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Erkennungszeichen und Markierungen der Kampfgebiete

Weil sich der Krieg auf immer neue Kampfgebiete ausdehnte, mußte die Luftwaffe ab 1941 an ihren Flugzeugen neue Markierungen einführen. Bestimmte Flächen des Flugzeuges wurden in spezifischen Farben des jeweiligen Kriegsschauplatzes bemalt- als Erkennungsmerkmale am Boden und in der Luft. Als Flächen für diese speziellen Erkennungsmerkmale wurde hauptsächlich die Probellerhaube benutzt, ein Band um das Rumpfheck, die Seitenruder oder die Flügelspitzen.

Während der Einsätze in Nordafrika, Italien und im Mittelmeerraum wurde die Farbe Weiß benutzt, an der Ostfront dagegen Gelb. Zwischen den einzelnen Einsatztgebieten gab es Unterschiede. So wurde in Nordafrika ein weißes Band um die Motorhaube direkt hinter dem Probeller angebracht, an der Ostfront ein gelbes Band, das um den Rumpf lief, teilweise verdeckt vom Balkenkreuz. Außer diesen Unterschieden gab es wechselnde Praktiken, und es hing oft davon ab, zu welcher Einheit ein Flugzeug gehörte.

Im Herbst 1943 wurde bei der Reichsverteidigung die Seitenruder oder sogar die ganzen Seitenleitwerke des vom Führer der Einheit geflogenen Flugzeugs weiß gestrichen, damit es in der Luft besser zu identifiziert werden konnte. Aber diese Praxis hielt sich nicht lange und ersetzte durch neue, zusätzliche Erkennungszeichen.

Diese Markierungen, die aus einer Serie von einfarbigen Bändern am Hinterrumpf bestanden, wurde Ende 1943 bei der Reichsverteidigung eingeführt: Rot für JG 1, weiß für JG 3, gelb für JG 11 und grün für JG 27. Im Laufe der Jahre 1944 und 1945 wurde jedem Jagdgeschwader der Luftwaffe eine individuelle Reihe von einer, zwei oder drei Farben für ihr Rumpfband zugewiesen, wie z.B. gelb-weiß-gelb für JG 2, schwarz und weiß für das JG 26 und schwarz für das JG 53. Aber dies wurde nie ganz konsequent eingeführt, vor allem nicht bei den Einheiten, die an der Ostfront kämpften.

 

Die ersten Maschine der Reichsverteidigung wurden mit einem weißen Leitwerk versehen

 

--- --- Später wurde Geschwader spezifische Rumpfbänder eingeführt

JG 1
JG 2
JG 3
JG 4
JG 5
JG 6
JG 7
JG 11
JG 26
JG 27
JG 51
JG 52
JG 53
JG 54
JG 77
JG 300
JG 301
JV 44
KG 6
KG 54
EJG 2

 

Hoheitsabzeichen

Im September 1939 bestanden die Hoheitsabzeichen der deutschen Jagdflugzeugen aus dem Balkenkreuz und dem Hakenkreuz. Das Balkenkreuz hatte außen einen schmale weiße Linie mit einer zusätzlichen schwarzen Außenlinie, und es war an beiden Seiten des Rumpfes sowie an den Ober- und Unterseiten der Tragflächen angebracht. Das Hakenkreuz befand sich in der Mitte der Seitenflosse und war Schwarz und weiß mit einer dünnen schwarzen Außenlinie.

Ende 1939/Anfang 1940 wurde eine Modifikation eingeführt, indem die dünne weiße Außenlinie an allen Balkenkreuze, außer denen an der Flügeloberseite, etwas verbreitert wurde. Zur selben Zeit wurde das Nazisymbol des Hakenkreuzes etwas mehr zur Vorderkannte der Seitenflosse verschoben.1942 wurden vereinfachte Formen des Balkenkreuzes und des Hakenkreuzes eingeführt, wobei die dünne, schwarze Außenlinie völlig weggelassen wurde. Die frühere Form war noch bis 1944 üblich, aber fast ausschließlich an den Fw 190 A!

Im Laufe des Jahres 1942 gab es wieder eine einfachere Form- diesmal  verschwand das schwarze Kreuz völlig, so daß nur die weißen Konturen übrig blieben, die auf eine kontrastierende Tarnfarbe aufgemalt waren. Diese neue Bemalungen wurde nach einer größeren Überholung  oder bei einem Neuanstrich in den Depots oder bei den Einheiten aufgebracht.Um Zeit und Aufwand zu sparen, wurde dieses Balkenkreuz und ein ebenfalls vereinfachtes Hakenkreuz ohne weiße Außenlinie im Laufe der Jahre 1943 und 1944 schon bei den Flugzeugherstellern eingeführt. Diese vereinfachten Hoheitsabzeichen waren meistens an den Rumpfseiten und an den Oberseiten der Tragflächen angebracht, gelegentlich auch an den Unterseiten der Tragflächen.

