.
  Zum Abschluss der Beisetzung sang der Männergesangverein noch das Lied I bin sist a Eibiswalder, dessen Text von Hans Klöpfer stammt und von Johann Fauland komponiert wurde. Somit hat der Gesangverein den Wunsch des nun Verewigten erfüllt und das Versprechen eingelöst, beim Abschied diese Hymne von Eibiswald zu singen.
  Da sich das Wetter sehr verschlechterte, musste man die Abhaltung der Bergmesse in die Lokalitäten der Gösslerhütte verlegen. Diese konnte aber die vielen Gekommenen bei weitem nicht aufnehmen.
  Der Gottesdienst wurde von der Sing- und Spielgruppe der Weitwanderer sowie vom Duo Erna und Sepp Kaiblinger mit der Weitwanderer- Messe feierlich umrahmt. In den anschließenden Ansprachen, unter anderen vom Vorsitzenden der ÖAV Weitwanderer, vom Vorsitzenden des ÖAV, vom Vorsitzenden der slowenischen Wegkommission und vom Landeshauptmann Dr. Josef Krainer, wurde das Wirken von Carl Hermann nochmals gewürdigt und ihm für sein künstlerisches Werk, sowie für seine Liebe zur Heimat gedankt.
  
Der Weg war sein Ziel, sein Ziel ist erreicht, Carl Hermann wird auf der Choralpe weiterleben! In liebevollem Gedenken und in Dankbarkeit, werden alle die ihn kannten seiner gedenken. Weststeirische Nachrichten August Krainer  1991102
NACHRUF DER WEITWANDERERVATER
  Der Vater der Weitwanderer, der Bildhauer Carl Hermann, der auch ein Mitglied unserer Organisation war, ist in seinem 69. Lebensjahr überraschend 19861111 in seinem am Rande des Naturparks Blockheide Eibenstein - Gmünd gelegenen schönen Eigenheimes verstorben.
  Carl Hermann wurde in Wanderkreisen weit über seine Heimat Österreich hinaus durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Schaffung eines österreichischen Weitwander Wegenetzes bekannt. Er schuf im Jahre 1970 fast im Alleingang den berühmten NSW 05, der seine Wahlheimat Waldviertel mit seinem Geburtsort Eibiswald an der österreichischen - jugoslawischen Grenze verbindet.
   Damit war gegen den anfänglichen Widerstand der alpinen Vereine, die damals den Gedanken des Weitwandern eher negativ gegenüberstanden, ein Durchbruch gelungen und schon 1976 konnte ein Generalplan des ÖAV publiziert werden, der ein überregionales Netz von 10 von Nord nach Süd und von Ost nach West durchziehenden Weitwanderwegen in Österreich vorsah.
  Ein gigantisches Projekt, das in den letzten 10 Jahren erfolgreich verwirklicht werden konnte. Auch die Gründung der Sektion Weitwanderer im ÖAV ging auf die Initiative Carl Hermann zurück, der bis zu seinem Tode den Vorsitz dieser aufstrebenden Sektion inne hatte.
  Dass von den 8 Europäischen Fernwanderwegen nicht weniger als 4 (E4, E5, E6, und E8) durch Österreich führen, verdanken wir zum guten Teil ebenfalls dem Verstorbenen. Kein Wunder also, dass Carl Hermann auch von offiziellen Stellen geehrt wurde: Die Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Österreich und das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Steiermark, waren die sichtbaren Beweise für die Wertschätzung, die Carl Hermann als Mensch, als Organisator und als Künstler genoss.
  Dem Wunsche des Verstorbenen entsprechend, wird seine Urne 19870815 in der unter seiner Leitung entstandenen Pauluskapelle auf der Weinebene in der Steiermark besinnlich beigesetzt. Wem es möglich ist, der sei herzlich dazu eingeladen, bei dieser Trauerfeier mit dabei zu sein, um damit der Dankbarkeit für das Wirken von Carl Hermann Ausdruck zu geben.
  Carl Hermann hat mit dem von ihm im Jahre 1984 geschaffenen Wanderer Maskottchen Wanderwurstel ein Rucksackzeichen 4v14 verbreitet. Ähnliches hefteten sich schon in den Dreißiger Jahren viele, die auf Schusters Rappen unterwegs waren, an den Rucksack. WIENERLAND Magazin für Touristik u. wandern 1986

 
NSW HERMANN Der Bildhauer Carl Hermann ist nicht mehr
  Am Donnerstag 19861119 waren wir bei der Verabschiedung des Bildhauers Carl Hermann in seinem Haus in der Blockheide bei Gmünd im Waldviertel. Er war am Dienstag 19861111 einem Krebsleiden erlegen. 19860815, dem Großen Frauentag, war er das letzte Mal unter uns bei der Bergmesse auf der Weinebene. Aber die Heimfahrt fiel ihm schon schwer und er musste bald ins Spital.
  Dreißig Teilnehmer aus Wies, Wolfgruben und St.Peter fuhren den langen Weg in das Waldviertel, um Carl Hermann den letzten Gruß seiner Heimat, dem weststeirischen Grenzland, zu überbringen.
  Die Mitglieder des Gemeinderates der Marktgemeinde Wies, des ÖAV, der Bergwacht, die Eibiswalder Weitwanderer mit dem End - Kontrollstellen - Wirt Josef Simperl waren dabei. Der Bürgermeister von Eibiswald, Herbert Naderer, sprach die Abschieds- und Dankesworte für all das, womit uns Carl Hermann bereichert hat. Der Bürgermeister der Stadt Gmünd, Oberschulrat Johann Schaffer, zeigte den Lebensweg Carl Hermanns auf, und wie ihn dieser bei Kriegsende schicksalhaft in das Waldviertel führte.
  Er dankte dem Künstler Carl Hermann für die vielen Werke, die dieser für die Stadt Gmünd geschaffen hat. Dabei betonte er das Flüchtlingsdenkmal der Galizianer aus dem Ersten Weltkrieg: Die Trauernde am Kriegerdenkmal, Das Heidemännlein, Den Lesenden am Museum, die Gestaltung der Pausenhalle einer Gmünder Schule, und der Wände im Hallenbad.
  Einen besonderen Dank verdiente sich Carl Hermann als langjähriger Obmann des Vereines Naturpark Blockheide Eibenstein - Gmünd und die Ausgestaltung und Betreuung dieses einmaligen Naturdenkmales.
  Ein Sprecher des niederösterreichischen Künstlerbundes würdigte Carl Hermann als Bildhauer, Porträtist und Restaurator im Stift Zwettl, wo er die verwitterten Turmstatuen restaurierte.
  Zum bevorzugten Material wurde für Carl Hermann der Granit. Bei dessen Bearbeitung brachte er es zu einer bis dahin nicht erreichten Meisterschaft. Bekannte Monumentalwerke in Niederösterreich sind das Reiterdenkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Dürnkrut Jedensspeigen an der March, sowie das Denkmal der ÖMV am Ölfeld bei Zistersdorf.
  Über 40 Werke aus Granit sind im nördlichen Niederösterreich in einzelnen Orten verstreut zu finden.
  Für den ÖAV sprach der Leiter des Zweiges Niederösterreich der Sektion Weitwanderer. Es würde zu weit führen, alle Leistungen und Verdienste auf diesem Gebiet aufzuzählen. Neben dem NSW schuf er auch die einzelnen Mariazellerwege, den Thayatalweg und noch andere Wege.
  Carl Hermann, der 19181028 geboren wurde, ist ein Kind des südweststeirischen Grenzlandes. Seine künstlerischen Anlagen zeigten sich schon früh, noch stehen Buchen, deren vernarbte Schnitte in der Rinde, die Muttergottes mit dem Kind oder Bauernheilige zeigen und eine gute Hand verraten.
  Carl Hermann erlernte einen praktischen Beruf, für eine künstlerische Ausbildung fehlte es am Kleinbauernhof an Geld, deshalb wurde er Zimmermann. Als solcher kam er weit umher, bis zu den Einschichthöfen der Choralpe. Der stundenlange Weg, montags dahin und am Wochenende wieder heim, mit der schweren Zimmermanns Kraxe am Rücken, wurde zu Fuß zurückgelegt.
  Carl Hermann lernte die südweststeirische Heimat gründlich kennen und lieben. Man kann annehmen, dass damals die Grundlagen zur Freude am Wandern und Bergsteigen gelegt wurden. Doch der Künstler in Carl Hermann ruhte nicht, er wandte sich an den Volksschuldirektor Fritz Fuchs in Eibiswald.
 
Herr Fritz Fuchs∧ war als Förderer begabter Schüler bekannt und er ebnete Carl Hermann den Weg in die damalige Kunstgewerbeschule am Ortweinsplatz in Graz, zu Professor Wilhelm Gösser. Von diesem erhielt Carl Hermann eine gründliche Ausbildung als Bildhauer.
  Ein Lehrstück aus dieser Zeit ist noch heute in der Außennische des Pfarrhofes in St.Lorenzen zu sehen. Die Steintafel mit dem Marienbildnis in der Nische der Krämerin am Weg zum Brendlspeik ging verloren, die Steinfigur im Park der Hauptschule dürfte in den Nachkriegszeiten in der Saggau gelandet sein.
  Ein bereits damals gelungenes Meisterwerk aber blieb: Die Porträtbüste Hans Klöpfers. Hans Koch hat sie in Bronze gießen lassen und der Marktgemeinde Eibiswald gewidmet, sie steht im Arbeitszimmer des Bürgermeisters.
  Der Krieg beendete oder unterbrach die Lehrjahre, Carl Hermann rückte zu den Gebirgsjägern in Leoben ein. Er wurde dort bald zum ständig geforderten Künstler innerhalb und außerhalb der Garnison; ob heute noch Arbeiten in Leoben zu finden sind, ist mir nicht bekannt.
  Zur weiteren Ausbildung als Bildhauer kam Carl Hermann zu einem der führenden Bildhauer Deutschlands, zu Josef Thorak nach München. Von diesem erhielt er wohl die Anregung zu seinen späteren Monumental Plastiken in Niederösterreich.
  In den letzten Kriegswochen landete Carl Hermann im Waldviertel, es wurde zu seinem Schicksalsland und zur zweiten Heimat, dort fand er seine Frau und von dort aus schuf er seine Lebenswerke, von denen ich berichtete.
  Für uns ist bedeutsam, dass er darüber hinaus seine steirische Heimat nie vergaß und diese, wenn er konnte besuchte. Als größte Tat schuf er den 500 km langen Fußweg in die Heimat, den NSW Nebelstein - Eibiswald und gab damit so vielen Menschen im In- und Ausland wieder ein lohnenswertes Freizeitziel, was er im Titel seines Buches "Der Weg ist das Ziel" festhielt.
  Unser Eibiswald aber hat Carl Hermann besonders reich beschenkt. Als Bildhauer schuf er die Büste seines einstigen Mentors, des Grenzlandvaters Fritz Fuchs im Klöpferpark, das Krainerbründel am Kapuner, den gefangenen Russ in der Wiel und das große Josef  Krainer  Denkmal am Ortseingang und den Weitwanderstein am Westeingang des Marktes.
  Als Wanderer hat er uns vor allem Denkanstöße gegeben im Umgang mit Gästen anlässlich der großen Weitwander Tagungen, in der Betreuung der Wanderwege und nicht zuletzt hat er den Namen Eibiswald in die Welt hinausgetragen. 19870815 wird  die Urne mit seiner Asche in der Pauluskapelle endgültig beigesetzt. WR H. Wippel


URNENBEISETZUNG PAULUSKAPELLE
  Der traurige Höhepunkt des Jahres. Liebe Wanderfreunde! Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Hoffentlich konnten sie alle Wanderungen und Bergfahrten, die sie sich vorgenommen hatten, auch mit dem gewünschten Erfolg durchführen. Die Wetterverhältnisse waren ja manchmal zum Verzweifeln. Der Herbst hat aber doch einiges wieder gut gemacht. Ein leider trauriger Höhepunkt dieses Jahres war die Urnenbeisetzung Carl Hermann, über sie wird an anderer Stelle dieses Blattes berichtet.
  Am Abend davor durfte ich vor mehr als 100 Besuchern einen Lichtbildervortrag über unseren verstorbenen Weitwandervater halten. Bei dieser im Hof des Eibiswalder Gasthauses Simperl durchgeführten Veranstaltung zeigte es sich wieder, dass unser Carl ein Mensch war, der die Leute mobilisieren konnte. Es wird schwer werden, sein Lebenswerk zu erhalten, ja vielleicht noch auszubauen; wenn wir jedoch alle an einem Strang ziehen, müsste dies gelingen. ÖAV Sekt. Weitwanderer Mitteilung 4/87 JG 9 Anton Szuppan


VERMÄCHTNISSTEIN
  Liebe Wanderfreunde! Ein ereignisreiches Jahr geht langsam zu Ende, und rückblickend betrachtet, war das wichtigste Ereignis für uns nach dem Ableben des Vaters der Weitwanderer, einen arbeitsfähigen Vorstand auf die Beine zu stellen.
  Die Urnenbeisetzung in der Pauluskapelle auf der Weinebene lieferte den sichtbaren Beweis für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Weitwanderer. Das Fehlen unseres Carl Hermann macht sich jedoch nach wie vor bemerkbar und wir werden noch bei vielen Gelegenheiten an ihn erinnert werden.
  Einen Markierungspunkt konnten wir allerdings schon setzen und zwar steht am Plattenberg bereits ein Mariazellerstein. Er ist ein Vermächtnis von Carl Hermann und wir transportierten ihn (ca. 800 kg) von Gmünd in die Laussa. Die Grundfeste wurde ausgegraben und betoniert, und in der Woche darauf wurde der Stein eingegossen.
  Er steht an einem wunderschönen Aussichtspunkt, und wir hoffen, im nächsten Jahr die Einweihung zugleich mit der Eröffnung unseres Mariazellerweges vornehmen zu können. ÖAV Sekt. Weitwanderer Mitteilung 4/88 JG 10


C.H. GEDENKSTEIN ENTHÜLLUNG
  20 Jahre NSW 05. Vor 20 Jahren wurde der beliebteste und bekannteste aller 10 österreichischen Weitwanderwege, der NSW 05 vom Bildhauer Carl Hermann aus Gmünd NÖ., anlässlich des 100 jährigen Bestehens des ÖAV im Redoutensaal der Öffentlichkeit vorgestellt und seiner Bestimmung übergeben. Seither haben über 6000 Wanderbegeisterte aus 18 Nationen diesen in Nord - Süd - Richtung durch unser Heimatland verlaufenden Weitwanderweg begangen, (ausgehend vom Nebelstein bei Gmünd, durchs Waldviertel, die Wachau, durchs Alpenvorland, über den Ötscher nach Mariazell und über den Hochschwab, den Eisenerzer Reichenstein und die steirischen Alpen nach Eibiswald). Er hat vielen Menschen Erholung und vor allem beeindruckende Erlebnisse gebracht.
  Aus diesem Anlass wird am Sonntag, 19900812, die Enthüllung eines durch den steirischen Künstler Toni Hafner∧ gestalteten Gedenksteines für Carl Hermann, dem leider im November 1986 allzu früh verstorbenen Initiator dieses Weges, stattfinden. WR H.Wippel Carl Hermann Gedenkstein in Eibiswald von Toni Hafner Bild August Krainer 8v19

ERINNERUNG AN GOTTFRIED HERMANN
  Vor 10 Jahren, 19790730, starb der Gärtner und Hobbyzeichner Gottfried Hermann aus Wolfgruben bei Vordersdorf. An ihn sollen die nachstehenden Zeilen erinnern. Die untere Weststeiermark, der Bezirk Deutschlandsberg, ist verglichen mit dem Bezirk Voitsberg arm an Zeichnern, Malern und Bildhauern. Das wurde im Vorjahr anlässlich der Landesausstellung Glas und Kohle in Bärnbach, bei dem Besuch der gleichzeitig laufenden Ausstellung von Werken der zahlreichen Künstler des Bezirkes Voitsberg im Schloss Greisenegg, anschaulich vor Augen geführt.
  Es ist daher besonders erfreulich, dass sich in unserem Raum zwei Künstler entwickelten, die Brüder Carl und Gottfried Hermann in Wolfgruben, Carl als Bildhauer und Gottfried als Zeichner und Maler; wobei Gottfried nie eine fachliche Ausbildung genoss und seine Arbeit als Autodidakt leistete. Er tat dies mit unermüdlichem Fleiß und ließ sich auch durch unvermeidliche Fehlleistungen nicht entmutigen und hinterließ uns ein Porträt seiner geliebten Heimat, von der Talsohle um Wies und Eibiswald bis hinauf zur Koralpe in über 270 Bildern, mit Kirchen, Schlössern, Glashütten, Bauernhäusern, Mühlen und Sägewerken, wovon besonders alle Letzteren inzwischen dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen sind.
  Gottfried hing, wie viele Künstler, an seinem Werk und die Wände seines Hauses in Haiden bei Eibiswald waren lückenlos damit angefüllt, damit er sie immer vor Augen hatte. Als er seine Kräfte schwinden fühlte, wollte er die Bilder verkaufen und mit dem Erlös noch eine Weltreise finanzieren. Andererseits hätte er sie auch gerne geschlossen erhalten und dachte an eine Widmung an das Joanneum in Graz.
  Sein Bruder Carl, der Bildhauer, bewog ihn aber, die Bilder in der engeren Heimat zu lassen und deshalb widmete er sie in einem Notariatsakt dem Kultur und Wirtschaft Förderverein Eibiswald. Einen großen Anteil an dieser Lösung hatte auch seine Frau Maria, die heute bei ihrem Bruder in Vordersdorf lebt.
  Wir sind glücklich, diese Dokumentation einer vergangenen Zeit zu besitzen, um sie den kommenden Generationen zeigen zu können. WR H.Wippel 1989
   Anmerkung: 19870418 habe ich dem Wunsche meines Freundes August Krainer entsprochen und mit ihm die Ruhestätte von Gottfried Hermann besucht. Sein Grab befindet sich nicht im Friedhof, sondern  auf seinem Anwesen in der Nähe des Hauses am Waldesrand in Haiden.

DIE BERGSTEIGERMUTTER Der Bergretter von Carl hermann


1.)12v12 2.)4v38

Wo den Himmel Berge kränzen
Nebel wallen um die Kluft
Wo im Gold die Firnen glänzen
bei des Abendschimmers Duft
Wo die Alpenrosen blüh´n
dahin, dahin möcht ich zieh´n

Wo vom Fels die Bächlein springen
rauschend stürzen in den Schlund
Wo die Herdenglöcklein klingen
zauberhaft im dunklen Grund
Wo die Alpenrosen blüh´n
dahin, dahin möcht ich zieh´n

Wo die Seen im Felsenschatten
bleicher Mondenschimmer küßt
wo auf sammetweichen Matten
Hirsch und Gemse sich begrüßt
Wo die Alpenrosen blüh´n
dahin, dahin möcht ich zieh´n

Wo die Berge widerhallen
von der Sennen frohem Sang
wo die Echo weithin schallen
bei des Alphorns Zauberklang
Wo die Alpenrosen blüh´n
dahin, dahin möcht ich zieh´n
Franz Abt?

Wo die Alpenrosen blüh´n,
Mein letzter Blick sei geweiht,
Wo in Rot die Felsen glüh´n
Werd´ ich ruh´n in Ewigkeit.
Die 6. Strophe des Liedes “Wo die Alpenrosen blühn” von Johann Ploder
   “Am Gipfel des Hochschwung las ich im Gipfelbuch die Eintragung von dem Musiker und Sänger Johann Ploder. Hans stammt aus St.Peter am Kammersberg, seinen Alterssitz hatte er in St.Peter im Sulmtal. Der dort ansässige Chronist und Organist August Krainer 1913-1991, ein Cousin des Bildhauer Carl Hermann, wurde mein väterlicher Freund und war auch WGB Schirmherr . Er und ich kehrten nach der Teilnahme an der Bergmesse Pauluskapelle in der Gösslerhütte ein und dort fand meine erste Begegnung mit Carl Hermann statt.
  Es war der Vortag meiner Gipfel Lesung im Jahre 1986 am Großen Ödstein, deshalb erinnerte sich Carl Hermann an seine Jugenderlebnisse im Zauber des Gesäuses und begann davon zu erzählen:
  Schon während der Studienzeit fuhr ich, zu Bergfahrten im Gesäuse, von Graz mit dem Fahrrad nach Gstatterboden. Mit wenig Geld, spärlichem Essvorrat, doch mit viel Idealismus und Hingabe zur Natur ausgestattet, ging ich damals als Einzelgänger meine Bergwanderungen. Von dem Säuseln des Windes und dem Rauschen der Enns beim Durchfließen durch das Gesäuse Tor vom Gesäuseeingang Enns abwärts nach Admont, entstand der Name des Gebirges. Das Gesäuse besitzt stolze Gipfel, die auch auf ihren Wänden nur mittels Kletterkunst bezwungen werden können.
  Der Bergretter mit den Insignien Seil und Totenkopf bei der Bergretter Hütte, Haindlkar Gesäuse vom Bildhauer Carl Hermann. Carl war in seiner Jugendzeit im Gesäuse Kletterlehrer und sogar, wenn Not am Mann war, Totengräber im Bergfried Johnsbach. Die Mutter der Bergsteiger nass von oben und unten. hikr/post 
  Der Zauberberg der Große Ödstein 2355m ist der eindrucksvollste Gipfel von dieser Gruppe der eigenwilligen Berg Persönlichkeiten, auf ihm habe ich mehrmals eine Gipfelrast gehalten. Außerhalb der Ortschaft Gstatterboden, wohnte in einer Keusche Frau Katharina Ditz, die legendäre Bergsteiger Mutter, so manchen hungernden Bergsteiger hatte sie in der Notzeit ein Stück Brot und freundliche Worte geschenkt. Auch ich bekam einst von ihr das Brot der Gnade und denke immer mit Hochachtung an diese Frau. Meine Erinnerung an Sie werde ich in meiner geplanten Neuaufldasage des Buches "Der Weg ist  Ziel", in einer Widmung an sie aufzeichnen. Carl Hermann (Zur Neuauflage kam es nicht mehr.)
  Grüß Gott! Darf ich bitte in Ihrem Schuppen mein Fahrrad einstellen? Ich habe Angst, dass es gestohlen wird, dann muss ich, wenn ich vom Ödstein zurückkomme, zu Fuß nach Graz gehen. Sagte Carl Hermann zur Bergsteiger Mutter, Frau Katharina Ditz. Ja, freilich, hier hast noch ein Stück Brot als Wegzehrung. Unter dem Kirchengrat fällt ein Schuß, von der Gamssteinwand fällt ein Gamsbock herab, die Hungersnot hat schon wieder einen Familienvater zum Wildern gezwungen, denkt Carl Hermann.

