Wagenseilscher Stammbaum seit 1485

[ Inhaltsverzeichnis ]
Generation 2: 16. Jahrhundert II.

Eltern: Hans I. und Catherina Wagenseil [Linie Kaufbeuren, Zweig A, KaA]

Kinder von Veit I. und Anna Wagenseil: Jacob, Sara, Maria Catherina, Sebastian I., Silvester [Linie Kaufbeuren, Zweig C, KaC]
(Laut Ludwig Wagenseil gab es aber noch eine Anna und eine Ursula)

Anna N.N. wurde um 1535 geboren, Veit I. um 1530 (Peter Schulz, schulz.genonline.de).

Lebensdaten aus anderer Quelle

Bei geneanet.org listet Eliese Levin als Kinder von Hans und "Catharina Steudler Sleider 1493-1571":

  • Abraham Wagenseil 1515-1572
  • Hans Wagenseil 1517-1518
  • Gordian Wagenseil 1521-1522
  • Anna Wagenseil 1523-1524
  • Afra Wagenseil 1525-1526
  • Walpurga Wagenseil 1527-1528
  • Cordula Wagenseil 1529-1530

Außerdem listet Levin als einen weiteren Sohn von Hans I. (1485-1568) einen Sebastian (1555-1614). Die Kinder des ihm folgenden Davids haben allerdings allesamt die bei Ludwig verzeichneten Namen von Davids Kindern, Sohn des Sebastian II., der wiederum Enkel des Veit I. war, aus Gen. 4 = LeA (siehe dort).

 

Linie von Abraham Wagenseil [KaD]

Kinder von Abraham und Cunigunda Wagenseil: vergleiche Ludwig Wagenseils Beiträge zur Geschichte der Familien Wagenseils [dort dann Linie Kaufbeuren, Zweig D, KaD]

 

Linie von Hans II. Wagenseil [KaB]

Kinder von Hans II., der übrigens laut Dr. Stephan Scherzer urk. 1546-1587 Metzger in Kaufbeuren war und zweimal heiratete, entsprechend bei Ludwig Linie Kaufbeuren, Zweig A, KaB, können hier nur in einer exemplarischen Folge, die wir Herrn Scherzer verdanken, dargestellt werden:

  • Wagenseil, Conrad - Metzger, urk. 1586-1627 in Kaufbeuren, 2 Ehen.
  • Wagenseil, Tobias - Metzger, oo: 1595 Helene Schellhorn.
  • Wagenseil, Brigitta - oo: 8.7.1623 in Kaufbeuren: Martin Berckmiller, +: 16.7.1672 in Kaufbeuren.

Bei Ludwig Wagenseil, Beiträge, hängen von KaB die Linien München, Zweige B [MüB] und C [MüC], sowie Kaufbeuren, Zweig E [KaE], und von KaD die Linie Kempten, Zweige A [KeA] und B [KeB] ab.

 

Hasdrubal Rosenthaler und Magdalena Wagenseilin in Nürnberg

(1) Dr. Lochner: "Zur Sittengeschichte von Nürnberg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts", in: "Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte", Band 1, 1856, S. 221ff., "1. Criminelles. Strenge der Zucht überhaupt", insb. S. 233: "Diese Ermäßigung der strengen Hast mag wohl erst nach dem im J. 1602 erfolgten Tod seines [Hasdrubal Rosenthaler] Vaters ([...]) eingetreten sein. Er heirathete 1607 Frau Magdalena Wagenseilin, Wittwe des Henoch Luzau zu Frankfurt am Main, und trieb einen ansehnlichen Handel nach Welschland, von welchem er sich anständig nährte. Bei Räubereien, die an Fuhrleuten begangen wurden z.B. am 24. Sept. 1612, wird gelegentlich erwähnt, die Waaren hätten dem Hasdrubal Rosenthaler gehört. Er starb eines plötzlichen Todes am 8. Febr. 1620 [...]. Angeschrieben wurde er blos als Hasdrubal Rosenthaler, andere ehrende Bezeichnung [...] hatte er durch seine frühere Strafe verwirkt". Er war im Gefängnis nach der Fälschung eines Siegels eines Schreibens, das einem Dritten nachsagte, "der zu Verona wohnhafte Fürleger stehe ihm [Gonzaga Fürsten oder Herzogen zu Mantua] nach Leib und Leben, weil er ihn in Verdacht habe, als habe er den Fürlegerischen Diener erschießen lassen, was kürzlich zuvor geschehen war, und ihm über 10 000 Cronen an Werth abgenommen" (S. 232).

