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Home Grundlagen Ethik und Moral Fragebogenaktion Gentechnik

 

Marienschule Dülmen

 

Die Marienschule hat an Netd@ys 99 teilgenommen mit dem Thema:

Gentechnik - Fluch oder Segen?

 

Es begann mit einer Idee. Kann man das Thema Gentechnik weitgehend mit Informationen aus dem Internet erforschen? Skepsis und Optimismus hielten sich die Waage. Dann der Entschluss: wir machen es!

Die Fachlehrer waren schnell gefunden: Herr Kopp und Herr Weimann als ausgebildete Biologen und Herr Ebhardt als Fachmann für Informatik.

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Sponsor

Netdays setzt einen Sponsor voraus. Woher findet man einen Sponsor zum Thema Gentechnik? In Dülmen und Umgebung konnten wir keine Firma finden, die Gentechnik einsetzt. Die Universität Münster oder Dortmund kam als Sponsor kaum in Frage. Wir haben uns deshalb für eine andere Art der Unterstützung entschieden: Geld. Die Zusammenarbeit mit der Sparkasse Coesfeld hat sich seit vielen Jahren bewährt, schließlich verdanken wir ihr einen gehörigen Anteil an der Ausstattung des Computerraumes. Da die intensive Internetsuche viele Ausdrucke zur Folge haben würde, wäre ein weiterer Tintenstrahldrucker sehr hilfreich. Ein Termin mit Frau Schöttler und Herrn Winkelhues war auf Anhieb erfolgreich. Ein Drucker und die Übernahme der Telefonkosten für die Internetverbindung im Gesamtwert von DM 1000,- waren schnell vereinbart. Die Schüler und Lehrer der Marienschule danken dafür.

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Schüler

Das Interesse an der Gentechnik bei den Schülern ist sehr groß, aber wer ist geeignet? Der Biologiekurs der Klasse 10b hat die notwendigen Voraussetzungen. Freiwillige Schüler der 10a und 10d kamen als Verstärkung hinzu. Die Schüler des Physikkurses der 10c sind als Naturwissenschaftler in der Lage, sich in dieses Themengebiet hineinzudenken. Allerdings machte sich bei einigen dieser Gruppe Unmut breit:"Wir verstehen die Fachbegriffe nicht." "Wir können nur schwer entscheiden, welche Seiten im Internet interessant sind," u.s.w . Was nun? Kein Problem: der Physikkurs hat bereits Übung mit der Erstellung von Internetseiten. Die Schüler der 10c haben dann die Gestaltung der Tagebuchseiten übernommen und, mit einigen anderen Schülern, die Fragebogenaktion durchgeführt.           Stundenplan

Die Organisation der Projektwoche stellte die nächste Hürde dar. Die Schüler aus dem normalen Unterricht herauszunehmen, war für den Stundenplaner, Herrn Thies, kein Problem. Viel schwieriger war es mit den drei beteiligten Lehrer. Kurse der Neigungsdifferenzierung, an denen je drei Klassen beteiligt sind, sollten trotz der Netdays stattfinden. Das bedeutet, dass meist nur einer der Lehrer die 50 Schüler betreuen kann. Nun kann der Fachmann für Informatik wenig zu Fragen der Gentechnik sagen und die Biologen kennen die Tücken des Informatikraumes nur unzureichend. Also haben wir alle Freistunden mit in den Topf geworfen und eine 30-Stunden-Woche in Kauf genommen.

Drucker

Ein völlig anderes Problem machte den Montag der Projektwoche zu einem leichten Chaos: Unser Sponsor, die Sparkasse Coesfeld hatte uns einen neuen Tintenstrahldrucker zur Verfügung gestellt. Damit sollte die Papierflut gebändigt werden. Gut und löblich, aber ... . Die Benutzeroberfläche INiS mochte aber diesen Drucker nicht. Die Fachleute wussten auch keinen Rat und die Methode Versuch und Irrtum führte zum Ende jeglichen Druckens, kein Drucker rührte sich mehr. Also musste Herr Ebhardt am Montag immer eine Schülergruppe von einem Computer verscheuchen, die Druckertreiber neu installieren, Netscape starten und hoffen, dass dieser Computer jetzt druckt. Einmal abgestürzt und neu gestartet, waren die Drucker wieder weg. Am Dienstag schien sich die Druckergrippe verzogen zu haben. Es gelang, von jedem Computer zumindest zwei der Drucker zu aktivieren.