Arme Leute die mit dem Herzen schenken,
Sind der Inbegriff des guten Menschen.
Sie war eine von vielen
Und doch in ihrer Art einzigartig.
  Ihr Grab befindet sich im Bergsteigerfriedhof Johnsbach
.
  Nach einem Besuch in seinem Grillensteiner Heim hatte ich mit ihm, dem Bildhauer, Autor und Vater der Weitwanderbewegung, 19861011 Samstag, im Wiener Allgemeinen Krankenhaus meine letzte Begegnung. Auszug aus dem


EIBISWALD Carl Hermann 4.1v14 2.1v19
Bildhauer und Vater der Weitwanderbewegung
  Bericht: Herbert Blatnik und Karl Tschemmernegg Teil 3. Europaweit bekannt wurde der Bildhauer Carl Hermann als Schöpfer des NSW vom Nebelstein an der tschechischen Grenze bis nach Eibiswald, den er erstmalig im Sommer 1970 durchwanderte. Damit schuf der Vater des Weitwandergedankens in Eibiswald eine Drehscheibe von Wanderwegen, die bald internationale Bedeutung bekamen und unserem Markt zu einem hohen Bekanntheitsgrad verhalfen. Eine Umsetzung der Ideen Carls wäre undenkbar gewesen, hätten sich nicht vor Ort tatkräftige Mitglieder der Eibiswalder Ortsgruppe des Österreichischen Alpenvereins gefunden, die sich für die Weitwanderbewegung engagierten.
  Carl Hermanns Bedeutung für den Alpenverein: Eine Umsetzung der Ideen Carls wäre undenkbar gewesen, hätten sich nicht vor Ort tatkräftige Mitglieder der Eibiswalder Ortsgruppe des Österreichischen Alpenvereins gefunden, die sich für die Weitwanderbewegung engagierten. Einer von ihnen, der Bildhauer und Restaurator Karl Tschemmernegg, erzählt von dieser Zeit: „Durch den Alpenverein unter dem damaligen Obmann OSR Hans Wippel kam ich zu vielen Kontakten und Tätigkeiten mit Carl Hermann. Er war ein Initiator vieler Ideen und fand auch immer die dafür geeigneten Helfer, um seine Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der von ihm begründete Nord-Süd-Weitwanderweges 05, welcher 1970 seiner Bestimmung übergeben wurde, beanspruchte viel Zeit und Arbeit, vor allem die Markierungen und Beschilderungen des Weges auf dem Markierungs Gebiet unserer ÖAV-Ortsgruppe Eibiswald.
  An der Einweihung des Weitwander-Denkmals am Seebergsattel im Juni 1974 nahm eine Delegation aus Eibiswald mit Bgm. Richard Lang, OSR Hans Wippel, Bertl Knotz, Familie Simperl und Familie Brauchart teil. Franz Vezonik und der Familiengesang Safran waren als Mitgestalter des Festabends in Mariazell eingeladen. Wir hatten in unserem Hotel Quartier bezogen und trafen im Lokal auf eine sehr lustige Gruppe, mit der wir gemeinsam musizierten und sangen - und beinahe die Zeit übersehen hätten. Carl Hermann war schon auf der Suche nach uns, um den Ablauf des Heimatabends abzustimmen. Schließlich löste sich alles in Wohlgefallen auf und wir erlebten einen sehr netten Abend mit vielen wander- und sangesfreudigen Gästen. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika – Franz Vezonik sang das „Ave Maria“ - endete diese denkwürdige Veranstaltung.
  Hans Kloepfers Gedicht „Da Russ“ veranlasste Carl Hermann, den „Kloepferweg“, ausgehend vom Kloepferpark in Eibiswald über Buchenberg, St. Oswald (Stierriegelbach), St. Katharina in der Wiel, bis zum Endpunkt Jägerwirt zu schaffen. Leider hielten die von Carl Hermann gestalteten Holzschrift-Tafeln aus Ahornholz der Witterung nicht stand. In der Wiel schuf Carl Hermann das Denkmal „Da gfangene Russ“. Gerne denke ich an die Einweihung durch Kaplan Alois Veit unter Teilnahme vieler prominenter Gäste und sogar einer Abordnung der russischen Botschaft aus Wien zurück. Die Festrede hielt Landtagspräsident Dr. Hanns Koren. Am Vorabend dieser würdigen Feier fand im Gasthof Messner in der Wiel ein Begegnungs-Abend mit Gesprächen, sowie Musik und Gesang unter der Leitung von Franz Wezonik, der aus eigenen Werken las und auch Kloepfergedichte vortrug, statt.
  1975 fuhr ich mit meinem ersten VW-Käfer mit Carl Hermann und Dir. Hans Wippel nach Maśun/SLO zur Teilnahme an der Besprechung über die Anbindung des NSWW 05 an den E6 (Europ. Fernwanderweg) Eibiswald – Adria. Die Gründung der Sektion Weitwanderer 1979 war für Carl Hermann ein wichtiger Schritt. Dahingehende Gespräche fanden auf der Rudolfshütte in den Hohen Tauern mit OSR Wippel und Vertretern des Alpenvereines aus Innsbruck statt.
  Beim Bau der Pauluskapelle auf der Weinebene waren ebenso Mitglieder der ÖAV-Ortsgruppe Eibiswald beteiligt. Carl Hermann war auf der Suche nach einem „Wanderheiligen“ und ganz spontan kam ihm der Hl. Paulus in den Sinn, der als Verkünder des christlichen Glaubens weite Gebiete durchwanderte. So wurde Paulus zum „Wanderheiligen“ ernannt. Unter Teilnahme tausender Bergbegeisterter und Wanderer wurde am 15. August 1983 die Pauluskapelle von Abt Dr. Paulus Rappold von Stift Rein eingeweiht. In der Pauluskapelle, wo auch die Urne des 1986 verstorbenen Carl Hermann beigesetzt wurde, findet alljährlich am 15. August eine Gedenkmesse statt.
  Die Idee des Weitwander Museums in Eibiswald, welches dem Südweg-Hermann ein großes Anliegen war, wurde von Mitgliedern der Ortsgruppe Eibiswald mit Obmann OSR Hans Wippel in Angriff genommen. Leider konnten C. Hermann und H. Wippel die erste Eröffnung 1990 nicht mehr erleben. Mit dem neuen Obmann Ing. Vinzenz Pressnitz und Obmann-Stellevertreter Hubert Brauchart, der ein sehr ausführliches, interessantes Video zur Person Carl Hermann und den NSW 05 gestaltete, konnten wir unter Mithilfe zahlreicher Mitglieder den von der Marktgemeinde Eibiswald zur Verfügung gestellten Gebäudeteil des Lerchhauses renovieren und das Museum und das ÖAV-Heim einrichten. Die feierliche Segnung fand am 15. Aug. 1998 statt. All das und vieles mehr verband mich mit Carl Hermann, dem großen Künstler, guten Organisator und großartigen Menschen. Gmd. Eibiswald Nr. 38 und 39

 


C.H. Gedächtnisausstellung 1994  Palmenhaus Gmünd 1v19  
  Begrüßung: Durch den Bürgermeister der Stadt Gmünd, Alfred Drach. Laudatio: Direktor Wilhelm Engelmayer, Schweggers Eröffnung: Durch den Bürgermeister der Marktgemeinde Eibiswald, Herbert Naderer. Musikalische Umrahmung: Durch das Blockflötenemsemble der Musikschule Gmünd, der Klasse Josef Thoma
KUNST ist nicht dort wo man von Kunst spricht,
Sondern wo durch Können und Fleiß Werke entstehen,
Die in jeder Epoche den Menschen beseelen.
Carl Hermann

 
DIE TRAUERNDE 15v38 Werke in Gmünd
  Neben dem Kirchenplatz wurde 1966 eine von Carl Hermann (1918 - 1986) geschaffene 20 Tonnen schwere Plastik, genannt Die Trauernde aufgestellt. Das Kriegerdenkmal soll an die Gefallenen beider Weltkriege erinnern. Auf vierzehn Inschrift Tafeln sind die Namen der 111 Opfer des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918) und der 457 Opfer des Zweiten Weltkrieges (1939 1945) zu lesen. Zum Gedenken an die über 30.000 Flüchtlinge aus den ehemaligen Kronländern Bukowina und Galizien, die im Ersten Weltkrieg hier starben, wurde 1964 beim Flüchtlingsfriedhof (Dr. Karl Renner Strasse) ein Mahnmal enthüllt. Dieses Denkmal wurde nach dem Entwurf von Bildhauer Georg Kruk ebenfalls von Carl Hermann geschaffen. Herz Jesu Pfarre Gmünd Neustadt Quelle

MAHNMAL FÜR DIE OPFER BEIDER WELTKRIEGE
   Einen Beschluss, eine Gedenk- und Mahnstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges zu errichten, fasste der Gemeinderat erstmals am 25. Juni 1957 und beauftragte den Kulturausschuss mit den weiteren Arbeiten. Einige Zeit tat sich nichts, 1961 wollte man dann. In Gesprächen und Verhandlungen, auch mit Vertretern des Kriegsopferverbandes und des Kameradschaftsbundes, konnte man sich über den Aufstellungsort nicht einigen. Ursprünglich dachte man an den Schlossvorplatz, dann tauchte der Gedanke auf, das Denkmal auf einer Grüninsel am Stadtplatz zu errichten. Schließlich wandte man sich an das Bundesdenkmalamt, das am 30. März 1962 zum Ausdruck brachte, dass der Platz bei der Kirche in Gmünd II dafür der geeignetste Aufstellungsort sei, weil er beste Entwicklungsmöglichkeiten biete und eine großzügige Lösung unter Einbeziehung der Umgebung ermögliche. Der Gemeinderat betraute daraufhin ein Komitee mit der Denkmalerrichtung. Im November und Dezember 1965 wurde zur Aufbringung der Mittel durch Organe des Kriegsopferverbandes und Kameradschaftsbundes eine Haussammlung in Gmünd durchgeführt, die Spenden von rund 46.500 S erbrachte. Die Gmünder Geschäftswelt spendete 66.100 S und auswärtige Firmen 24.820 S. In der Sitzung am 17. Dezember 1965 vergab der Gemeinderat dann den Auftrag, und zwar für die 4,30 m hohe Granitplastik, darstellend eine trauernde Frauengestalt mit geneigtem Kopf, an Bildhauer Carl Hermann, und für die Inschrifttafeln, die die Namen der Toten beider Weltkriege tragen, an die Granit- und Syenitwerke A. Ullrich und Comp. in Gmünd. Dieses Denkmal wurde am 25.September 1966 enthüllt und geweiht.

FLÜCHTLINGSDENKMAL 13v38
 
   1958 besann sich die Gemeinde wieder darauf, dass es in Gmünd II den Lagerfriedhof gab, der arg verwildert und vom angrenzenden Wald fast nicht zu unterscheiden war. Er wurde in eine Parkanlage umgestaltet, die Fichten geschlägert, Laubbäume versetzt, Bänke aufgestellt, die Böschungsmauer in der Dr. Karl Renner Straße mit einer Inschrifttafel errichtet und ein Gedenkstein, der heute beim Eingang Lagerstrasse steht, aufgestellt.
  Im Herbst 1960 hielt im Rahmen der Volkshochschule Kustos Dr. Adolf Mais vom Wiener Volkskundemuseum Lichtbildervorträge über Osteuropa. Vom Gmünder Flüchtlingsfriedhof dabei Kenntnis erhaltend, war er es, der vorschlug, Kontakte mit der ukrainischen Flüchtlingsgemeinde in Österreich, die kulturelle ihm bekannte Organisationen in Wien unterhielt, anzuknüpfen und sie an einer Hebung des Ansehens dieser Weihestätte zu interessieren. Tatsächlich fanden dann diese Gespräche statt, und 1962 wurde ein Ukrainisch- Österreichisches Denkmalkomitee zur Errichtung des Gmünder Flüchtlingsdenkmales gegründet. Der ukrainische akademische Bildhauer Georg Kruk, wohnhaft in München, entwarf das Flüchtlingsdenkmal, fertigte es in Originalgröße aus Gips an und stellte es in einer Kunstausstellung in München vor.
  Der Spendenaufruf, den das Denkmalkomitee daraufhin erließ, war ein toller Erfolg. Sämtliche ukrainischen Zeitungen der freien Welt veröffentlichten unentgeltlich die Aufrufe, und entsprechend groß war auch das Echo. Spenden und Briefe von Ukrainern, deren Angehörige in Gmünd die letzte Ruhestätte gefunden haben, langten aus Kanada, der USA, Australien, Argentinien, England, Deutschland, Schweden und auch aus Österreich ein. Die Gemeinde Gmünd und die Österreichische Kriegsgräberfürsorge unterstützten das Vorhaben finanziell. Im Mai 1963 wurde das 3 Tonnen schwere, 3 m hohe Gipsmodell kostenlos durch Zusammenwirken der Kulturbehörden in München, der deutschen und der österreichischen Bundesbahnen und der Stadtgemeinde nach Gmünd in das Atelier des Bildhauers Carl Hermann gebracht, der die Skulptur aus Granit fertigte. Am 26. September 1964 fand die feierliche Enthüllung und die Weihe des Denkmales in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der ukrainischen Gemeinde in
Österreich statt.

HEIDEMÄNNLEIN 37v37
   Von Bildhauer Carl Hermann stammt das Heidemännlein, eine Granitplastik, die der Verein Naturpark Blockheide 1966 auf der Grüninsel am Braunauplatz aufstellen ließ. Das Heidemännlein ist ein bekleideter, wandernder Profanputto, der schnellen Schrittes mit Hut, Tasche, langem Rock und nach vorne zeigendem Wanderstab, in dynamischer Bewegung dargestellt, einhergeht; es ist als Symbol in der Blockheide an vielen Wegweisern und Grenzsteinen, die Carl Hermann aus Granit gehauen hat.
  Mit dem Heidemännlein spricht Hermann plakativ an und bringt unbeschwerte Lebensfreude zum Ausdruck. Die dynamische Wirkung der linear gestalteten Figur verblüfft und weckt geradezu unmerklich die Bindung zur, zum dargestellten Figur, Bewegungsablauf, gleich einem trailerartigen Filmspot. Es gelingt Hermann, die von ihm idealisierte Harmonie von Mensch und Natur dem Betrachter greifbar vor Augen zu führen und suggeriert dabei raffiniert agile Dynamik.
  Nach der Enthüllung des Heidemännleins, einer Granitplastik, die der Verein Naturpark Blockheide 1966 auf der Grüninsel am Braunauplatz aufstellen lässt, lacht man in Gmünd hinter vorgehaltener Hand; viele erkennen den damaligen Bezirksrichter Dr. Wilhelm Rachler in der Gestalt des Heidemännleins, der stets mit Stock und Hut unterwegs ist. Bei der Eröffnung der Blockheide übrigens lässt Carl Hermann einen Buben als Heidemännlein, bekleidet mit Stock, Hut, Umhang und Tasche, umhergehen; es handelt sich um Martin Traxler, den heutigen Schüsselwirt.
  Das Symbol der Blockheide ist das von Carl Hermann entworfene Heidemännlein. Das Heidemännlein ist ein bekleideter, wandernder Profanputto, der schnellen Schrittes mit Hut, Tasche, langem Rock und nach vorne zeigendem Wanderstab, in dynamischer Bewegung dargestellt, einhergeht; es ist als Symbol in der Blockheide an vielen Wegweisern, die Carl Hermann aus Granit gehauen hat, aber auch an und bei Privathäusern in der Umgebung vorhanden. Eine Plastik davon ist am Braunauplatz (Granit, Gmünd) aufgestellt.
Die Sage vom Blockheidemännlein (Carl Hermann):
  Einst lebte in der Blockheide ein Männlein. Es war rundgesichtig, trug einen langen Mantel und einen grossen Hut in einer Tasche hatte es sein ganzes Hab und Gut. Mit einem langen Wanderstab durchstreifte es oft die Blockheide, man nannte es das Heidemännlein. Die Kinder liebten das Heidemännlein, oft sang es mit ihnen draußen in der Blockheide. Man erzählt, dass es auch den Vöglein des Waldes Musikunterricht gab. Seine Tasche war mit Talern gefüllt.
  Wenn es jemanden einen Silbertaler schenkte, konnte der Glückliche ein ganzes Jahr Geld davon ausgeben, es wurde nicht weniger. Zwei Landstreicher erfuhren davon und sie beschlossen, das Heidemännlein zu fangen und zu berauben. Sie lauerten ihm in der Nähe des Mondteiches auf. Als sich das Männlein dem Teich näherte, warnten es die Waldvöglein vor der Gefahr. Doch es war zu spät, schon hatten es die beiden Räuber fast eingeholt in seiner Verzweiflung sprang das Heidemännlein in das dunkle Wasser des Mondteiches. Man erzählt, dass in klaren Mondnächten manchmal sein rundes Gesicht mit tränenfeuchten Augen aus dem Wasser schaue. Quelle

DER BETRACHTER 19v38  
   Ebenfalls aus der Werkstatt von Carl Hermann ist die Steinplastik am Stadtplatz, die die Gemeinde 1968 in Auftrag gab - gedacht als Hinweis für Besucher und Fremde auf die Gmünder Museen, die in diesem Jahr fertig wurden.

MOSAIK IM HALLENBAD
   Bildhauer Carl Hermann hat 1978 das Mosaik im Hallenbad geschaffen. Es zeigt in Farbe die Statt Gmindt aus der Topographia Austriae inferiosis 1672 von Georg Matthäus Vischer. Quelle


DAS EIGENHEIM
von Carl Hermann 1v37
 

Hab ein Haus gebaut, darauf bin ich stolz,

Mit Kalk und Sand und sonst mancherlei,
Viel Müh und Plag auch Schweiß dabei.
Auf purem Felsen steht es oben,
Neider schimpfen, andere loben,
Freunde sagen das Paradies,
Weil es dort am schönsten is.
Das alles hat der Herrgott gegeben,
I bitt recht schön, lass lang uns leben.
Carl Hermann Winter 1967


FREIHEIT
Oh Herr in deine Hände
Leg ich mein Schicksal einst,
Schwerer Tage segnende Wende.

All die Sehnsucht, Hunger Qualen,
Die ich hier erleiden muss,
Sei mir oh Gott vor allem,
Von dir ein Herzensgruß.

