Generation 1: 16. Jahrhundert I.
Eltern: laut Ludwig Wagenseil ist "Hans I." in Kaufbeuren (geboren 1485, verheiratet 1510; gestorben 1568) der Sohn eines 1486 urkundlich erwähnten Hans.
Kinder: Gordian, Abraham, Hans II., Cordula, Veit I., Anna, Afra, Walpurga
Nach Ludwigs "Beiträgen" war Hans I. seit 1550 Beisitzer des Stadtgerichts in Kaufbeuren und ab 1554 Obmann der Metzgerzunft.
S.a. Eberhard Eggel: "Neuere Forschungen zur Geschichte der Familien Wagenseil in Kaufbeuren, München und Nürnberg", in: Blätter des Bayerischen Vereins für Familienkunde, 32. Jahrgang (1969), Band XI., Heft 6, S. 210-226, insb. S. 213 [PDF].
Nach frühen Belegen in und um Augsburg finden sich Belege ab der zweiten Hälfte des 15. Jh. in Kaufbeuren, Nördlingen, Nürnberg und Rattenberg in Tirol. Nur Kaufbeuren und Nürnberg bilden eigene Linien aus. München kommt im 17. Jahrhundert hinzu. Die Kaufbeurer Linien überdauern. Einzelne Zweige gehen später nach z.B. Wien oder Amerika.
Augsburg (14. Jh./15. Jh.):
(1) Deutsches Namenlexikon, Gorndrom Verlag (2004), S. 530: "1367. Wagenseil ist in Augsburg als Umgangsname des Fuhrmanns oder Seilers aktenkundig". Fußnote: Kapff ~ "Schwäbische Geschlechtsnamen", Stuttgart 1927 sowie Nied ~ Südwestdeutsche Familiennamen, Freiburg 1938. Beide Werke wiesen trotz mehrfacher Durchsicht allerdings keinen entsprechenden Nachweis auf. Dafür Josef Karlmann Brechenmacher: "Deutsches Namensbuch", Stuttgart: Klett [1931], S. 326: "Wagenseil. Bekanntes Gelehrtengeschlecht. Schon 1367 Wagensayl (B. 49)", unter Rückgriff auf Adolf Bacmeister: "Germanistische Kleinigkeiten, Stuttgart: Kröner 1870, S. 49, mit Quellengabe (S. 13): Augsburger Bürgerbuch I (1288ff.; StadtAA, Reichsstadt Schätze 74).
(2) Stadtarchiv Augsburg, 10.07.2023: "Der einschlägige Eintrag im Bürgerbuch erwähnt den Namen noch mit dem Zusatz 'uof dem Weyer', weitere Angaben zu Herkunft oder Beruf werden bei seiner Bürgeraufnahme nicht gemacht, [...] ein Vorname ist nicht vermerkt".
(3)
Christian Schwab: "Das Augsburger Offizialatsregister (1348-1352)", Reihe "Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht" Band 25, Wien & Köln: Böhlau 1957, S. 176 u. 336:
Bl. 61v2 Marquardus dictus Wagensayl sartor [Schneider] civis [Bürger] Augustensis [Augsburgs] (ähnlich 92v4).
(4) BMB 19, Folio 90r, Einlegezettel 1v, bearbeitet von Sarah Schrade (01.05.2019), in: "Digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher", hg. von Jörg Rogge, unter informationswissenschaftlicher Mitarbeit von Radoslav Petkov, Michael Haft, Christiane Dressler und Torsten Schrade [lod.academy], Jahr 1407 ("Einnahmen, Steuern"), Zeile 14f.: "Item
Steindorf im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg (15 Jh.)
In Richard Hipper: "Die Urkunden des Reichsstiftes St. Ulrich und Afra in Augsburg 1023-1440", Augsburg: Verl. der Schwäb. Forschungsgemeinschaft, 1956, S. 279f., Nr. 721: "1434 Dezember 18 München[.] Herzog Wilhalm [III.] in Baiern gibt Abt und Konvent 4 mehrere Jahre ihm überlassene Höfe des Kl. zu Staindorf wieder frei [...]. Vogteigelder: [1.] vom Hof des Güraus: 2 Sch. Haber 'gerüktez moß' [...]. [2.] von den Höfen des Metzger Thomas Mair und vom Hof gen. das Wagensail: je ein Sack Haber [...]".
Abb. Karte der näheren Umgebung von Augsburg, das Kloster Sankt Afra bei Mering, Steindorf liegt zwischen Schmiedchen und Hofhegnenberg. Unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 2.0, von de.wikivoyage.org via openstreetmap.org (modifiziert).
Kaufbeuren (15. Jh./16. Jh.):
(1) Eggel, a.a.O., 1969, S. 212: "Über 100 Jahre später [nach den frühen Belegstellen für Wagenseils in Augsburg, von denen der Autor Eberhard Eggel aber nur 1367 kannte] finden wir mehrere Namensträger fast gleichzeitig in Nürnberg und in Kaufbeuren. [...] Soweit ersichtlich, ist vor 1479 in Kaufbeuren kein Wagenseil nachweisbar. Es hat den Anschein, als ob sie ziemlich gleichzeitig vom Land in die Stadt gezogen sind, um dort ein besseres Fortkommen zu finden".