Sie waren entweder schwarz oder weiß, je nach der umgebenden Tarnfarbe. Aber in einigen Fällen würde die alte Darstellung an den Flügelunterseiten beibehalten, jedoch ohne die weiße Außenlinie.Gegen Ende des Krieges wurde die Abmessung der Balkenkreuze und der Hakenkreuze verkleinert, um sie in der Luft weniger sichtbar zu machen.


Die gelbe Unterseite der Motorhaube

Die heftigen Luftkämpfe über den britischen Inseln im Sommer 1940 verlangte nach schnellstmöglicher  Erkennbarkeit in der Luft. In dieser Zeit wurden bei den deutschen Jagdflugzeugen große Flächen in gelb bemalt. Diese konnte man an den Flügelspitzen finden, an den Spitzen der Leitwerksflächen und an den Probellerhauben, aber die meistverbreitete  Praxis war es die Motorhaube und das Seitenruder in Gelb zu bemalen.

Dies wurde beibehalten, bis im Sommer 1941 neue Anweisungen kamen. Man hatte bald festgestellt, daß eine völlig gelbe Motorhaube zu verräterisch war, und so wurde nun nur noch die Unterseite der Motorhaube und die Seitenruder gelb bemalt.

Die Bemalung der Unterseite der Motorhaube wurde in den Depots und bei den Einheiten durchgeführt, aber es gibt auch Beweise dafür, daß dies gelegentlich auch schon bei den Herstellern geschah. Man muß feststellen, daß diese Regelung mit deutscher Gründlichkeit angewandt wurde. Die gelbe Unterseite der Motorhaube kennzeichnet das Aussehen der deutschen Tagjäger an allen Fronten bis Anfang 1945. Nach den verwüstenden Angriffen deutscher Jäger auf alliierte Luftstützpunkte an der Westfront am Neujahrstag verschwand die gelbe Bemalung an der Unterseite der Motorhaube. Es gibt Beweise dafür, daß einige Einheiten die Unterseite der Motorhaube mit der Farbe 76 Weißblau übermalt haben. Das Bild wird aber auch dadurch kompliziert, daß die gelbe Unterseite der Motorhaube in einigen Fällen durch ein gelbes Band um die Haube direkt hinter dem Propeller ersetzt wurde.

Dies kann man an Einigen sehr gut bekannten Fotos der BF 109 der II./JG 52 und der J.Gr.101 feststellen, die nach dem Kriegsende auf dem Fliegerhorst Neuiberg abgestellt waren.

 


Individuelle Ziffern und Markierungen der Einheiten

Jedes deutsche Tag-Jagdflugzeug  konnte  durch eine farbige Ziffer oder ein Stabssymbol vor dem Balkenkreuz an den Rumpfseiten identifiziert werden. Diese Identifizierungs- Markierungen gaben zusammen mit einem Rundzeichen, einer Wellenlinie oder einem Balken an, zu welcher Gruppe das jeweilige Flugzeug gehörte.Diese Praxis war bei den Einheiten der Tagjagd üblich.Zu Beginn des Krieges kennzeichnete das Fehlen einer Markierung hinter dem Balkenkreuz an der Rumpfseite die I. Gruppe, ein horizontaler Balken die II. Gruppe, eine Wellenlinie oder ein senkrechte Balken die III. Gruppe. Als im Laufe des Krieges einige Geschwader durch eine vierte Gruppe erweitert wurden, kennzeichnete nur der senkrechte Balken die III. Gruppe, während das Rundzeichen oder die Wellenlinie zum Symbol der IV. Gruppe wurde.

Durch die Farbe der individuellen Markierungen wurde die Staffel gekennzeichnet, zu der das Flugzeug  gehörte. Diese Praxis wurde aber nicht überall konsequent eingehalten. Aber selbst wenn es zwischen den verschiedenen Einheiten einige Variationen gab, so kann man die am weitesten verbreitete Farbsysteme wie folgt angeben: Weiß (normalerweise mit schwarzen Rand) für die erste Staffel einer Gruppe Rot oder Schwarz (rot normalerweise mit schwarzer Einfassung, schwarz normalerweise mit weißer Einfassung) für die zweite Staffel.Gelb oder Braun (schwarze oder weiße Einfassung) für die dritte Staffel.Wenn es in jeder Gruppe eine vierte Staffel gab, dann benutzte sie die Farbe Blau. Die Grüne Farbe war normalerweise für die Stabsstaffel der Gruppe oder des Geschwaders reserviert. Die Staffelkapitäne flogen üblicherweise das Flugzeug mit der Nummer 1, obwohl diese Praxis im Laufe des Krieges mehr oder weniger aufgegeben wurde.

