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SELBSTMORD
Der geliebte Hund war die Rettung
Spezialeinheit verhindert Suizid-Versuch
Oerlinghausen (Rei). Autofahrer alarmierten
über Handy die Polizei: Ein Mädchen war gestern gegen 9.30 Uhr über das
Geländer einer Fußgängerbrücke geklettert und blickte aus 16 Metern Höhe auf
die Tunnelstraße herunter. Die Situation war eindeutig: Die 15-Jährige wollte
springen, so die Polizei.
Ein Job für die so genannte "Verhandlungsgruppe", eine zehnköpfige
Spezialeinheit des Polizeipräsidiums Bielefeld. Einer der speziell geschulten
Beamten nahm Kontakt zu dem Mädchen auf und stellte in einem langen Gespräch
fest, dass sie sehr an ihrem Hund hängt.
Der Polizei gelang es, das geliebte Tier zu dem Mädchen zu bringen, das sich
darauf hin beruhigen ließ. Gegen 12 Uhr, zweieinhalb Stunden nach ihrem
Auftauchen auf der Brücke, kletterte die Schülerin körperlich unversehrt über
das Geländer zurück.
"Die 15-Jährige befindet sich jetzt in einer Gesprächstherapie. Motive für die
Handlung sind noch nicht bekannt", so Polizeisprecher Uwe Bauer.
"Unsere wichtigste und schwierigste Aufgabe ist es, sich ein Bild von dem
Menschen gegenüber zu machen", sagte Ulrich Spangenberg, Leiter der
"Verhandlungsgruppe", nach dem Einsatz in Oerlinghausen zur LZ. Er schätzt,
dass die für den ganzen Regierungsbezirk zuständige Spezialeinheit zwischen 35
und 50 Einsätze im Jahr hat Geiselnahmen, Entführungen, Erpressungen oder eben
auch Suizid-Versuche.
"Wir versuchen, die Situation durch Kommunikation zu deeskalieren", so
Spangenberg. Meistens reise die ganze Gruppe zu einem Einsatz an. Oft führe
aber nur ein Beamter das schwierige Gespräch. "Dies geschieht, um den
Gegenüber nicht zu verunsichern. Allerdings ist der Rest der Truppe im
Hintergrund tätig. In den teilweise mehrstündigen Unterredungen darf zu keiner
Zeit eine Pause entstehen." Damit dem Gesprächsführer nicht die Themen
ausgehen, denken die mit ihm verbundenen Kollegen aus der Einheit stets mit.
Für die Zeit des Einsatzes an der Fußgängerbrücke wurde der Bereich großräumig
abgesperrt und der Verkehr auf der Tunnelstraße umgeleitet. Die Polizei wollte
Schaulustige unbedingt fern halten, um Panik bei der 15-Jährigen zu vermeiden.
Die Mitglieder der "Gesprächsgruppe" aus Bielefeld sind durchweg erfahrene
Polizeibeamte, die eine einjährige Zusatzausbildung in Sachen Psychologie und
Kommunikation absolviert haben. Sechs dieser Spezialeinheiten gibt es in NRW.
Bei Großeinsätzen werden auch mal alle gleichzeitig angefordert: wie
beispielsweise bei dem 50-stündigen Geiseldrama Ende vergangenen Jahres in
Aachen.
9.5.2002
Steinhäuser schrieb »Drehbuch des Todes«
Der Amokläufer plante ein Gewaltvideo. Fahnder sagen: »Es ist nicht
auszuschließen, dass es doch einen Komplizen gab«
ERFURT Sie hatten in ihrer Fantasie alles durchgespielt: Tödliche Schüsse,
Hinrichtungen, Selbstmorde. Eine Schüler-Arbeitsgemeinschaft (AG) am Erfurter
Gutenberg-Gymnasium plante ein Gewalt-Video. Unter ihnen – als
Drehbuchschreiber – Robert Steinhäuser. Der Film wurde nie gedreht – und doch
setzte Steinhäuser seine Fiktion in die Tat um: Am 26. April erschoss der erst
19-Jährige an seiner Schule 16 Menschen – und anschließend sich selbst.