Oh erhöre mein Bitten
Und mein innig kindlich Flehen,
Einmal lass mich noch inmitten
Deiner grossen Freiheit stehen.
Carl Hermann, geschrieben in der Todeszelle

Wenn das WISSEN käuflich wäre, würden die Menschen
Vor den Verkaufsstellen Schlange stehen. Carl Hermann

Jedes Blatt hat zwei Seiten,
Wir haben eine Verantwortung
Gegenüber unseren Vorfahren
Und unseren Nachkommen.
Carl Hermann

Wer im Garten der Natur wandert,
Schreitet im Garten des ALLMÄCHTIGEN.
Carl Hermann

Millionen Blumen blühen am Wegesrand
Jede möchte bewundert werden,
Gönne auch du ihnen einen Blick.
Carl Hermann

Wenige sind es, die die NATUR schützen,
Die meisten treten sie mit den Füßen.
Carl Hermann


Clowns sind die grössten Künstler,
Sie lachen auch, wenn ihnen zum Weinen ist.
Carl Hermann

  Ein Bildhauer dem es gelingt seinem Werk so sehr Seele zu verleihen, dass es uns nicht nur anspricht und auf uns zukommt, sondern Gedanken um die eigentlichen, letzten Dinge unseres Lebens in uns wecken zu vermag, muss ein BERUFENER sein. Eine Besucherin der Carl Hermann - Gedächtnisausstellung
 
 
Der Sämann Waidhofens 6v19 20120424
Was der Mensch sät das wird er ernten.
  Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl Beruf Bürgermeister von Waidofen strohmayer.dangl@wvnet.at bgm@waidhofen-thaya.gv.at kurt.strohmayer-dangl@parlament.gv.at Auskunftseingabe vergessene Kunstwerke: Sieben Schwaben von Carl Hermann und dem Hans Muhr Brunnen? Können Sie bitte Bilder von diesen Werken übermitteln?
20120503 Kurt Strohmayer-Dangl, Bundesrat Bürgermeister. Im Anhang zwei Fotos der 7 Schwaben auf ihren neuen Platz. Das Kunstwerk ist vor unserem neuen Kindergarten in 3830 Waidhofen an der Thaya, Kindergartenstrasse, aufgestellt und ab sofort für eine breite Öffentlichkeit wieder zu besichtigen. Danke für Ihr Interesse und schöne Grüße aus Waidhofen an der Thaya.
  S.g. Hr. ... herzlichen Dank für Ihre prompte Reaktion als Beitrag zur Vervollständigung der Werke von C.H., anbei ein Link zum Entwurf dieses Werkes. MfGr. 10v38
  20120418 Ein recht eigenartiger Umgang mit Kunstwerken! "Am Bauhof gelagert." Nach dem Rathausumbau verschwand der Muhr-Brunnen, beim Kindergartenumbau kamen die Sieben Schwaben von Carl Hermann abhanden. WAIDHOFEN / Nach dem Muhr-Brunnen ist mit der Plastik Sieben Schwaben des Waldviertler Künstlers Carl Hermann (er schuf zum Beispiel auch den grossen Sämann am Silo des Lagerhauses Waidhofen) ein weiteres Kunstwerk auf dem Bauhof der Stadtgemeinde gelandet. Carl Hermann hatte die Plastik anläßlich der Eröffnung des Kindergarten geschaffen. Bei den Erweiterungsarbeiten im Vorjahr wurde sie abgebaut und auf den Bauhof gebracht. Zur Wiedereröffnung des Kindergartens wurde laut Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl durch einen Fehler des Architekten auf die Wiederaufstellung vergessen. Das soll jedoch schnellstens repariert werden. Innerhalb der nächsten Woche wollen wir einen neuen Platz im Bereich des Kindergartens finden, erklärte der Bürgermeister im Gespräch mit der NÖN. Carl Hermann hatte in Gmünd gelebt und war nicht nur für das Entstehen zahlreiche Kunstwerke verantwortlich, sondern schuf auch einige Weitwanderwege, die vom Waldviertel aus durch Österreich gehen. Sein Nachlass wird heute von dem in Vitis lebenden Rechtsanwalt Dr. Andreas Nödl verwaltet.
  Bereits seit vielen Jahren - seit der Erweiterung des Waidhofner Rathauses - ist der von Hans Muhr 1v2
geschaffene Brunnen verschwunden, den die Waldviertler Sparkasse von 1842 der Stadtgemeinde anläßlich ihres 150-jährigen Bestandsjubiläums vor zwanzig Jahren geschenkt hatte. Der Brunnen hatte damals rund 550.000 Schilling gekostet und lagert ebenfalls auf dem Bauhof. Hans Muhr gilt als bedeutendster Brunnenbildhauer Österreichs, der seit 1973 als freischaffender Künstler tätig ist. Werke von ihm sind unter anderem in der Wiener Kärntner Straße (Goldflußbrunnen), den Trabrenngründen ond zahlreichen weiteren Plätzen in Wien, im Arkadenhof des Wiener Rathauses, in Amsterdam, auf dem Flughafen Schwechat, in Badenweiler (Deutschland), Hong Kong, Mailand und in den USA aufgestellt, auch das Ehrengrab für Helmut Zilk wurde von der Gemeinde Wien bei Muhr in Auftrag gegeben. Der Muhr Brunnen braucht bis zu zwei Kubikmeter Wasser pro Tag und eine große, ebene Fläche, damit nicht zu viel Spritzwasser entsteht. Daher glaube ich nicht, dass der neue Kreisverkehr in der Brunnerstrasse ein idealer Ort für eine Aufstellung wäre, schränkt Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl ein. Er will aber einen Platz für den Brunnen finden, der der Bedeutung des Künstlers entspricht, zum Beispiel bei einer möglichen Neugestaltung des Waidhofner Hauptplatzes in Zukunft. Zeitlich fixiert ist diese Neugestaltung des Stadtzentrums jedoch noch nicht. Der St.Nimmerleinstag soll es laut Bürgermeister aber nicht werden.
Der Sämann
  C.Hermann seine bildhauerische Ernte besteht aus etwa 400 Arbeiten, davon 14 Monumental Plastiken wie zum Beispiel der Sämann am Getreidesilo in Waidhofen an der Thaya, er ist 12 m hoch, wiegt 63 Tonnen, davon sind 40 Tonnen Splitt, 20 Tonnen Zement und 3 Tonnen Eisen. Für das Modell brauchte er 13 Tonnen Gips und 5 Festmeter Holz, die Nase ist 0,47m lang und im Kopf hat ein Mensch mit durchschnittlicher Größe stehend Platz.  
  Carl Hermann erinnert sich seiner akademischen Ausbildung und kommt erneut mit seinem ehemaligen Lehrer Wilhelm Gösser in Kontakt; es geht um die Größe der Plastik und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Schaffensprozeß. Gösser lässt Hermann jedoch mit seinen Nöten alleine, weil er selbst über 4m nicht hinausgekommen sei. So macht sich Carl Hermann zunächst mit einem rund 1m grossen Gipsmodell an das Projekt Sämann.
  Während des Baus des Silos der landwirtschaftlichen Genossenschaft in Waidhofen / Thaya werden bereits Stahlarmierungen mit Befestigungen bis in das Fundament eingebracht; die (Relief-) Figur selbst wird von Statikern berechnet und aufgrund der dem Künstler eigenen Skepsis zunächst ausgelitert. (Die Menge, die in einen Hohlraum passt, dadurch bestimmen, dass man ihn mit einer bekannten oder zu messenden Menge Flüssigkeit befüllt). Im Garten der Liegenschaft Fuchssteinweg 16, Gmünd - als sich das Haus noch im Rohbau befindet, die Werkstatt aber bereits errichtet ist - entsteht die Plastik in Originalgröße (12 m) aus Gips.
   Die Größe des Werks läßt den Künstler weitere Hilfe beiziehen, obgleich er in der Regel alleine arbeitet. In weiterer Folge nimmt er ein Negativ, ebenfalls aus Gips, in 130 Teilen ab, das er am im Bau befindlichen Silo aufbaut und letztlich mit Kunststeinmasse hinterfüllen lässt. Das Original stellt sich nach Austrocknung und Abnahme der Negativa als graufärbiges Steingut dar; verarbeitet wurden durch ein örtlich ansässiges Bauunternehmen insbesondere Donausand, Bindemittel, Kalk sowie Wasser.
  Mitunter mutet der Künstler seinen Plastiken statistenhaftes agieren bei Vorhandensein elementarer Kraft zu; mit Überhöhung und grobem Werkstoff stellt Hermann bäuerliche Herbheit dar (Sämann, Waidhofen/Thaya). Er lehnt aber die vom Nationalsozialismus, wo er selbst ein zum Tode Verurteilter gewesen war und nur durch eine Flucht entkam, zur Selbstdarstellung missbrauchte Monumentalplastik zutiefst ab.
  In Waidhofen aber prangt am Siloturm ein 12m hoher und 54t schwerer Sämann des Waldviertler Bildhauers Carl Hermann. Die als "Steinerner Bauer" genannte Figur ist weithin sichtbar. Die Idee dahinter soll auf die wichtige Rolle des Bauern verweisen, so die Erklärung seitens Raiffeisen: Wie es ohne Samen keine Ernte gibt, so kann es ohne gegenseitiges Verstehen keine fruchtbringende Gemeinschaft geben. Für manche mag die Plastik dennoch bedrohlich wirken. Am Kopf des Sämanns sind die Kosten der Errichtung eingraviert: Um den Wert von ca. 12Mio. Schilling hätte man damals 2,4Mio. Laib Brot kaufen können.
  Höhe 12m, Gewicht 63t, davon 40t Split - 20t Zement und 3t Eisen. Modell; 13t Gips und 5 Festmeter Holz, die Nase ist 0,46m lang und im Kopf hat ein Mensch mit durchschni
ttlicher Größe stehend Platz. Das geschaffene künstlerische Gesamtwerk von Carl Hermann zu beschreiben, wäre eine lohnenswerte Aufgabe für einen Kunsthistoriker und würde ein eigenes Buch füllen.



ÖAV Nachrichten WEITWANDERWEGE
  Nordalpenweg 01, Zentralalpenweg 02, Südalpenweg 03, Voralpenweg 04, NSW 05 und Europäischer Fernwanderweg E6, Österreichischer Grenzlandweg 07, Eisenwurzenweg 08, Rupertweg 09, Kuenringerweg 10.
  Wir alle erinnern uns, dass die österreichische Weitwanderbewegung unter ihrem geistigen Vater Carl Hermann ihren Ausgangspunkt im romantischen Waldviertel nahm. Von diesem führt der schon im Jahre 1970 eröffnete und bis heute noch populärste Weitwanderweg, der NSW 05, quer durch unser östliches Heimatland bis an die Südgrenze im steirischen Eibiswald.
  Die Begehung des schönen Mittelgebirge Waldviertel auf diesem König aller Wege legte alsbald den Gedanken nahe, gerade dort es nicht bei einem Weg zu belassen, sondern allmählich ein ganzes Wegenetz zu erschließen. Es sollte daher nur vier Jahre ab der Eröffnung des NSW dauern, bis 1974 zwei äußerst attraktive, wenngleich natürlich relativ kurze Weitwanderwege dem interessierten Publikum übergeben wurden. Dem damaligen Markierungs und Jugendwart der Sektion Waldviertel des ÖAV, an deren Spitze ebenfalls Carl Hermann stand, Herrn Dionys Müller, ist es zu danken, dass 1974 der Kuenringer- und der Waldviertler Viermärkteweg fertiggestellt werden konnte. Wienerland 19.JGNr.8/95 Dr. Wilfried Hausmann


 
Chronik AV Melk 1971
  Die Frühjahr Tagung des Sektionenverbandes wird in Melk abgehalten. Carl Hermann zeigt einen Lichtbildervortrag über den NSW. Dank an Dr. Böhm und Schipper für die Verdienste um den Weitwanderweg. Herrn und Frau Fischer Colbrie sowie Dr. Böhm wird das Goldene NSW Abzeichen verliehen. Es ist beabsichtigt, in St.Leonhard, Loosdorf und Texing eigenständige Ortsgruppen zu installieren.

 
25 Jahre feiert die überregionale ÖAV SEKTION WEITWANDERER 2004 
  Auf ein viertel Jahrhundert kann unsere Sektion nun zurückblicken. Seit dem Gründungsjahr 1979 hat sich vieles verändert, geblieben ist die Liebe zur Heimat und zur Natur sowie die Sehnsucht nach der Stille und den Bergen. Die Verbundenheit mit der Heimat und der Wunsch, diese von Osten nach Westen und von Norden nach Süden zu durchwandern, ermutigte eine Schar von 12 Männern um Carl Hermann, am 17. Februar 1979 die 168. Sektion des ÖAV - als die einzige überregionale - zu gründen. Dass dies möglich wurde und die Sektion auch heute Mitgliederzuwächse verzeichnet, verdanken wir dem ehrenamtlichen und rastlosen Einsatz der Funktionäre, Mitarbeiter und freiwilligen Helfer. Der Bogen unserer Sektionstätigkeit spannt sich von der Betreuung unseres etwa 700 km umfassenden Wegenetzes und der Auskunftserteilung bzw. Wandererbetreuung Herausgabe von Sektionsmitteilungen, Organisation von Touren, Veranstaltung von Weitwanderertreffen, Vergabe von Leistungsabzeichen über die Erhaltung unserer bescheidenen Carl Hermann Notunterkunft sowie der PAULUSKAPELLE bis hin zur Erstellung von entsprechenden Wegbeschreibungen für die zehn österreichischen Weitwanderwege.
  Unsere künftige Aufgabe wird darin bestehen, die Entwicklungen des Weitwanderns zu beobachten bzw. Trends rechtzeitig zu erkennen, um sie für unseren Verein zu nützen zwecks Förderung des Berg- und Weitwanderns, insbesondere für die Erhaltung der Schönheit und Ursprünglichkeit unserer Alpen. Unser Bestreben ist und bleibt es, im Sinne des Alpenvereins für unsere Sektion bzw. deren Mitglieder tätig zu sein.
  Mögen sich immer wieder Menschen finden, die in unserer Sektion mitarbeiten und somit deren Zukunft gestalten und - vor allem - diese auch sicherstellen. 20040112 Fritz Käfer

 
Was bedeutet G.A.N.Z. 20071204  
  Die Bezeichnung G.A.N.Z. steht für Grenzüberschreitend, Aktivitäten, Naturerlebnis, Zentrum. Es soll aussagen, dass der Verein Aktivitäten setzt, die vorwiegend in der Natur stattfinden und sehr viel mit Natur und Naturschutz zu tun haben. Diese Aktivitäten kennen keine Grenzen - daher grenzüberschreitend. Wie kam es zu G.A.N.Z.? Dieser Name wurde kreiert, als der Verein im Begriff war, im Hause des verstorbenen Bildhauers Carl Hermann ein Zentrum zu schaffen, wo sich Naturschützer und Naturliebhaber treffen können. Da Carl Hermann nicht nur ein Bildhauer, sondern auch Wanderer von Herzenslust war (er kreierte mehrere Wander- und Weitwanderwege - so auch den NSW vom Waldviertel - Nebelstein bis in die Südsteiermark - Eibiswald), wurde zu seinem Gedenken der Wanderverein gegründet und eine Mitgliedschaft beim IVV (Internationalen Volkssport Verband) angestrebt. So kann sich der Verein nun Naturerlebnis Wanderverein G.A.N.Z. nennen.


DER NEUE NSW FÜHRER  
  Der NSW 05 ist untrennbar mit dem Namen Carl Hermann verbunden. Er hat diesen 500 Kilometer langen Weg vom Nebelstein im Waldviertel über die Wachau, durch das Alpenvorland zum steirischen Gebirge und über die schönen Almen nach Eibiswald an der jugoslawischen Grenze, 1970 als ersten der 10 österreichischen Weitwanderwege geschaffen.
  Seither sind über 5.000 Wanderer aus 17 Nationen diesen Weg, den bekanntesten und beliebtesten, gegangen. Die vorliegende 4. Auflage des Führers gibt dem Wanderer eine Neubearbeitung in die Hand, die den neuesten Stand der Markierung und der Streckenführung beinhaltet.
Möge der Weg Carl Hermanns weiterhin Tausende Wanderer in die Schönheiten österreichischer Landschaften und zu den kulturellen Kostbarkeiten führen. Wegbeschreibung Österr. Weitwanderweg 05 NSW Fritz und Erika Käfer Quelle     
   Wegbeschreibung
  Der NSW 05 wurde 1970 seiner Bestimmung übergeben und zählt neben dem Nordwaldkammweg (Dreisesselberg, Bärnstein, Aigen/Schlägl, Freistadt, Sandl, Karlstift, Nebelstein) zu den ältesten Weitwanderwegen österreichs. Der Weg durchmisst etwa 510km (einschl. Nordwaldkammweg 650km) und berührt die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten. Er nimmt seinen Ausgang auf dem über 1000m hohen Nebelstein im oberen Waldviertel und verläuft großteils in südlicher Richtung ins Steirische Weinland nach Eibiswald. Er berührt dabei auf seinem Weg die mannigfaltigen Landschaftsformen und begegnet Kulturgütern Österreichs. Bis auf den Bereich des Hochschwab und des Eisenerzer Reichenstein (an einigen Stellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich) kann er als Familien Weitwanderweg angesprochen werden.
  Vom Böhmerwald über die Wachau bis zum Voralpenland: Nebelstein, Liebenau, Arbesbach, Schönbach, Ottenschlag, Naturpark Jauerling, Spitz, Melk, Plankenstein. Maximale Höhe 1017m, leichte Tour.
  Vom Voralpenland ins Ötscherland und über das steirische Gebirge ins Mittlere Murtal: Plankenstein Naturpark, Ötscher Tormauer, Lackenhof, Ötscherschutzhaus, Terzer Haus, Mariazell, Hohe Veitsch, Seebergsattel, Voisthalerhütte, Hochschwab, Sonnschienhütte, Leobner Hütte, Präbichl, Reichensteinhütte, Trofaiach, Leoben. Maximale Höhe 2277m, mittlere bis schwere Tour (Reichenstein).
  Vom Mittleren Murtal über die weststeirischen Hochalmen zu den windischen Büheln: Leoben, Mugel, Fensteralm, Lärchkogel, Speikkogel, Gleinalpenhaus, Gaberl, Hirschegger Alpe, Pack, Weinebene, Koralpe, Eibiswald. Maximale Höhe 2140m, mittlere Tour. Der NSW 05 ist auch Teilstück des Europäischen Fernwanderweges E 6. ÖAVWeitwanderer

 
ÖAVWW 65-ziger Gratulation
  200612 R.A.: Krampusgruß und Grimming News. Lieber Herr Mayer, herzlichen Dank für das Mail und auch wir wünschen Ihnen frohe Festtage und auch im nächsten Jahr viele schöne Wanderungen. Erika und Fritz Käfer
  Wir gratulieren zum 65 Geburtstag Haschka Peter aus Wien, Koller Katharina aus Wien, Kühr Monika aus Klagenfurt, Mayer Bruno aus Wien, Millbacher Gertrude aus Mautern, Racek Anton aus Wien, Raubal Horst Günther aus Neuhofen an der Krems.
   20051109 Lieber Herr Mayer, vielen Dank für Ihr informatives Mail und weiterhin alles Gute. Erika Käfer. Sehr geehrte Fr. Erika Käfer, danke für die 65-ziger Gratulation und Ihre Nachrichten, in den ÖAV WW Miteilungen, die ich nachfogend berücksichtigte. MfG

 

WGB1. HERMANN SCHREIN 2410m WANDER GEDENK BUCH
 
Carl Hermann 1.Station 19861207-19870419 Schladminger Tauern


1v28

ER HAT IN NOT UND FREUDE

DURCHKLETTERT MANCHE WAND,
VON SEINER WANDERUNG MÜDE
RUHT ER IM HEIMATLAND. E

  Das Naturdenkmal DER SCHREIN 2410m als Erinnerung an die Schöpfungen des Bildhauers Carl Hermann, der durch das Tor des Hochlandes vorausgegangen ist.
ALLERSEELEN AM HERMANNSCHREIN
  19861101 01:00 Samstag Allerheiligen, Abfahrt von Wien nach der Fertigstellung des Gedenk Buch nächtliche Einkehr in die AUGUSTINER 1162m im Oberen Katschbachtal des Sölkpasses. Das Gedicht "Der alte Brunnen" v. A. Kleemann hing eingerahmt an der Wand. Ich schrieb es ab und hatte großes Ungemach damit. Herr Uwe Bernd Baumeister als Inhaber des Schäfer-Verlag Plauen i.V., Eichbergstraße 17, 75331 Engelsbrand, machte das Gedicht durch anwaltliche Mahnungen zu einer Geldquelle. Abmahnung oder Betrug Hinweis? Forum 
 
Der Weg ist das Ziel
DAS LEBENSLIED G-D-G-FIS-G-A
  Grimmingtor Tanz Der Weg in die Ewigkeit 3v27 Hermann Musik
  Die Musik gleicht einer Seelenlandschaft, die hohen, leuchtenden Gipfel sind dort, wo alles Selige und Heitere ist, wonach das Herz sich sehnt. Die edlen Schatten der Melancholie jedoch lagern auf dem Weg in die Tiefe. Eine beschwingte Seelenwanderung führt in bewegten Kurven vom tiefen Tal der Träume hinauf zu den lichten Höhen der Seligkeit.
       G-D-G-FIS-G-A      
  Ein Thema aus dem Lebenslied von Franz Schubert ging mir nicht mehr aus dem Sinn, als ich bei trüben Wetter durch das obere Katschbachtal wanderte und es rechts auf einer mit schneebedeckten Rinne verliess.

 Schrein WGB 11v28 Schrein von Reichascharte 16v28 Der Knallstein vom Schrein 13v28 Schrein Sonnenuntergang 10v28 


Der WEG ist das Ziel

G-D-G-Fis-G-A

Wege weisen  dir ein Ziel

Gehe deinen und frag nicht viel,

Beschreite ihn mit festen Tritt

Aus den Spuren wird ein Steig,

Dein Weg entsteht erst mit der Zeit.

Das Schicksal wandert mit.

Der Weg ist das Ziel, am Weg liegt so viel.


 Ein Knabe springt vom Felsendom

Im Bach hinein und schwimmt im Strom. 

Die Zeit vergeht ganz ohne Uhr,

Von der Wiege bis zur Bahre

All die ganzen Wanderjahre,

Das Leben ist ein Gastspiel nur.


Der Weg ist das Ziel, am Weg liegt so viel.

 Der Weg wird steil und schwer 

Bedaure es nicht allzu sehr.

Wenns nicht mehr weiter geht, 

Befreie dich von deiner Last

Und halte an für eine Rast,

Es findet sich ein neuer Weg.

Der Weg ist das Ziel, am Weg liegt so viel.

 

Wohin dein Weg auch führen mag

Er bringt dich weiter, Tag für Tag.

Du gehst zur Arbeit, gehst zur Ruh,

Die Freude wechselt mit dem Leid

In deiner ganzen Lebenszeit 

Einst fallen dann die Augen zu.

Der Weg ist das Ziel, am Weg liegt so viel.

 Carl Hermann Gedenken


 Meine Allerheiligen- und Allerseelen-Wanderung stand im Zeichen des Hungers, denn ich hatte mit Absicht nur Notproviant mitgenommen. Glücklicherweise konnte ich mich im unteren Aufstieg Teil mit Wacholder-, Schwarz- und Preiselbeeren sättigen.
  Der obere Ausstieg Teil wurde immer mehr zu einer Winterlandschaft, in der angespannten Erwartung des vor mir gestandenen Berg-Geschehens hatte ich in der vergangenen Nacht nicht geschlafen.
  Zuerst war ich mit dem Schreiben des WGB
und dessen Behälterherstellung aus Zinkblech beschäftigt, dann wurde der Rest der Nacht für die Anreise aus Wien und die Einkehr in die Augustinerkapelle verwendet. Die Folge davon waren Ermüdungserscheinungen bei der anstrengenden Spurarbeit im Schnee. Am Abend erreichte ich das Tor des Hochlandes, die Sauofenscharte 2300m zwischen Schimpelgrat und Sauofen 2414m und betrat das Hochplateau.
  Bald war alles zum Schlafen vorbereitet und der anstrengende Tag wurde von einer erholsamen Nacht, mit einem nahtlosen Übergang von Gedanken zu Träumen, abgelöst.
  Im August dieses Jahres habe ich während des Urlaubs, von Grosssölk ausgehend, über den Knallsteinhöhenzug zum Niederen Tauern Hauptkamm und auf diesem weiter zum Sölkpass, eine Wanderung durchgeführt.

SÜSSLEITECK


Ich kenn eine Insel,

Im Indischen Ozean,

Dort gibt es keine Kriege,

Keine Arbeitslosen,

Keine Kriminalität

Und keine Menschen. 