Abb. Karte der Umgebung von Ulm, Augsburg und München, einschließlich Kaufbeuren, unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 2.0, von de.wikivoyage.org via openstreetmap.org (modifiziert).
Am 19. April 1485 (Nr. 1348, S. 424) : Mathis Ziegler der Bleicher, B zu Kouffburen, und seine Frau Ursula verkaufen der Beckenbruderschaft
daselbst (Pfleger Jorig Spleiß BgM und Thoman Bawhof, B, Kerzenmeister Jacob Buehof und Hans Franckenhof, wohnhaft zu K.) um 20 fl 1 fl Wiederkaufzins,
fällig auf Georgi aus Haus, Hofstatt und Hofreite samt Garten zu K. an der Hindern Gassen zwischen den Häusern Herrn Hainrich Martins und Endris Zanners, freieigen.
- S: Jos Mair, alter BgM .- SBZ: Wendel Sewberlin und Hand Eßchwing, B zu K. - Geben uff afftermentag nach dem sonntag Misericordia domini...
Darunter: "Orig. Perg. modrig, konverviert, S fehlt. - LO: M 146. - Nach RV späterer Zinsreicher Hans Wagensail d. J. [16. Jht.]"
Am 20. März 1486 (Nr. 1358, S. 428): Neu ist ausgenommen 1 fl Zins der vorgen. Bruderschaft, es ist fällig auf Martini, SBZ ist Ambrosi Genacher und Ulrich Schyhenvog, beide B zu K.
und es ist Geben uff mittwochen in den hailligen osterfyren. Darunter: "Orig. Perg. moderbeschädigt, S fehlt. - LO: M 148. Nach RV späterer Zinsreicher Hans Wagensail d. J. [16. Jht.]"
Im als Anhang beigegebenen "Kaufbeurischen ältesten Steuerbuchs auf Luciae von 1479 bis 1483", das als Register die Kategorien Herrnzunft, Metzger (hierunter ein Silvester Wagenseil, S. 515), Beckenzunft, Schuster,
Schmidzunft, Cramerzunft (Lucas Wagenseil 30/- / Hans Wagenseil 30/-, S. 519), Weberzunft (Lucas Wagensail -/30 / Conrat Wagensail, S. 520) und Ausleut.
(3) Helmut Lausser: "Pfarrer, Kirchen, Seelenmessen. Die Quellen zur Geschichte des Pfarr- und Glaubenslebens in der Stadt Kaufbeuren vom Mittelalter bis zur Einführung der Reformation", Serie "Kompendium der Quellen zur Geschichte Kaufbeurens im Mittelalter", Band 8.2, Thalhofen: Bauer-Verlag 2008 [kaufbeuren.de], S. 173ff., Nr. 430 ("1482 - Sannt Blasins güter, rennt, zinß vnd güllt"), insb. S. 176: "Item Lucas Wagensail der schnider vsser seim hauß vff dem Praitenbach gyt 8 schilling haller".
(4) "Von Abele bis Zoller. 201 Kaufbeurer Familien im Mittelalter", hrsg. von Helmut Lausser, Thalhofen: Bauer-Verlag 2016 [kaufbeuren.de], S. 179: "Im Jahr 1506 findet sich im Pfandbuch der Stadt erstmalig ein Hinweis auf den Kaufbeurer Bürger und Maler Georg Magg. Er ist Bemaler verschiedener Schnitzaltäre aus der Werkstatt des Georg Lederer bekannt, darunter der Rückseite des 1518 neu aufgerichteten Hochaltares von St. Blasius. Im November 1509 werden Georg Magg und der städtische Gantner Hans Wagenseil mit etlichen Tagen Gefängnis auf dem Fünfknopfturm bestraft, da Georg Magg ein Bildnis Unseres Herrn Jesus Christus als Pfand auf die Gant gegeben und Hans Wagenseil dasselbe öffentlich und ohne die gebotene Ehrfurcht versteigert hatte".
Ebenda, S. 359f., "175) Wagenseil": "In Kaufbeuren sind Vertreter dieses Namens seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachzuweisen, wobei das unauffällige Erscheinungsbild der Familie eine bemerkenswerte Besonderheit darstellt. Obwohl es um 1480 fünf verschiedene Zweige derselben in Kaufbeuren gab, sind von den Wagenseil vor 1509 keinerlei öffentliche Funktionen oder Aktivitäten in schriftlicher Form dokumentiert. Andererseits könnten die niedrigen Steuersätze auf erst neu zugewanderte Mitbürger verweisen".
(5)
Im Band über die Steuerbücher zu den Jahren 1501-1551 von Stefan Dieter und Günther Pietsch (1999) findet sich für den 17. Sept. 1516 (Nr. 445, S. 145) ein Eintrag bezüglich des Todes von Metzger[.] Silvester Wagensayl, durch Sohn Achacius quittiert für seine Mutter Anna Wagensaylin und seinen Schwager Jacob Ledermayr den Erhalt seines elterlichen Erbes.