Als „in keiner Weise auffällig“ beschrieb der Erfurter Polizeichef Rainer
Grube die an dem Video-Projekt beteiligten Schulkameraden Steinhäusers – und
warf die Frage nach einem Mittäter dennoch neu auf. „Wir können nicht mit
hundertprozentiger Sicherheit ausschließen, dass es Komplizen gab.“ Damit
lieferte auch der leitende Staatsanwalt Michael Heß den Spekulationen neue
Nahrung. Noch immer behaupten mehrere Zeugen, einen zweiten Täter gesehen zu
haben.
„Es gibt noch viele weiße Flecken in den Ermittlungen“, gibt Grube zu. Sicher
sei lediglich, dass der Todesschütze „keinen festen Freundeskreis, keinen
richtigen Kumpel“ hatte. Doch es gab die Film-AG. Und deren Drehbuch sah einen
„Helden“ vor, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Freundin einen Rachefeldzug
startet, dem seine Feinde reihenweise zum Opfer fallen: niedergestreckt von
Gewehrkugeln, hingerichtet per Kopfschuss. Die Hauptfigur, von Kummer und
Drogen zerfressen, richtet sich schließlich selbst.
Der reale Amoklauf dauerte nur zehn bis zwanzig Minuten. Eine Rekonstruktion
soll nun beweisen, „dass diese Tat in dieser Zeit von einer Person verübt
werden konnte“, so Heß. Dafür spricht: Alle 71 Patronen wurden aus derselben
Pistole abgefeuert – Steinhäusers Pumpgun war defekt.
Während die Erfurter Polizei ihre Ergebnisse in zwei Wochen präsentieren will,
wurde ein neues Massaker an einer High School in Texas (USA) offenbar in
letzter Minute verhindert. Nach Hinweisen von Mitschülern nahm das FBI dort
zwei 14- bzw. 15-Jährige Teenager fest – bei ihnen fand man eine Todesliste
mit den Namen von Schulkameraden und Lehrern.
9.5.2002
Frau stürzte am Romkerhaller Wasserfall in
die Tiefe
GOSLAR. Jede Hilfe zu spät kam für eine unbekannte Frau, die am
Mittwochnachmittag am Romkerhaller Wasserfall in die Tiefe gestürzt ist. Der
Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge liegt ein Fremdverschulden nicht vor.
Unklar ist noch, ob es sich um einen Unfall handelt oder die Frau Selbstmord
begangen hat.
9.5.2002
Schrecklich: Wolfsburger (24) rast gegen
Baum!
Schrecklicher Unfall: Zwischen Ehmen und Klein Brunsrode raste am
Mittwochmorgen ein Wolfsburger gegen einen Baum.
Tod auf der Kreisstraße: Zwischen Ehmen und Klein Brunsrode raste am
Mittwochmorgen ein Wolfsburger (24) mit seinem Audi frontal gegen einen Baum.
Der Mann starb noch am Unfallort. Schrecklich: Offenbar hatte der 24-Jährige
den Wagen mit Absicht gegen das Hindernis gelenkt – die Polizei geht von
Selbstmord aus!
Es war kurz vor 4.30 Uhr als ein Zeitungsausträger am Mittwoch den völlig
demolierten Audi an der Kreisstraße entdeckte. Der 34-Jährige verständigte
sofort die Polizei. Der Wagen muss erst kurz zuvor gegen den Baum gekracht
sein, der rund 750 Meter hinter dem Ortsschild Ehmen steht. „Als die Kollegen
eintrafen, war der Motor noch warm”, erklärt Polizei-Oberkommissar
Klaus-Dieter Stolzenburg.