Die Stabsflugzeuge trugen in der Regel keine Ziffern, sondern ein Symbol. Diese bereits erwähnten Stabssymbole unterscheiden sich von Geschwader zu Geschwader. Sie bestanden aus verschieden Kombinationen von Balken, Winkeln und Rundzeichen, normalerweise in Schwarz mit einer dünnen, weißen Einfassung. Es war üblich, das Flugzeug des Gruppenkommandeurs mit einem Doppelwinkel zu kennzeichnen, während das Flugzeug des Gruppenadjutanten einen einfachen Winkel zeigte. Im Geschwaderstab kennzeichnete ein einfacher Winkel, gefolgt von einem senkrechten Balken oft das Flugzeug des Geschwaderadjutanten, oder auch des Geschwaderkommodores.

Taktische Markierungen der Geschwader

 

Taktische Markierungen der Gruppen

 

Taktische Markierungen der Staffeln

Individuelle Markierungen

Normalerweise hatte jeder Jagdflieger (besonders in den ersten Kriegsjahren) sein eigenes, individuelles Flugzeug. Deshalb neigten die Piloten und die Bodenmannschaften dazu, ihre Flugzeuge mit ganz persönlichen Markierungen zu kennzeichnen. Diese Praxis der individuellen Kennzeichnung von Flugzeugen ist in allen Luftstreitkräften üblich, und es war dabei fast alles möglich, z.B. ein Namenszug  oder eine Karikatur. Aber auch diese Praxis verschwand gegen Ende des Krieges allmählich, und zwar aus den genannten Gründen (Verbot von Emblemen wegen Spionagegefahr), aber auch deswegen, weil es immer seltener üblich war, das ein Pilot ein persönlich für ihn reserviertes Flugzeug hatte.

Abschussbalken

Die bekannten Abschußbalken auf den Flugzeugen kamen schon 1939 beim Feldzug gegen Polen auf und wurden auf das Seitenleitwerk gemalt. Zuerst waren es nur ganz einfache Balken ohne besondere Kennzeichnung oder des Datums. Schon 1940 wurden die Abschußbalken aber ergänzt mit kleinen Hoheitszeichen und mit dem Datum. Zu dieser Zeit rückten die Abschußbalken auf das Seitenruder, wo sie für den Rest des Krieges auch bleiben. Als die Zahl der Abschüsse, die einzelnen Piloten erreichten, immer größer wurde, fing man wieder von vorne an: Nachdem Adolf Galland für eine bestimmte Zahl von Abschüssen eine Auszeichnung bekommen hatte - so wurde der im Juni 1941 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub dekoriert -, malte er die Zahl 69 mit einem Lorbeerkranz auf das Seitenruder seiner Bf 109F, und der 70. Abschuß wurde dann mit einem neuen, ersten  Abschußbalken markiert, usw.Die Gewohnheit, die Abschußbalken auf die Seitenruder zu malen, wurde sowohl von den Vorgesetzten  als auch von der Propagandamaschinerie der Nazis unterstützt. Fotos von dieser Art, über Abschüsse Buch zu führen, wurden in deutschen Zeitungen und Jugendmagazinen häufig abgebildet. (Allerdings war es in fast allen Luftstreitkräften üblich gewesen, die Zahl der Abschüsse in der einen oder anderen Weise darzustellen. Die auffälligste Form wurde von den amerikanischen Jagdfliegern verwendet.)Als sich das Kriegsgeschehen allmählich gegen Deutschland wandte, wurde die Anbindung der Abschußbalken seltener. Denn alliierte Gegner kannten natürlich die Bedeutung der Abschußbalken, und als die Mustangs, Thunderbolts und Spitfires die Luftherrschaft über Deutschland hatten, begannen sie vor allem die deutschen Experten zu jagen, die sie an den Reihen der Abschußbalken identifizieren konnten. Die Entfernung dieser Balken wurde also bald zu anderem als zu einer schlichten.