(6) Lausser, a.a.O., 2008, S. 80ff., Nr. 414 ("Urbarium über Sanct Martins Stadtpfarrkirchen zů Kaufbůren jährliche Renten, Zinse und Gülten vom Jahr 1516"), insb. S. 88: "Item Hanns Wagenseyl (Bastian Malers wittib) geit järlich VI schilling, IIII pfennig aus zwayen gerten; sind Sannt Martins aigen".
(7) "Quellen zur Lebensgeschichte ausgewählter Kaufbeurer Persönlichkeiten des späten Mittelalters", Serie "Kompendium der Quellen zur Geschichte Kaufbeurens im Mittelalter", Band 10, Teilband 3 "Bildhauer und Maler", Kaufbeuren 2018 [kaufbeuren.de], S. 164, Nr. 847: "1544 April 28 // Christian Kerübel, weber alhie, Anna vxor [Ehefrau], haben verkhaufft Hannsen Kherpffen, des raths, vnd Hannsen Wagensail, metzger, burgern zů Kauffbeurn vnd geordneten pflegern Magdalenen, Ůlrichen Probsts, gewesenen burgers zů Kauffbeuern seligen, elicher gelassner dochtern, so in fremden landen ist, zweunduierzig khreutzer jerlichs zinns vnd gelts aus irer behausung vnd hofstat alhie hinder dem gang bei dem Maggenbad [...]. Sigelt Hans Kilwangner. Actum montag nach Georgii, anno 44".
(8) Lausser, a.a.O., 2008, S. 93ff., Nr. 415 ("1546 September 1. Sandt Martins vnd seiner pfarrkirchen zů Kauffbewrn rent, zins, güllt, güeter, eewig vnd ablesig"), insb. S. 100: "Item Hans Wagenseil der jung von ainem luß; hat vor Hans Graf der schůchmacher gehabt; XVIII schillig haller".
(9) Lausser, a.a.O., 2008, S. 104ff., Nr. 416 ("1551 März 23 - mit Nachträgen bis 1556 Juli 6 - Sant Martins vnd seiner pfarrkirchen zů Kauffbeuren rent, zechend, gült, gieter, ewig vnd ablesig"), insb. S. 104: "Item Baltus Lipp der metzger zinst jerlichs XXX schilling heller aller glöbigen seelen an das ewig liecht in der grufft vff den palmtag auß seinem hauß, stadel, garten vnd hoffstat an der Hindern gassen zwischen Hansen Wagensails vnd Augusteinen Espemillers hewsern [...] Hans Scheitt der metzger, vnd am datum: Auff freitag nach sant Lucien tag, nach der gepurt Cristi tausent vierhundert vnd im achtzigisten jare. (1480 Dezember 15)"; und S. 115: "Item Petter Luxenhoffer ain lußgertlin, ligt neben Veitt Wagosail vnd am vnderrain gegen Georgen Sigken garten; gibt IIII schilling haller zinß".
(10) Lausser, a.a.O., 2008, S. 216ff.", Nr. 438 ("um 1575, "Vnser frawn vnder dem berg einkhomen. Erstlich an järlichen zinsen in der statt"), insb. S. 216: "Siluester Wagensail der metzger, burger alhie, zinset järlich auff sant Andreas tag ain gulden in müntz ablösigs zinses vßer seinem anger vor Renweger thor uff dem vndern moß, zwischen Hansen Wagensails anger vnd der viehwaid gelegen, vermög aines zinßbrieffs, anfahend: Ich, Hans Weinhart, burger zů Kauffbeuren, vnnd ich, Barbara, sein eheliche hausfraw, bekhennen etc., vnd desselben datum lautet: Der geben ist dornstags nach sant Andreas tag apostoli, nach Christi geburt tausent fünffhundert vnd ains vnd fünfftzig jar (1551 Dezember 3). / Mer zinset er, Wagensail, järlich auff sant Andreas tag ain halben gulden in müntz ablösigs zinses vsser seinem anger vor Renweger thor, zwischen Hanssen Wagensails annger vnd der vichwaid, lauth des zinßbriefs, so anfacht: Ich, Hans Weinhart, burger zů Kauffbeuren, vnd mit ime ich, Barbara Marin, sein eheliche hausfraw, bekhennen etc., vnd sein datum: Der geben ist den drei vnd zwaintzigisten tag des monats martii, nach Christi, vnsers lieben herrn vnd erlösers, geburt gezalt fünfftzehenhundert vnd in dem fünff vnnd fünfftzigisten jare (1555 März 23)".
(11) Lausser, a.a.O., 2008, S. 142ff., Nr. 419 ("1596 Juni 8 - Vrbar und Register"), insb. S. 148: "Hans Wasserman der lederer zinst von sanct Martins aignem luß 9 schilling haller. [...] Veit Wagensail zinst aus sanct Martins aignem luß 10 schilling haller", S. 149: "Mattheus Wagensail zinst aus sanct Martins aignem luß 7 schilling haller".
Für die Linien von Veit I., Abraham und Hans II. siehe Gen 2.