Der 24-Jährige war im Autowrack eingeklemmt. Der Rüstzug der Wolfsburger
Berufsfeuerwehr (BF), eine Notärztin und die Freiwillige Wehr Ehmen wurden
ebenfalls alarmiert. Den Einsatzkräften bot sich auf der Kreisstraße ein Bild
des Grauens. Einer der ersten am Unfallort war der Ehmer Ortsbrandmeister
Heinrich Gerloff. „Wir haben zunächst die Tür hinter dem Fahrersitz geöffnet”,
berichtet der Brandschützer. Damit hatte die Notärztin die Möglichkeit, den
24-Jährigen zu versorgen. Mit Hilfe von Spreizer und Rettungsschere befreiten
die Feuerwehrleute den Mann aus dem Wrack. Für den Wolfsburger kam allerdings
jede Hilfe zu spät.
Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Die Polizei hat mehrere Hinweise, dass der 24-Jährige Selbstmord beging. Der
Audi war auf schnurgerader Strecke gegen den Baum geprallt – frontal. Und: „An
der Unfallstelle wurden keine Bremsspuren gefunden”, so Stolzenburg.
9.5.2002
24-Jähriger starb bei Frontal-Aufprall
Tödlicher Unfall am frühen Mittwochmorgen auf
der Kreisstraße zwischen Ehmen und Klein Brunsrode: Ein 24-jähriger
Wolfsburger kam auf gerader Strecke mit seinem Audi von der Fahrbahn ab und
prallte frontal gegen einen Baum. Der Polizei liegen offenbar Hinweise vor,
dass der Mann den Unfall möglicherweise absichtlich herbeigeführt hat, um
seinem Leben ein Ende zu setzen.
Ein 34-Jähriger hatte das Unfallfahrzeug kurz vor 4.30 Uhr entdeckt und sofort
die Polizei alarmiert. Die Rettungskräfte konnten nicht sofort helfen, da der
24-Jährige in seinem Audi eingeklemmt war. "Er musste von der Feuerwehr
Wolfsburg aus dem Wrack geborgen werden", berichtete Polizeisprecher
Klaus-Dieter Stolzenburg.
Der Notarzt konnte aber nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Nach
bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist der Wolfsburger aus Ehmen kommend in
Richtung Klein Brunsrode unterwegs gewesen. Etwa 750 Meter hinter dem
Ortsausgangsschild Ehmen kam der Wagen nach rechts von der Straße ab und stieß
frontal gegen einen Baum.
10.5.2002
Neuer Selbstmord-Anschlag erschüttert
Israel
Jerusalem - Stunden nach dem
Selbstmord-Anschlag bei Tel Aviv hat sich an einer Strassenkreuzung in Haifa
erneut ein Palästinenser in die Luft gesprengt. Israelische Soldaten in der
Nähe des Anschlagsorts blieben unverletzt. Es war der zweite
Selbstmord-Anschlag binnen zwölf Stunden.
Nach Angaben der Polizei gab es bei der Explosion ausser dem Attentäter keine
weiteren Opfer. Offenbar ging die Sprengladung vorzeitig hoch.
Inzwischen stieg die Zahl der Todesopfer des Anschlags von der Nacht in Tel
Aviv auf 17. Ein Besucher der Billard-Halle in der Ortschaft Rischon Lezion
südlich von Tel Aviv erlag nach Angaben des israelischen Radios seinen
Verletzungen. Bei dem Anschlag waren mehr als 50 Personen verletzt worden,
einige schwer.
Nach dem Selbstmordanschlag hatte der israelische Premier Ariel Scharon seinen
Besuch bei US-Präsident George W. Bush abgebrochen. Vor seinem vorzeitigem
Abflug kündigte er Vergeltung an. Am frühen Morgen rückte die israelische
Armee in das Dorf El Udscha bei Jericho im Westjordanland ein. Wie
palästinensische Sicherheitskräfte berichteten, trieben die Soldaten zwischen
200 und 300 Männer des Ortes in einer Schule zusammen.