 

 

Insignien der Einheiten

Zu Beginn des Krieges trugen die meisten deutschen Jagdflugzeuge verschiedene Insignien ihrer Einheiten. Das waren entweder Insignien des Geschwaders, der Gruppe oder der Staffel, oder auch Kombinationen von zweien oder allen drei. Diese Wappen der Einheiten fanden sich meist an der Motorhaube oder unterhalb des Cockpits, und zu Beginn des Krieges tauchten sie sogar am Hinterrumpf auf. Aber schon 1940 wurden diese Embleme wieder entfernt. Diese Maßnahmen- und auch das offizielle Verbot dieser Embleme Anfang 1945- hatte seinen Grund wohl darin, daß man Spionage vorbeugen wollte.Eine andere Art der Kennzeichnung von Flugzeugen derselben Einheit war die Bemalung der Nase in derselben Farbe. Ein interessantes Beispiel dafür ist die I./JG 1 der Reichsverteidigung, deren Fw 190 zunächst das schwarz-weiße Schachbrett an den Motorhauben trugen. Aber als die P-47 Thunderbolts der 78th Fighter Group der USAAF im Frühjahr und Sommer 1943 über Holland und Nordwestdeutschland mit demselben Emblem auftauchten, mußten die deutschen Piloten ihre Bemalung ändern. Die deutschen Flakschützen begriffen nun sehr schnell, daß die Schachbrett-Nasen die Ziele waren, die sie abschießen mußten.

 

 

Die Tarnfarben der Jagdflugzeuge 1939-1945

Seit Mitte 1937 hatte die Luftwaffe ein neues Tarnschema eingeführt, das an der Oberseite aus den zwei Farben 70 Schwarzgrün und 71 Dunkelgrün bestand, während für die Unterseite die Farbe 65 Hellblau gewählt wurde. Diese Bemalung wurde so aufgespritzt, daß verlaufende Übergänge zwischen den Farben entstanden. Nach Ausbruch der Feindseligkeiten im September 1939 waren die deutschen Jagdflugzeuge in diesen dunkelgrünen Tarnfarben bemalt. Aber bald erwies sich diese Kombination von dunklen Farben im Luftkampf als zu auffällig. Deshalb gab das Reichsluftfahrtministerium (RLM) im Winter 1939/1940 einen Befehl heraus, in dem die Einheiten mit den einmotorigen Jagdflugzeugen angewiesen wurden, die dunkle Tarnfarbe auf der Oberseite der Draufsicht zu begrenzen. Die Folge dieses Befehls war, daß die verschiedenen Einheiten einfach das Hellblau der Unterseite bis zu den Rumpfseiten hochzogen. Zu dieser Zeit entstand aber auch ein neues Tarnmuster für die Oberseite mit kontrastierenden Farben, das aus einer Kombination der Farben 71 und 02 RLM Grau oder 70/02 bestand. Mit diesen Änderungen erhielten die deutschen Jagdflieger nun endlich eine bessere und geeignetere Tarnbemalung, die in der Luft schlechter zu erkennen war.

 

 

Schlacht um England bis 1941

Während der Schlacht um England tauchten neue Grautöne auf. Die meisten, wenn nicht alle diese Farben wurden bei den Einheiten selbst zusammengemischt oder sie stammten- in einigen Fällen- aus französischen Beständen. Im August 1940 gab es eine wichtige Änderung in der Tarnbemalung der Jagdflugzeuge. Wegen der langen Flugzeiten über dem Kanal waren die hellblauen Rumpfseiten zu verräterisch. Als Lösung des Problems wurden die Rumpfseiten mit einer Vielzahl von grünen und grauen Farben gesprenkelt, oft mit der Spritzpistole, so daß die Flecken weiche Übergänge bekamen. Aber in einigen Fällen wurden die Farben mit dem Pinsel aufgetragen.

1941-1944

Am 24.Juni 1941 bestätigte das RLM in einer Anordnung die neuen Farben für die Jagdflugzeuge, die nun aus einem völlig grauen Tarnmuster bestanden. Die Oberfläche wurde in zwei Schattierungen bemalt: 74 Dunkelgrau und 75 Grau. Alle Unterseiten wurden in der Farbe 76 Weißblau gestrichen. An den Seiten, einschließlich der Seitenflossen wurde eine große Zahl verschiedener Farben vorgesehen, die sich im Laufe des Krieges zwar immer wieder änderten, aber eine sehr frühe und weit verbreitete Kombination bestand aus 02 RLM Grau, 70 Schwarzgrün und 74 Dunkelgrau.

