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W
er wandern will braucht nicht unbedingt einen Stab aber einen festen Willen
C.Hermann

 

 
 Inhalt             
  


100. Geburtstag Carl Hermann

19181028-19861111
BEMERKUNGEN WEB Aenderung 
20181028

 


WANDERER PHANTASIEN
 
200804 
  Wer nun einigermaßen zur Freiheit der Vernunft gekommen ist, kann sich auf Erden nicht anders fühlen wie als Wanderer,- wenn auch nicht als Reisender nach einem letzten Ziele, denn diese gibt es nicht. Wohl aber will er zusehen und die Augen dafür offen haben, was alles in der Welt eigentlich vorgeht; deshalb darf er sein Herz nicht allzu fest an alles Einzelne anhängen; es muss in ihm selber etwas Wanderndes sein , das seine Freude an dem Wechsel und der Vergänglichkeit habe.
  Freilich werden einem solchen Menschen böse Nächte kommen, wenn er müde ist und das Tor der Stadt, welche ihm Rast bieten sollte, verschlossen findet; vielleicht dass noch dazu, wie im Orient, die Wüste bis an das Tor reicht, dass die Raubtiere bald ferner, bald näher her heulen, dass ein starker Wind sich erhebt, dass Räuber ihm seine Zugtiere wegführen. Dann sinkt für ihn wohl die schreckliche Nacht wie eine zweite Wüste auf die Wüste, und sein Herz wird des Wanderns müde.
  Geht ihm dann die Morgensonne auf, glühend wie eine Gottheit des Zornes, öffnet sich die Stadt, so sieht er in den Gesichtern der hier Hausenden vielleicht noch mehr Wüste, Schmutz, Trug; Unsicherheit als vor den Toren - und der Tag ist fast schlimmer als die Nacht. So mag es wohl einmal dem Wanderer ergehen; aber dann komme, als Entgelt, die wonnevollen Morgen anderer Gegenden und Tage wo er schon im Grauen des Lichtes die Musen Schwärme im Nebel des Gebirges nahe an sich vorüber tanzen sieht, wo ihm nachher, wenn er still, in dem Gleichmaß der Vormittagsseele, unter Bäumen sichergeht, aus deren Wipfeln und Laubverstecken heraus lauter gute und helle Dinge zugeworfen werden, die Geschenke aller jener freien Geister, die in Berg, Wald und Einsamkeit zu Hause sind und welche, gleich ihm, in ihrer bald fröhlichen, bald nachdenklichen Weise, Wanderer und Philosophen sind. Geboren aus den Geheimnissen der Frühe, sinnen sie darüber nach, wie der Tag zwischen dem zehnten und zwölften Glockenschlag ein so reines, durchleuchtetes, verklärt - heiteres Gesicht haben könne:- Sie suchen die Philosophie des Vormittages. Friedrich Nietzsche
 
LEBENSRÄUME - LEBENSTRÄUME 200804
Spaziergang nach Syrukus H.-P.Haack Johann Gottfried Seume Quellentext Zitate 
   Ich kann mich noch gut erinnern an meinen früheren Hausarzt, ein älterer Mediziner mit viel Erfahrung. So manchen Winter bin ich in seiner Sprechstunde gesessen mit Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen, Heiserkeit -- einer richtigen Erkältung. Nachdem er mich untersucht hatte, verschrieb er mir etwas gegen die Beschwerden und gab mir einige Ratschläge mit. Darunter einen, der mich anfangs verwunderte:
  Ziehen Sie sich warm an, gehen Sie jeden Tag ein bisschen an die frische Luft und machen Sie einen Spaziergang.
   So machte ich auf ärztliche Verordnung etwas, was ich mir sonst nicht so oft gönne. Spazieren gehen. Gehen, nicht um von A nach B zu gelangen, weil ich irgendwo hin muss. Nicht um etwas zu erledigen, zu holen oder zu bringen. Sondern gehen, um zu gehen: Um zu entspannen und frische Luft zu atmen, um die Natur zu erleben und dem Körper Bewegung zu geben. Eben spazieren gehen.
  Solches Gehen, Spazieren gehen oder Wandern ist kein Allheilmittel. Aber hat heilsame Wirkung. Es fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem, erklärte mir mein Hausarzt. Gymnastik für Füße und Fußsohlen. Reflexzonenmassage kostenlos. Vor allem aber tut Gehen der Seele gut, und das ist sicher ebenso heilsam – bei Erkältung und anderen Krankheiten.
   Gehen ist die langsamste, aber die ursprünglichste Fortbewegungsart. Vielleicht rührt es daher, dass Gehen uns Menschen innerlich ins Gleichgewicht bringt. Im Gehen können sich Gedanken ordnen und Gefühle einen Platz finden. Gehen schenkt die Erfahrung des Bodens unter den Füssen und des Wegs, der im Gehen entsteht.
   Es würde vieles besser gehen, wenn man mehr ginge, schrieb schon vor rund 200 Jahren der Schriftsteller Johann Gottfried Seume. Um das zu erfahren, braucht es nicht erst eine Erkältung und einen ärztlichen Rat. Zumindest das Wochenende bietet sich an, das Heilmittel des Gehens rezept- und gebührenfrei zu nutzen. Alleine oder gemeinsam mit anderen, in der nächsten Umgebung oder bei einem Ausflug. Einen langen Spaziergang machen und die wohltuende Wirkung des Gehens erleben. Dann geht es wieder, wenn die Woche neu beginnt.

FRITZ PETERKA  200801  >
Jubiläum: 30 Jahre Zentralalpenweg 02 (1978 - 2008) Hainburg - Alpenhauptkamm - Feldkirch
  Fritz Peterka, geboren am 20. April 1950 in Wien und wohnhaft in Langenzersdorf. Er ist von Beruf Lehrer für Volks-, Haupt- und Polytechnische Schulen, er war Hauptschullehrer an der HS II/SHS Korneuburg. Neigungen, Freizeitbeschäftigung: Alle Formen der Beschäftigung mit der Natur wie Alpinistik, Wandern, Weitwandern, Aktionen in diesen Bereichen, publizieren von Fachliteratur, Redakteur eines Freizeitmagazins mit dem Schwerpunkt Natur- und Umwelt.
  Nord Süd Weg (1972), Slowenische Alpen Transversale (1973), Pik Lenin (1975), Noshaq (1977), Manaslu (1981), Direttissima NÖ (1986), Transalpin 02 (1987), Solo alpin extrem 02 (1988), Enchainement 01 – 10 (1994), Arnoweg Nonstop (1999), bisher 7 Nonstop Begehungen am Zentralalpenweg 02 
  (Auszug) Bei der Wegabzweigung in das Joachimstal traf ich mit Fritz Peterka zusammen, er war im ENCHAINEMENT 01-10 ALLE 10 ÖSTERREICHISCHEN. WEITWANDERWEGE 7500 KM IN 150 TAGEN VOM 26.3. - 4.9.1994 unterwegs und hatte bisher nach 38 Tagen 2189 km zurückgelegt.
  Herr Peterka, Geburtsjahrgang 1950, hat bereits im Jahre 1988 anlässlich 10 Jahre Zentralalpenweg 02 "1978 - 1988", die erste Solo - nonstop - Begehung Feldkirch - Hainburg, in nur 27 Tagen «1250 km, 60.000 Höhenmeter» durchgeführt, ist Österreichs fähigster Weitwanderer.
  Es ist auch schon sehr lange her dass, Herr Peterka auch einmal Teilnehmer einer Krippelberg - Wanderung war. Herr Peterka  hat auch damals  meine  Veranstaltung im Wienerland  Magazin veröffentlicht. Dadurch ergab sich nun wieder ein Kontakt mit dem Wanderspruch.  "Gut bei Fuss und erlebnisreiche Wanderschaften".
 