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Ziele

Welche Ziele sollen erreicht werden? Die beteiligten Schüler sollen sich ein Bild über Gentechnik machen und zu einem eigenen Urteil kommen. Sie sollen dann ihre Erkenntnisse anderen Schülern, Eltern und Interessierten im Internet so darstellen, dass jeder ohne großes Vorwissen versteht, worum es geht. Die Texte sollen zum Weiterlesen anregen und nicht durch unverständliche Fachbegriffe abschrecken. Die Schüler sollen die Möglichkeiten des Internets und der Computer kennenlernen und als sinnvolle Ergänzung des Unterrichts zu nutzen lernen.

Vorbereitung

In den Wochen vor den Netdays trafen sich die Schüler zweimal für eine Stunde im Informatikraum, um erst einmal aus dem Internet zu sammeln, was irgendwie zum Thema gehörte. Bald zeigte sich, dass es viele tausend Seiten sind, die allein im deutschsprachigen Raum zur Verfügung stehen. Es mussten Gruppen gebildet werden und das Thema musste begrenzt werden. Bei der Suche half die Metasuchmaschine "Metaspinner" ganz hervorragend. Der Suchbegriff "Gentechnik" war aber nicht geeignet, Seiten bei learn:line oder anderen Schulen zu finden. Häufig waren auch Inhalte der Fernsehsender oder Zeitschriften nicht über die üblichen Suchmaschinen zu finden. Es taten sich immer neue Quellen auf. Wieder war eine Begrenzung angesagt. Eines ist klar: Die beteiligten Schüler sind jetzt alle Suchmaschinenexperten! Mit dem Ausdrucken der Seiten ist es aber nicht getan. Um Grafiken aus diesen Seiten zu übernehmen, mussten die Schüler lernen, diese an geeigneter Stelle zu speichern und bei dem Aufbau der eigenen Seiten auch wieder zu finden.

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Gestaltung

Eigene Seiten zu erstellen, ist nicht schwer. Oder doch? Welchen Hintergrund sollen alle Seiten bekommen, welche Schaltflächen, welche Links sollen eingebaut werden, welche Urheberrechte müssen gewahrt werden, welche Quellen müssen angegeben werden? Aufsätze zu schreiben ist für Schüler eine schwierige Sache, Rechtschreibung ist für alle ein Problem. Nach dem Motto: Es geht uns um die Sache und nicht nur um die schöne Form, dürfen ein paar Unzulänglichkeiten einhalten sein. Wie lange brauchen Schüler, um Inhalte zu finden, zu sortieren, auszuwählen, Inhalte mit anderen Gruppen zu koordinieren, eigene Texte zu schreiben, mit Grafiken zu versehen, Fehler zu korrigieren und etwas zur Gestaltung zu tun? Eine Woche ist bei diesem Thema einfach zu kurz. Auch die wenigen Stunden vorher helfen da wenig. Das Thema ist einfach zu umfangreich. Also: Mut zur Lücke!

Montag

Intensive Suche nach Seiten im Internet, die Drucker laufen heiß oder streiken. Immer die gleichen Fragen: Ist das sinnvoll? Was bedeutet ...? Hat das schon jemand? Die Koordination lief erstaunlich gut, doppelt ausgedruckte Seiten waren nur selten zu sehen. 

Dienstag

Die Auswertung des Materials hat begonnen. Lexika mit Fachbegriffen machen die Runde. Herr Kopp und Herr Weimann werden zum Auskunftsbüro. Aus der Analyse ergeben sich neue Wünsche nach anderen Seiten im Internet. Der Informatikraum dampft, der Klassenraum der 10b muss zusätzlich genutzt werden. Die Fragebogenaktion läuft an, die 10c schwärmt aus und damit wird es ein wenig weniger eng und laut. Ab und zu treffen etwas frustrierte Gruppen wieder ein, der Fragebogen ist den Leuten zu lang, sie wollen keine Meinung haben müssen. Mehr dazu auf der Seite Fragebogen.