Mittelmeer und Nordafrika

Die im Mittelmeerraum und in Nordafrika eingesetzten Flugzeuge hatten zu Beginn der Auseinandersetzungen noch das übliche graue Tarnschema, aber im Herbst 1941 wurde ein neues Trobenschema eingeführt. Es bestand aus einer Unterseite mit der Farbe 78 Hellblau, während die Oberseite in den Farben 79 Sandgelb und 80 Olivgrün gestrichen war. Das Sandgelb wurde auf zwei verschiedenen Arten angebracht: Über die ganze Rumpfseite oder nur bis etwa zur Mittellinie des Rumpfes. Das Olivgrün wurde auch als Fleckenmuster über Sandgelb gespritzt, doch wurde diese Farbe in der Praxis nur selten benutzt. Als sich die deutsche Wehrmacht Mitte 1943 auf das italienische Festland zurückziehen mußte, wurde schrittweise wieder das europäische Tarnschema eingeführt, da die Ersatzflugzeuge standardmäßig die grauen Tarnfarben auf der Oberseite hatten.

Ostfront

Die an der Ostfront eingesetzten Flugzeuge waren mit dem europäischen Tarnschema bemalt. Wegen der an der Ostfront ständig wechselnden Bedingungen, der klimatischen Verhältnisse, der schnellen Verlegungen zwischen verschiedenen Klimazonen und auch wegen der Tatsache, daß die meisten Einsätze in geringen Höhen geflogenen wurden, gab es neue Anforderungen an die Tarnbemalung der deutschen Jagdflugzeuge. So begannen verschiedene Einheiten mit neuen Farbmustern und -schattierungen zu experimentieren, und während des Krieges wurde dann aber ganz neue Tarnmuster und Farben eingeführt. Es entstand eine Vielfalt an Winter-Tarnbemalungen, aber hauptsächlich setzten sich Variationen von grünen Farben durch, die später zu neuen Tarnschemata wurden.

 

Markierungen der Maschinen an der Ostfront

1944-1945

Am 1.Juli 1944 führte das RLM zwei neue Farben für die Oberseite der Flugzeuge ein- die Farben 81 und 82. Das hatte zunächst noch keinen Einfluß auf die tatsächlich benutzten Farben, was erst durch einen späteren Befehl vom August geschah. Danach mußten die Farben 65,70,71 und 74 zurückgezogen werden, und für die Oberseite wurde neu die Farbe 83 eingeführt. Unglücklicherweise hat das RLM keine der drei neuen Farben spezifiziert, weder durch Beschreibung noch durch Farbkarten. Aber im Laufe des Krieges gab es einige Beschreibungen dieser Farben. So gab die Firma Dornier im November 1944 die Farben 81 und 82 als Dunkelgrün an. Aber bei Messerschmitt wurde die Farbe 81 als Dunkelviolett und 82 als Hellgrün bezeichnet. Für die Farbe 83 gibt es dagegen überhaupt keine zeitgenössischen Berichte. Wegen der nicht zu übersehenden Defizite in der Dokumentation streiten sich die Historiker noch immer über die tatsächlichen Nuancen dieser drei Farben. Zur Zeit der Einführung dieser drei Farben wurde eine große Vielfalt an Farben verwendet, die bei den Einheiten zusammengemischt und mit Farben der Hersteller kombiniert wurden. Eine der von den Herstellern bekannten Kombinationen war die Mischung aus den Farben 70 und 74, die zu einem Grüngrau führten. Diese Farbe wurde in Kombinationen mit der Farbe 75 für gefleckte Anstriche und für die Oberseiten benutzt. Zu den Herstellern, die Ende 1944 diese Bemalung benutzten, gehörte Erla, Messerschmitt Regensburg und WNF, wo die Bf 109 G und K gebaut wurden. Es ist auch bekannt, daß die neuen Farben 81/82/83 in Kombinationen mit den älteren Farben 02/74/75 Benutzt wurden. In diesem Zusammenhang sollte man feststellen, daß die Farbkombination 82 mit 75 zur Standardbemalung an der Oberseite der Fw 190 D und der späteren Modelle der Bf 109 gehörte. Der Grund für diese Kombination lag im lückenhaften Nachschub der verschiedenen Farben an die Hersteller, Depots und Einheiten. Durch die Kombination dieser Farben erhielten die deutschen Jagdflugzeuge eine sehr wirkungsvolle Tarnbemalung.

Folgende Grundfarben wurden für die deutschen Jagdflugzeuge verwendet. Manche wurden vermischt oder aufgehellt:

Beitrag von JG53_Snorri und JG53_Keil