  Der hochalpine, rd. 1250 km lange Königsweg der österreichischen Weitwanderwege, der Zentralalpenweg 02, wurde am 18. Juni 1978 am Alpl, in Roseggers Waldheimat, Steiermark, symbolisch eröffnet. Die alpine Gruppe Wienerland mit Fritz Peterka schuf damals nicht nur die noch fehlende Markierung Hainburg/Donau – Neusiedl/See und Rosalia – Wechsel, es wurde zur Eröffnung auch das erste, provisorische Führerwerk herausgegeben. Wienerland sorgte in weiterer Folge nicht nur für die Ausstattung der 100 Kontrollstellen am Hauptweg mit Tafeln und einheitlichen Stempeln, sondern legte auch Leistungs- und Erinnerungsabzeichen auf. Bis heute hat die rührige Geschäftsstelle in Langenzersdorf rund 1500 Abzeichen und Urkunden vergeben, fünf Führerauflagen herausgegeben!

  Von Wienerland, dem ÖFS und Fritz Peterka über die Jahre initiierte sportliche Marschaktionen am Zentralalpenweg 02 wurden in den Medien viel beachtet:
  • 1. Team Nonstopbegehung am Hauptweg in 35 Tagen (1987)
  • 1. Solo Nonstopbegehung am Hauptweg in 27 Tagen von Fritz Peterka (1988)
  • 1. Publikums Nonstopbegehung am Wege 02A (1993)
  • Begehung des Weges 02A im Rahmen von Enchainment 01 – 10 (1994)
  • 1. Publikums Nonstopbegehung am Hauptweg in 37 Tagen (1998)
  • 1. zweiteilige Trekkingtour am Weg 02A in 28 Tagen (2003)
  • Nonstop Jubiläumsbegehung am Weg 02A mit meiner Frau und ohne Logistik (2008)
  Welche neue Herausforderungen bietet noch ein Weg mit 1250 km Länge, 66000 Steigmetern, 76 Schutzhütten am Weg, durch 18 Gebirgsgruppen der Ostalpen, 95 hochalpinen Übergängen, Dutzenden Gipfeln, die überschritten werden – nach 30 Jahren des Bestehens?
  • 2008 wurde "nur" eine Einfachbegehung am Weg 02A durchgeführt. Mangels Interessenten unterblieb die Doppelbegehung.
Mehr als 50 Wanderpublikationen u.a. „Wandern rund um Wien“, Bildbände „Wiener Hausberge“, „Zentralalpenweg 02“, Redakteur Freizeitmagazin und DIE Internetzeitung

ORFWandern mit Musik” und „Für den Bergfreund Land der Berge und in div. Zeitschriften und Magazinen.

Fritz Peterka Zentralalpenweg 02 Donautal – Alpenhauptkamm – Rheintal 232 Seiten, 12 x 17 cm, Broschur, 1 Übersichtsskizze, 34 Wegskizzen, 20 Höhengraphiken, 6 SW-Bilder, 2 Farbbilder, Stempelfelder ISBN 3-900451-39-7, € 12,50, Verlag Wienerland, Langenzersdorf, 2006
Der Zentralalpenweg 02 ist der Königsweg der österreichischen Weitwanderwege. Auf den gut 1240 Kilometer der „haute route“ lernt der Begeher die österreichische Bergwelt in ihrer Schönheit, aber auch Gefährlichkeit kennen. Fritz Peterka ist der beste Kenner dieses Weges – mit bislang sechs Gesamtbegehungen, Aktionen und Rekorden. Sein Führerwerk mit allen notwendigen Informationen, Wegbeschreibungen und Skizzen ist für die Planung und Durchführung der Begehung unerlässlich.
  Außergewöhnlich wie der „Weg“ sind auch die Eckdaten: 57 Tagesetappen, 76 Schutzhäuser, 18 Gebirgsgruppen, 95 meist hochalpine Übergänge und annähernd 66000 Höhenmetern im Anstieg. Die Route für den perfekten hochalpinen Weitwanderer.
  Fritz Peterka, geboren am 20.4.1950 in Wien. Nord-Süd-Weg (1972), Slowenische Alpentransversale (1973), Pik Lenin (1975), Noshaq (1977), Manaslu (1981), Direttissima NÖ (1986), Transalpin 02 (1987), Solo alpin extrem 02 (1988), Enchainement 01 – 10 (1994), Arnoweg-Nonstop (1999), bisher 6 Nonstop-Begehungen am Zentralalpenweg 02
Zentralalpenweg 02  Übersicht
  Der "Zentralalpenweg 02" Hainburg/Donautal Alpenhauptkamm Feldkirch/Rheintal wurde am 18. Juni 1978 am Alpl, Roseggers Waldheimat eröffnet und wird der  "Königsweg" der österreichischen Weitwanderwege genannt. Der rund 1200 km lange Weg weist Anstiege mit mehr als 65.000 Höhenmeter auf, ist über weite Strecken hochalpin, führt über Jöcher mit mehr als 3000 m Höhe und Gletscher. Mit Ausnahme von Wien und Oberösterreich werden alle österreichischen Bundesländer durchquert, weiters die Nationalparke March-Donau-Auen und Hohe Tauern sowie mehrere Naturparke. Der Weg fordert als Begeher den kompletten Alpinisten, der mit entsprechender Ausrüstung Fähigkeiten wie Ausdauer, Umsicht, Orientierungssinn, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit u.a.m. mitbringt. Um auch weniger erfahrenen Bergwanderern die Chance zu geben, Österreich von Ost nach West und umgekehrt zu durchqueren, besteht über weite Strecken eine gletscherferne Hauptvariante. Der Hauptweg selbst hat zwei Varianten im Osten und eine Umgehung weiter Gletscherflächen in den Hohen Tauern. Der Weg wird vom besten Kenner, Rekord und Vielfachbegeher sowie Promotor der "ersten Stunde", Fritz Peterka, im Standardwerk "Zentralalpenweg 02" beschrieben. Darüber hinaus erschienen ein Bildband und mehrere Broschüren zu bisherigen Nonstopmarsch Aktionen.


Franz Graner 1993 Waidhofsee > beim 10 Jahre Wanderer
ENZIANBLÜTE
Du stehst von Sonnenfreude trunken
Im seligen Licht und atmest kaum,
Der Himmel scheint in deinem Kelch versunken,
Die Lüfte weh´n in deinem Flaum.
Und wenn sie alle Schuld und Pein
Von meiner Seele könnten weh´n,
So dürft ich wohl dein Bruder sein
Und stille Tage bei dir steh´n.

So wäre meinem Weltenfahrten
Ein selig leichtes Ziel ersehen,
Gleich dir durch Gottes Träum im Garten
Als blauer Sommertraum zu geh´n.
Hermann Hesse >
  Ich danke für´s zuhören Franz Graner EVG Wanderclub Wien (Lesung Gollingwinkel 1995) Herr Franz Graner der als Organ der EVG Europäischen Volkssport Gemeinschaft meine Wanderungen vom Geschriebenstein bis zum Gumpeneck begleitete war auch für Wienerland als Wanderführer tätig ist aber nun ausgeschieden.
 