Joachim Stuhlpfarrer, 19860621


Wenn einer träumt,

So ist das ein Traum,

Wenn viele träumen,

Wird es Wirklichkeit.

Nie mehr Tschernobyl,

Es lebe die Natur,

Es lebe der Mensch. 

Johann Flachl, 19860628


  Nach dem Süßleiteck 2507m bin ich nach der südlichen Umgehung einer gewaltigen Felserhebung (Schrein) das erste Mal in diese Wunderwelt des Gebirges gekommen. Es war der erste Blickkontakt mit dem Schrein, weiter Sauofenspitze Dürrmooshöhe Breitmodl Deneck Sölkpass.
  Ich lernte ein Paradies des Hochlandes, an der Enns Mur Wasserscheide, kennen in dem sich der Schimpelgrat, der Sauofengrat und der Schreingrat in einer einzigartigen Weise vereinigen. Es ist ein Hochplateau mit Bergblumenwiesen, Moos - Teppichen, Flechten - Matten und großen sowie auch kleinen Seen. Ein Stück vom Garten Eden inmitten der schroffen Berglandschaft, wo die Herrlichkeiten der Schöpfung lieblich ineinander verschmelzen.
  Am moosgrünen Gestade eines Sees hatte ich im Sonnenschein geruht, bevor sich mein Blick dem Schlaf ergab, betrachtete er in dem grossen Spiegel des Sees, die Kastenform des Felsenberg Schrein, bis ein Windhauch das Bild verzerrte und verlöschte. Im Jahre 1982 hatte ich mit meiner damals siebenjährigen Tochter Angelika eine Höhenwanderung von der Neunkirchnerhütte zur Rudolf Schoberhütte unternommen.
Angelika und "Der Schrein im Nebel" vom Sauofensee Schladminger Tauern. 6v28 Die letzte Freinacht im Sauofenkessel war regnerisch und stürmisch, ich hatte die ganze Nacht Sorgen und Ängste um die Festigkeit der Zeltverankerung, es war eine Nacht in der ich nur wenig geschlafen aber doch viel geträumt habe:
  "
Die Weiße Höhle", die von mir errichtete Anton Schubert Gedenkstätte in der Südwand des Kleinen Ödstein im Gesäuse 5v11. Einige Sekunden lang stehen wir uns Aug in Aug gegenüber, der Gams und ich. Am Morgen, nach der Übernachtung in der Weißen Höhle, nachdem mich ein zweiter Höhlenausgang direkt in die Südwand des kleinen Ödstein geführt hatte.
  Grüß Gott! Darf ich bitte in Ihrem Schuppen mein Fahrrad einstellen? Ich habe Angst, dass es gestohlen wird, dann muss ich, wenn ich vom Ödstein zurückkomme, zu Fuß nach Graz gehen. Sagte Carl Hermann zur Bergsteiger Mutter, Frau Katharina Ditz 1v17. Ja, freilich, hier gibt es noch ein Stück Brot als Wegzehrung. Unter dem Kirchengrat fällt ein Schuß, von der Gamssteinwand fällt ein Gamsbock herab, die Hungersnot hat schon wieder einen Familienvater zum Wildern gezwungen, denkt Carl Hermann.

Zerlumpte Gestalten MARINE Album
  Vor dem Eingang der Bar Mogasor in Bonaventura (Kolumbien) starrten mich stechenden Augen an, als ich mit der Mestizin Marina Ramirez an ihnen vorbeiging und das Lokal dann zum Abendessen betrat. Marina hat mich an diesem Tag zu einer Wanderung ins Landesinnere eingeladen. Wir hatten einen herrlichen Tag bei einem von einer Quelle gespeisten kleinen See im Urwald zusammen mit Einheimischen, die sich wie wir beim Bade erfrischten, verbracht. Trotz unseres Hungers konnten wir das reichliche Essen nicht gänzlich verzehren. Nach einigen Minuten kam grosse Bewegung in die sechs Bettler vor der Tür, der Tellerwäscher hatte ihnen unsere Speisereste vorgesetzt und verbissen kämpften sie um die größten Happen.
GEDANKEN und Träume überwinden Zeiten und Räume. E
  Erleichtert erkannte ich bei der Morgendämmerung eine Wende zu Schönwetter. Noch stand der Horizont im leichten Dunst der Feuchtigkeit des abgezogenen Gewitters, als der Sonnengott Helios die Pferde vor seinen Feuerwagen spannte. Ein Schauspiel mit immer stärker werdender Beleuchtung begann. Gespannt starrte ich auf einen Berg am östlichen Horizont, der wie ein gekentertes Boot aussah und dessen Konturen sich immer schärfer abzeichneten.
  Rechts neben ihm hing eine Nebelwand, links neben ihm in der Scharte lag ein Nebelschwaden, hinter ihm erschien von vier Gold umrandeten Silberwolken gezogen das Feuerrad und hob sich dann langsam von der langen geraden Gipfelkante des Berges ab um freischwebend seinen Tageslauf zu beginnen. 19861102: Sonntag, Allerseelen. Als ich erwachte, knurrte mir der Magen. Nun stand ich wieder da, vor mir erhob sich der heroische Felsenberg wie ein Olymp. Schnee umhüllte dieses sonst vom Schöpfer so reich gesegnete Gebiet. Dann schritt ich auf der einladenden Schulter dem Unbekannten entgegen und fand ein altes Holzschild mit der verwitterten Inschrift:

Herzlich willkommen am
Schrein 3v28 Gipfelbuch
  Die ersten Felspassagen waren leicht zu überwinden, ich war gerade im schwierigsten Bereich, da fiel Nebel ein und es begann zu schneien. Die Mutter aller Weisheiten im Gebirge ist, im richtigen Augenblick umzukehren, auch wenn man sich kurz vor dem ersehnten Ziel befindet.
WILLKOMMEN UND ABSCHIED AM SCHREIN
  An der Umkehrstelle befestigte ich an einer Zinne, das Willkommen Schild mit dem WGB, und fühlte, dass dieser unbekannte Berg ein wichtiger Bestandteil meines zukünftigen Lebens werden wird. Wie durch ein Wunder öffnete sich kurzweilig die Nebeldecke und gab den Blick auf die Hochebene frei, die Sonne kam hervor, dann jedoch wurde ich wieder eingehüllt in den grauen Schleier. Obwohl ich mein Ziel den Gipfel nicht erreicht hatte, erfüllte mich ein bisher unbekanntes Glücksgefühl und gut gelaunt fuhr ich mit den Firngleitern zurück in das Obere Katschbachtal.

Wenn dir die LIEBE das Höchste im Leben ist,
Dann sieh dich etwas um in den Bergen.
Die Gipfel weisen von der Erde zum Himmel,
Aus irdischer wird eine himmlische Liebe.
E 19861207
  Die Morgenröte entzündet auf den Fels Altären Kerzen,  Himmel erscheint eine mystische Glut. Sie ergreift die höchsten Gipfel und steckt, über die weißen Klippen wälzend, das geheimnisvoll in flammenden Purpur auf lohende Eisgefilde in Brand. Violette Nebel liegen in der Tiefe und veilchenblaue Dünste steigen auf, dort wo sie in das himmlische Feuer quellen, verwandeln sie sich, die Gipfelkette um brauend, zu glühenden Dämpfen. Der Himmel färbt sich langsam im dämmernden Widerschein. Wie Fanale entflammen die Zinnen, die Gluten erblassen, plötzlich schießen goldene Pfeile auf den Schrein.
  Die lauschende Seele vernimmt in dieser Feierstunde das sanfte Brausen der Schöpfung. Noch ist die Sonne dem Auge verborgen, aber ihr flutendes Gold umfängt das Süßleiteck, die Sauofenspitze und läßt sie im Morgenrot erstrahlen. Rosenblätter - Wolken überziehen den gesamten Horizont, dann erscheinen Feuerstreifen und das Rund des königlichen Tag Gestirns erscheint mit einer silbernen Wolkenkrone am Horizont.
  Ich stand vor meinem Nachtlager auf der Traumebene am Fuße meines Berges und betrachtete das Wunder der Naturerscheinung, in banger Erwartung der vor mir liegenden Besteigung. Es war ein Erlebnis in einem Ausmaß, wie man es nur einmal im Leben haben kann.
  Die letzte Botschaft vom Dramatiker Fritz Hochwälder 1911 - 19861022, war ein Zitat von Gottfried Keller. "Denn wer die HOFFNUNG hat verloren, der wandle lieber ungeboren, lebendig ist er schon im Grab."
  Ob in der Mitte, links oder rechts, der Terror wird immer sinnlos bleiben und zu einem Krieg führen. Die Menschheit riskiert Kopf und Kragen für die Rüstung zu ihrem Untergang. Deshalb taucht immer wieder die Frage auf: Ist der MENSCH dazu bestimmt elend zugrunde zu gehen und das noch durch sich selbst?
  Die Natur hat keinen Willen, sie ist keine Person, sie leidet nur unter unserem Tun, sie kann sich nicht wehren, wenn wir sie zerstören. Trotzdem hat sie ein Eigenleben, in ihr wuchs der Stammbaum der Menschen, auf dem nach Darwin die Vorstufe unserer Urahnen, nämlich die Affen, heute noch sitzen.
Der MENSCH der glaubt, am längeren Ast zu sitzen, gleicht auch nicht mehr dem Affen.
Erst nachdem die gesamte Hülle eines Menschen schlecht ist, verdirbt sein guter Kern. E 
  An die Hoffnung, eines noch guten Kerne der Menschheit zu glauben, hilft der ewig weiterlebende Geist der Bergsteiger Mutter Frau Katharina Ditz und Carl Hermann. Mit Trauer dachte ich an ihn, zu dessen Gedenken ich diesen Berg besteigen werde, an Carl Hermann. Er war ein ehrlicher und offener Mensch, trotz seiner künstlerischen Größe, oder vielleicht gerade deswegen, oder weil er seine Zuneigung zur Natur und zu den Menschen nie verlor. In seiner Asche wird er wieder in seine Heimat zurückkehren.
  Dies waren meine Gedanken, als ich den Bergrücken entlang stapfte, um den Berg auf dessen Gipfel zu stehen, mein heiß ersehntes Verlangen, gleich einer Seelenwanderung, war.


Sein Geist umschwebt die Berge

Am Gipfel
Über dem Nebelmeer,
Am grossen Sternenzelt,
In aufsteigenden Nebeln,
Auf dem Hermann Schrein,
Auf allen Wanderwegen,
In der Pauluskapelle,
Im Adlerhorst,
Im Flügelschlag des Adlers,
In der Wander Kameradschaft,
Wenn die Alpenrosen blühen,
Bei den ersten Kuckucks Rufen,
Bei Tautropfen in den Bergblumen,
Beim Gesang der Sommervögel,
Im Edelweiss am Felsensaum,
Auf unzugänglicher Felsenhöhe,
Im Dröhnen des Felsbruches,
In Karen und in Schlünden,
In den Höhlen und Klüften,
Auf der hohen Felsenkante,
In den Gämsen Kitzen,
Im Alpenkönig Gämse,
In allen Gämsen Höhlen,
In den steilen Gämsen Gärten,
In der Latschen Hänge,
Auf Gämsen Einstand Plätzen,
Bei dem erdgewachsn'en Felsblock,
In den unwegsamen Zufluchtsstätten,
In den Sonnen Auf und Untergängen,
Bei den wohl vertrauten Ruheplätzen,
Bei Almen Rast am Sonnenpass
In der Ruhe des Alpenfriedens,
Im murmeln der Felsen Quellen,
Bei des Eisquells kühlem Trunk,
Im Regenbogen des Schleierfall,
In stürzenden Gewässern,
In des Wasser Silbersträhnen,
Auf dem Grunde der Bergseen,
Im erfrischenden Bergsee Bad,
Im Granaten Feld am Trojani,
Auf dem heiligen Berg Trojani,
Im Biwak der Trojani Südwand,
Am Kirchengrat des Ödsteines,
Im Schatten des Tannenhaines,
Beim Rauschen des Hochwaldes,
Während der Hirschen Brunftzeit,
Bei dem Klang der Almlieder,
Im Duft der herbstlichen Almen,
Bei dem Klang der Herden Glocken,
Bei dem Lockruf des Senners,
Bei Blitzen und Donner grollen,
Wenn Hagelschauer niederprasseln,
In den zu Eis erstarrten Tränen,
Beim Brausen des Schneesturmes,
Bei den glitzernden Schneekristallen,
Werde ich seinen Geist beschwören.


Vieles ging mir durch den Sinn,
Als ich nachts der Kälte harrte,
Dacht an meinen Aufstieg,
Aus des Katschbach Tales Sohle
Und am Ufer längs des Baches,
Wurd' das Rauschen bald ein Murmeln,
Eingefroren in dem Eise,
Wurd' sein lustges Wandertreiben,
Ab und zu ein leises Glucksen,
Bis er gänzlich stille war.
Dann im weißen Bett der Rinne,
Auf der Gämsen Spuren höher
Und auf abgewehten Stellen,
In der Sonn und auch im Schatten,
Immer stetig weiter steigend,
Stets nur an das eine denkend,
Was dort oben meiner harret,
Nach des Hochlands goldnem Tor
Und dann später beim Durchschreiten.
In der von Gott begnadeten Zeit,
Auf des Hochlands breiter Fläche
Selbst umglänzt vor Schönheit,
Von der Schönheit meines Berges.
Heute steh' ich da ergriffen,
In dem ew'gen Zeiten Wechsel,
Von den Sternen zu der Sonne,
Von der Sonne zu den Sternen.
Doch heut war alles anders,
Anders ist und war heut alles,
Wie bei allen anderen Bergen,
Die ich bisher schon bestiegen,
Seltsam war heut' auch alles.
Einst als ich reich beschenkt,
Abschied nahm von hier,
In dem winterlichen Treiben,
Von dem Berge der Verklärung.
Herzlich willkommen dann,
Bei dem Umkehr Zeichen
Mit dem wohl verwahrten Buche
Auf des Grates schroffen Zacken,
Wurd' mein bestes Angebinde,
Nun bei meinem weit'ren Stiege,
Immer höher immer schöner,
Bis zur Stirne goldner Rundung
Und am flachen langen Gipfel,
Muss in Andacht ich nun schweigen.


Nur ein Wort das würdig wäre

Lass
Der Erinnerung
Schmetterling steigen,
Es ist wahrlich schwer für mich,
Kaum mag ich ein Wort noch finden,
Nur ein Wort das würdig wäre,
Würdig wäre, um von dir zu sprechen.
Auf dein Haupt nur Gutes falle,
Dies bei Gott mein Wunsch stets ist.
Denn du hast der Berge Matten,
Und im Tal die langen Wege,
Durch dein Wesen froh gemacht,
Dass sie mir im Herzen leuchten.
Drum hör mir zu nur auf ein Wort,
Lass die Gämse den Berg erklimmen,
Lass die Quellen wieder murmeln,
Lass die Vögel wieder singen.
Sollte dich einst der Mißmut packen,
Pilgre nächtens durch den Mondschein
Mach dich auf, zieh' ins Gebirge,
Singe dann dort alle Lieder,
Alle Lieder die im Kopf du hast.
Geh hinaus auf Wanderschaft,
Wandle durch die kühlen Täler,
Wandle auf die kühnen Gipfel.
Stimme an die Lieder alle,
Die du im Gedächtnis trägst.
Eins nur darfst du nicht vergessen,
Hierher wieder heimzukehren.
Hilf mir jetzt den Sang anheben,
Erst sing ich und dann singst du,
Wie der Sommervogel singt. E

 Schrein
Literatur
DER SCHREIN IM TAUERNFÜHRER
  1948 wurde der lange Zeit als unersteigbar geltende Feslklotz des Schreins erstmalig von Liselotte Buchenauer  und Hans Fruhmann erstiegen. Führer Schladminger Tauern von Peter Holl, 2. Auflage, 72. Trapezförmiger Felsklotz zwischen Süßleiteck  SO  Grat und Sauofenscharte. Reiner Klettergipfel. 767 Südwestrippe P.Holl, 19600818, im Abstieg II (kurz), I. 100m.
  Zugang: Von der Rudolf  Schober  Hütte, vorwiegend weglos, über Grashänge in beliebiger Wegführung 2 Std.
  Fuhre: Einstieg in der Schuttrinne, die zur Scharte zwischen dem Schrein und Süßleiteck hinaufzieht, etwa 40 m unterhalb der Scharte. Eine rinnenartige Mulde empor und von ihren oberen Ende nachts rechts auf die Rippe. Diese empor, dann über die oberhalb befindliche Flanke zum obersten Westgrat. Auf ihn zum Gipfel. 768 Ostgrat Lotte Buchenauer, Hans Fruhmann, 19480515 III (kurz), II.
  Fuhre: Einstieg am Beginn des Grates (hierher über den Kamm von der Sauofenscharte). Zuerst immer über den zerrissenen Grat unschwierig bis vor einen glatten Aufschwung. Dieser wird über ein Band rechts umgangen. In Kürze unter den gewaltig überhängenden Gipfelblock. Unter ihm nach rechts und gerade über Rasen und Blöcke zum Gipfel. 769 Ostgratkante Dr. Sperka und Gefährte, 19760926 III. 40m Fuhre: Auf 768 bis dorthin, wo der Grataufschwung rechts über ein Band verlassen wird. Nun immer durchwegs längs der Gratkante zum Gipfel.770 Westgrat L. Buchenauer, H. Fruhmann, 19480515, im Abstieg. III. 60m. Einstieg in der Scharte zwischen Süssleiteck SO Grat und Schrein. Nun direkt an der steilen Gratkante empor zum obersten waagrechten Gratteil und ober ihn zum Gipfel. Führer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 1982.

SCHREINGIPFELBUCH Gipfel Ost
  Das alte Gipfelbuch (Reste davon)  befinden sich in der Rudolf Schober Hütte. Bitte das Gipfelbuch immer gut versorgen. Danke Hans Höfl, 19830823 Reinfried Strobl ÖAV, 19830827 Von der Rudolf Schober Hütte, bei herrlichem Wetter, mit der Tochter Tanja den Gipfel erstiegen, weiter gehts aufs Süßleiteck. Tanja und Hans Höfl ÖBRD, 19830828 Hans Kollau, Helmut Moser ÖAV ÖBRD Murau, 19830924 Dr. Hans Karner Sankt Peter, 19840804

Nur wer die Gipfel der BERGE erstiegen,
Vermag in die ferne Weite zu sehen.
Toni Streicher ÖBRD Schladming 19830924
 

   Herr Streicher ist der Obmann der Höhlenforscher Schladming des ÖAV; ich lernte ihn bei der Feier zu seinem 40. Geburtstag im Zinkwand Biwak kennen. Er hat die Zinkwand Lesung im Jahre 1990 entscheidend mitgestaltet. In den Jahren 1984 und 1985 werden im Dachsteinloch und in der HOCHGOLLINGNORDWAND, mit den Höhlenforschern von Schladming und Lungau, Lesungen abgehalten. In der Annahme, dass dieser Berg keinen Namen hat, wollte ich ihn Carl Hermannstein nennen und das Gedenk Buch hinterlegen. Die Bergfreunde des Schreines, mögen mir es gestatten, dem Westgipfel dieses Berges den Vornamen Hermann zu geben. E 19861207 15:00

CARL HERMANN SCHREIN 2420m 14v28
Gipfel - West
Gott schenke allen Toten ewige Ruhe
Und den Menschen unter der Sonne, Frieden.
E 19861208 16:00
 