Nördlingen, Landkreis Donau-Ries (15. Jh.):
Stadtarchiv Nördlingen, "Regesten über die Leibgedingsquittungen U 7400 - 7667", S. 35, Signatur U 7603, "1480 Dez. 20. - 1495 Juni 12. / 9 Quittungen der Magdalena Wagensail von Auspurg [Augsburg] (von 1493 an ehel. Hausfrau des Thoman Götz, Röm. Kais. Maj. Diener und 'Businer', der von da an für sie quittiert) über 20 fl. rh. Leibding, verfallen auf St. Thoman des hl. Zwölfboten Tag. / S: Meister Hans Gossolt, Domherr und Vikari zu Augsburg 1480 u. 1483; derselbe, Erzdiakon zu Augsburg 1485; Peter Ehringer, B. u. des Rats zu Ulme 1488; Hanns Jung, Doctor in der Arznei 1489; Jos Talfinger, Bürger zu Ulm 1490; die vesten Mathes Wuchrer u. Bartholome Knör 1493; der weise Hermann Rot, B. zu Ulm 1494 [...] (Das L. wurde nach KR 1476,17 um 200 fl. gekauft. Die Magdalena W. war damals circa 26 Jahre alt, Missive 1476,57.91. Letzte Auszahlung für 1494. In KR 1496 der Vermerk: 'tod'.)".
Abb. Karte der Strecke von Augsburg über Nördlingen nach Nürnberg, unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 2.0, von de.wikivoyage.org via openstreetmap.org (modifiziert).
Nürnberg (15. Jh./16. Jh.):
(1) Staatsarchiv Nürnberg, 25.9.1939, Betreff Familienforschung (S. 1, 2), darin 1435 Ott Wagenseil Taschner u. Neubürger in Nürnberg; 1471 Sebalt Wagensail, Taschner; 1478 Erhart Wagensail als Taschner; 1479 Augustin Wagensail als Taschner; 1493 Jörg Wagensayl als Taschner; 1543 Conrad Wagenseil als Schulmeister; 1627 Christoph Wagenseil, hinterlassener Sohn des Gg. Wagenseil; 1633 Gg. Chr. Wagenseil.
(2) Eberhard Eggel: "Neuere Forschungen zur Geschichte der Familien Wagenseil in Kaufbeuren, München und Nürnberg", in: Blätter des Bayerischen Vereins für Familienkunde, 32. Jahrgang (1969), Band XI., Heft 6, S. 210-226, insb. S. 213 [PDF], S. 212: "In Nürnberg gibt es 1463 und 1475 den 'Nachbar' Ott Wagenseil sowie 1485 Erhart und Augustin W., Söhne des Otto und der Margaretha W. Endlich tritt 1495 eine Margaretha, Sebold Wagenseils Witwe, auf [Anm. 6: Siehe L.A. Wagenseil, S. 207, 310, 311, z.T. nach Lochner, Norica (Stadtarchiv Nürnberg)]. Ob und wie von ihnen die Nürnberger Wagenseil des 17. und 18. Jahrhunderts abstammen [...], ließ sich noch nicht klären. Die Familie hat später dort keine größere Verbreitung erlebt. In den neueren Einwohnerbüchern von Nürnberg und von Fürth sucht man den Namen vergeblich".
(3) Hans Georg Gmelin: "Georg Pencz als Maler", in: "Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst", hrsg. von Ludwig von Buerkel, Dritte Folge, Band XVII, München: Prestel Verlag 1966, S. 49-126, Zitat S. 120: "1545. Stadtgericht Litt. 51, 1544-47. Stadtarchiv Nürnberg. f. 10 v, 11. 21. 1.: Das Veit Wagensail vnnd Jörg Ringler bede als vormunder weilannt Hannsen Mairs vnd Barbara seiner eewirtin beder seligenn nachgelassnen eelichen töchterleins Magdalena genannt vnnd dann Jörg Pennz vnnd Hanns Seser als vormunder weilanndt Barbara Wagensails seligenn verlassner inn annderer ee mit weilanndt Hannsen Wolf seligenn eelich erzeugten tochterlein Katherlein genannt inn mitwuch den ainundzweyntzigsten des monats Januarij 1545 jar vor den erbern Cristoffen Hauptdorffer vnnd Gabrieln Hain beden genannten des grössern raths hie als durch sy darzu sonnderlich erforderten vnnd erpetten zeugen öffentlich bekanndt haben, das sy auf das gerichtlich erlauben inen an vorgestern vor dato vff ir bitt hien zu bessern. Gedachter irer beder pflegtöchterlein frey lautter aigner behausung vnnd hofrath mit allenn iren rechten vnnd gerechtigkeiten zwischen des erbern Sebalds pfarr oberhalb des alten michmarkts zwischen des erbern Thoman Reichen vnnd Cristof Gutknechts heusern liegenndt inn ansehung irer pflegkinder pessern nutzs vnnd frommens auf enntlich vnd ewig inn bestendigster form verkaufft vnnd zu kauffen gegeben hetten vnnd habenn wollen. Augustin Wagensail den pfeuffenmacher burger hier (unklares Wort - - - ) seiner eewirthin vnd allenn iren erbenn vmb vierhundert gulden guter kleiner gennther munntz bedingter kaufsumma inen durch die kauffere schön par darfur bezalt darumb sy sie in bester form ledig sagen. Mit diesem nemlichen versprechen fur sich ire bede pflegetochterlein vnnd aller derselbenn erbenn ine den kauffern vnnd derselben erben one alle ire enntgeltnus dis kaufs halben nach frey lauter aifner vndiennstbarer gueter vnnd dieser stat recht auf rechte werschafft vnnd aller ding ennthebung zu thun nebenn auss wirklicher verzeyhung aller irer pflegkind an bestimter behausung gehapter gerechtigkeit welche sy allsbalds durch disenn redlichen kauf an sy die kauffere vnnd ire erbenn transferirten vnnd sy deren aller inn ruig nutzlich possess vnnd geweer setzen. [...] Die drei letzten Urkunden in der Nürnberger Stadtbibliothek erstmals im Wortlaut. [...] Die Urkunden sind ihrem Inhalt nach kurz wiedergegeben bei G. W. K. Lochner, Des Johann Neudörfer...Nachrichten, Wien 1875, S. 138".