POLARNACHT  Nachricht von oben von Iris Radisch Polarlicht^  2005-02
  Es ist, schrieb die Autorin Christiane Ritter, die ihrem Mann in den dreißiger Jahren in eine einsame Hütte in die Polarnacht gefolgt ist und über ihre Erlebnisse später ein merkwürdiges Buch geschrieben hat (Eine Frau erlebt die Polarnacht), "es ist die Gewalt der weltweiten Ruhe, der unendliche Raum, das Rauschen der Meere, das durch mich hindurchzieht; und an den starren Felsen zerweht wie ein Wölkchen das, was einmal eigener Wille war". Sagen wir einfach, was man so sagt, wenn man nichts mehr sagen sollte. Sagen wir: Es ist überwältigend.
  Sie folgte dem Ruf ihres Ehemannes, einem Kapitän und Meteorologen mit ausgeprägten Hang zum Polargebiet. Als die Malerin Christiane Ritter im Sommer 1934 ihre österreichische Heimat verließ um an der Nordküste Spitzbergens mit ihrem Mann und dem Norweger Karl zu überwintern.
  Das sie die Erlebnisse dieses langen Winters und der 5-monatigen Polarnacht in einem Dokumentarbericht beschreibt, ist ein großes Glück für die Liebhaber arktischer Erlebnisbericht.
  Welche Entbehrungen die Überwinterter dieser Regionen auf sich genommen haben um sich mit den Naturgewalten zu messen und die Schönheit dieser einzigartigen Natur zu erleben, unglaublich. Das "Schwache Geschlecht" hat in Christiane Ritter eine Vertreterin gefunden die bewiesen hat welche Stärke Frauen entwickeln können. Nicht nur die langen Phasen der völligen Einsamkeit, als die Männer auf Jagd gehen, auch die mächtigen Schneestürme können die mutige Frau nicht erschüttern. Immer wieder findet sie in der vom Mondlicht erhellten Dunkelheit Impressionen, die sie aufrichten und glücklich machen. Ihre Fähigkeit eine andere Zeitrechnung anzunehmen und sich den Naturgewalten zu unterwerfen verschaffen ihr Einblicke in die Welt ihres Mannes. In dieser einen Überwinterung lernt Christiane zu verstehen was ihn immer wieder in die Arktis treibt. Dieses Buch ist ein Erlebnis.
  "Das ist mehr als Natur, das ist Natur-Natur" "Die ganze Welt, die sich ins Dunkel bettet, ersehnt in sich den gleichen Ruhekern", schrieb der österreichische Dichter Theodor Däubler , der nie in Tromsø war, aber ein visionäres, lautstarkes Epos über das Nordlicht in und über uns hinterlassen hat. Ein über tausend Seiten andauernder, sehnsüchtig träumender Gesang über die nordische Nacht, über die blauen Feuerblüten, die am Himmel blühen und in uns, so Gott will, eine stumme Ahnung aufkommen lassen, vom tiefsten "Sinn von dieser Welt", von den verborgenen "Winken des Werdens". Und, besonders wichtig, weil zu Unrecht missachtet: von der Sehnsucht nach Dunkelheit. 
 
WANDERGEBOTE 2005
I
Genaue Planung
II
Prüfung der Begleiter- und Eigenbefindlichkeit
III
Erforderliche Ausrüstung
IV
Nachvollziehbare Weg-, Zeit- u. Zielangaben
V
Tempoanpassung an die Schwachen
VI
Am Berg können Seitensprünge tödlich sein
VII
Keine Steine lostreten
VIII
Mut zur Angstumkehr
VIII
Bei Schadensereignissen Ruhe bewahren
IX
Zusammenbleiben
XI
Du sollst dich nicht täuschen
XII
Erfahrung allein schützt nicht

 
KIRSCHBLÜTENWEG 200408  Schilda in Breitenbrunn BÜRGERINITAITIVE RETTET DEN KIRSCHBLÜTENWEG
 
HEXENBRÜNDL Fahrradweg Winden Aufschriften
Flammende WUT der dunklen Zeit ist nie erkaltet.
Folter glühende Schreie verbrannte Seelen
Scheiterhaufen lodert fort Wasser fließt.

GORUCIJAD SKURIH URIMEN NIKADA HIJE PRESTAO
KRICECI GLASI UNAJVECOJ STISKI POZGANE DUSE
LOMACE DALJE GORU VODA TECE

ZIARIACI HNEV DAVNYCH CIAS NIKDY NEVYHASOL
ZMUCIDIEL OHNIVY REVDUSI
HRANICE SA ZHORIA VODA UTEKA  Fahrradweg Winden Aufschriften
Diskussion um Bauland am Kirschblütenweg BREITENBRUNN in Burgenland am Neusiedlersee 2006-04-26 Bürgermeister Troellinger Josef gemeinde@breitenbrunn.at von der Gemeinde Breitenbrunn überlegt, die Grundstücke neben dem Kirschblütenweg im Natura 2000-Gebiet in Bauland umzuwidmen. Eine Bürgerinitiative sammelt nun Unterschriften dagegen.
Rettet den Kirschblütenweg!
Die Bürgerinitiative "Rettet den Kirschblütenweg" setzt sich ein für die Erhaltung der einzigartigen Kultur Natur und Erholungsflächen am Fuße des Leithaberges, zwischen dem Kirschblütenweg und dem Waldrand, sowie dem historischen Kellerviertel und dem Vollnaturschutzgebiet "Tenau" im Gebiet der Marktgemeinde Breitenbrunn ein.
Das betroffene Gebiet ist in Natur- und Landschaftsschutzgebiet seiner gesamten Ausdehnung dem NATURA 2000 Gebiet "Neusiedlersee Seewinkel" zugehörig.
Das betroffene Gebiet ist "Freizeit und Erholungsraum" für unzählige Anwohner sowie Gäste, die jahrein jahraus die einzigartige Landschaft mit dem Blick auf den Neusiedlersee genießen.
Das betroffene Gebiet liegt unmittelbar am "Kirschblütenweg", der vom Frühling bis zum Herbst von tausenden Radfahrern frequentiert wird und die Lebensader für die Fremdenverkehrs- und Beherbergungsbetriebe darstellt.
Das betroffene Gebiet liegt unmittelbar angrenzend an das historische "Kellerviertel", das neben dem Kirschblütenweg und dem Naturseebad der Marktgemeinde Breitenbrunn seine unverwechselbare Identität gibt.
Setzen wir uns gemeinsam für den Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Kulturlandschaft und Bioreserven ein.
Das betroffene Gebiet ist lt. Burgenländischen Naturschutz und Landschaftsschutzgesetz 27/1991 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen und wurde per Regierungsbeschluss vom 21.12.2005 als "Naturpark" erstellt.
info@kirschbluetenweg.at Bürgerinitiative  'Rettet den Kirschblütenweg!' c/o Mag. Gerhard Sindelar Untere Öden 32 3400 Klosterneuburg, Österreich Tel.: +43 (2243) 312 270 Sg. Hr. Mag. Gerhard Sindelar, bezüglich der Aktualisierung einer digitalen Publikation benötige den Istzustand Ihrer Aktion und bitte Sie mir diese Information per Mail zu schicken. Mit freundlichem Gruß >