 
SCHREIN ERSTBESTEIGUNG DER PFINGSTGRAT (Buch Auszug Seite 25-27)  Buchenauer 
 ... 1948 wird der lange Zeit als unersteiglich geltende Felsklotz des Schreins erstmalig von L. Buchenauer H. Fruhmann erstiegen... Aus dem Alpenvereinsführer Niedere Tauern von Peter Holl, 2. Auflage, 1972.
  So früh bin ich noch nie aufgestanden, höchstens schlafen gegangen: Es ist Mitternacht. Zu fuß schlendere ich in die noch hell erleuchtete Stadt und beziehe Posten vor dem Leykamhaus in der Stempfergasse. Nach und nach finden sich Leidensgenossen ein, und auch mein Berggefährte Hans kommt Haken rasselnd wie ein Krampus heran geklirrt. Heute haben wir ein ganz besonderes Fahrzeug, das uns zu den Schladminger Tauern bringen wird: Ein Zeitungswagen. Die öffentlichen Verbindung ins obere Murtal waren für unser Vorhaben nicht günstig; mit dem Zeitungstransport, der um ein Uhr nachts startet, können wir bis Unzmarkt kommen, dort in einen Linienbus umsteigen und die Rudolf Schober Hütte rechtzeitig für die Pfingsttour erreichen. Mich interessiert dazu noch der Alltag der Zeitungsmenschen, der in dunkler Nacht beginnt; wenn ich mit dem Lieferwagen fahre lerne ich ein Stück davon kennen.
  Das Fahrzeug erweist sich als ein wahrer Schrecken Kübel. Zugluft wie in einem Vogelhaus, das Licht sticht in unsere schlaftrunkenen Augen, der Wagen schlingert, und Hans der zusammengerollt neben mir liegt, bohrt mir bei jedem Hupf des Wagens seine spitzen Knochen ins Fleisch. Mein Rücken stößt an eine unbequeme Lehne, und an meinen Rippen bildet sich ein Wulst, den ich sonst nur beim Kamin klettern kenne, wenn das Seil reibt und drückt. In Unzmarkt fallen wir erleichtert aus dem Gefährt und versuchen auf einer Parkbank einen Teil des entbehrten Schlafes nachzuholen. Doch es ist schon lichter Tag; bald geben wir die Schlafversuche auf und studieren mit müden Augen die Landkarte der Schladminger Tauern. Die Rudolf Schober Hütte erschließt ein eigenartiges, wenig bekanntes Bergland im Süden und Osten dieses Gebirges. Die Gipfel sind hoch, gegen 1600m ansteigend, und tragen merkwürdige Namen: Süßleiteck und Sauofen, Krautgarten und Hasenohrspitz, Federweißspitze, Windschnurspitze und Predigtstuhl. Dazwischen viele Seen in Farbstufen zwischen Blau und Grün, dunkle Zirbenhaine und weit gedehnte Hänge vor den scharf geformten Gipfeln. Doch wir waren nicht um der Stimmung willen gekommen. Eine Traversierung  mehrerer Grate und Gipfel lag uns im Sinn: Der Südostgrat des Süßleitecks mit Überschreitung des sogenannten Schrein. Der Schrein ist ein sehr grosser Gratturm, man kann ihn getrost einen eigenen Berg nennen. Schrein heißen im Volksmund auch anderer Gipfel dieser Gegend nach ihrer kastenartigen Form: Das Schreinl im Plannerkessel oder der Talkenschrein in den Wölzer Tauern (Dalken = eine Art Pfannkuchen). Der Schrein im Süßleiteckgrat ist der steilste und wildeste dieser Bergkästen. Er war noch nicht erstiegen. Wir waren gut gerüstet für ihn und hatten sogar Felshaken mitgenommen.
  Der endlich eingetrudelte Autobus ist bereits bis zum Dach mit Passagieren vollgestopft, doch Bergsteiger finden immer noch fußbreit Platz zum Stehen. Gegen das Zeitungsauto ist er ein Luxusgefährt! In Murau, dem gotischen Städtchen der Steiermark, haben wir wieder Aufenthalt bis zum Anschluß nach Krakaudorf. Dunkle Wolken über den Tauerntälern. Es regnet leicht. In Krakaudorf muss mir Hans, Kunstmaler von Beruf, unbedingt die Holzkassettendecke in der Pfarrkirche zeigen 120 handgemalte Bilder aus dem Jahre 1534 -, und in der nahen Filialkirche St.Ulrich bewundern wir außer der ebenfalls bemalten Holzdecke noch einen der schönsten Renaissance Altäre des Landes. Bis dorthin noch etwas verschlafen, werden wir nun hellwach und bekommen Augen für unsere Umgebung. Wir sind in der Krakau, einer Hochebene, die sich in einer Lage von 1100 bis 1300m Seehöhe von der Steiermark in den Lungau zieht. Die Krakau ist auch heute noch, im Zeitalter der Bergstrassen, etwas abgelegen, obwohl es gute Unterkünfte und viele Bemühungen um den Fremdenverkehr gibt. Ein Naturpark Tauern Sonnseite ist seit 1972 in Vorbereitung. Doch es ist kein Durchzugsgebiet; abseits von der Hauptstraße liegend führen nur Nebenstraßen dorthin, und die Sölker Passstrasse, ein recht alpiner Übergang, ist nicht ganzjährig befahrbar. Aber diese relative Unerschlossenheit hat der Krakau nicht geschadet; im Gegenteilen. In ihren Gebirgswinkel hat sich echtes Volkstum mit uralten Sitten treu bewahrt. kaum anderswo in der Steiermark oder in Salzburg haben sich alte Bräuche so rein erhalten wie in diesen verborgenen Tauernbergen und Tälern zwischen Mur und Enns. Dieses hohe Bergland, Sonne gesegnet wie die nahe Stolzalpe, wo die meisten Sonnenstunden in Österreich gemessen werden, strotzt noch vor Kunstschätzen. Man begegnet ihnen auf Schritt und Tritt in Kirchen und profanen Bauten, aber auch in Kapellen, Bildstöcken und Marterl. Hans lässt sich sogar dazu hinreißen zu behaupten, dass hier jeder Heustadel künstlerisch gestaltet ist. Er beweist es mir auch und macht mich auf die hübschen Doppelfenster der Scheunen oder auf kunstvoll geschmiedete Fenstergitter aufmerksam.
  Angeregt, ja fast aufgeregt von diesen Erlebnissen, später wieder still geworden im Anblick der riesenhaften Berge um uns, wandern wir das Sträßchen ins Etrachtal hinein. Die Schultern schmerzen von der Last der schweren Rucksäcke – wir werden Selbstversorger auf der unbewirtschafteten Schutzhütte sein. Doch bald liegt der Etrachsee vor uns, von einem fast weißen Blau. Baumgruppen stehen wie schwarze Striche vor dem hellen Schnee der Hänge. Die Ufer sind überschwemmt; wir waten durch große Lacken, die von Fischen wimmeln. Hans, der sich auf allerlei Pfadfinder Künste versteht, fängt welche mit der Hand, besichtigt sie und wirft sie gleich wieder ins Wasser. In mir regt sich Hunger und hausfraulich mörderische Anwandlungen.
  Warum wirfst du unser Mittagessen wieder Weg? Sie haben mich so lieb angeschaut, da hab ich sie wieder schwimmen lassen müssen!
  Beim Jäger bitten wir om den Hüttenschlüssel. Die Bergwiesen sind weiß bestickt, mit Enzian und Anemonen. Den starken Wildbach überlisten wir auf einer halb eingebrochenen Schneebrücke. Wir queren Lawinenreste, steigen über Bäume, die geknickt sind wie Zündhölzer. Die kleine Schoberhütte - ganz aus duftendem Zirbenholz in einem Zirbenwald erbaut - ist abweisend kalt, doch binnen einer halben Stunde hat Hans ein höllisches Feuer im Herd zustande gebracht, und ich habe ein Festmahl gerichtet. Draußen zieht silbern der Nebel, als wir uns früh zur Ruhe legen. Wir schlummern bis weit in den Pfingstmorgen hinein, gute zwölf Stunden. Ich stehe als erste auf, muss aber den noch immer verschlafenen Hans mit dem Eispickel aus dem Bett treiben. Seine Proteste helfen nichts - ich ziehe ihn hinaus vor die Hütte, und barfuß laufen wir über die taunassen Wiesen zum Bach.
  Da steht der Schrein über dem Morgennebel, Schnee behangen, ein scharf gezeichnetes Trapez. Alle unsere Erwartungen sind noch übertroffen. Dass ist ein richtiger Berg, kein Gratturm! Bald versinkt die Erscheinung wieder im Nebelgrau. Doch für uns gibt es kein Zögern mehr. Schnell werfen wir etwas Proviant und die notwendige Ausrüstung in den Rucksack, frühstücken in Eile und sind schon unterwegs. Hans vergißt den Eispickel und muss deshalb zurücklaufen. Dies benutze ich um über die schief hängende, schmierige und vereiste Bachbrücke zu kriechen.
   Hans, der Pedant hätte gewiss an meiner Haltung was auszusetzen gehabt! Dafür fällt er beinahe in das hochgehende Wildwasser, weil ihm der Schwebezustand der Brücke nicht aufgefallen ist. Erstaunt misst er mich:
Wie bist denn du da hinüber gekommen? Jedenfalls - geflogen bin ich nicht so wie du!
  Auch entlang unserer Steigspur gräbt sich ein Bach seine Bahn. Wir verlassen das nasse Element und steigen lieber weglos über kahle Hänge. Nur Isländisches Moos bildet dort raue, kratzige Teppiche, in denen der Fuß aber auf angenehme Weise versinkt. Steiler Schnee, gefrorene Seen: Das obere Etrachtal. Der Schrein zeigt sich nicht mehr. Auch der Sauofen, unser nächstes Ziel, ist in der Nebelmilchsuppe kaum zu erkennen. Trotzdem finden wir mit gutem Spürsinn das markante Felsband, den Anstieg zur Günsterscharte. In den Schladminger Tauern verlangen sogar Normalwege ein gutes Maß an sicherem Tritt. Einige Vorgipfel des Sauofen umgehen oder besteigen wir mühselig. Von Zeit zu Zeit reißt der Wind ein Fenster in den Nebel. Dann schauen wir in Schnee gefüllte Kare hinab, wo blau vereiste Seen liegen. Dunkle Gipfel stechen spitz oder klotzig aus den Grau: Der Schöderkogel, Eisenhutgrat, kaum bekannt und fast nie begangen.
  Wir traversieren ein steiles Schneefeld, das über eine Wand abbricht wie ein Gletscher. Es wird uns bald unheimlich zumute; lieber steigen wir durch eine Art Bergschrund in den Felsen. Gefährliches Gelände - brüchiges Gestein sind zu queren. Wir sind ja nicht am gewöhnlichen Anstieg zum Sauofen, der leichter ist. Die vielen Wächten und Schneehänge haben uns abgedrängt. Doch mit ausgiebiger Pickelhilfe, haben wir bald den nahen Gipfel gewonnen. Nun betrachten wir den nahen Schrein, unser großes Problem. Was hatte ich nicht alles von ihm geträumt in den letzten Wochen - von kinderleicht bis völlig unmöglich, die ganze Skala selbst erfundener Schwierigkeitsgrade! Einladend sieht er nicht aus! Im wilden Kaiser wäre er bestimmt schon zum selbständigen Gipfel ernannt worden!
   Wir sind kaum fünfzig Meter von der Sauofenscharte entfernt, die wir im Nebel verfehlt haben. Auf einem waagrechten Schneegrat tänzeln wir an den Fuß des gewaltigen Klotzes, wie ihn Alfred Murauer nannte, der ihn seinerzeit umgangen hat. Aus der Nähe betrachtet, gliedert sich der Fels ihn Einzelheiten auf.
  Du der ist kletterbar! Lass die Haken im Rucksack...  Wir seilten uns an, ich ging als Erste, hatte doch ich den Schrein ausfindig gemacht. Etwa zehn Meter hoch kletterte ich über Blöcke, überwand einen hübschen Riss und erreichte ein Band. Hans kam nach. Noch eine heikle, fast grifflose Platte. Sie machte auch Hans, den wir die Kletterkatze nennen, etwas zu schaffen. Dann löst sich die Gratschneide in Gras und Wohlgefallen auf.
  Auf dem flachen Gipfel legt Hans das Seil in den Rucksack. Fast bin ich enttäuscht von der Kürze des Aufstiegs und beginne schon nach einer Fleißaufgabe in den Wänden des Schreins zu suchen. Da sagt Hans, der gerade einen Steinmann baut: Vergiss nicht - wir müssen noch hinunter, und zwar auf der anderen Seite!
  Ich wandere nach vor bis an den nordwestlichen Abbruch. Und dort verschlägt es mir den Atem: Der Absturz ist mindesten 50 - 60m hoch. Dunkelgrau ist der Fels, von duftenden Flechten bewachsen. Beherzt greife ich zu, lasse mich an den Platten aus hartem, scharfem Kristallin Gestein hinab. Der Fels ist so rau, dass man fast daran hängen bleibt. Das gibt ein gutes Gefühl der Sicherheit. In wenigen Minuten bin ich vor der Scharte, nach der sich eigentlich der Südostgratweg des Süßleitecks aufbaut. Ich blicke zum Gefährten auf, der als kleines schwarzes Figürliches hoch oben auf dem Schrein steht. Er ruft mit zu: Wie kommt man da runter? Aha – auch er lasst sich von dem abschreckenden Tiefblick verblüffen. Zufrieden rufe ich hinauf: Steigst halt ab, wie ich!
  Er tut's und singt dabei, also macht es ihm auch Spaß. Die letzten Felsen zur Scharte sind das Schwierigste am Schrein. Ich bin froh, nun den Gefährten bei mir zu wissen... Quelle: Verliebt in die Niederen Tauern (Auszug S.163-68) Lieselotte Buchenauer

  SCHREIN Wintererstbesteigung 19861208 4v28 14v28
  Errichtung Hermann und Leitenbauer Gedenkstätte mit Gedenk Buch.
  Herr Bruno Mayer aus 1127 Wien hat in den Schladminger Tauern, nächst der Karlspitze zwischen Süßleiteck und Sauofenspitze, auf dem Schrein 2420m eine Gedenkstätte für, Carl Hermann und Hans Leitenbauer errichtet. An einem Holzstamm befindet sich ein Metallbehälter, der ein Gipfelbuch mit einer Gedenkschrift an die Obengenannten enthält. ÖAV  SEKT. WEITWANDERER Mitteilung 4/1986 JG 8. 18v28
  Es gab eine Reaktion an den ÖAV Vorsitzenden Hr. Käfer von Frau Buchenauer, sie hat dies nicht besonders begrüsst.  Da sich der Schrein nicht am Nord-Südweg befindet, fand sie dies nicht angebracht. Ihre Schrein Erstbesteigung  war mir damals noch unbekannt. Aus diesem Grunde wurde dann aus meinem Schrein Gedenk Buch das WGB.
  19870418 Karsamstag auf Katschbachtal Biwak über der Baumgrenze Sonne. 19. Ostersonntag 02:00 Anstieg Reichascharte Schreinbesteigung, Abstieg mit dem WGB.

WGB2. LEITENBAUER SAUOFENSPITZE 2415m
2.Station Hans Unterweger vulgo Leitenbauer 19870419-19870712
   Gras- und Schutt-Gipfel zwischen Reichascharte im N und Sauofenscharte im W; südlich setzt sich der Schöderkogel - Eisenhutkamm vom Gipfel ab. Führer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 82.
  WBG
Hinterlegung Schöderkogel 2500m Sonne ab. Das WGB hat die Überwinterung auf dem Schrein Gipfel gut überstanden.
  19870528 Sepp Sucher St.Veit/Glan, Franz Valenz Brückl / 0607 Rolf Dieter Heide Macen, Irmgard Kaslau, Erika Wacht, Judith u. Luise Ausserbauer, Karin Pelzer / 14 Hans Klaue, Adolf Siebenhofer ÖAV Murau / 0701 Christian Rosenkranz / 07  Klaus Wohlfarth Stuttgart / 09 Norbert Vockenberger Ranten
.
  19870711 Samstag Nachtaufstieg
im Vollmondlicht vom Oberen Katschbachtal Sternebiwak Sauofenspitze. 12. Sonntag ab mit WGB Oberes Katschbachtal. Tageserwachen, Sonnenaufgang, ausgezeichnetes Fern Echo vom Großen Knallstein, die Sommervögel und der Quellen Murmeln beleben die Musik, Frühstück im Bergland Paradies Reichascharte, Besuch beim Schirmherrn Johann Ploder Sonne. Ein christliches Andenken an den hochwürdigen Hr. Pfarrer Geistlicher Rat Josef Kurzmann 14v24 1912-19870626 Seit 1957 Pfarrer in St.Peter im Sulmtal in der Südsteiermark und bei den Bergmessen auf der Weinebene in der von Carl Hermann erbauten Pauluskapelle. Selig, die im Herrn sterben! E  Der WEG ist nun auch das Ziel meines WGB.
  Nach der Errichtung eines Steinmannes am Schrein Gipfel machte ich mich auf den Weg. Solange unsere Welt besteht, sterben Menschen, doch die Berge bleiben bis zur Apokalypse stehen. Ich ahnte, das es ein Gipfel-Abschied für immer war, der Schrein jedoch in seiner vollkommen Verklärung wird mir als steinerner Zeuge an meine Gemütsempfindungen bei seiner Besteigung, im Gedenken an Carl Hermann, im Gedächtnis bleiben.

Hans Unterweger vulgo Leitenbauer Abschied Sauofenspitze 8v12
Einst wenn mir das Auge bricht - vergiss mich nicht.
  Mein Freund Johann Unterweger vulgo Leitenbauer 1921 - 1986 aus Pusterwald im Bezirk Judenburg in der Steiermark, ist am 19861213 in die Ewigkeit gewandert und wurde im Ortsfriedhof Pusterwald zur letzten Ruhe gebettet.  Der Bauer, Imker, Humorist Sauschädel Richter und Bergfreund wurde mit den Klängen des Liedes Wo die Alpenrosen blühn, gespielt von der Ortskapelle Pusterwald, verabschiedet.
Wo die ALPENROSEN blühn,
Mein letzter Blick sei geweiht,
Wo in Rot die Felsen glühn
Werd ich ruhn in Ewigkeit
Die fünfte und letzte Strophe nach Johann Ploder 


ALPENROSEN
Nun steht die Alpe wieder
In heller Rosenglut
Es schäumt in roten Strömen
Ihr blühendes Frühlingsblut.

Nun schwanken Falter wieder
Auf flammenden Büschen dahin.
Indessen helle Wolken
Hoch hoch Weite ziehn.
Von hoher Alp gegangen

Trittst du mit Rosen ein,
Es ruht auf deinen Wangen
Der Röte Widerschein.
Peter Steinlieb Quelle: Foto Ausstellung Gottfried Brandstätter Hirschwang Rax, 19921017

BERGWACHT
Ein stilles Berglicht senkt sich in der stillen Nacht,
Die Hütten liegen tief im Schlaf versunken,
Ein Quell rauscht vor Sang und Sehnsucht trunken
Und auf dem Grat ziehn Sterne ihre hohe Wacht.
Im dunklen Sarg der Berge ruht ein Traum,
Die Gämsen hüten feierlich den Schrein,
Kein fremder Blick dringt in die Trauer ein,
Gelöst von jeder Zeit und jedem Raum.

Dann mag es sein, dass jenes Licht der Höhn
Als ferner Schein sich bergwärts nieder senkt
Und eines großen hehren Toten scheu gedenkt
Im Berg geprüften Glauben an ein Auferstehn.
Quelle: Das Buch Das Antlitz der Berge von G. J. Poitschach

Alle Wege führen zu GOTT,
Seiner führte über die Berge.
Bescheiden war sein Wesen
Doch alles Große und Edle
Ist von einfacher Art.
Ein letztes Berg Heil E 
  Mit dem Vortrag des Gedichtes Der Wunderdoktor hat Hans Unterweger vulgo Leitenbauer die Gipfellesung am Gipfel des Hochwebers aliasTrojani 2375m in den Wölzer Tauern im Jahre 1983, entscheidend mitgestaltet.
  19870501: Freitag auf Schöder Günster Wasserfall 1v25 Rupprechtseck Sonne Sterne Frostbiwak am Gipfel.
 
RUPPRECHTSECK 2591m 
  Kreuz Aufschrift Mai 1976 G.Tuckner Berg Heil GIPFELBUCH gestiftet von der Bergwacht St.Lamprecht, 19821203. Auf Besichtigung für eine unserer Sendungen Wanderbare Steiermark Etrachsee die beiden ORF Wanderer Willi Senft und Günther Frischenschlager mit Hilde Senft und Barbara Frischenschlager 19840902.
GOTT nimmt uns die Last
Des Lebens nicht ab,
Aber er gibt uns die Kraft
Sie zu tragen.
Cornelia Tockner Allerheiligen, 19861111

Leise, leise, LOB dem Leisen!
Alles Laute will beweisen
Alles Leise will versöhnen
Mit dem Guten und dem Schönen.
Gipfelnacht E 1987050102
NACHTGEDANKEN AM RUPPRECHTSECK GIPFEL
  Der durch die Schneeschmelze stark gewachsene Günster - Wasserfall gab mir den eindrucksvollen Auftakt der Wanderung.

GLÜCKLICH brause ich zu Tal
Und grüße euch viel tausend mal.
Marmortafel am Wasserfallweg

  Obwohl teilweise die Marschmusik des ersten Mai Weckrufes der Blaskapelle Schöder zu hören war, kam ich wegen meiner schlechten körperlichen Verfassung nur langsam weiter. Alle Erlebnisse bei einer Berz-Anreise, in meinem Fall das Zusammentreffen mit dreißig Schöder Pilger meines Heimatortes, auf der Straße vor Oberwölz, ergeben den Gesamteindruck des Bergerlebnisses. Oberzeiring wurde einst von der Pest verschont und seitdem existiert dieser alte Brauch der Bußwallfahrt nach Schöder. Allerdings unternimmt der überwiegende Teil der Pilger heute bereits eine Bus-FWallfahrt, eine Zeiterscheinung gleich der Wandlung der volkstümlichen zur volksdümmlichen Musik.
  Die Bäume sind die wahren Helden der Berge, sie trotzen den Naturgewalten und fechten einen heroischen aber aussichtslosen Kampf gegen die Luftvergiftung der Menschen. Sie halten stand bei Unwettern, schützen die Menschen vor Lawinen und Muren. Ihre Wurzeln klammern sich um Felsen, dringen in die Ritzen, spalten ihn oftmals und ziehen im Boden ein hartes Netzwerk. Bäume im Hochgebirge sind ein besonderer Segen! Wo Wald ist, ist auch Wasser - ohne Bäume verödet jede Gegend.
  Nun in der Nacht sind meine Aufstieg Gedanken wiedergekehrt, wenn die Bäume Bärte aus Flechten tragen, lichtet sich allmählich der Wald zur Baumgrenze hin. Als Kind klebte ich mir diese Bärte mit Pech an das Kinn und unter die Nase, um erwachsen auszusehen. Einzelne Baumveteranen stehen noch oberhalb ihrer Wachstumsgrenze, sie sind zerrupft, zerzaust, verknorrt, verknüppelt, vernarbt und verwittert, unverdrossen und tapfer ringen sie um jeden Zentimeter des steinigen und kargen Bodens.
  Ist der Mensch wirklich die Krone der Schöpfung, oder ist er ein missglücktes Experiment der Natur? Diese Frage wird man sich als mündiger Selbstkritiker, bei Lebewesen, die ihren eigenen Lebensraum zerstören, immer wieder stellen.
  Wenn ich nach dem Begehen eines Höhenrückens, dem Wald entsteige und die Latschen Zone überwunden habe, umfängt mich immer ein grenzenloses Gefühl der Freiheit. Bei Schönwetter, nach einem mühevollen Aufstieg auf einem Höhenzug mit all seinen Tief- und Weitblicken zu wandern, ist ein ständiger Höhepunkt der Freude. Immer sieht man dabei die einzelnen Zielpunkte in Form der nächsthöheren Bergerhebung zum Greifen nahe und zum Gehen noch weit entfernt, mehr und mehr bekannte Berggestalten entsteigen dem Horizont, so eine Wanderung könnte bis zur Ewigkeit führen.
  19870502 Samstag weiter Haarlocken Dachleiteck 2463m Günsterscharte 2174m Sauofenspitze 2415m Schimpelgrat ab mit WGB Oberes Katschbachtal Sonne


WGB3. FREYTHAL SCHIESSECK 2275m Wölzer Tauern

Fridolin von 5v19 Priester und Dichter Pusterwald 3.Station 19870718-19871608
 
1v19 Gipfelbuch

 

WGB4. STEINBERGER Unterer WEISSRINNSPITZ ~ 1750m 16v18

Onkel Friedrich Steinberger 1918-19880304 1v3 4.Station 19871026-19880612 
  19871025 Sonntag, auf Espang Jausengrubenbiwak mit Traum. 26: Montag, Nationalfeiertag auf mit WGB Unterer Weissrinnspitz - Vorgipfel Regen ab Jausengrube Espang.