(2) Dieser Hasdrubal wird auch "der Jüngere" genannt, siehe Johannes Ferdinand Roth: "Geschichte des Nürnbergischen Handels ; Ein Versuch von Johann Ferdinand Roth, Diakon an der Hauptpfarrkirche zu St. Sebald in Nürnberg", Band 1, Leipzig: Böhme 1800, S. 272.

Eventuell ist dann folgender "der Ältere": Hasdrubal Rosenthaler, "b. 1520, Nürnberg", "d. 19 May 1587, Nürnberg", ist Sohn von Ursula Grünhofer, "b. 1490, Nürnberg", "d. 1525, Nürnberg", verh. 1505 mit Egidius Rosenthaler, 1476 bis Nov. 1520, "Guard[ia]n of the children of Hartman[n] Schedel", Sohn des Martin Rosenthaler, 1450 - 1508/11, und der Elsa Rosenthaler, 1455-1524. Martin Rosenthaler ist Sohn von Martin Rosenthaler (dem Älteren), 1418 bis 26. Sept. 1492, Nürnberg, "Merchant in Copper and Zinc Items", Nachname auch "Rózsavölgyi" oder "Rosenthal", und Elsbeth Melber, geb. 1418. Beide Personeneinträge nennen den 26. September 1492 auch als Datum der Taufe (Quelle: thomafamily.org).

Unter den Nachkommen Veit I. findet sich eine Magdalena Wagenseil als eine Urenkelin über Silvester und Johannes, einem Bruder des bei Gen 3 genannten Balthasar I, allerdings kann sie auch zu den Nürnberger Linien gehören. Alle Nürnberger Linien hatten keinen Bestand.

(3) H. Leuchtenstern: "Epitaphien auf Friedhöfen in Nürnberg", 2024 [leuchtenstern.spdns.de], Grab J_ 636: "Personen: Familie Wirth / Marie Ganßer (1908-1969) / Hastrubal Rosenthaler / Henoch Lützau/Lüßau / Magdalena Wagenseil // Stichworte: "7.10.1632 / 08.02.1620 / 1621 / 1625 / 23.04.1606 / Nürnberg / St. Johannisfriedhof / gestorben zu Franckfurt".

(4) Christoph Friedrich Gugel: "Norischer Christen Freydhöfe Gedächtnis. Das ist: Richtige Vorstellung und Verzeichnis aller derjenigen Monumenten, Epitaphien und Grabschrifften, Welche auf und in denen, zu der H. Freyen Reichsstadt Nürnberg gehörigen, Dreyen Kirchhöfen S. Johannis, Rochi und der Vorstadt Wehrd, wie auch derselben Kirchen und Capellen, So wol in Metall oder Messing, als auch im Stein eingehauen, oder auf Holtz und aufgehengten Fahnen gemahlet, befindlich", Nürnberg: In Verlegung Leonhard Loschge / Druckts Christian Sigmund Froberg 1682 = VD17 12:126033K [ books.google.de ].

S. 136: "N. 1974. Es ist alles vollbracht/ Ich lebe/ und ihr sollt auch leben. // Christus ist mein Leben/ Sterben ist mein Gewinn/ // Der mir zum Heyl ist geben/ auf den scheid ich dahin. // Widerkommen macht/ daß ich sterben nicht acht. // Anno 1606. den 23. April/ starb der Erbar Henoch Lützau/ zu Franckfurt am Mayn. An. 1620. den 8. Februarii/ starb der Er. Hastrubal Rosenthaler . An. 1632. den 7. Octobr. starb die E. und Tugendsame Frau Magdalena/ geborne Wagensailin/ obgedachten Lützaus und Rosenthalers/ geweste Ehewürthin/ und ihrer Erben Begräbnus denen allen GOtt genad. An. 1621".