 
BEETHOVENWEG WEG   200406
  • DRASCHEFORST Diabelli Variationen op. 120 "Was mich angeht so wandre ich hier mit  einem Stück Notenpapier in Bergen Klüften und Tälern umher" Mödling 1818
  • HARLEHNERBRUNNEN Klaviersonate E-Dur Obus 109 "Es ist der Geist der edle und bessere Menschen auf diesem Erdenrund zusammenhält und dem keine Zeit zerstören kann"
  • VIERJOCHKOGELWEG ZWIRNERECK Ouvertüre Die Welt des Hauses 124 "Kein Mensch kann das Land so lieben wie ich – geben doch Wälder, Bäume, Felsen denn Widerhall, denn der Mensch versteht"
  • WALDANDACHT Messe C-Dur op 86 Ky-ri-e e-lei-son Notiz 1815
  • TRAISKIRCHENBLICK IX. Symphonie D-Moll op.125
   Thema der EU Hymne Freu-de schö-ner Göt-ter-fun-ken Toch-ter aus E-ly-si-um
"Ist es doch als ob jeder Baum zu mir spräche auf dem Lande: Heilig, heilig! Im WALDES entzücken! Wer kann alles ausdrücken? Süße Stille des Waldes"!
 
BREITE FÖHRE
  Gedenksteinaufschrift: An dieser Stelle stand bis zum Jänner 1997 die „Breite Föhre“ die über viele Jahrhunderte Wanderern und Künstlern als Rastplatz und Ort der Inspiration diente. Stadtgemeinde Mödling im März 2000. Zeichnung:  Breite Föhre Tusche akad. Maler Prof. Mag Pilcz.
Legende: Ein 700 Jahre alter Baum unter dem Ludwig van Beethoven, Franz Grillparzer (Quelle) und Franz Schubert > und viele andere berühmte Künstler weilten. Die Künstler waren es auch die erste Rettungaktionen für diesen Baum ins Leben gerufen hatten. Die Maler brachten 1991, durch eine Versteigerungsaktion ihrer Bilder in der Sezession, 200.000 Schilling zur Konservierung des Baumes auf. Sie verloren aber ihren Kampf, gegen die Windmühlen der Stadt Mödling, zur Erhaltung dieses Naturdenkmales und wurden von den Stadtherren im Regen stehen gelassen.
  Am 14.1.1997 fiel die Breite Föhre, durch Liquidierung, der Ignoranz, dem Amtsschimmel und den Banausen des Schildabürgermeisters zum Opfer. Quelle Grüne Mödling. Ob die Verfrachtung dieses Baumes in das  NÖ Landesmuseum in St.Pölten eine Offenbarung darstellt? Darüber kann man geteilter Meinung sein. Auf jeden Fall hätte man, mit den aufgewendeten Mitteln, die Breite Föhre auch an ihren Stammplatz erhalten und dazu noch mit Blattgold ausstatten können. Beethovenhaus Mödling
  Ludwig van Beethoven hat oft und gerne im Wienerwald geweilt und sich dort Anregungen für seine musikalischen Meisterwerke geholt. Der Beethoven-Spaziergang von Mödling nach Baden folgt seinen Spuren. Er verläuft lange am Rand der Weingärten, so dass sich immer wieder ein Abstecher zu einem der beliebten Heurigenorte anbietet. An vielen Stellen hat man schöne Sicht über das Wiener Becken bis zu Leitha- und Rosaliengebirge sowie ins Wechselgebiet.
  Die Wanderung lässt sich fast beliebig erweitern, wenn man ab Baden dem Beethovenweg ins Helenental oder über Bad Vöslau und Gainfarn nach Merkenstein folgt. Auf der Höhe von Traiskirchen unterhalb des 04 - 404 Weges befindet sich der einzigartige, von privater Hand errichteter, Unterstand für Wanderer. Ein herzliches Dankeschön an die (den) Errichter und Erhalter dieser einzigartigen Schutzhütte. Man kann schon bergauf- und bergab - aber auch in den Tälern und Ebenen unseres Landes endlos weit wandern um einen solchen Unterschlupf zu finden.

DOKTOR WALD
Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
Mich unverstanden fühle oder alt,
Wenn mich die holden Musen nicht liebkosen,
Dann konsultiere ich den Wald.

Er ist mein Augenarzt und Psychiater,
Mein Orthopäde und mein Internist,
Er hift mir über jeden Kater,
Ob er aus Kummer oder Kognak ist.

Er hält nicht viel von Pulverchen und Pillen,
Doch umso mehr von Luft und Sonnenschein
Und kaum umfängt mich seine duft'ge Stille
Raunt er mir zu: "Nun atme einmal ganz tief ein!"

Ist seine Praxis auch sehr überlaufen,
In seiner Obhut läuft man sich gesund
Und Kreislaufschwache, die noch heute schnaufen,
Sind morgen ohne klinischen Befund.

Er bringt uns immer wieder auf die Beine
Und uns're Seelen stets in's Gleichgewicht,
Verhindert Fettansatz unf Gallensteine,
Bloss: "Hausbesuche macht er nicht!"
Baumaufschrift Einöde Anningerseite Wegbeginnn
 
Der Beethovenstein im Helenental
  Neben dem Urtelstein (nächste Station in Richtung Baden) stellte einst der Burgstall die zweite Sperre des Helenentals dar. Heute wird der Berg von der Strasse umrundet. Früher aber musste hier ein steiler Weg überwunden werden. Dazu sperrte schon im Mittelalter eine Burg der Ritter von Rauhenstein den Sattel. 1233 ging diese Burg in den Besitz des Stiftes Heiligenkreuz über. Bald darauf ließ man das Verkehrshindernis beseitigen.
Der Mariensteig Beethovens Lieblingsplätzchen, Beethoven schätzte diesen Abschnitt des Helenentals wegen seiner Unberührtheit ganz besonders. Der nahegelegene Beethovenstein erinnert an sein Lieblingsplätzchen an einem malerischen Felsen. Erzherzog Anton ließ hier ein Netz von Promenadenwegen anlegen. Die romantische Antonsgrotte (errichtet 1829) war die Krönung dieses Erschließungswerks.
  Die Unsterblichsten unter ihnen sind auch Franz Schubert und Beethoven. Siebzehn Sommer hat Beethoven in Baden und Mödling verbracht, währenddessen an mehreren Hauptwerken gearbeitet und zwischendurch als Wanderer am heutigen Beethovenweg Ruhe und Inspiration gefunden.
 
Station BADEN Breiningers Holzrechenplatz  Breininger Kreuzverleihung >

 
Wegen seiner beispiellosen Gestaltung des Freizeitraumes Holzrechenplatz bekam der Badner Bürgermeister, Kultur- und Kurvorsitzender Hr. August Breininger berets im Jahre 2001 das Nebenverdienstkreuz verliehen.
  Bei der Gebührenbemessung werden die menschlichen Grundrechte gebrochen. Für Gäste und Fremde ist die ameldungspflichtige Grillgebühr teurer wie für Gemeindebewohner. Der Hr. Breininger soll sich doch zeitgemäß umpolen und sich um andere Kulturen bemühen – damit die vielen leerstehenden Prunk Villen in Baden wieder  bewohnt werden.
Stadtverwaltung Abteilung Bürgerservice ... Anmeldung für Grillfeiern am Holzrechenplatz. ..
Südweg News Ende Anfang

 
SÜDWEG NORDKAP  NEBELSTEIN  ÄTNA Ende
 
Der Winter mag kommen und wieder vergeh'n,
Der Frühling und auch noch der Sommer danach;
Doch eines TAGES, da werd' ich dich sehn;
Ich weiß es und warte, wie einst ich's versprach.
Peer Gynt`s Heimkehr Henrik Ibsen
 
NORDKAP 71°10´21´´
Archipel Norden, Felsenkant'
Phönix der aus Glut entsteht,
Himmelsbogen Meer und Land
Feuerball der nie ausgeht.
Tagessieg und Nachtestod
Abendglanz und Morgenrot.
 