Zum Attentat bei Tel Aviv bekannte sich die radikale islamische
Hamas-Bewegung. Ein Hamas-Sprecher sagte, die Anschläge seien die Antwort auf
das Massaker, das die israelische Armee im Flüchtlingslager Dschenin
angerichtet habe. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat habe die Tat in
schärfster Form verurteilt, sagte ein Sprecher der Autonomiebehörde.
Derweil hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen das Vorgehen der
israelischen Regierung gegen die Palästinenser sowie "alle Akte der Gewalt und
des Terrors" verurteilt. Allerdings kam die Resolution unter dem Eindruck des
jüngsten Selbstmordanschlags in Israel nur mit geringer Mehrheit zu Stande.
8.5.2002
Selbstmordanschläge
Serie ohne Ende
Selbstmordanschläge von Ajat Achras Tat in
Westjerusalem bis zum Dienstagabend:
29. März: Die 18-jährige Ajat Achras tötet in einem Einkaufszentrum
Westjerusalems sich und zwei Israelis. 19 Menschen werden teils schwer
verletzt.
30. März: In Tel Aviv sprengt sich ein Selbstmord-Attentäter in einem
vollbesetzten Café in die Luft. Er verletzt mindestens 30 Menschen.
31. März: Ein 18-jähriger Palästinenser zündet in einem Restaurant in Haifa
eine um seinen Körper gebundene Bombe. 15 Israelis und der Terrorist sterben,
mindestens 20 Personen werden verletzt. Wenige Stunden später verletzt ein
weiterer Selbstmord-Attentäter in der jüdischen Siedlung Efrata im
Westjordanland vier Israelis.
10. April: Ein 22-Jähriger lässt in einem Bus bei Haifa einen um den Leib
geschnallten Sprengstoffgürtel explodieren. 8 Reisende und er selbst sterben.
14 Menschen werden teils schwer verletzt.
12. April: Während des Besuchs von US-Außenminister Powell in Jerusalem
sprengt sich im Westen der Stadt eine 20-jährige Palästinenserin an einer
Bushaltestelle in die Luft. Sechs Passanten reißt sie mit in den Tod.
7. Mai: Bei einem Selbstmordanschlag in einer Billardhalle südlich von Tel
Aviv kommen einschließlich des Attentäters mindestens 16 Menschen ums Leben.
57 Menschen werden verletzt, einige schwer.
10.5.2002
Kommissarin erschießt sich mit Dienstwaffe
Eine Oberkommissarin des Polizeipräsidiums München hat sich in der Nacht zum
Mittwoch mit ihrer Dienstwaffe erschossen. Ein Passant fand die 31-Jährige tot
in ihrem Auto in einer Parkbucht nahe der Oberschleißheimer
Ruderregatta-Anlage. Die Polizistin war seit 1991 bei der Münchner Polizei
beschäftigt, zuletzt in Teilzeit bei der Dienststelle Moosach. Parallelen zum
Suizid der Polizistin Silvia Braun, die sich vor drei Jahren in Folge von
Mobbing in den Reihen der Dienststelle Milbertshofen das Leben genommen hatte,
dementiert die Polizei. Pressesprecher Wolfgang Wenger sagte am Donnerstag:
„Nein, das ist kein neuer Mobbingfall. Dafür stehe ich.“ Die Frau habe dagegen
unter persönlichen Problemen im Bereich der Familie gelitten. Das bestätige
unter anderem ein Abschiedsbrief, der im Auto gefunden wurde. Die Polizistin
hinterlässt einen vierjährigen Sohn und den 33 Jahre alten Ehemann, der
ebenfalls als Oberkommissar bei der Münchner Polizei beschäftigt ist. Zuletzt
war sie am Dienstag gegen Abend auf der Polizei-Dienststelle gesehen worden.
Von dort aus wollte sie wohl zurück nach Dachau fahren. Als sie dort nicht
auftauchte, gab ihr Ehemann eine Vermisstenanzeige auf.
10.5.2002
Links zum Thema Selbstmord
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