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
Ist voll Trauer unser Herz.
Doch leiden sehen und nicht helfen können
Das war unser größter Schmerz.

Die Lippen schweigen
Wenn sich Tage neigen,
In stiller EINSAMKEIT
Schweigender Vergangenheit.
 
DER JAUSENGRUBENTRAUM
  Es begann zu regnen und es war schon finster als ich in der Jausengrube ankam. Meine Suche nach einer trockenen Stelle war erfolgreich, ich kroch in ein enges Loch unter einen großen Felsblock - und zu meiner Überraschung kam ich zu einer mannshohen Erweiterung, die ein vorzügliches Schlafgemach abgab. Draußen prasselt monoton der Regen und bald wandle ich, im wahrsten Sinne des Wortes, auf dem Weg in das Land der Träume. Immer stärker ist mein Empfinden nicht mehr allein zu sein, jedes Geräusch ist verstummt, eine lähmende, unheimliche Finsternis und Todesstille umfängt mich, ich liege scheintot auf dem Tisch, dort wo man die Verblichenen zur letzten Ruhe zurechtmacht, in der Totenkammer des Friedhofes. In dieser Kammer liegt niemand freiwillig, sie ist ein aus vielen Legenden bekannter Ort und gleichzeitig auch der Rückzugs- und Arbeitsraum des Totengräber, sowie die Stätte der Aufbahrung von armen Menschen ohne Anhang.     
   Auch ein Totengräber ist ein Mensch mit all seinen Schwächen und Begierden, dem eine gewisse irdische Schlichtheit anhaftet, er kann ja nicht mit jedem Toten mit sterben und ist wegen der Ausübung dieses  Broterwerbs, auch nicht nicht von reichen Gütern gesegnet. Die meisten der hier Aufgebahrten waren ohnehin schmucklos und ohne Zahngold, doch einer sollte einmal auf seinen angeschwollenen  Finger  einen Ring  getragen haben! Zum Schrecken des Totengräber, erwachte der Scheintote  beim abschneiden des Fingers.
  In meiner Kinderzeit wurden an langen Winterabenden, in der warmen Stube solche und ähnliche Geschichten mit einem sehr fragwürdigen Hintergrund erzählt. Wir Kinder spitzten dabei immer die Ohren, obwohl wir nicht immer alles ganz mitbekommen haben und der Erzähler ließ sich nicht fortwährend durch lästige Fragen stören. Nach solchen Erzählungen hatte ich immer Angst von diesem oft absurden Berichten im Schlaf verfolgt zu werden. Doch immer wenn ich davor Angst hatte träumte ich nicht davon, und immer dann und unverhofft, wenn ich nicht daran dachte quälten mich die Träume.
  Damals bin ich einmal des nachts aus dem Haus geschlichen um im Friedhof die Totenkammer zu ergründen, gleichzeitig war es ja auch eine Mutprobe zur Beruhigung meiner Angstträume. Die Türe war allerdings verschlossen so nahm ich mir vor, mit der Hilfe der Taschenlampe, einen Blick durch die Fensternische in das Innere zu ergattern. Ein Geschrei versetzte mich schier in Todesschrecken, dabei waren es doch nur die Hälse von sechs jungen Vögeln, die aufgescheucht von ihrer Nachtruhe aus dem Nest heraus ragten, um ihren Unmut laut zu bekundeten.
  Ein Empfinden von etwas Unnatürlichen beginnt, nun liege ich gelähmt im engen Sarg sonderbar, wie noch nie in meinem Leben, ist mir zumute und der Atem setzt aus. Etwas Unbekanntes ist hinter mir, ich bin wie erstarrt gleichzeitig aber auch tief berührt von dem Zauber der Erscheinung. Ich fühle regelrecht die von hinten auf mich gerichteten Blicke und habe eine Vision einer außersinnlicher Wahrnehmung in einer ganz ausgeprägten Deutlichkeit.
   Es ist der verblichene Carl Hermann als Kentaur, doch anstatt des Pferdes steckt sein Oberkörper in einem Gämsen-Rumpf. Eine beruhigende und wärmende Strömung erfasst mich und fließt langsam in mich hinein. Ich fühle wie mein Körper und mein Geist allmählich von Schmerzen und Ängsten  befreit wird. Ruhe und Friede breitet sich in mir aus und aus diesem gelösten Schwebezustand des Tiefschlafes erwache ich beim Morgengrauen.
Die Gämsen Geiß 19871025, Sonntag (Bearbeitung 20080220)
 Nach meinem Erwachen notierte ich sofort den Traum, der sich noch außergewöhnlich scharf in meiner Erinnerung aufzeichnete. Nun betrachtete ich mein Nachtquartier etwas näher, am Boden sah ich Tierknochen aber auch Gämsenlosung liegen. Vielleicht ist hier ein Gämsen Sterbeplatz war mein erster Gedanke, doch je mehr ich darüber nachdachte - kam mir auch eine zweite Möglichkeit in den Sinn. Bergseitig ist nämlich ein zweiter grosser trichterförmiger Höhlenausgang, bei Lawinen werden auch Gämsen mitgerissen und einige davon könnten hier gelandet sein.
  Bei und nach meinen Freinächten im Gebirge entstand schon mehrmals ein vertrauliches Naheverhältnis zur Tierwelt. Scheinbar wird man von der Fauna nicht mehr gänzlich als Eindringling betrachtet und teilweise sogar akzeptiert. Manchmal ist es schon vorgekommen dass, mir ein pirschender Jäger meinen schönen Anblick des Wildes unterbrochen hat. Das waren aber die wenigen Ausnahmen welche die Regel nicht bestätigen, denn sonst ist es immer umgekehrt.
  In dieser Zeit war ich sehr viel im Gebiet der Jausengrube unterwegs, bei diesen Wanderungen beobachtete ich mehrmals eine Gämsen Geiß Einzelgängerin und instinktiv fühlte ich es, dass sie auch diesmal in der Nähe war. Nur durch eine etwas geringere Ausladung des Hornes und einen schwächeren Körperbau unterscheidet sich die Gämsen- Geiß -Bock.
  Diese Ahnung bereitete mir Freude und vor lauter Freude begann ich meinen musikalischen Morgengruß. Es ist nicht immer wahr dass, Musik das Wild vertreibt. Ein alter Öblarner erzählte mir: Nachdem mich ein Jäger scharf zur Rede gestellt hat, habe ich in meiner ersten Wut gleich mein Flügelhorn am Fels kaputt geschlagen. Auch mein seliger Freund Johann Ploder hatte als Almhirte am Hochschwung stets das Flügelhorn dabei und weder Wild noch Nutztiere flüchteten von seinen Weisen. Wenn auch das Echo unerbittlich alle Fehler aufzeigt, ist Natur und Musik immer eine zweifache Bereicherung.
  Da stand sie nun in angemessener Entfernung von mir, im Dämmerschein des beginnenden Tages auf der Anhöhe der Jausengrube äsend. Sie visitierte mich längere Zeit neugierig - ganz geheuer dürfte ich ihr aber nicht vorgekommen sein. Sie zog sich auf einen weiter entfernten Standplatz zurück, um mein weiteres Tun, aus sicherer Distanz, weiter beobachten zu können. Als sie dann genug von mir hatte verschwand sie ganz gemächlich in die Richtung der Unteren Weissrinnspitz Ostwand.
  Zweimal hatte ich von der Jausengrube aus die Besteigung dieser Spitze, erfolglos versucht. In dem Ostwandriss zum Vorgipfel bin ich im kritischen Teil umgekehrt und kletterte im brüchigen Gestein zur Scharte zwischen dem Obereren und Unteren Weißrinnspitz. Die Steilstelle zwischen der Scharte und dem Vorgipfel war und ist für mich alpin technisch unüberwindlich.
  Heute wollte ich dem Gipfel auf der Westseite durch die verlängerte Weißrinne beikommen. Diese Rinne war leicht besteigbar und über eine Schlüsselstelle in Form eines Felsbandes unterhalb der Scharte kommt man seillos auf den Vorgipfel. Dunkle Gewitterwolken waren am Horizont aufgezogen als ich nach der Überwindung der senkrechten Wand kurz vor dem Gipfel stand und leicht sinnigerweise meine seilfreie Leistungsgrenze überschritten hatte.

EMPORKÖMMLINGE haben beim Abstieg Probleme.

  Im Geiste sah ich mich zerschmettert auf dem Vorgipfel liegen und meine Knie begannen vor Angst zu zittern. Was ich nun dringend benötigte war Ruhe und Ausgeglichenheit und gegenüber dem Tod eine andere innere Einstellung.
Ein Tod durch Leichtsinn und Fehler ist weder SCHICKSAL noch Bestimmung.
  Da kam mir mein Traum in den Sinn und der blosse Gedanke daran, beruhigte mein aufgewühltes Gemüt, so konnte ich diese kritische Stelle beherrscht und kühl abwägend meistern. Wieder am Vorgipfel angelangt, bekam ich den nassen Umschlag des Gewitters voll zu spüren, trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen, hier das WGB für die Überwinterung gründlich vorzubereiten und danach zu hinterlegen.

Sich immer der SICHERHEIT zu unterordnen ist das wichtigste Bergsteigergesetz.

  Um eine bittere Erfahrung reicher war ich trotz des anhaltenden Regens froh, dass mich der Untere Weißrinnspitz so gnädig entlassen hatte. Eine Wetterbesserung war nicht abzusehen, deshalb stieg ich dann später, nach dem Aufsuchen der Stätte meines Traumgeschehen, von der Jausengrubenanhöhe nach Espang ab.
  19871231 - 19880101 auf Jausengrube, Kreuzbergungsversuch: Die Einzelteile des Kreuzes waren damals mit dem WGB eingeschneit und zusätzlich von Lawinen verschüttet. Sonne, Gämsen, Höhlen Biwak gegenüber vom Unteren Weissrinnspitz am Grimming Südgrat, ein guter Rutsch im neuen Jahr sorgte für den Abschied vom Berg.
  19880406 auf ab Deamlern Weissrinne Unterer Weissrinnspitz Vorgipfel.

  19880412 auf Espang Jausengrube, eine Kreuzbergung war nicht möglich denn die Jausengrube war mit Lawinenschnee nicht nur voll sondern bereits übergelaufen. Abbruch der westseitigen Besteigung der Unteren Weißrinnspitze wegen Neuschnee. ab Espang.

 

UNTERER WEISSRINNSPITZ Gipfelbuch 
   Das erste Gipfelbuch wurde im Jahre 1934 von Öblarner Bergsteigern hinterlegt, wegen seines schlechten Zustandes wurde es 1970 erneuert.
Es kommen und gehen die Menschen
Aber ewig stehen die BERGE.

FELSKASKADEN beim Blick nach unten
Hoch oben ragt der Schartenspitz,
Wahrhaftig Schönes habe ich gefunden
Auf diesen kühnen Adlersitz.
Helmut Adam Sohn von Adam Anton

  19700711 auf Hamburgerkamin, Gipfelbuch Hinterlegung im Auftrag des ÖAV Sektion Stainach durch: Egon Sternad, Herwig und Helmut Adam, ÖBRD Pürgg.
  19710626 Zur Erinnerung, an unsere bereits legendär gewordene Gipfelbuch Hinterlegung vor fast einem Jahr, die aus gewissen Gründen, die Kletterer kamen weit später als vereinbart zurück und man hatte bereits Schlimmes befürchtet, einiges Aufsehen erregt hat.
  19710921 auf ab Hamburgerkamin: Egon Sternad, Herwig AdamÖAV ÖBRD / auf Hamburgerkamin ab Nordflanke: Heli Zefferer ÖAV HG Gröbming, Hans Gruber ÖAV HG ÖBRD.
  19800730 auf ab Hamburgerkamin: Hans Zeman, Peter Krainz, R. Kraxner. 198100818 auf NO Wand: Erich Traumuger, Franz Gemayer HG.
  19880412 auf Espang Jausengrube, eine Kreuzbergung war nicht möglich denn die Jausengrube war mit Lawinenschnee nicht nur voll, sondern bereits übergelaufen. Abbruch der westseitigen Besteigung der Unteren Weißrinnspitze wegen Neuschnee. ab Espang, E.

  19880611 Freitag auf Deamlern Weißrinne Unterer Weißrinnspitz ab Sonne Weißrinnbiwak. Mein Vorhaben war, gleich wie am Schrein, dem WGB eine ständige Heimstätte zu geben, doch auch am Weißrinnspitz war bereits ein Gipfelbuch. Vom Unterem Weißrinnspitz aus war die Jausengrubenanhöhe bereits ohne Schnee zu sehen, die Zeit für das letzte Teilstück der Talfahrt des alten Grimming Kaisergipfelkreuzes, war reif geworden, E. 12. Samstag ab mit dem WGB Deamlern Sonne.


WGB5. LENAU KRIPPELBERG✞ 351m 1v24Gipfelbuch Schattendorf Burgenland  
Nikolaus Lenau 5.Station 19880613-19880813
 
O MENSCHENHERZ was ist dein Glück?
Ein rätselhaft geborener,
Kaum gegrüßt verlorener,
Unwiederbringlicher Augenblick
 Nikolaus Lenau

  19870819 Mittwoch auf  Espang, ein Unwetter ist ein grandioses Naturschauspiel, das Wurzelwerk einer vom Sturm entwurzelnten großen Fichte gab mir bei dem Gewitter ein schützendes Dach. WGB Hinterlegung Jausengruben Biwak. 20. Donnerstag auf Unterer Weißrinnspitz - Besteigungsversuch von Osten, Abbruch der Besteigung des zum bergseitigen Vorgipfel führenden Risses 20m unterhalb der Kante, dann im losen Stein Geschiebe zur Scharte zwischen Unteren- und Oberen Weißrinnspitz ab Weißrinnen Verlängerung und Unterer Weißrinnspitz - Südwandauslauf - Abseilung Jausengruben Biwak.
  19870821 Freitag auf über den Jausengruben - Schuttkegel in die Zinnoberrinne, dann links über Schrofen zur Scharten und am Gratweg zum Grimming. Transport des Kaiser - Gipfelkreuzes zur Abwurfstelle oberes Zinnoberrinnenende Obersteiner - Biwakschachtel
 
19870822 Samstag ab Zinnoberwandrinne bei Steinschlag Salven mit dem Kaiser Gipfelkreuz, Sternen Biwak Jausengrube. 23. Sonntag Kaiser Gipfelkreuz- Zwischenlagerung auf der Jausengrubenanhöhe Süd ab Espang Sonne WGB Jausengrube Grimmingtor
Unser GLÜCK finden wir nur unterwegs am Wege
Am Ende ist es zu spät, die Wanderung ist dann aus. E
  19870904 Birgit und Josef Arenz, im zweiten Versuch gelang uns heute der Aufstieg zum ersehnten Ziel dem sagenumwobenen Grimmingtor! / 19. Dr. Heinz Becnar, Wolf - Dieter Becnar, Ingeburg Becnar, Öblarn. / 1002 Adi Kolb Stainach
 
 AUFSTIEG ABSTIEG MIT EINEM GIPFELKREUZ
  Der Weg zur Ewigkeit ist nicht meßbar, ich war ihr dreimal ganz nahe: Das erste mal, im Abseilvorgang des Unteren - Weissrinnspitz - Wandauslaufes durch eine mangelhafte Seilbefestigung, das zweite mal beim Kreuz Transport in der Zinnoberrinne durch Steinschlag Salven, das dritte mal im Hamburgerkamin des Unteren Weissrinnspitzes durch einen Absturz. Nur einmal kann man das Leben verlieren, als Geschenk kann man es mehrmals empfinden, so eine scheinbare Wiedergeburt ergibt Denkanstöße zu einer Lebensbilanz.
  Mein erster Wegabschnitt im Aufstieg mit einem Kreuz fand am Gipfel des Trojani Album seinen Abschluss, mein zweiter Wegabschnitt im Abstieg mit einem Kreuz, sollte mich zum Krippelberg hinführen. Wache ich oder träume ich? War die Frage, als ich bei meinem Freilager in der Jausengrube Rufe hörte. Es war kein Traum, es war ein Einsatz der Bergrettung. Beim Abstieg durch die Zinnoberrinne war im untersten Teil die Nacht angebrochen und ich hatte bei der Kreuztrümmer Suche gedankenlos die Kopfleuchte eingesetzt. Die dadurch entstandenen Lichtsignale hatten die Teilnehmer einer Maibaum umschneiden- Tanzveranstaltung in Deamlarn gesehen und als alpines Notsignal ausgelegt.
  
  Kaiserkreuz Zwischenlager 8v29 WGB Hinterlegung Krippelberg 7v24 Das Grimming Kaiserkreuz am Krippelberg 11v24
  19880613 WGB Hinterlegung: E Stefan Schefberger, Josef und Maria Trimmel, Anna Bernhardt
  19880707-08 Aufstellung des alten Grimming Kaisergipfelkreuzes mit Josef Schefberger
8v24 

Kreuz Tafel, Inschrift und Legende 19030301 angefertigt von Rudolf Wolf aus Untergrimming.
  Es wurde zum 55. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef von den Bürgern der steirischen Gemeinden Pürgg und Neuhaus, am Grimming Gipfel in 2351m aufgestellt, unter ihnen war auch Herr Adam, der Vater des Mannes, der diese Informationen den Kreuzaufstellern gab.
  19540905 Es musste das alte Kreuz einem neuen weichen und wurde in einer Felsspalte abgelegt, wo es 31 Jahre später gefunden und geborgen wurde.
  19850803 Gefunden von Bruno Mayer und Stefan Schefberger am Grimming Gipfel, Bruno Mayer hat es verkleinert wieder hergestellt und im Juli 1988 von der Steiermark in das Burgenland gebracht, als verbindendes Glied dieser zwei Bundesländer, hier am Krippelberg aufgestellt und am 13.08.1988 wurde es geweiht.

ZUFÄLLE
  Der Tag der Kreuzeinweihung war der 186 Geburtstag von Lenau 22v24 18020813-19500822, dem die Feierstunde gewidmet wurde. Die Höhendifferenz zwischen dem Grimming 2361m, und dem Krippelberg 361m, beträgt genau 2000m.
GRIMMING BERG HELDENGEDENKEN
  19000506 Alpine Sonderleistung, Pfandl besteigt mit einem Bein mit Maischberger durch die nördliche Schneegrube den Grimming Gipfel.
  19441000 Hanni Krenn, Pürgg, hatte vor der Einberufung als Luftwaffenhelferin den Grimming bestiegen und ist seither verschollen.
  19480620 Bergführer Reesch und Bergretter Mayer verunglückten bei einem Bergrettungseinsatz am Grimming tödlich.
  19650919 Schartenspitze- Gipfelkreuz Aufsteller Jürgen Ewers stürzte
tödlich ab und seine Braut Trude Umshaus ist, kurz vor der rettenden Biwakschachtel, erfroren.
 
Die Öblarner Dichterin Paula Grogger Album wurde mit ihrem Roman Grimmingtor bekannt.
  Nach getaner Arbeit im Weingarten eine kurze besinnliche Rast am Krippelbergkreuz. Maria und Wilhelm Grasl, 19880711
  19880813 um 11:00  Gipfel Lesung mit und der Öblarner Berg Musik  17v24 im Gedenken an Nikolaus Lenau, Kreuzweihe durch den Pfarrer von Schattendorf. Abgang mit dem WGB

AN DEN TOD
Wenns mir einst im Herzen modert,
Wenn der Dichtkunst kühne Flammen
Und der Liebe Brand verlodert,
Tod, dann brich den Leib zusammen!

Brich ihn schnell, nicht langsam wühle;
Deinen Sänger lass entschweben,
Düngen nicht das Feld vom leben
Mit der Asche der Gefühle. Lenau 

KRIPPELBERGLIED 4v7 Musik-

STEFAN SCHEFBERGER

  19880825 Ich habe heute eine Radtour von Wiener Neudorf nach Schattendorf zum Krippelbergkreuz 58km in 2,5 Std. unternommen, um die möglicherweise später rostenden Schrauben an der Kupfertafel mit der Kreuzlegende, auszutauschen. Wegen Gewitterregen, Übernachtung in Schattendorf. Stefan Schefberger 
  19881016: Dankbarkeit Wanderung mit dem Modell des Gipfelbuch- Behälters. In den Weingärten ist die Lesezeit, die Schatten der Nacht dehnen sich, der Umlauf nach dem ewigen Gesetz, nach dem wir angetreten sind und abberufen werden. E
  19890226 Montage des Gipfelbuch- Behälters, Stefan Schefberger, E. 19890416 Rundgang um den Krippelberg und Rast beim Krippelkreuz Fam. Trimmel Johann, Fam. Trimmel Josef mit Verenz, Fam. Bernhardt Rudolf. 19890416 Stefan Schefberger, E. 19890419 Friederike und Stefan Schefberger. 19890422 Stefan Schefberger, E. 19890626 Wieder eine kurze Rast beim Krippelkreuz, ein Dankeschön für diesen schönen Platz, Maria und Wilhelm Grasl. 19891125 Josef Grafl und sein Enkerl Markus Hausmann. 19900224 E.