Abb. Christoph Friedrich Gugel: "Norische Christen Freydhöfe Gedächtnis", Nürnberg 1682, S. 136, Auszug.

(5) Peter Zahn: "Inschriften als sozialgeschichtliche Quellen zur Nürnberger Geschichte. Die Grab-Epitaphien der 110 reichsten Bürger von 1579", in: "Jahrbuch für fränkische Landesforschung" Band 62, 2002, 157-177, insb. S. 170, Fn. 80: "Hasdrubal Rosenthaler (d. Ä.) (50 fl.) - Sein gleichnamiger Sohn Hasdrubal ( ~ 6.7.1556, † 8.2.1620) hat auf Johannis 636 (vormals Grab 1974 zusammen mit Henoch Lützow († 23.4.1606) aus Frankfurt am Main ein von Jacob Weinmann signiertes Epitaph, mit zwei Inschriftenfeldern und einer von Fides und Spes flankierten Kreuzigung, datiert 1625. Das Todesdatum der gemeinsamen Ehefrau Magdalena, geb. Wagenseil († 7.10.1632) ist nachgetragen. (Gugel Johannis S. 136; Trechsel S. 280f.; DI-N 3932)".

(6) Manfred H. Grieb: "Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts", Berlin: De Gruyter 2011, S. 930: "Litzaw (Litzow), Henning, Goldschmied, Juwelier, * Greifenberg in Pommern. ⚭ 26.5.1600 Magdalena Wagensail. Mit Rv. vom 11.6.1597 wurde ihm das Nürnberger Bürgerrecht zugesagt. 1602 verkaufte er um 1800 fl. das Haus Weinmarkt 5. Lit.: Hampe, Rv. II, 1484; Archiv zur Nbger. GSK im GNM; Kohn, NHb Sebald".

(7) "Der neue Pitaval. Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit", begründet von Criminaldirector Dr. J. E. Hitzig und Dr. W. Häring, fortgesetzt von Dr. A. Vollert, "Neue Serie", Zwölfter Band, Leipzig: brockhaus 1877, "11. Processe wegen Meineids und Verleumdung", S. 223f.:

"[...] Am 16 Juli 1583 sollte Hasdrubal Rosenthaler, ein Handlungsdiener von Nürnberg gebürtig und daselbst wohnhaft, hingerichtet werden wegen schwerer Verleumdung seines vormaligen Principals des Kaufmanns Fürleger. Rosenthaler hatte einen Brief in italienischer Sprache an den Herzog von Mantua geschrieben, in welchem er ihn vor Fürleger warnte. Derselbe beabsichtige den Herzog zu ermorden, weil dieser zwei Diener Fürleger's in Italien habe von Banditen überfallen und ihnen Gold im Betrage von 4000 Kronen habe rauben lassen. Der Herzog schickte den Brief an den Rath von Nürnberg und die eingeleitete Untersuchung ergab, daß Rosenthaler der Schreiber war. Er hatte seinem ehemaligen Principal Rache geschworen, weil er auf Verlangen Fürleger's wegen ungenauer und betrügerischer Rechnungsführung verhaftet und nicht eher freigelassen worden war, als bis er 1000 Gulden Schadenersatz bezahlt hatte.

Rosenthaler wurde auf einer Hochzeit, der er als Gast beiwohnte, verhaftet und gestand seine That. Den dringenden Fürbitten seiner angesehenen Familie, die mit vielen Rathsherren verwandt and befreundet war, verdankte er es, daß die ihm zu erkannte Todesstrafe in lebenslängliches Gefängniß verwandelt wurde. Nachdem er 14 Jahre lang in strengster Haft zugebracht hatte, wurde ihm gestattet das väterliche Haus zu beziehen. Er durfte es jedoch nur verlassen um sonntäglich die Predigt in der Kirche zu Sanct Aegidien anzuhören".

Spätere Nürnberg-Belege zu Wagenseils finden sich noch auf den Seiten von Gen. 3 ("Gelehrten-Lexicon", "Matrikel der Universität Altdorf") und Gen. 5 ("Hausbücher der Nürnberger Zwölfbrüderstiftungen", Gewandhändler Michael Wagenseil).

 

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