 GLITTERTINDEN
2464 m>
Sie lockten mich her
Berge, FJORDE und das Meer.
Seemannsbuch
mit Günther Fritsch und Sohn Christian 1981-07-17 >
 
GALDHÖPIGGEN
2469 m Norwegen
Nachtwanderung mit Günther Fritsch und Sohn Christian am Gipfel Sa So 1981-07-18 - 19 >
 
03
EIBISWALD
- ÄTNA 3340 m
Euro Südweg Nordkap Ätna Schlussstation
 
 MONGIBELLO
  Der Ätna aus den Griechischen Aitne, der bedeutendste Vulkan Europas, ist seit Menschengedenken immer aktiv gewesen. Er wurde früher auch Mongibello genannt, eine Zusammensetzung des lateinischen Namens Berg und des arabischen Gebel, was auch Berg bedeutet also:
 
 BERG DER BERGE
  Der Hauptkrater ist ein eindrucksvoller Ort, in dem sich weiten, rauchenden Schlund, hört man das atemberaubende Gurgeln aus der Tiefe. Es erinnert den Menschen, dass die Erde einst ein Feuerball war.
 
 Schön ist`s, von Ätnas Haupt des Meeres Plan,
Voll grünen Eiland, und die Fabelauen Siziliens
Und Strombolis Vulkan
Beglänzt von PHÖBUS ersten Strahlen zu schauen.

 
 BERG IN FLAMMEN
  Eigentlich ist der Ätna ein Berg, mit dem es sich gut leben lässt. Obwohl er der höchste und gleichzeitig der aktivste Vulkan Europas ist, wird er als Vulcano buono, als guter Vulkan bezeichnet. Er gilt als gutmütig und weit gehend ungefährlich. Im Gegensatz zu seinem explosiven Nachbarn Vesuv zeichnet sich der Ätna durch ruhige Lava Austritte aus. Nur hin und wieder, im Abstand vieler Jahre und Jahrzehnte, wenn sich in seinem Bauch größere Mengen heißen Magmas angesammelt haben, bekommt er Verdauungsprobleme. Dann fängt er an zu rumoren, zu blubbern und zu rülpsen und spukt die heiße Glut in hohem Bogen aus. Damit bedroht er bisweilen bewohntes Gebiet. Meist jedoch köchelt er auf kleiner Flamme, und solange ihm nicht leichtsinnige Schaulustige zu nahe kommen, fordert er in der Regel keine Menschenleben.
 
 BERGFAHRT AUF DEN ÄTNA

  Begonnen hat diese Bergfahrt wie ein besserer Badeausflug, dann fuhren wir mit dem Autobus bis zur Casa cantoniera auf 1881m. Dort begann der Fußmarsch oder besser gesagt das Aschenbahnrennen. Ein jeder wollte der erste sein - um nicht den durch das Gehen aufgewirbelten Staub schlucken zu müssen. Eine Staubwolke bewegte sich also zu einer Rauchwolke, dem Ziel. Beim Observatorium hielten wir eine kurze Rast - zwei Stunden hatten wir für die 1100m dahin benötigt.
  Hansl wollte die Kraterwand direkt packen unsere Begleiterinnen verweigerten sich. Als wir eine halbe Stunde später am Kraterrand standen, sah Hansl aus wie ein Straßenkehrer vor Dienstschluss, wir reichten uns die Hände. Es war der seltsamste Gipfel auf den wir jemals standen oder stehen werden, wir standen auf den Berg Siziliens.

  Wir wussten von den Sikanern und Sikelern, wir wussten von den Phönikern und Sarazenen, von den Normannen  und natürlich von der sizilianischen Vesper. Alle diese Menschen, ob sie gut oder böse waren, ob sie in den Geschichtsbüchern aufscheinen oder nicht - haben vor dem Monte ihr Haupt in Demut geneigt. Dieser Berg war ein anderer als all die Kogel, Spitzen, Hörner und Türme, die wir bisher erstiegen hatten! Zu unseren Füßen breitete sich das riesige Rund des erloschenen Kraters aus. Der Kraterboden war ein Konglomerat aus grünen Lavaschlamm, gelben Schwefelflecken und rotbrauner Lavakruste.
  Darunter schlief der feuerspeiende Drache nur scheinbar, aus allen Spalten und Ritzen strömten Rauchwolken und weiße Dämpfe. Dahinter stieg eine dunkle Rauchsäule himmelwärts: Es war der sich in Tätigkeit befindliche Nebenkrater. Auch wir wollten dahin - und folgten einen schmalen Grat aus weichen Lavaschlamm, je näher wir kamen desto kühner wurde er - und desto dicker wurden die Schwefeldämpfe. Kaum sahen wir die eigenen Füße, jeder Schritt führte ins Ungewisse. Dann erlahmte unser Vordringen, mit vor dem Mund gepressten Taschentüchern  standen wir keuchend und hustend und warteten auf ein Lüftchen, das die Dämpfe ein wenig auseinander reißen sollte. Dann kam endlich der ersehnte Windstoß und fegte die Rauchwolken auf. In wilden Sprüngen jagten wir zum Nebenkrater hinab.
  Vor 14 Tagen war der Ätna noch bis ins Tal tief verschneit gewesen. Aber dann war ein  Ausbruch gekommen, und schmelzte den Schnee, die Lava war noch nicht erkaltet. Bis zu den Knie sanken wir in die zähe , warme Brühe ein wie auf einem Gletscher hatten sich mächtige Spalten, die übersprungen werden mussten, gebildet. Eine Weltuntergangsstimmung erfasste uns, wir standen am Rande des Kraters! Da war ein Zischen und Brodeln, ein Dröhnen und Beben, das war die Erde in ihrem Urzustand. Kilometerhoch stieg eine Rauchsäule aus den Feuerschlund zum Himmel empor, und ein feiner Aschenregen bedeckte uns.
  Ich dachte dabei: – Angesichts solcher Kräfte ist es leicht sich ins Unvermeidliche zu fügen, der Tod der Pompejianer muss ein schöner Tod gewesen sein. Nein, der Tod der Pompejier war kein schöner Tod denn, der Tod ist weder schön noch hässlich nur im Sterben gibt es Unterschiede.
  Einige hundert hundert Meter unter dem Kraterand steht der Torre del filosofo. Einige herumliegende Trümmer sind der Rest der Behausung von Empedokles. Er war ein Philosoph, der ungefähr 500 Jahre vor Christus gelebt hat. Gegen Ende seines Lebens zog er sich auf den Ätna zurück und lebte dort ein einsames Leben. Als er erkannte, dass er die Rätsel der Welt niemals lösen würde und er daher der Welt nichts mehr zu sagen hatte, stürzte er sich in den Ätnakrater.  
  Als wir dann beim Torre del filosofo standen, war die Sonne schon tief gesunken, und ein rötlicher Schimmer bedeckte die Lavawüste. Der Wind hatte sich gelegt, kerzengerade stieg die Rauchsäule des Ätna zum Himmel. Vor 2500 Jahren mag es auch nicht anders ausgesehen haben: Lava Asche und darüber der blaue Himmel. Und wir Menschen Menschen grübeln noch immer über das Rätsel unseres Lebens. Alle Hauptstraßen meidend schlichen wir Aschengestalten durch Catania, trotzdem begegneten wir einer deutschen Reisegesellschaft.
  Also, meine Damen und Herren! Hob der dicke Reiseleiter an zu erklären, indem er mit einer weit ausholenden Geste auf uns wies: So wie diese Herrschaften aussehen, so sieht man nach einer Ätnabesteigung aus! Ich glaube, dass sie angesichts dieser Tatsache alle damit einverstanden sind, wenn wir die  Ätnabesteigung von unserem Programm streichen und dafür morgen baden gehen.
Auszug aus dem Buch "Wilde Gesellen vom Sturmwind umweht" von Karl Lukan Bergland 1968 bezogen beim Bergbuchfundus martin.walkner@aon.at
Südweg Nordkap Ätna Ende Anfang