(4) "Quellen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg", Band 8, Nürnberg: Im Selbstverlag des Stadtrats 1972, S. 57: "Schaffer des Collegii S. Lorentzen: 1524 Michel Rupp obiit [er geht fort am] 18. Decembr. 1548. // 1549 Michel Wagensail, ob. 20. Junii 1550".
(5) Eggel, a.a.O., 1969, S. 220: "Zunächst ist in Nürnberg - ohne Zusammenhang mit den in Teil II,1 [sieben oben: 2], genannten Namensträgern aus dem 15. Jahrhundert - von 1552 bis 1572 von einem 'geschworenen Fronboten' Conrad Wagensail die Rede, ferner ab 1568 von einem Kramer und Händler Hanns W., welcher 1586 bis 1593 Genannter des Großen Rates war. Zeitlich gehören zu einer nächsten Generation (Brüder oder Vettern?):
S. 221: "In Nürnberg gab es im 17. und 18. Jahrhundert neben der Gelehrtenfamilie noch verschiedene Handwerker des Namens Wagenseil: Schneider, Gürtler, Taschner, Pfeifenmacher, doch niemals Metzger. Um 1710 wird ein Pfragner (Lebensmittelhändler) Michael W. erwähnt, vermutlich derselbe Michael, der 1704 bis 1715 Genannter des Großen Rates ist".
(6) "Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums", Jahrgang 1901, Heft 1, Januar-März, Nürnberg 1901 [ gutenberg.org ], S. 30ff., "Über den grossen Nürnberger Glückshafen vom Jahre 1579 und einige andere Veranstaltungen solcher Art", von Th. Hampe, "(Schluß). Volgen die gaaben vnnd die persohnen nach einannder verzaichnet, wer sie gewohnen hatt: Den 6. september angefangen zu lesen", S. 54, [52a]. "Den 22. september. [...] 270. 'Mit freuden wöllen wir sprinngen, Wann vnns das glückh was thutt bringen' Lucas Wagensail - ein trinckgeschirr".
(7) "Das älteste Ehebuch der Pfarrei St. Sebald in Nürnberg, 1524-1543: Das älteste Ehebuch der evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands", Nürnberg: Verlag "Die Egge" 1949, enthält "Augustin Wagensail" (S. 221: "213"), "Barbara Wagensailin" (S. 19, S. 85, S. 191: "2118", S. 221: "213, 2816"), "Anna Wagensailin" (S. 19, S. 191: "4775"), "Marg. Wagensailin" (S. 191: "367").
(8) S.a. "Sammlung von Hausmarken auf den Grabsteinen der Kirchhöfe St. Rochus und St. Johannes in Nürnberg. Fortsetzung", in: "Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit", 10. Jahrgang, Nr. 6, Juni 1863 [books.google.de], Sp. 204-209, insb. Sp. 208, Nr. 278 ("II. Johanneskirchhof"): "Augustin Wagasail. 1595. Nr. 178 (S. 23.)".
(9) Christoph Friedrich Gugel: "Norischer Christen Freydhöfe Gedächtnis. Das ist: Richtige Vorstellung und Verzeichnis aller derjenigen Monumenten, Epitaphien und Grabschrifften, Welche auf und in denen, zu der H. Freyen Reichsstadt Nürnberg gehörigen, Dreyen Kirchhöfen S. Johannis, Rochi und der Vorstadt Wehrd, wie auch derselben Kirchen und Capellen, So wol in Metall oder Messing, als auch im Stein eingehauen, oder auf Holtz und aufgehengten Fahnen gemahlet, befindlich", Nürnberg: In Verlegung Leonhard Loschge / Druckts Christian Sigmund Froberg 1682 = VD17 12:126033K [ books.google.de ].
S. 23 ("Monumentum der Leichsteinen auf S. Johannis Kirchhof"): "N. 178. Frau Lucia/ deß Ersamen Augustin Wagenseils/ seel. nachgelassene Wittib/ ihr und ihrer Erben Begräbnus. An. 1595".