GOTT gibt uns die Nüsse, knacken müssen wir sie selber Goethe
 
 
19900224 Vorbei die karge Winterzeit.
19900811 Die Reben stehen voll in Saft.
Stefan Schefberger 

Viele Menschen auf der Welt
Streben nur nach Ruhm und Geld,
Haben sie beides dann erworben,
Bald sind sie davon verdorben.
Ruhm und Geld sind wie Blumen
im Spiegel und Sterne im Wasser.
19900915 12:00 Auf dem Weg zum Geschriebenstein E.


WGB6. HÖLDERLIN KNALLSTEIN 2599m Schladminger Tauern 
 Friedrich Hölderlin 6.Station 19890211-19890812
ooAlbumo1.o2.
  Im Jahre 1985 mit dem Karl Reiterer Berg Gedenken am Poesie Berg Grimming, bekam ich von Herrn Johann Putz aus St.Martin am Grimming, Aufzeichnungen von Gipfel Sprüchen aus dem Gipfelbuch des Großen Knallsteins, es war meine erste Bekanntschaft mit diesem Berg.
 
Sehr lohnendes und empfehlenswertes Ziel, im Spätwinter und im Frühjahr beliebtes Schigebiet. Hervorragend schöne Nahblicke zum Tauern - Hauptkamm. Führer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 1982.  Kleiner Knallstein, Karlspitz, selten besuchte Gipfel. Vom Großen Knallstein am Verbindungsgrat über Steigspuren erreichbar. Abstiegsmöglichkeit zur Strickeralm und ins Sölktal. Führer Niedere Tauern von Peter Holl w.v....
 
   DAS KNALLSTEINLIED 3v7 Musik
  EIN TRAUM IM TRAUM Periodika
  Träumt nicht euer Leben
 
HYPERION REFLEKTIONEN


WGB7. PLODER ZINKWANDGIPFEL 2442m Gipfelbuch 1v28
 
Johann Ploder 7.Station 19890917-19900615  
  Erhebung des Hauptkammes südwestlich der Keinprechthütte, früheres Bergbauzentrum. Ein unter der Nord - Wand beginnender Stollen eines ehemaligen Bergwerkes führt durch den Berg in die Süd - Wand. Vorsicht beim Betreten, Steinfall Gefahr! Im Stollenbereich an vorgelagerten Abraumhalden bestehen Mineralfundmöglichkeiten Rotnickelkies, Fahlerz, Hämatit, Speiskobalt und Malachit. Führer Niedere Tauern von Peter Holl, 4. Auflage, 82.
ZINKWANDGIPFELBUCH Kreuz Legende
  Am 19751004 stürzten Albert Kessler und Herbert Gruber in der Zinkwand ab. Ihnen zum Gedenken wurde dieses Gipfelkreuz am, 19760717 von ihren Bergkameraden errichtet. Hans Fingerlos, Günther Luftenegger, Richard Fuchsberger, Peter und Gerd Klammer, Reinfried Bauer, Ewald Rossmann und Georg Santer.

Das ist der Kameradschaft tiefster Sinn,
Dass einer dem anderen Stütze sei
Auf dem Weg ins ewige zu Hause.
Pater Alfred Gruber

Hoch auf dem Felsen noch beim Eis
Nahe dem Licht der Sterne
Blühst du holdes Edelweiss
Allen and'ren Blumen fern
Fern aller Frühlingsluft
Einsam an der Felsen Brust.
Johann Drinker Weissbriach, 19810627

  19890917 Freitag Am Zinkwand Gipfel war ich inmitten eines gewaltigen Kampfes zwischen Wind, Wolken und Sonne. Eine kurze Zeit kam die Sonne durch und unter einen geschlossenen Regenbogenkreis war die Keinprechthütte zu sehen. Ein Naturereignis wie man es wahrscheinlich nur einmal erlebt. WGB Aufstellung E

ABSCHIED JOHANN PLODER 
Ein Vogel singt und fragt nicht wer ihm lauscht
Die QUELLE rinnt und fragt nicht wem sie rauscht.
19891027


FREUDEN die zu Hause wohnen
Suche nicht in fernen Zonen.
Hinaus, hinaus und fragt nicht viel,
Mit frohen Sang und SAITENSPIEL.
19900602

  119900615 Abstieg mit dem WGB zum Zinkwandstollen.

Ein Jauchzen schallt zum Himmelszelt, 
Vor lauter Freud an dieser BERGESWELT.
19900707

Im Turm des Reimes spricht ein Dichter
Des Menschen Todesurteil als Richter:
Die Natur kann nur bestehen
Wenn wir alle zugrunde gehen.
Doch der Mensch? Bedenk es nur
Ist auch ein Wesen der Natur.
Auch wenn die giftgen Stäube wehen.
Die Schöpfung wird es überstehen,
Besser wär es durch das Dichten,
Nur über Schädlinge zu richten.
  19900805 / 19911103 Sonntag auf ab Ostgrat  Sonnenaufgang am Gipfel. E

Aus Tränen wächst ein FRIEDE
Und blüht über der Seelenlandschaft,
Um als Tau der Demut hernieder zu fallen E 

WGB8. SCHEFBERGER ZINKWANDSTOLLEN 2400m Schladminger Tauern
Stefan Schefberger 8.Station 19900615-19900812 Album
  Eine unterirdische Verbindung zwischen Steiermark und Salzburg, Toni Streicher Höhlenforscher. Glück auf und Grüß Gott werte Besucher! Der Lehrpfad durch die Zinkwand und im Vetternstollen soll die noch vorhandenen Spuren des Bergbaues in den Schladminger Tauern sicherstellen und der Nachwelt erhalten. Die Höhlenforscher des ÖAV Schladming, unterstützt vom Rotary Club Schladming, arbeiten mit viel Idealismus an dieser Anlage, wir ersuchen um ihr Verständnis, bitte beschädigen und zerstören sie nichts.
 
ZINKWAND BIWAKBUCH
In der Stille der BERGE findet
Das Glück des Herzens seinen Halt.
Glück auf Toni Streicher 19800729-30
am Schrein Vierzig Jahre Toni Streicher
  19890816 auf Hopfwiesen Biwak  auf Keinprechthütte 1872m - Zinkwandstollen 2400m Durchschreitung Zinkwand Gipfel WGB  Hinterlegung ab Hopfwiesen.

Wer mit der Muskete die Heimat behütet, ist Soldes wert,
Wer mit der Feder GEISTESFUNKEN brütet, ist Goldes wert.

  19890916 Freitag, nach dem Begräbnis von Hans Ploder Fahrt nach Tamsweg Weissbriach auf Untere Abrahamhütte Znachtal Greimeisteralmbiwak. 17. Samstag auf Engelkar Dippmannsstollen Begehung- Vetternscharte Holzschartl- Westgrat Anstieg mit dem WGB Hinterlegung am Zinkwand Gipfel, Zinkwand Biwak. 18. Sonntag ab Knappenkar Sonne.
Leg all deine Sorgen in ein Grab
Und greife froh zum WANDERSTAB.
  19891026 Donnerstag auf Dicklerhütte, Lahnbrücke, Knappenkar, Zinkwand Biwak. 27. Freitag auf Zinkwand Gipfel über den vom Stollenausgang Nord nach oben führenden Riss vorbei an Römerstollen zum Westgrat Gipfeltag bei Sonnenschein 28. Samstag Vetternscharte, nördliche Umgehung der Vettern und Engelkarspitze, Hading, Znachspitze, Znachsattel, Ahkarscharte, Steirische Kalkspitze, Oberhüttensee, Seekarhaus, Radstätter Tauern Sonne.

Auf zu den kühnen BERGESHÖHN,

Wo auf Gipfeln Gämsen stehn.
Stille ist oft die größte OFFENBARUNG.
  ab Westgrat Begehung des umfangreichen Zinkwandstollen Systemes, Zinkwand Biwak.
  19900429 Sonntag auf Hopfwiesen Keinprechthütte Holzschartl Knappenkar Zinkwandbiwak 30. Montag Nach dem vergeblichen Versuch, den zugewehten Nordausgang freizumachen verbrachte ich den Tag in der Knappenschmiede 0501. Dienstag auf Knappenkar- Holzschartl- Keinprechthütte Hopfwiesen.
Bescheidenheit, nicht Ruhm und Macht
Ist, was den Menschen glücklich macht. E

40 Jahre Toni Streicher Schrein Zinkwand Biwak
  19900602 Samstag, von der Unteren Abrahamhütte mit dem Fahrrad und einer alten Harmonika Znachtal Greimeisteralm Knappenkar Zinkwandstollen Durchschreitung Zinkwand Gipfel über den vom Stollenausgang Nord nach oben führenden Riss vorbei an Römerstollen zum Westgrat Zinkwand Gipfel Ostgrat, zufälliges Zusammentreffen mit den ÖAV Höhlenforschern Schladming, Toni Streicher mit seinen Kameraden. Geburtstagsfeier: Vierzig Jahre Toni Streicher, Getränkeverbrauch, fünf Liter Schnaps, zwei Liter Rum mit dreißig Liter Wasser, Ziehharmonika Hinterlegung, Biwak. 03. Pfingstsonntag auf Brettscharte ab Zinkenkar Greimeisteralm.
  Wer oft im Freien nächtigt weiß den Wert einer Biwak Herberge zu schätzen, ein Dankeschön denen, die mit Idealismus und Fleiß diese Unterkünfte errichtet haben.
  19900614 Donnerstag Fronleichnamstag, von der Unteren Abrahamhütte mit dem Fahrrad Znachtal Greimeisteralm auf nach einen Wolkenbruch mit Hagel gab es eine Aufhellung, links weglos über eine idyllische Landschaft mit Steilstufen und Furten zum zugefrorenen Knappenkarsee Zinkwandstollen Biwak 15.: Freitag, Zinkwandstollen Durchschreitung über den vom Stollenausgang Nord nach oben führenden Riss vorbei an Römerstollen zum Westgrat Zinkwand Gipfel Abstieg mit dem WGB und Hinterlegung in der großen Zeche mit dem Eingang von der Knappenschmiede, Biwak 16 Samstag, ab Knappenkar auf Engelkarspitze ab Engelkar- Greimeisteralm Sonne.
 
Du lieber warmer Sonnenschein
Umfächle meine Wunden
Durch dich will ich gesunden.

TRAUM ODER WIRKLICHKEIT?
  Schweißgebadet wachte ich nach einem Alptraum, in dem ich als Scheintoter in einem Sarg lag um 01:00 auf, mir war es, als hätte ich ein Geräusch gehört. Ich verkroch mich wieder in den Schlafsack, doch kaum lag ich zehn Minuten bewegungslos, da hörte ich das Geräusch wieder. Mir wurde angst und bange wie noch nie zuvor in meinem Leben, ich wagte es kaum mehr zu atmen.
  Vor dem Einschlafen hatte ich eine zuvor aus einer Gaskartusche angefertigte Laterne, neben mir auf die Brettunterlage hingestellt, ich bildete mir ein, dass sich die Laterne bewege und das unheimliche Geräusch erzeugte.
  Die Bergknappen die einst hier nach Erzen schürften, kamen mir in den Sinn, unten im Knappenkar sieht man noch teilweise die Grundmauern der Knappenhäuser. Auch im Winter werkten die Bergleute in den Gruben, Stollen und Zechen, von den Knappenhäusern führte ein lawinensicherer überdachter Steinmauergang Schneekragen zu den Zinkwandbauen, die Steinmauern davon sind noch zur Gänze erhalten.
  Eigentümliche Gedankengänge die in meinem Unterbewusstsein geschlummert hatten, Erzählungen von Spukgeschichten, von Toten die ihr Ableben andernorts gemeldet hatten, von Wahrsagern, Hellsehern, Hypnotiseuren und von der Reinkarnation durch ein menschliches Medium, kamen mir in den Sinn.
Seemanns Abend Marine 
  Einst, bei einem geselligen Seemanns Abend, auf dem Motorschiff, Luciana 2v2 während einer Ostseefahrt, überkam mich ganz plötzlich ein unerklärlicher Anfall von Kummer und Leid. In Helsinki erreichte mich der Brief meines Vaters, den er mir kurz vor seiner lebensbedrohlichen Magenoperation geschrieben hatte. Datum und Uhrzeit dieses Schreibens ergaben eine Übereinstimmung mit dem Zeitraum meiner Traurigkeit.
  Jetzt ist mein Karl tot, schrie die Mutter entsetzt, sie hatte die letzten Gedanken des im Russlandkrieg sterbenden Sohnes gefühlt. Vielleicht aber war ich durch das Verlieren einiger mir nahestehender Menschen für das Jenseitige sensibilisiert? Gedankenübertragungen begreife ich, doch Stimmen aus dem Schattenreich melden sich nur mehr in Träumen.
  Es war eine lange Nacht mit Furcht und Grauen; sobald ich auch nur einen Finger bewegte, hörte auch schlagartig das eigenartige Geräusch auf und ich erschauderte dabei. Irgendwann hat mich dann ein Schlaf artiger Zustand übermannt. Am Morgen wollte ich vorerst meine nächtliche Spuk-Erscheinung als Traum verdrängen, jedoch dann erinnerte ich mich ganz genau, dass ich mit der Taschenlampe auf die Uhr gesehen hatte und es genau ein Uhr war.
   Nun bei Tageslicht war ich befreit von den nächtlichen Depressionen, die zu Atemnoterscheinungen in dem gänzlich zugezogenen Biwaksack geführt hatten, doch die ungewöhnliche Nacht forderte ihr Attribut. In der Felsnische vor dem Biwak legte ich mich hin, um von der nächtlichen Pein auszuruhen, der Schlaf blieb mir dabei jedoch versagt.
  Das einzigartige Schauspiel des Erwachens der Natur im Gebirge mit all seinen Reizen war voll im Gange. Die Bergdohlen aus der Vogelkolonie in der Zeche unter der Knappenschmiede, die gleichfalls wie die Felsnische im Grimmingtor Bogen 2v29
, ganzjährig von den Vögeln belegt ist, segelten schon geschäftig durch die Lüfte vor der Zinkwand und pickten neben mir Brotbrösel auf.
  Schon hoch am Horizont stehend kam die Sonne über der Zinkwand zum Vorschein und wärmte mich mit all ihrer Kraft, da habe ich plötzlich etwas vernommen. Ohne meine Augäpfel zu verdrehen, sah ich links von mir die kleine Maus, die mir die nächtliche Schreckens Angst beschert hatte, auch sie genoss die wärmenden Sonnenstrahlen.
  Auch die Eigenartigkeit des Geräusches fand durch die abgenagten Riemen meines Kletterhelmes eine Erklärung. Beim Abnagen der Riemen durch die Maus, hat sich der Helm bewegt und dabei dieses eigenartige Geräusch verursacht.
  19900629 Freitag auf Greimeisteralm- Engelkar, Biwak. 30. Samstag auf Knappenkarturm- Westwand Besteigung mit einem Aluminiumrohr- Gipfelkreuz, Gipfelkreuz Aufstellung am Knappenkarturm ab Knappenkar- Zinkwandstollen - Brettscharte- Zinkenkar- Greimeisteralm, Sonne.
Fremder Trost ist gut, doch besser ist der eigene MUT.
  19900706 Freitag auf Ursprungsalm, Giglachseen, Vetternscharte, Knappenkar, Zinkwand Biwak, die Biwak Maus rannte mir bei der Nachtruhe über das Gesicht. 07. Samstag auf durch den Zinkwandstollen in die Steiermark, dreißig Zentimeter Neuschnee, Ostgrat Zinkwand Gipfel ab Ursprungsalm wie beim Anstieg.
 
Wer durch ABWESENHEIT glänzt, verblasst bei Anwesenheit.

  19900721 Samstag auf Hopfwiesen- Keinprechthütte, Zinkwandbiwak 22. Sonntag auf Brettscharte- Brettspitze ab Hopfwiesen, Sonne.

Das GESETZ der Natur straft ohne Judikatur. E 
  19900803 Mit Stefan Schefberger, auf Hopfwiesen- Keinprechthütte, Nächtigung. 04. auf Zinkwandstollen, Knappenkar, Knappenkarturm, auf Zinkwand Gipfel, Zinkwandstollen, Knappenkar, Vetternscharte, Vetternkar, Mursattel, Duitsitzkar ab Hopfwiesen, Sonne.
AM KNAPPENKARTURM 2240m

Hier auf diesem Höhenrücken
Kann Herz und Seele sich erquicken
An aller herrlichster Natur,
Von Hass und Zwietracht keine Spur.
Hier zählt einzig so scheint es
Die Nähe eines guten Freundes.

Man grüßt im Geist - die, die Daheim geblieben
F´ür sie sei dieser Gruß geschrieben.
Meine Friederike ist es für mich:
Mein lieber Schatz, ich grüße dich.

Heute noch auf stolzen Höhn
Morgen muss es abwärts gehn.
Hinab in eine Welt voll Hader und Hass,
Da macht das Leben kaum noch Spaß.
Man kann nur mehr bergwärts schaun;
Und sich an der Natur erbaun.
Stefan Schefberger

Zinkwand Biwak

 Eine Wunde, die ein FREUND schlägt, heilt nicht. Kongolesisches Sprichwort


Der Blick auf den See und die Höhen,
Läßt die Sonne im Herzen wachsen.
Meine Gedanken verlieren sich
Und ziehen wie die Wolken.
Bibi Mayer, Mursattelbuch
  19900806 Montag, Führung durch die Hopfwiesen Bergbaue. Das Erz blüht an den Felswänden aus, das war ein Anhaltspunkt für die Erzsucher der Vergangenheit, einen Hoffnungsstollen zu schlagen. 07.  Dienstag, Lackneralm, Knappenkreuz, Mursattel, Murspitze, Giglachalmspitze, Rotmandlspitze, Sauberg, Zinkwand mit Regen und Schneebiwak 08. Mittwoch weiter Brettscharte, Falkenscharte, Graunock, Lignitzhöhe, Zirbenboden, Biwak. 09. Donnerstag weiter Trockenbrotscharte, Samspitze, Sandspitze, Elendberg, Knappenkar auch hier war ein Bergbauzentrum mit Schneekragen, Grubachkar ab Wasserfallrinne, Eschbachalm.
Herr, du stehst zu den Werken, die du einmal begonnen hast.
Vollende auch meine Unvollkommenheit. Augustinus

ZINKWANDLIED 7v7
Musik E
  19900811 Samstag, ZINKWANDSTOLLEN WANDERUNG MIT BERGKNAPPEN GEDENKEN auf Eschbachalm, Duitsitzkarhütte, Keinprechthütte. Der nächtliche Abgang der Schladminger Höhlenforscher mit Grubenlichtern zum Zinkwand Biwak war ein eindrucksvolles Lichterspiel.
  19900812: Sonntag, Zinkwandstollen 11:00 Lesung mit der ÖBM Öblarner Berg Musik in der Großen Zeche und in der Knappenschmiede, Siegfried Royer Bibellesung, Vortragende: Toni Streicher ÖAV Höhlengruppe Schladming, Peter Kohlenprat IG Lagerstättenforschung Lungau, Bernd Locher Feengrotte Thüringen, Johann Glavanovits Gastgeber Geschriebenstein 1991 und 1996, Abgang mit dem WGB.
  19901102: Freitag Allerheiligen auf Dicklerhütte Greimeisteralm. Ein gebürtiger Knittelfelder der in München lebt, hatte in der alten Greimeisterhütte genächtigt, mit diesem jungen Mann setzte ich die beschwerliche Wanderung im Tiefschnee zur Zinkwand fort. Diese Partnerschaft war für uns beide von Vorteil, denn wir konnten uns in der anstrengenden Spurarbeit bei dem dichten Schneegestöber ablösen. Schneesturm Biwak 03: Samstag ab Greimeisteralm Dicklerhütteneinkehr.
Glücklich ist, wer nie verlor in seinem Leben den HUMOR.
  19911102 Samstag auf Untere Abrahamhütte, Znachtal, Greimeisteralm, Biwak. 03. Sonntag auf Ostgrat, Sonnenaufgang am Zinkwand Gipfel ab Greimeisteralm, Znachtal, Untere Abrahamhütte.




WGB9. FALUDI GESCHRIEBENSTEIN 879m Gipfelbuch 1v9 Burgenlands höchster Berg 

Ferenc Faludi 9.Station Faludi 19910810-19910811

Schirmherr August Krainer Cousin v. C.Hermann

GIPFEL TURM LEGENDE

  Im Jahre 1912 wurde auf Anregung des Notares Ladislaus Gullner eine Aktion gestartet, die sich zur Aufgabe setzte, auf dem Geschriebenstein eine aus Stein zu bauende Aussichtswarte zu errichten. Die Planung und Ausführung des Baues wurde dem Baumeister Josef Varga übertragen. Mit der Unterstützung der Gemeinde Rechnitz hat Ladislaus eine Sammlung eingeleitet, die vom damaligen Innenministerium genehmigt wurde. Mit einer großen Festlichkeit wurde der Aussichtsturm am 8. Juli 1913 von Herrn Dechant Matthias Heisz aus Lockenhaus eingeweiht.
GESCHRIEBENSTEIN GIPFELBUCH
Die Eintragungen sind zu 95 Prozent in ungarischer Sprache.
In der österreichischen und ungarischen EINHEIT,
Liegt viel gemeinsame Kraft, um sich einander
Zu ehren und glücklich zu begegnen.
Hartyani Jozief Budapest, 19910818 Übersetzung von Rudolf Rossny Kollegium Hungarikum

SCHIRMHERR - BIOGRAPHIE August Krainer 
19910810  Samstag WGB Hinterlegung auf ab Passhöhe Sonne
19910811  Sonntag FRANZ FALUDI  1704-1779 GEDENK - WANDERUNG an den PRIESTERDICHTER mit der ÖBM ÖBLARNER BERGMUSIK auf ab mir den WGB  Faludi Tal.