 
DER EWIGE WANDERER ALS THEMA IN DER WELTLITERATUR 2004-11-23 Ende
GOTT zu Kain, der seinen Bruder Abel erschlagen hatte:
Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden. 1.Moses 4,12

  Das Thema des ewigen Wanderers, der zu ewigen, unsteten Lebenswandel verdammt ist, gibt es in fast allen Kulturen. Odysseus, der Fliegende Holländer
und Ashaver der ewige Jude sind die bekanntesten Ausprägungen.
  Griechischer Mythos
 Tantalos, lateinisch Tantalus ein Sohn des Zeus und einer Nymphe, Liebling und Vertrauter der Götter. Er beleidigte die Götter schwer es kursieren verschiedene Versionen und wurde dafür zu ewigen Qualen im Tartaros verdammt. Er muss er durstend im Wasser stehen, das zurückweicht, wenn er trinken will; über ihm hängen Zweige mit Früchten, die zurück schnellen, sobald er nach ihnen greift: Tantalosqualen.
  Atlas Sohn des Titanen Iapetos, Bruder des Prometheus. Nach dem Aufstand der Titanen gegen Zeus warf dieser seine Gegner in den Tartaros. Atlas musste zur Strafe seitdem eine Ecke des Himmels auf seinen Schultern tragen.
Prometheus Sisyphos Kallisto
  Eine Jagdgefährtin der Artemis; sie gelobte ihr Jungfräulichkeit; doch Zeus lockte sie in seine Arme. Danach geht der Mythos auseinander. Jedenfalls wurde Kallisto bestraft – von wem auch immer – als Bär verwandelt umher zu ziehen. Doch der Bär wurde von Zeus unter die Sterne versetzt. Doch Kallisto findet auch im Sternbild Großer Bär keine Ruhe: sie muss für immer um den Polarstern kreisen. Einer der Jupitermonde ist nach Kallisto benannt.
  König von Ithaka, tapfer, klug und listig. Seine abenteuerliche zehnjährige Heimreise nach dem Trojanischen Krieg ist Gegenstand der Odyssee, eines Homer zugeschriebenen Epos und Vorlage für ungezählte weitere literarische Verwendungen.
Literarische Verarbeitungen des Themas
 Charles R. Maturin: Melmoth the Wanderer 1820, Herman Melville: Moby Dick 1851, James Joyce: Ulysses 1922, Joyce Carol Oates: Wofür ich gelebt habe What I Lived For
Musikalische Verarbeitungen des ewigen Wanderers
Oft ist nicht der ewige Wanderer angesprochen, doch der ruhelose, heimatlose Wanderer.
Nicht aufgeführt sind themenferne Lieder wie Das Wandern ist des Müllers Lust.
Franz Schubert> 1791-1827 Wanderer Fantasie Opus 15 in C Dur, D. 760 Klavier solo
 
Der Wanderer an den Mond 
 
Ich wandre fremd von Land zu Land,
So heimatlos, so unbekannt;
Berg auf, Berg ab, Wald ein, Wald aus,
Doch bin ich nirgends, ach! zu Haus.
von Johann Gabriel Seidl 1804-1875
 
DER WANDERER

Ich komme vom Gebirge her,
Es dampft das Tal, es braust das Meer.
Ich wandle still, bin wenig froh,
Und immer fragt der Seufzer, wo?

Die Sonne dünkt mich hier so kalt,
 Die Blüte welk, das Leben alt,
 Und was sie reden, leerer Schall
; Ich bin ein Fremdling überall.

Wo bist du, mein geliebtes Land?
 Gesucht, geahnt, und nie gekannt!
 Das Land, das Land so hoffnungsgrün,
Das Land, wo meine Rosen blüh'n.

Wo meine Freunde wandelnd geh'n,
 Wo meine Toten aufersteh'n,
 Das Land, das meine Sprache spricht,
O Land, wo bist du? . . .

Ich wandle still, bin wenig froh,
Und immer fragt der Seufzer, wo?
 Im Geisterhauch tönt's mir zurück:
 "Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück."
Text by Georg Philipp Schmidt von Lübeck 1766-1849 Set by Franz Schubert
> 1797 - 1828  Quelle
 
DER EWIGE JUDE
 
Von des Hügels kahlem Rücken

Wankt ein hag'rer Greis herab,
Wandelt fort mit stieren Blicken
Über Bäche ohne Brücken;
Nimmer ruht sein Wanderstab.
Text by Aloys Wilhelm Schreiber 17613 - 1841 Set by Johann Karl Gottfried Löwe 1796 - 1869

Der ewige Wanderer in der Popmusik

 
Der Fifities. Das Thema gibt es in Popsongs zuhauf, allerdings nicht in der mythischen Ausprägung.
Hier nur ein paar markante Beispiele. Ricky Nelson Travelin' Man Imperial 1961

"Oh well I'm the type of guy who will never settle down ...
They call me the wanderer yeah the wanderer.
I roam around around around... "
Dion
The Wanderer  Laurie 1962 Quelle
 
Nebel

Sie trieben mich fort in ein nebliges Land,
mir Liebe und Lenz zu verpatzen.
Ich geh' durch den Ort, einen Stock in der Hand,
und zähle die grauen Katzen.

Ich wandere weit, und ich wandre allein
verlass'ne, verlorene Strecken
und stoße den Stock in das morsche Gestein
und zähle die schwarzen Schnecken.