S. 50: "N. 302, Dilling Beiller/Daschner/1523. Veith Wagensail samt seinen Erben Anno 1567. Jahr".
S. 136: "N. 1974. [...] Magdalena/ geborne Wagensailin" (s. Gen 2).
Rattenberg bei Brixlegg im Bezirk Kufstein, Tirol, 1392-1504 Teilherzogtum Bayern-Ingolstadt (16. Jh.):
(1) Archiv der Stadtgemeinde Rattenberg, StA Rattenberg, 1507 Dez. 8 (Unser Frauen Emfangung), Original Pergament 21 x 37 cm, durchlöchert, Siegel anhangend, beschädigt, Rückvermerk: ...jetziger Inhaber Matthäus Ärnhardt, Schmied, alte Signatur Nr. 18, TLA-Mikrofilm: 2226 2227, Tiroler Geschichtsquellen 46/21/157:
Hans Schwaeger, Bürger zu Ratemberg, und seine Ehefrau Ursula verkaufem dem Gotteshaus und Spital ein fl ewiges Geld und jährliche Gült von ihrem eigenen Haus in der Stadt. Es liegt zwischen Bartlmä Anngst, Bürgermeister, und Oswald Prannger, Bürger, grenzt hinten an die Ringmauer und vorne an die Gemeinstraße. Darauf liegen bereits 10 lb Berner für die Stadtbruderschaft und 12 lb Berner jährliches Geld an die Erben nach Christian Brenner. Siegler: Bartlmä Anngst, Bürgermeister zu Ratemberg Zeugen: Sebastian Harrosser, Peter Vetrterl und Hans Wagensail, alle Bürger.
(2)
In Ferdinand Koglers "Recht und Verfassung der Stadt Rattenberg im Mittelalter: Ein Beitrag zur altbayerischen Stadtrechtsgeschichte", München 1929, Reprint von 1974, S. 42, wird eine
Urkunde zitiert: An Freitag nach Erhardi (12. Jänner) 1509 ain gemain gehalten ist furgenommen, ain stewer anzulegen und etlich darzu verordent,
die dieselbs sollen anlegen und sind mit namen: burgermaister, inner und ausser rat, Hainrich Marchpegkh, Jorg Kuefmer, Hans Gannsner, Sitnhamer, Jorg Vischer schneider, Cristan Lezelter, Hans Newmargkht, Hans Part, Hans Schmid, Jörg Wagensayl...
(3) Robert Büchner: "Alltag und Festtag in Stams, Rattenberg und anderen Klöstern", in: "Innsbrucker historische Studien", Bände 7-8, Innsbruck: Inn Verlag 1985, S. 9-98, insb. S. 44 nennt "Cristan Kärgl, Jörg Wagensail und Stefan Reichl, allesamt Lieferanten des Klosters", im Kontext des Konvents in Rattenberg und von Angaben zu 1524 bis 1528.
(4) "Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte", hrsg. vom Verein für Reformationsgeschichte, Band XLI "Quellen zur Gescfhichte der Täufer XIII", "Österreich, II. Teil", bearbeitet von Grete Mccenseffy, Gütersloh: Gerd Mohn 1972.
S. 455f., 664. Archiv der Stadt Rattenberg. Aus dem Ratsprotokoll, 1523-1532, Bl. 206r:
1531 März 18, Rattenberg. - Protokoll der Ratssitzung. - Der zweite Gegenstand der Beratung betrifft die Behandlung des Gilg Marpeck. Rat gehalten sambstag vor Letare. B[ürgermeister] L[amprecht] Auer, L[ienhart] Vallenberger, Erhart Guglweit, Ambrosi Mornauer, Jacob Gratt, J[örg] Mairhofer, C[aspar] Pachinger, [Christoff] Viechter, Hanns Has, Jenebein Kindlhofer, Ott Hauser und Jörig Wagensail.
S. 486, 718. LRAT, C.D. 1530-1531, Bl. 247r-247v:
1531 Augsburg 8, Innsbruck. - Regierung (Ferdinand I.) an Sigmund Capeller, Landrichter von Freundsberg. - Der Emfpang seines Schreibes vom 5. VIII. über die Verhaftung von vier Wiedertäufern wird bestätigt. Es handelt sich um: Hanns Lindermair, den Jungen; und drei Margarethe, Frau des Erzknappen Hanns Tückhls; die Frau des Maurers Gilg Obinger; die Frau des Lucas Wagensail aus Rattenberg. Der junge Lindermaier soll gegen Bürgschaft und das Versprechen, sich wieder zu stellen, wenn es gefordert würde, freigelassen werden. Die Frauen seien zu verhören; sie sollen zum Widerruf gebracht werden.
S. 490f., 727. LRAT, C. D. 1530-1531, Bl. 253v-254r:
1531 August 22, Innsbruck. - Regierung an Sigmund Capeller, [...]. - Der Wiedertäufer Christian Ebner aus Kitzbühel, ein relapsus, ist vor das Malefizrecht zu stellen. [...] Die Frau des Lucas Wagensail ist bis zu ihrer Entbindung wohl verwahrt zu halten. Sie soll in dieser Zeit von einem Priester unterrichtet werden. Bleibt sie verstockr, ist sie nach der Geburt des Kindes vor das Malefizrecht zu stellen.