Ansprache des Schirmherrn August Krainer auf dem Geschriebenstein

Faludi oder Nemetujvar 20020624
  Peter Bokanyi. Zur Eröffnung der Lesung der Literatur Schule: Begegnung mit Ungarn Collegium Hungaricum
  Gestatten Sie mir bitte, über Ferenc Faludi, einen Dichter aus dem Komitat Vas, einen Meister der ungarischen Literatur zu erzählen. Faludi erblickte das Licht der Welt im Jahre 1704 in Nemetujvar. Er studierte in Köszeg und wurde Jesuit. Er war Universitätsprofessor in Graz, Pozsony, Becs und Nagyszombat, unterrichtete im Pasmaneum in Becs, und als Seelenhirt diente er in Pest und Rom seiner Kirche - in vorgerücktem Alter lebte er in Rohonc, wo er 1779 verstarb.
  Und jetzt erlauben Sie mir, über einen im Burgenland geborenen österreichischen Dichter Franz Faludi zu erzählen. Franz Faludi wurde in Güssing geboren, studierte in Güns, wurde Jesuit, war Universitätsprofessor in Graz, Wien und Pressburg, unterrichtete in Wien, dem Pasmaneum, und diente als Seelenhirt in Pest und Rom seiner Kirche - im vorgerückten Alter lebte er in Rechnitz, wo er 1779 verstarb.
  Die zwei Dichter sind ein und derselbe. Ob wir von Franz Faludi oder Faludi Ferenc, von Güssing oder Nemetujvar, Rechnitz oder Rohonc sprechen, hängt allein davon ab, auf welcher Seite der österreichischen Grenze wir stehen. In Rechnitz, dem in der Fortsetzung der Faludigasse verborgenen Faludi Tal, oder in der Faludi Ferenc utca in Szombathely, oder vielleicht im Faludi Ferenc Kulturzentrum in Körmend. Die Gestalt und das Werk des im 18. Jahrhundert lebenden Ferenc Faludi sind gemeinsame Teile der Vergangenheit, Tradition und Kultur der beiden Länder.
  Pater Faludi sitzt nun also da oben im Himmel und schaut verständnislos auf uns herunter. Schon das ganze 20. Jahrhundert erfüllte ihn mit Schreck, und er beobachtete verblüfft und traurig, wie unsere einheitliche Kultur durch Grenzen und ideologische eiserne Vorhänge aufgeteilt wurde. Und heute, am 24. Juni 2002 hört er völlig überrascht, dass die ungarische Literatur in Wien - aber auch die österreichische Literatur in Budapest - einer Vorstellung bedarf. Ich lebe mit meiner Familie in Köszeg. Ich schaue jeden Tag auf den Gipfel des Geschriebenstein, das Wahrzeichen der Stadt hinauf. Er könnte mit seinem Aussichtsturm vielleicht das Emblem des Schicksals der einstigen, selbstverständlicher Weise der gemeinsamen Kultur sein. Die österreichisch ungarische Grenze schneidet dem Aussichtsturm des Irottköo entzwei. Der eine Teil des Gebäudes fällt auf österreichisches, der andere Teil auf ungarisches Gebiet. Trotzdem ist das Bauwerk eins, es ist statisch nicht zu trennen. Ja, wir können also auch hinsichtlich der Kultur etwas Gleiches fühlen. Die zwei Nachbarvölker verfügen offensichtlich über eine selbstständige, eigene Kultur, aber diese zwei selbstständigen Kulturen sind - trotz des zeitweise grotesken Spiels der Geschichte - an zahlreichen Punkten verbunden. Diese Verbindung der zwei Nachbarkulturen entspringt also der fernen Vergangenheit - und hoffentlich können wir auch in der Zukunft noch lange darüber sprechen. Dazu tragen Projekte des ÖKS wie dieses und die Lesung heute Abend bei. Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

DER MORGEN

Jäh vom Schlafe auferstanden
Rötet sich der Morgen scheu,
In den Blumengärten fanden
Wir den Morgentau aufs neu.

Und Frau Luna geht am Himmel,
Wandelnd durch das Zelt der Nacht,
Durch der Sterne hell Gewimmel,
Löscht sie aus, eh du's gedacht.

Lass mich nun von Wundern träumen:
Von der Blumen bunter Zier,
Aber auch von Gräsern, Bäumen,
Alles schenkt Pamona dir.

Herrlich ist des Morgens Kommen,
Neu wird alles feierlich,
Finsternis enteilt beklommen,
Und die Wälder regen sich.

Munter schüttelt ihr Gefieder
Die erwachte Vogelschar,
Und es schallen ihre Lieder
Aus den Kehlen rein und klar.

Wenn den Tau im Morgenfieber
Tausend Perlen bunt entblühn
Ziehen gold'ne Haare über
Alabaster Schultern hin.

Heimlich legt der Vogelfänger
Seine Ruten also bald
Und bestrickt die Liedersänger
Pfeifend aus dem Hinterhalt.
Drossel, Specht und Elster fliegen,
Vögel singen insgeheim,
Matyas sieht die Rut sich biegen
Wieder ging was auf den Leim.

Kühl ists noch, da tritt der Pilger
Bußbereit die Wallfahrt an,
Doch der Schmied in heißer Werkstatt
Schwitzt, was er nur schwitzen kann.

Phöbus hebt vom Meer den Wagen
Gibt dem Tageslauf den Schwung,
Kreisend geht der Morgen wieder,
Ewig bleibt der Himmel jung.

Andre Ding die Menschen treiben,
Wenn die Sonne sich erhebt!
Dichter euch in Versen schreiben,
Wie den Morgen sie erlebt.
Faludi


WGB10. KRAINER WOLKENGRUBE 1408m Grimming

August Krainer 3v17 (Cousin von Carl Hermann) 10.Station19920411-19920812


FRÜHLINGSERWACHEN DER WÜHLMÄUSE
  Ein lautes, sehr rätselhaftes Geräusch und die Sonne trägt mich in die Zauberwelt der Wolkengrube zurück. Wegen einer Vorbelastung öffne ich, ohne mich zu bewegen, die Augen. Einst hatte ich, wegen den Geräuschen einer simplen Maus, im Zinkwand Biwak eine Nacht der Todes Schrecken ausgestanden. Traum oder Wirklichkeit. Diesmal ist meine Insel ein sehr begehrter Tummelplatz der Wühlmäuse! Sie laufen, springen, scharenweise und einzeln im dürren Laub kreuz und quer hin und her, laufen im Kreise, verschwinden unter dem Schnee und kommen auf ihren Rennstrecken an anderen Orten wieder zum Vorschein. Auf der Insel der fröhlichen Wühlmäuse, vollführen die kleinen Nager sogar deftige artistische Freudensprünge.
  Es erinnert mich - an das erste Austreiben der Stall Tiere nach dem Winter, oder an das Verhalten des Wildes beim ersten Grün der Wiesen, oder im Umkehrschluss - auch an das Spiel der Gämsen 2v2 in der Abendsonne auf einer Restinsel aus Schnee am Trojani Nordhang des Webertales. Irgendwann bin ich aber doch genötigt mich zu erheben, denn auch Helios ist bereits wieder mit seinen Sonnenwagen erschienen. Bei meiner ersten Bewegung ist es schlagartig, wie bei einem Spuk, aus mit dem lustigen Treiben der vom Frühling geweckten  Wühlmäuse.
  19920411 Samstag auf Espang, Wolkengrube WGB Hinterlegung, Sonne. Biwak Wolkengruben Nächtigung. Meine Bewegungsfreiheit war, wie es bei den durch die Sonneneinstrahlung morschen Altschnee im Frühling immer vorkommt, stark eingeschränkt. 12: Sonntag auf Grimming- Südgrat Höhle ab Espang, Sonne.
  19920811 Dienstag auf Espang- Wolkengruben Biwak nach der erfolglosen WGB Suche 12. Mittwoch, Fortsetzung der WGB Suche, unter der Schneedecke hat ein niedergedrückter Laubwald geschlummert, die Bäume hatten sich wieder aufgerichtet und bedeckten die gesamte Wolkengrubeniederung. Erst von einer Anhöhe aus sah ich den Buchplatz mit der markanten Zwillingstanne zwischen den Bäumen, auf der Jausengrube am Grimmingtor WGB Hinterlegung, Sonne.
Ein Blatt PAPIER kann älter werden,
Als alle Menschen  hier auf  Erden,
Alles was du schreibst in deinem Leben
Wird später von dir Zeugnis geben.
 August Krainer


Briefe Krainer
  19860903 Übrigens es hat mir heute die Schwägerin von Carl Hermann mitgeteilt, dass er sich im Krankenhaus befindet.
 
19861027 Es hat mir grosse Freude bereitet, dass du Carl Hermann im Allgemeinen Krankenhaus in Wien ausgeforscht und einige Male besucht hast. Deine langen Gespräche mit ihm waren sicher für euch eine Bereicherung, hoffentlich geht zu Hause in Gmünd, seine Genesung rasch vor sich, dann wirst du auch sicher seiner Einladung Folge leisten können.
 
19861103 Von Carl Hermann weiß ich zur Zeit nichts zu berichten, ich wäre selbst sehr neugierig, wie weit die Genesung fortgeschritten ist.
 
19870101 Besonders schön und äußerst wertvoll ist die Wanderer Sonderausgabe mit der Tonaufzeichnung von Carl Hermann und dem Carl Hermann Berg Gedenken, damit habe ich schon einigen Leuten Freude bereitet. Herzlichen Dank für all die schönen Sachen, die du mir geschickt hast, ich habe große Freude damit. Du bist ein ganz guter Freund und Kamerad von Carl Hermann geworden. Seine Urne ist inzwischen in seinem Heimathaus angekommen, sie wurde dort in der Stube, wo er einst geboren wurde, vom Geistlichen Rat Herrn Kurzmann 1912-1987 eingesegnet und dann zur abseits liegenden Hauskapelle, wie bei einem Leichenzug geleitet. Carl Hermann hatte im Vorjahr die Kapelle für die Urnen Aufnahme vorbereitet.
  Die Glocke, welche im Turm der Kapelle hängt, in der sich nun die Urne befindet, wurde während des 2. Weltkrieges für Kriegszwecke geraubt. Vor einigen Jahren ging der Nachbar der Pilchn, Herr Müller, vulgo Mussnegg der Sache nach und fand die Glocke in Wien. Die Familie Hermann aus Wolfsgruben finanzierte und organisierte die Heimkehr der Glocke und Carl Hermann hat sie am Klang wiedererkannt, sie läutet nun über seiner Urne das Ave Maria.
  Ich bin gerade dabei, ein Erinnerungsalbum von Carl Hermann zu schaffen.
  WOLFGRUBEN - WIES: Es ist kaum zu fassen, dass eine Glocke, die durch Kriegswirren als vermisst galt, wieder gefunden wurde und heimgekehrt ist. Es handelt sich um die 80 kg schwere Glocke der Pilchenkapelle in Wolfgruben der Pfarre Wies. Am 25.10.80 wurde bei strömendem Regen die Einweihung der Glocke, verbunden mit einer heiligen Messe gelesen, durch den Pfarrer Raggam aus Wies vorgenommen. Bürgermeister OSR Direktor Kraus und Gemeinderat Deutschmann sowie viele Freunde und Bekannte waren trotz des schlechten Wetters gekommen, um an der Feier teilzunehmen.
  Im Jahre 1944 musste laut Verordnung die Glocke für Kriegszwecke abgeliefert werden. Bis zum Haupt Sammelplatz konnte man den Weg verfolgen. Dann hieß es, alle Glocken wurden zum Einschmelzen abtransportiert. Im Vorjahr wurde die Pilchenkapelle vom Besitzer (Familie Hermann) unter Mitarbeit mehrerer Nachbarn und des Schwagers Herrn Leidl renoviert und geweiht. Man bedauerte das Fehlen einer Glocke und fasste den Entschluss, eine solche gießen zu lassen.
  In einem Gespräch zwischen der Familie Hermann und dem Nachbarn Franz Müller Junior (Mussnegg), zurzeit in Wien, wurde Letzterer gebeten, sich in Wien umzusehen, ob nicht eine alte Glocke zu kaufen wäre. Es geschah das Unwahrscheinliche! Man fand bei einem Alteisenhändler das gesuchte, auch in der Größe passende Objekt.
  Die Glocke wurde gekauft und heimgebracht. Man entfernte die dicke Schmutzschicht und siehe da, am Glockenring stand der Name Hermann. Carl Hermann, der Onkel des jetzigen Besitzers, der als Künstler im Waldviertel lebt, bestätigte nach der Besichtigung und als er den Klang wieder hörte, dass dies die alte Glocke sei.
  Man kann sich die Freude im Hause Hermann und auch bei den Nachbarn in der gesamten Pfarre vorstellen, dass diese Heimkehrerin nach 36 Jahren wieder in ihre alte Glockenstube gebracht werden konnte. Nach Abschluss der kirchlichen Feier zog, Pfarrer Raggam persönlich am Glocken Strick, und nach langer, langer Zeit ertönte wieder der Klang der Kapellenglocke. WR August Krainer

 
19870211 Ich habe am Maria Lichtmess Tag, in der Kapelle, wo Carl Hermanns Urne aufgebahrt ist, eine Kerze angezündet und werde dies auch weiterhin monatlich einmal tun.
 
19870226 Viele Grüße von meinem Vater, der leider Ihren Brief nicht selbst beantworten kann, da er am 22.02.87 um 22:00 Uhr einen Schlaganfall hatte und im Krankenhaus liegt. Wahrscheinlich hat er sich in Gmünd bei der Verabschiedung von Carl Hermann zu sehr aufgeregt.
 
19870723 Carl Hermann hat den Ablauf seiner Urnenbeisetzung genau schriftlich festgelegt, seine Frau Elsa Hermann will trachten, dass sein Wunsch genau eingehalten wird. Bezüglich des Dramas vom Heiligen Paulus teilt sie mit, dass dieses vorhanden ist, doch es kann diesmal am 15. August auf der Weinebene nicht vorgetragen werden, denn es hätte nur gepasst, wenn Carl Hermann sein Werk selbst dargestellt hätte. Ich hoffe, dass wir uns am 15. August bei der Bergmesse auf der Weinebene in der Pauluskapelle sehen, um dabei zu sein, wenn Carl Hermann seine letzte Ruhestätte findet. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass er nie mehr in seiner irdischen Gestalt auf der Weinebene sein wird.
 
19870910 Am 15. August war das Wetter verheerend, doch ich habe mich gefreut, dass du mit einer Abordnung Bergkameraden gekommen bist. Deine Komposition DER WEG IST DAS ZIEL ist großartig, doch der Text ist sehr traurig, vielleicht ist es aber richtig, wenn man öfters an den Tod denkt, dazu habt ihr Kletterer stets Gelegenheit. Carl Hermann den es in das raue Waldviertel verschlagen hatte, dessen Granit sein Lebensinhalt wurde, beendete seine irdische Reise fern der Heimat.
  Viel hat er für seine Eibiswalder Heimat, die Endstation des von ihm geschaffenen rot - weiss - roten Bandes des Nord-Süd-Wanderweges, getan. Ich hoffe dass ich nächstes Jahr recht oft auf die Weinebene hinauffahren kann, zu unserem unvergesslichen Carl. Es sind immer Wanderer oben und immer brennen Kerzen, es herrscht immer eine eigenartige Atmosphäre, ein nahes Beisammensein und so eine Verbindung mit ihm! Man hat das Gefühl, dass er für uns ein mächtiger Fürsprecher bei Gott ist weitere Briefe.
 
Josef Krainersäule Eibiswald ein Denkmal von Carl Hermann 6v38
  19861124 Graz Haben Sie vielen herzlichen Dank für die letzte Ausgabe des Ödsteinprofiles der Formation Gipfelbuch und vor allem für die Kassette mit so reschen Bergsteiger Liedern und vielem Anderen mehr. Was mich besonders gefreut hat ist die Tatsache, dass sie unseres leider vor kurzem verstorbenen Bildhauers Carl Hermann und der Bergmesse in der Pauluskapelle auf der Weinebene, am nahen Ende des von ihm angeregten NSW in seinem heimatlichen Eibiswald, gedenken. Dafür bin ich ihnen aufrichtig verbunden. Der Landeshauptmann der Steiermark Dr. Josef Krainer Briefauszug. (Der Ödstein gehört dem Lande Steiermark)

 WGB11 ADAM - GROGGER GRIMMINGTOR 1580m
11.Station Toni Adam und Paula Grogger 19920812-19920815 

Album Album Album 2v29

   19920815 Samstag auf ab Espang, Wanderung zum Grimmingtor Toni Adam Gedenken. Abstieg mit dem WGB, die Schirmherrschaft übernahm der mit dem Fahrrad aus Gratwein angereiste 79 jährige Franz Deibinger, ein alter Wanderfreund. Stefan Klingelhuber spielte mit der Öblarner Bergmusik den von ihm für diese Feier komponierten Grimmingtor Jodler Sonne.

Leben ist oft harte Pflicht,
Alltag oftmals Einerlei.
Deshalb such die Bergwelt auf,
Nur die Berge machen frei. Toni Adam


 
 
WGB12. ÖBM ÖBLARNER  ERGMUSIK 1v38 WAIDHOFSEE Gipfelbuch 1v10
12. Station 19920817-19930703 Jubiläum 10. Berglesung mit der ÖBM
 
Das Original WGB mit Behälter wurde danach waidmännisch entfernt.
Das Leben ist zu kurz für ein so langes Gesicht
  auf ab Donnersbachwald DAUERSAPRALISIERUNG. Die 20. Trojani Begehung. Ich danke auf diesem Wege den Berufsjägern vom Höllbesitz des Bankenimperiums Donnersbachwald für die waidmännische Entsorgung, des von mir auf der Hinterseite des Kreuzes befestigten und mit einer  Metallkette, gegen Diebstahl gesicherten Klon - Hormon - Gehege Zucht - Geweihes. (Fundstelle: Unter einem Hochsitz in Futtertrog Nähe; Todesursache: Wegen zu intensiver Fütterung und zu anhaltender Altersschwäche, Abschuss - geschont verendet.) Ausschuss Abschuß Waidmanns - Stunkheil.
Ob dies, wie einst beim Gipfelbuch, nur eine vorübergehende Konfiskation zur Zensur war? Eher aber nicht! - Es wird aber, beim WGB am Waidhofsee, eine Dauersapralisierung sein. Doch Mitleid mit den C&A Berufsjägern, denn der arme Gratis-Jäger Hannes Androsch hat doch immer ihre Jause verzehrt!
"Lieber gehen wir mit den Holzknechten auf die Jagd, die nehmen selber die Jause mit". So. 20040502(20) Trojani.  

Nun liegst du vor mir in deiner stillen Klarheit,
Silbern schimmert es auf dir, am Grund rein wie Wahrheit.
Von steilen Felsen versteckt, ein Ufer mit großer Blumenzahl,
Am anderen schneebedeckt, vom Fels genährt vom Wasserfall.
Nichts bricht die besinnlich Ruh, nur ein leises Rauschen,
Was ich denke, was ich tu? Mit meiner Seele lauschen! E

  19920817 Montag auf Rosensteinergraben- Waidhofsee WGB Hinterlegung Biwak Sonne. 18. Dienstag weiter Waidhofspitze, Dornkarspitze, Steinkarspitze, Mörsbachspitze, Stadelfirst, Lämmertörlkopf, Hangofen, Biwak, Sonne (Gipfelkreuzweihe ÖAV Öblarn 19841231). 19. Mittwoch weiter Kühofenspitz, Gumpeneck, Jauereck, Öblarn, Sonne.
 
Sorg dich nicht, wie es mag gehen?
Egal welchen BERG man besteigt,
Oben wird man immer weiter sehen.

  19930409 Karfreitag auf Sonnberg, Starzenalm, Biwak, Sonne. 10. Karsamstag weiter Waidhofspitze, Karlspitz, Totenkarspitz, Starzenalm, Hocheck, Sonnberg. Es war eher eine Winterwanderung, der Waidhofsee war noch unter den Schneemassen versteckt.
Totenkarspitz: Eisenkreuz mit einer Holztafel "Zum Gedenken an den Revierjäger Leonhard Walcher, der am 15. Dezember 1927 vom Wilderer erschossen wurde." 1990 Renoviert Arsinger. Das Originalkreuz war aus Holz die Aufschrift lautete "Vom WILDERER meuchlerisch ermordet." Quelle Toni Streicher Schladming.
 
  19930530: Pfingstsonntag auf Walchental, Berghaus, Ramertal, Steinkarspitze, Steinkarsee, Mörsbachspitze, Stadelfirst, Lämmertörlkopf, Hangofen, Sonne, Biwak, Gewitternacht. 31. Pfingstmontag ab Englitztal, Begehung des unter Tag Mamor Steinbruches, Berghaus.
  19930626 Samstag auf Berghaus Bergkreuzkapelle 10v10 27.: Sonntag, Stollenbegehung ab Schlechtwetter.
  19930703 Samstag auf Berghaus, Wepritzalm, Waidhofspitze, Schwarze Vogellacke, Waidhofsee, das Mutter WGB ist waidmännisch entsorgt abhanden gekommen, Totenkarspitze, Karlspitze, Biwak, Mittel. 4. Samstag ab Starzenalm Berghaus.
  19930814 Samstag JUBILÄUM ZEHN JAHRE BERGLESUNGEN mit der ÖBM ÖBLARNER BERG MUSIK und E, auf Sonnberg Starzenalm Karlspitz Totenkarspitz Waidhofsee Schirmherrn: Franz Teibinger Gratwein und Alois Strobl Untergrimming. Es sprachen: Johann Glavanovits, Gastgeber Geschriebenstein 1991 und 1996, Franz Teibinger, Alois Strobl, Willi Matthes Wanderclub Gutengrund Bad Soden BRD, Franz Tschreppel Waidhofen, Franz Graner EVG Wien. Musik: Stefan Kukula Vater und Sohn Flügelhorn, die Gebrüder Zettler, Klarinette und Bergtrompete. Gesang: Alois Strobl 1v6 Muttersprache Die Gebrüder Zettler. Wenn die Alpen blühn Gesang von Louis Strobel