Im Herzen gerinnt mein lebendiges Blut,
wenn fröstelnd im Nebel ich walle. – – –
Die Katzen und Schnecken gefallen mir gut –
Euch aber hasse ich alle. Bruno Ertler

 
Die Nymphe des Mains und der Wanderer

     Der Wanderer
 Schöne Nymphe des Mains mit den langen wallenden Locken
   Sag', o Liebliche, wem eilet entgegen dein Fuß?
Sage, wem schmücktest du dich mit dem Blüten duftenden Kranze,
   Und wem füllte dies Horn sich mit winkender Frucht?
     Die Nymphe
 Meinem Geliebten entgegen, des Gotthards mächtigem Sohne,
   Wall' ich, bräutlich geschmückt, bringend der Ebene Frucht.
Liebend führet er mich in Bacchus purpurne Lauben,
   Tränkt mit der Fülle mich dort herzerquickenden Weins.
Friederike Brun (1765 - 1835)

 
Wanderers Nachtlied 01
 
Der du von dem Himmel bist,
Alles Leid und Schmerzen stillest,
Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest,
 Ach! ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Música de Hans Erich Pfitzner (1869 - 1949) Texto de Johann Wolfgang Goethe (1749 - 1832) >
 
Wanderers Nachtlied 02
 
Über allen Gipfeln ist Ruh,
 In allen Wipfeln spürest du kaum einen Hauch;
die Vögelein schweigen im Walde,
warte nur, balde Ruhest du auch!
Música de Franz Schubert (1797 - 1828) > Texto de Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) >
 
DER WANDERER UND SEIN SCHATTEN
Der Schatten: Da ich dich so lange nicht reden hörte, so möchte ich dir eine Gelegenheit geben.
Der Wanderer: Es redet: - wo? und wer? Fast ist es mir, als hörte ich mich selber reden, nur mit noch schwächerer Stimme als die meine ist.
Der Schatten (nach einer Weile): Freut es dich nicht, Gelegenheit zum Reden zu haben?
Der Wanderer: Bei Gott und allen Dingen, an die ich nicht glaube, mein Schatten redet; ich höre es, aber glaube es nicht.
Der Schatten: Nehmen wir es hin und denken wir nicht weiter darüber nach, in einer Stunde ist alles vorbei.
Der Wanderer: Ganz so dachte ich, als ich in einem Walde bei Pisa erst zwei und dann fünf Kamele sah.
  Der Schatten: Es ist gut, dass wir beide auf gleiche Weise nachsichtig gegen uns sind, wenn einmal unsere Vernunft stille steht: so werden wir uns auch im Gespräche nicht ärgerlich werden und nicht gleich dem andern Daumenschrauben anlegen, falls sein Wort uns einmal unverständlich klingt. Weiß man gerade nicht zu antworten, so genügt es schon, etwas zu sagen: das ist die billige Bedingung, unter der ich mich mit jemandem unterrede. Bei einem längeren Gespräche wird auch der Weiseste einmal zum Narren Und dreimal zum Tropf.
Der Wanderer: Deine Genügsamkeit ist nicht schmeichelhaft für den, welchem du sie eingestehst.
Der Schatten: Soll ich denn schmeicheln?
Der Wanderer: Ich dachte, der menschliche Schatten sei seine Eitelkeit; diese aber würde nie fragen: "soll ich denn schmeicheln?"
Der Schatten: Die menschliche Eitelkeit, soweit ich sie kenne, fragt auch nicht an, wie ich schon zweimal tat, ob sie reden dürfe: sie redet immer.
Der Wanderer: Ich merke erst, wie unartig ich gegen dich bin, mein geliebter Schatten: ich habe noch mit keinem Worte gesagt, wie sehr ich mich freue, dich zu hören und nicht bloß zu sehen. Du wirst es wissen, ich liebe den Schatten, wie ich das Licht liebe. Damit es Schönheit des Gesichts, Deutlichkeit der Rede, Güte und Festigkeit des Charakters gebe, ist der Schatten so nötig wie das Licht. Es sind nicht Gegner: sie halten sich vielmehr liebevoll an den Händen, und wenn das Licht verschwindet, schlüpft ihm der Schatten nach.
 Der Schatten: Und ich hasse dasselbe, was du hassest, die Nacht; ich liebe die Menschen, weil sie Lichtjünger sind und freue mich des Leuchtens, das in ihrem Auge ist, wenn sie erkennen und entdecken, die unermüdlichen Erkenner und Entdecker. Jener Schatten, welchen alle Dinge zeigen, wenn der Sonnenschein der Erkenntnis auf sie fällt, - jener Schatten bin ich auch.
Der Wanderer: Ich glaube dich zu verstehen, ob du dich gleich etwas schattenhaft ausgedrückt hast. Aber du hattest recht: gute Freunde geben einander hier und da ein dunkles Wort als Zeichen des Einverständnisses, welches für jeden dritten ein Rätsel sein soll. Und wir sind gute Freunde. Deshalb genug des Vorredens! Ein paar hundert Fragen drücken auf meine Seele, und die Zeit, da du auf sie antworten kannst, ist vielleicht nur kurz. Sehen wir zu, worüber wir in aller Eile und Friedfertigkeit miteinander zusammenkommen.
 Der Schatten: Aber die Schatten sind schüchterner als die Menschen: du wirst niemandem mitteilen, wie wir zusammen gesprochen haben!
Der Wanderer: Wie wir zusammen gesprochen haben? Der Himmel behüte mich vor lang gesponnenen, schriftlichen Gesprächen! Wenn Plato weniger Lust am Spinnen gehabt hätte, würden seine Leser mehr Lust an Plato haben. Ein Gespräch, das in der Wirklichkeit ergötzt, ist, in Schrift verwandelt und gelesen, ein Gemälde mit lauter falschen Perspektiven: Alles ist zu lang oder zu kurz. - Doch werde ich vielleicht mitteilen dürfen, worüber wir übereingekommen sind?
Der Schatten: Damit bin ich zufrieden; denn alle werden darin nur deine Ansichten wiedererkennen: des Schattens wird niemand gedenken.
Der Wanderer: Vielleicht irrst du, Freund! Bis jetzt hat man in meinen Ansichten mehr den Schatten wahrgenommen als mich.
Der Schatten: Mehr den Schatten als das Licht? Ist es möglich?
Der Wanderer: Sei ernsthaft, lieber Narr! Gleich meine erste Frage verlangt Ernst. Friedrich Wilhelm Nietzsche Quelle

 
Wanderer Hermann Hesse
  Hermann Hesse bewegte sich zeitlebens am liebsten zu Fuss und liess sich nur in den letzten Lebensjahren von seiner Frau Ninon mit dem Auto fahren. Hesse wird oft als ewiger Wanderer bezeichnet, der auf seiner Suche Grenzen nicht nur im physischen Sinne zu überschreiten bereit war.
  Die Sinnlichkeit des Wanderns, die Freude an Entdeckungen beim Durchstreifen unbekannter Gegenden erlebte Hermann Hesse besonders intensiv auf seinen Italien Reisen, die er von 1901 bis 1914 allein oder in Begleitung von Othmar Schöck, Fritz Brun, Fritz Widmann und Mia Bernoulli unternahm. Abseits der herkömmlichen Reiserouten entdeckte er vor allem Oberitalien, die Toskana und Umbrien. Das Tessin gab ihm diese Sinnesfreude, wie er selbst es in seinem Buch »Wanderungen« beschreibt. Von Montagnola aus erwanderte sich Hesse das Tessin und das nahegelegene Italien; oft mit Staffelei, Palette und Malerstuhl ausgerüstet, hielt er seine Eindrücke und Empfindungen in Skizzen und Aquarellen fest.
  Unser Wandertrieb und Vagabundentum ist zu einem großen Teil Liebe, Erotik. Die Reiseromantik ist zur Hälfte nichts anderes als Erwartung des Abenteuers. Zur andern Hälfte aber ist sie unbewusster Trieb, das Erotische zu verwandeln und aufzulösen. Wir Wanderer sind darin geübt, Liebeswünsche gerade um ihre Unerfüllbarkeit willen zu hegen, und jene Liebe, welche eigentlich dem Weib gehörte, spielend zu verteilen an Dorf und Berg, See und Schlucht, an die Kinder am Weg, den Bettler an der Brücke, das Rind auf der Weide, den Vogel, den Schmetterling. Wir lösen die Liebe vom Gegenstand, die Liebe selbst ist uns genug, ebenso wie wir im Wandern nicht das Ziel suchen, sondern nur den Genuss des Wanderns selbst, das Unterwegssein. Hesse >
 