(5) Anton Dörrer: "Tiroler Volksgut auf dem Heideboden", Eisenstadt 1951, S. 42, Anm. 106a: "Wagensail war übrigens in der Zunftzeit ein Familienname, der auch unter den Wiedertäufern hervortrat".
(6) Archiv der Stadtgemeinde Rattenberg, StA Rattenberg, 1534 März 6 (Freitag nach Reminiscere), Original Pergament 22 x 34 cm, anhangendes Siegel fehlt, TLA-Mikrofilm: 2226 2227, Tiroler Geschichtsquellen 46/21/214:
Bürgermeister und Rat der Stadt Ratemberg schließen zwischen Elisabeth Perger (Anweiser ihr Vater Jörg Wagensail), Witwe nach Mattheis Perger, Schlosser und Inwohner zu Ratemperg, einerseits und Jörg Luzenhuber und Jene wein Kindhofer, als Vormünder für die minderjährige Tochter Anna anderseits einen Erbvergleich. Nach Schätzung des Nachlasses wird der Witwe das Haus, Garten und Werkzeug überlassen, gegen Übernahme aller Schulden. Die Tochter Anna erhält 100 fl und zwei Mark Silber. Die Witwe soll die Tochter bis zur Vogtbarkeit erziehen und erhalten und erhält dafür 5 fl jährlich als Zinsertrag. Siegler: Die Aussteller.
Bleiburg im Jauntal in Kärnten (16. Jh.):
Beda Schroll: "Regesten aus Lehen-Urkunden des Benedictiner-Stiftes St. Paul. Vom XVI. bis XVIII. Jahrhunderte", in: "Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie", Bände 11-13, 1867, S. 138ff., insb. S. 147: "19. Abt Andreas verleiht ddo. 3. December 1580 dem 'Edl vnd vhest Veit von Stainach alß eltesten Lehenstrager anstat sein vnd seiner gebrueder Jacoben, Wolfgang vnd Thoman von Stainach' die Lehengüter[...]. 'Erstlich ain Thurn Zu Bleiburg mit seiner Zuegehorung, mer ain Müll so Lienhart Wagesail ine hat, mer [...]".
―――――
Erläuterungen
"Beckenbruderschaft":
Erich Maschke: "Städtische Mittelschichten", Protokoll der 8. Arbeitstagung des Arbeitskreises für Südwestdeutsche Stadtgeschichtsforschung, Biberach, 14.-16. Nov. 1969, Stuttgart: Kohlhammer 1972, S. 131: "Daß es sich um Handwerker handelte, wird ersichtlich aus der Bestimmung, daß kein Bruder dem andern einen Knecht aus seiner Werkstatt dingen sollte und daß die Becken keinen Lehrknecht mit weniger als 2 Gulden besolden sollten; daher heißt die Bruderschaft später (wenn auch nicht in ihrem Stiftungsbrief) die Beckenbruderschaft. Ihr Vermögen wurde nach der Reformation dem Armenkasten[?] überführt".
"Achacius":
"From a Greek word meaning 'innocent, not evil', derived from ά (a), a negative prefix, combined with κάκη (kake) meaning "evil". This was the name of three early saints, two of whom were martyred" (Mike Campbell, behindthename.com).
"Frachtfuhrmann":
Unklare Quelle(n): "Wagensayl 1367 Augsburg Hammerschmied Christoff 1604 Nürnberg Ratsschreiber Marquardus 1269 Bermaringen Erzbischöf. Übername des Frachtfuhrmanns" (heraldrysinstitute.com, 781359). In Bermaringen war zeitweise das kaiserliche Landgericht in Schwaben nach einer Urkunde von 1255 [74: Senckenberg, selecta jur. et histor. II, 264] eingerichtet: "sub Tilia [unter den Linden], apud Bermaringen" (Georg Ludwig von Maurer: "Geschichte Des Altgermanischen und Namentlich Altbairischen Oeffentlich-muendlichen Gerichtsverfahrens", Heidelberg: Mohr 1824, S. 165; Urkunde von 1269 nicht im Anhang von Ernst Egerer: "Einst und Jetzt. Geschichten und Geschichte des altulmischen Amtsorts Bermaringen", Blaubeuren: Commissionsverlag der Fr. Mangold'schen Buchhandlung 1901). Für den "Frachtfuhrmann" kennt Erwin Koller, Werner Wegstein, Norbert Richard Wolf: "Neuhochdeutscher Index zum Mittelhochdeutschen Wortschatz", Stuttgart: Hirzel 1990, S. 143: "heinzeler"; Max Gottschald: "Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde", Berlin / New York: Walter de Gruyter 1996, S. 244: "Heitzler: obd. [...] Haitzler, Hainzier, Heintzeler, Henzeler, knecht Heitz(mann)".
