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Bed and Breakfast

Nicht immer mag man zelten, nicht jeder schätzt die rustikale Atmosphäre der Hostels, nicht jede leistet sich ein Hotel - da bleibt noch das gute, alte „Bed and Breakfast“ - kurz: B&B. Für rund 15 irische Pfund pro Nase (umgerechnet sind das etwa 40 DM) bekommt man fast überall ein Doppelbett mit Dusche und WC im Zimmer, was die Iren „en suite“ nennen. Zimmer ohne diesen Komfort heißen „standard rooms“ und sind billiger, hier ist man pro Person mit etwa 12 Pfund dabei. Doppelzimmer gibt es übrigens als "Double", meistens ein französisches Bett (1,40m - 1,60m) mit zwei Kopfkissen, einem breiten Bettuch und einer breiten Wolldecke, oder als "Twin": zwei Einzelbetten mit jeweils einem Kopfkissen, einem Leintuch und einer Decke.

Irish breakfast
Inbegriffen ist natürlich ein ordentliches irisches Frühstück. Dessen erster Gang ist "hot or cold cereal": ersteres ist Porridge, ein in Wasser gekochter dicker Haferbrei, der mit Zucker und Milch serviert wird und für mitteleuropäische Gaumen einiger Gewöhnung bedarf, zweiteres sind Cornflakes, Haferflocken, Müsli oder andere der mittlerweile unzähligen Frühstücksprodukte wie Crispies, Loops, Pops usw. Häufig gibt es auch irgendein Fruchtsaftgetränk vorneweg, immer gehört zum irischen „cooked breakfast“ Spiegelei mit Würstchen, gebratenem Speck, Tomate, Toast und „black or white pudding“ - das ist eine Art Blut- bzw. Leberwurst, die in Scheiben geschnitten und gebraten wird. Außerdem steht auf dem Tisch meist noch (Orangen-)marmelade, Butter und das herrliche Sodabread, ein grobes, lockeres Brot mit knuspriger Kruste, das statt mit Hefe mit Soda gebacken wird.
Wem das „full breakfast“ zu fettig und zu schwer ist, kann natürlich auch einfach Rührei mit Toast bekommen, boiled oder poached (verlorene) eggs - oder auf Toast, Brot und Marmelade zurückgreifen, was als „continental breakfast“ gilt. Wurst oder Käse gibt es fast nie irgendwo zum Frühstück - allenfalls gößere Hotels bieten diesen Service bei ihrem Frühstücksbüffet. Joghurt oder frisches Obst dagegen bekommt man schon gelegentlich mal angeboten: eine halbe Grapefruit, Äpfel, Orangen - und in den teureren B&Bs auch mal richtigen Obstsalat!

Umgangsformen
Wer ein B&B wählt, sollte sich in jedem Fall klar machen, daß es sich hierbei normalerweise nicht um einen Hotelbetrieb handelt: die weitaus meisten B&Bs sind nur Gästezimmer in einem Privathaushalt. Oft wird ein Kinderzimmer oder auch das Elternschlafzimmer für die Sommergäste geräumt, die Familie rückt in der Küche oder im Hauswirtschaftsraum zusammen und stellt das private Wohnzimmer den Gästen als lounge oder Frühstückszimmer zur Verfügung.
Dies bedeutet auch, daß die Familie weiter ihren normalen Lebensrhythmus pflegt: man geht zur Arbeit, macht den Haushalt, geht verschiedenen Verpflichtungen nach. Daher sollte man als höflicher Gast nicht nur zahlen, sondern auch ein bißchen Rücksicht nehmen auf die Gewohnheiten der Gastgeber: Wer beispielsweise Frühstück schon um 7 Uhr bestellt, ist für irische Verhältnisse eher unhöflich. Sollte es doch einmal sein müssen, vielleicht weil man am Morgen eine weite Reise vor sich hat oder einen Zug erwischen muß, dann sollte man es der Gastfamilie schon beim Einchecken mitteilen, daß man extrem früh aufstehen möchte. Natürlich ist jede Gastgeberin auch jederzeit bereit, zu „unirischen“ Zeiten Frühstück zu richten - aber wenn sich der Gast als Hotelgast fühlt, wie selbstverständlich Ansprüche stellt, und die Gastfamilie als Bedienstete behandelt, ist die Stimmung nicht die beste und eine der angenehmen Seiten des B&B vertan: die Möglichkeit, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, von ihren Lebensumständen zu erfahren, Kontakt zu haben und vielleicht Freunde zu gewinnen, zu denen man auch im kommenden Jahr gerne wieder einkehrt. Die Freundlichkeit der privaten Gastgeberinnen und (seltener) Gastgeber kommt jedenfalls von Herzen und ist erfrischender und angenehmer als die professionelle Höflichkeit von Hotelangestellten.

Zum Schluss noch einige Anekdoten

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