Mittwoch

Die Auswahl der Texte ist weitgehend abgeschlossen, jetzt beginnt das Schreiben eigener Texte. Was will ich sagen, wie sage ich es ohne einfach bei anderen abzuschreiben? Am Nachmittag tagt die Informatik-AG und tippt alle Konzepte als reinen Text ein und druckt sie aus. Der Stapel wird fast vollständig abgearbeitet - eine gute Fleißaufgabe. 

  

Donnerstag

Die Texte müssen jetzt durch die Fachleute durchgesehen werden, kleine Korrekturen werden angebracht, Überschneidungen vermieden. Inzwischen gibt es auch wieder neue Konzepte, die eingetippt werden. Eigentlich sollten an diesem Tag die ersten Internetseiten mit Frontpage 98 gestaltet werden, aber die Biologielehrer können die Menge an Texten nicht so schnell durchsehen und in vielen Gesprächen Tipps geben oder einfach aussortieren. Es entsteht zum ersten Mal in dieser Woche ein wenig Leerlauf. Die Fragebogenauswerter stöhnen dagegen jedes Mal auf,  wenn wieder noch einige Bögen aus den Klassen nachgereicht werden.

Freitag

Es herrscht ein akuter Mangel an Computern. Auch der Lehrerrechner wird von den Schüler mit Beschlag belegt. 

Alle wollen fertig werden und tippen, was das Zeug hält. Die ersten Internetseiten werden gestaltet. Die Experten für Frontpage aus der Informatik-AG helfen den anderen, so gut es geht. Sind alle Quellenangaben enthalten, sind Links zu den Internetseiten eingerichtet, sind Grafiken und Bilder eingefügt? Das scheinbar größte Problem ist das Gruppenfoto. Eitel sind unsere Schüler ja überhaupt nicht ... . Plötzlich ist es 13:00 Uhr und wir sind nicht fertig geworden. Es fehlen noch einige wenige Seiten. Die Texte sind eingetippt, aber noch nicht in die Internetseiten eingefügt. Nach den Herbstferien müssen einige Schüler noch einmal ran.

 

Herr Weimann konzentriert sich auf den Text

Fazit

Für die Schüler ist die Abwechslung in der Unterrichtsmethode sehr motivierend. Viele sind sehr eifrig bei der Sache und werden dieses Erlebnis und damit auch die Inhalte nicht so schnell vergessen. Andererseits sind die Informationen im Internet natürlich nicht auf Schüler zugeschnitten. Wissenschaftliches Fachwissen oder moralische Bewertungen im Zeitungsstil machen es Schülern schwer, sich eine Übersicht über ein Thema wie Gentechnik zu verschaffen und zu einer eigenen Bewertung zu kommen. Hier sind Schulbuchverlage und Schulserver gefordert im Laufe der Zeit immer mehr eigene Informationsquellen zu bieten. Die Aktualität der Internetdaten ist natürlich von keinem anderen Medium zu schlagen. Bei einem Thema wie der Gentechnik gibt es jeden Tag neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Als Ergänzung des 'normalen' Unterrichts bietet das Internet hervorragende Möglichkeiten. 

Es wurde viel Papier bedruckt, aber so manche Seite wanderte in den Papierkorb:

Die Fotos wurden mit einer digitalen Kamera von Fuji gemacht und auf eine Auflösung von 300 * 240 Pixel reduziert. Viele Grafiken stammen aus dem Internet, einige wurden eingescannt. Der Fragebogen wurde eingescannt. Die Umwandlung mit OCR in einen Text funktionierte zwar, Frontpage kann aber diesen Text nicht mit seiner Formatierung übernehmen.

 

Die Erfahrungen waren insgesamt positiv, wir werden es wieder machen!