Schneider:
Amtliches stenographisches Bulletin der Bundesversammlung. Bulletin stenographique officiel de l'Assemblée fédérale, 1906, Sp. 865: "Im Jahr 1389 begannen die Schneiderunruhen in den rheinischen Städten, zuerst in Konstanz".
Hellmut G. Haasis: "Spuren der Besiegten. Freiheitsbewegungen von den Germanenkämpfen bis zu den Bauernaufständen im Dreissigjährigen Krieg", Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984, S. 271 (Kapitel "Freiheitsbestrebungen von Bauern, Bürgern, Gesellen und Ketzern"): "Konstanz: Lohnkampf der Wollwebergesellen ([Rudolf] Wissell ['Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit', 2 Bände, Berlin 1929], 1. Bd., S. 459/460) 1388 Konstanz: Streik der Schneidergesellen (Wissell, 1. Bd., S. 460) 1389 Konstanz: Kampf der Schneidergesellen ([Philipp] Ruppert ['Die Chroniken der Stadt Konstanz', Konstanz 1891]; [Edi] Joos ['Die Unruhen der Stadt Konstanz 1300-1450', in: ZGORh 116, 1968]) 1390 und 1407 Konstanz: Verbot der Trinkstuben für Gesellen bzw. Schuhmacherknechte (Wissell, 1. Bd., S. 460)".
Bei Haasis fehlt der frühere Streik der Gürtlergesellen in Breslau 1329.
Hans Hagen Hildebrandt: "Sozialkritik in der List Till Eulenspiegels. Sozialgeschichtliches zum Verständnis der Historien von Till Eulenspiegel (1971)", in: "Eulenspiegel-Interpretationen. Der Schalk im Spiegel der Forschung 1807-1977", hrsg. und eingeleitet von Werner Wunderlich, Müchen: Fink 1979, S. 187-200, insb. S. 189: "Man begann, die Zünfte zu 'schließen', d.h. keine Gesellen mehr aufzunehmen. Arbeitsniederlegungen wurden drakonisch bestraft: den Streikenden drohte man mit Verbannung aus der Stadt, mit Ohrabschneiden (1385 in Danzig) oder gar mit der Todesstrafe".
(Wieder-)Täufer:
"Jakob Hutter (auch Huter oder Hueter; * circa 1500 in Moos, einem Weiler in der Nähe von St. Lorenzen im heutigen Südtirol; † 25. Februar 1536 in Innsbruck) war ein Führer und Organisator des Tiroler Täufertums. Er gilt als Namensgeber der Hutterer, die aus einer von ihm geleiteten Täufergemeinde in Mähren hervorgingen" (Werner O. Packull: "Die Hutterer in Tirol. Frühes Täufertum in der Schweiz, Tirol und Mähren", Innsbruck: Wagner 2000, S. 257-267).
Frühe Belegstellen aus Augsburg, Steindorf, Kaufbeuren, Nördlingen, Nürnberg, Rattenberg und Bleiburg
Ha Wagenſail von ain(er) Stallung am Swaul / 12 Aug(sburger) d".
(2)
Nach Rochard Dertsch, "Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren (Stadt, Spital, Pfarrei, Kloster) 1240-1500", Augsburg 1955, Nr. 452 (S. 145)
wird am 23.12.1414 durch Hans von Lechsperg, gesessen zu Schongow an Cunrat dem Wälschen, BgM zu Koufbüren, um 91 fl folgende
von seinem Vetter Ytal von Lechsperg ererbten rechteigenen Stücke [verkauft]: zwei Hoftstätten zu Lengeväld und - daran stoßend -
... 2 Tgw. Wiesmahd gen. das Wagensail.
a) Georg, geb. ca. 1565/70, ein Tuchgewander oder Gewandschneider, der von 1609 bis 1614 Genannter des Großen Rates ist und von dem es ein Bild (Kupferstich - ohne Daten und ohne Wappen) gibt [siehe Gen. 5].
b) Christoph 1604 in Nürnberg; genannt brei Brechenmacher II, S. 731 [...].
c) Michael, ebenfalls ein Gewandschneider, über dessen Erbbegräbnis von 1633 in Teil 1,2 wegen seines Wappens berichtet wurde, vielleicht ein Sohn von a) [siehe Gen. 5].
d) Lorenz (1579-1622), nach Studium in Altdorf und Leipzig in Basel 1609 zum Dr. jur. promoviert, seit 1610 Advokat, seit 1613 Ratskonsulent in Nürnberg, von dem gleichfalls noch ein Kupferstich (ohne Wappen) bekannt ist [siehe Gen. 3].
e) Georg Christoph, etwas jünger, als die vorigen, möglicherweise ein Sohn des Georg (oben a), Zuckerbäcker und Handelsmann, lebte von 1634 bis 1646 in Stockholm, wo ihm 1637 eine Tochter Maria Magdalena geboren wird (diese gestorben in Wittenberg am 4.9. 1692 als Ehefrau eines Johann Wilcke). Vorher und später war er in Nürnberg zuhause".
Abb. Karte des Gebiets um Rattenberg, das nahe bei Brixlegg, südlich von Kufstein liegt, unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 2.0, von de.wikivoyage.org via openstreetmap.org (modifiziert).