WANDERLUST
 
Das ist Wanderlust
 Nach geliebten Fernen
Auch im Rasten unterwegs zu sein.
Kennst Du das auch?
Wanderlust ist nicht Schall und Rauch.
Wanderer ohne Ziel und Pfad,
Du solltest uns leiten bis die Nacht sich naht.
Dann reicht Dir des Geschehens Flut
Nicht mehr ins Herz, die Seele ruht.
Kein Stern kein Laub soll fallen,
So wirst Du auch mit allen
Stündlich auferstehen.
Immer bin ich ohne Ziel gegangen,
Nun geh' ich mit zögernden Verlangen,
Denn ich weiß am Ende -
Steht der Tod und recht mir seine Hände.
Des Lebens Leidenschaft hat nicht Ziele,
Sie macht es wie ein Kind im Spiele
Und weist den Weg in Freud' und Leid,
Wie ein Lied erklingt vom Straßenrand
Im fernen fremden Land,
So bin auch ich den Weg gegangen
Ins Reich der Ewigkeit.
Erinnerung an dieses Gedicht von Hermann Hesse> (Ö1 Holde Kunst 2007-09)
 
DIE WANDERUNG > Hölderlin >  

Glückselig Suevien, meine Mutter!
Auch du, der glänzenden, der Schwester
Lombarda drüben gleich,
Von hundert Bächen umflossen!
Und Bäume genug, weißblühend und rötlich,
Und dunklere, wild, tief grünenden Laubes voll
Und Alpengebirg' auch überschattet,
Uraltes, dich; denn nah' dem Herde des Hauses
Wohnst du, und hörst, wie drinnen
Aus silbernen Opferschalen
Der Quell rauscht, ausgeschüttet
Von reinen Händen, wenn berührt
Von warmen Strahlen
Kristallenes Eis, und umgestürzt
Vom leicht anregenden Lichte
Der schneeige Gipfel übergießt die Erde
Mit reinsten Wasser. Darum ist
Dir angeboren die Treue. Schwer verlässt
Was nahe am Ursprung wohnet, den Ort
Und deine Kinder, die Städte
Am weithin dämmernden See,
An Neckars Weiden, am Rheine,
Sie alle meinen, es wäre
Sonst nirgends besser zu wohnen.

Ich aber will dem Kaukasos zu!
Denn sagen hör' ich
Noch heut' in den Lüften:
Frei sein wie Schwalben die Dichter.

Auch hat in jünger'n Tagen
Sonst eines mir vertraut:
Es seien vor alter Zeit
Die Unsrigen einst, ein sinnig Geschlecht,
Still fortgezogen von Wellen der Donau,
Dort mit der Sonne Kindern
Am Sommertage, da diese
Sich Schatten suchten, zusammen
Am Schwarzen Meer gekommen,
Und nicht umsonst sei dies
Das gastfreundliche genennet.

Denn als ihr Staunen vorüber war,
Da nahten die andern zuerst; dann setzten auch
Die Unseren sich neugierig unter den Ölbaum.

Doch, als sich ihre Gewande berührt,
Und keiner vernehmen konnte
Die eigene Rede des anderen, wäre wohl
Entstanden ein Zwist, wenn nicht aus Zweigen herunter
Gekommen wäre die Kühlung,
Das Lächeln über das Angesicht
Der Streitenden öfters bereitet; und eine Weile
Sahn still sie auf. Dann reichten sie  sich
Die Hände liebend einander. Und bald
Vertauschten sie Waffen und all'
Die lieben Güter des Hauses,
Vertauschten das Wort auch und es wünschten
Die freundlichen Väter umsonst nicht
Beim Hochzeitjubel den Kindern.

Denn aus den Heiligvermählten
Wuchs schöner, denn alles,
Was vor und nach
Von Menschen sich nannt', ein Geschlecht auf.


Wo aber wohnt ihr, liebe Verwandten,
Dass wir das Bündnis wieder begeh'n,
Und der teuren Ahnen gedenken?
Dort an den Ufern, unter den Bäumen
Jonias, in Ebenen Kaystros,
Wo Kraniche, des Äthers froh,
Umschlossen sind von
Fern hin dämmernden Bergen,
Dort wart auch ihr, ihr Schönsten! oder pflegtet
Der Inseln, die mit Wein begrenzt,
Voll tönten von Gesang: noch andre wohnten
Am Tayget, am vielgepriesenen Hymettos,
Und diese blühten zuletzt. Doch von
Parnasossos' Quell bis zu des Tmolos
Goldglänzenden Bächen erklang
Ein ewig Lied. So rauschten
Die heiligen Wälder und all'
Die Saitenspiele gesamt,
Von himmlischer Milde gerühret.


O Land des Homer!
Am purpurnen Kirschbaum, oder wenn,
Von dir gesandt, im Weinberg mir
Die jungen Pfirsiche grünen,
Und die Schwalbe fern her kommt und vieles erzählend
An meinen Wänden ihr Haus baut, in
Den Tagen des Mai, auch unter den Sternen
Gedenk' ich o Jonia! dein. Doch Menschen
Ist Gegenwärtiges lieb. Drum bin ich
Gekommen, euch ihr Inseln, zu seh'n und euch,
Ihr Mündungen der Ströme, o ihr Hallen der Thetis,
Ihr Wälder, euch, und euch, ihr Wolken des Ida!
Doch nicht zu bleiben gedenk' ich,
Unfreundlich ist schwer zu gewinnen
Die Verschlossene, der ich entkommen, die Mutter.

Von ihren Söhnen einer der Rhein,
Mit Gewalt wollt' er ans Herz ihr stürzen und schwand,
Der Zurückgestoßenen, niemand weiß, wohin in die Ferne.

Doch nicht so wünscht' ich gegangen zu sein
Von ihr, und nur euch einzuladen
Bis ich zu euch, ihr Grazien Griechenlands,
Ihr Himmelstöchter, gewandert,
Dass, wenn die Reise zu weit nicht ist,
Zu uns ihr kommet, ihr Holden!
Wenn minder atmen die Lüfte,
Und liebende Pfeile der Morgen
Uns Allzu Geduldigen schickt,
Und leichte Gewölke blüh'n
Uns über den schüchternen Augen,
Dann werden wir sagen, wie kommt
Ihr Charitinnen, zu Wilden?
Die Dienerinnen des Himmels
Sind aber wunderbar
Wie alles göttlich Geborene.

Im Traum wird's ihm, will es einer
Beschleichen, und straft den, der
Ihm gleichen will mit Gewalt.
Oft überrascht es den,
Der eben kaum es gehofft hat.

Hölderlin > Gedichte S89  gekauft am, 19890408 am Naschmarkt / Flohmarkt um S 1.-
Der ewige Wanderer als Thema in der Weltliteratur 2004-11-23 Ende Anfang
   
                                                  
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