Literaturkritiken von Reinhard Helling im Berliner Magazin tip

Deutsches Baurecht vs. Zen: Der Berliner Schriftsteller Christoph Peters schickt in seinem Buch „Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln“ 1989 einen japanischen Ofensetzer in die norddeutsche Provinz.

(erschienen am 22. Mai 2014)

„Zone One“ Science-Fiction? Horror-Persiflage? Der Afroamerikaner Colson Whitehead baut eine Mauer um Süd-Manhattan auf. Denn draußen wüten Skeletons.

(25. April 2014)

Ein Plattenladen, zwei Freunde, viele Probleme: US-Autor Michael Chabon zeigt in seinem Roman „Telegraph Avenue“ viel Liebe zu Vinyl.

(17. April 2014)

Männergeschichten: Der junge Amerikaner Jim Gavin bereitet in seinen Storys „Mittelmänner“ lakonisch eigene Erfahrungen als Toiletten-Vertreter und Tankwart auf.

(5. März 2014)

„Liebes Leben“ könnte der letzte Band großartiger Kurzgeschichten der kanadischen Nobelpreisträgerin Alice Munro bleiben.

(16. Januar 2014)

Die Flecken des Leoparden oder Wer kann schon aus seiner Haut: Der junge US-Autor Kristopher Jansma begeistert mit seinem Debütroman auch gestandene Kollegen.

(16. Dezember 2013)

Der Schriftsteller und die alte Freundin: Mit „Erinnerungen an eine Ehe“ rekonstruiert der Anwalt und Schriftsteller Louis Begley minutiös einen Niedergang.

(3. Dezember 2013)

Weder Moralist noch Zyniker: Der Amerikaner James Salter zeigt in „Alles, was ist“, wie ein Ex-Soldat die Macht von Büchern und Sex entdeckt.

(4. Oktober 2013)

Die Rückkehr des Henry Smart: Der irische Bestsellerautor Roddy Doyle stellt seinem Helden zum Abschluss der Trilogie John Ford an die Seite.

(25. September 2013)

Die Liebestäuschung: Der neue Roman des Chilenen Hernán Rivera Letelier erzählt auf seine eigene kämpferische Art vom Leben in der Atacama-Wüste.

(10. Mai 2013)

Der Andere: US-Autor David Guterson erzählt von zwei Freunden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

(10. April 2013)

Bonita Avenue: Fulminant erzählt der niederländische Debütant Peter Buwalda vom Aufbrechen einer Patchwork-Familie.

(11. Februar 2013)

Zwei Reporter und ein Mordfall: US-Autor Pete Dexter seziert in „Paperboy“ kritisch die Methoden des investigativen Journalismus.

(16. Januar 2013)

Helden der Beat-Generation. Der Briefwechsel von Allen Ginsberg und Jack Kerouac „Ruhm tötet alles“ ist ein Ereignis.

(29. Mai 2012)

Lebenspralles Familienepos. In seinem Roman „Die freie Welt“ lässt der Kanadier David Bezmozgis lettische Juden 1978 in Rom stranden.

( 5. April 2012)

Winterschlaf als Therapie. Benjamin Lebert entwickelt mit der Utopie „Im Winter dein Herz“ eine poetische wie krasse Roadnovel aus einem Guss.

( 6. März 2012)

Leggins tragen? Bären aufbinden lassen? Padgett Powell schreibt einen ganzen „Roman in Fragen“. Gute Idee. Leider seine einzige.

( 6. Februar 2012)

Amerikanischer Vielschreiber: Stewart O’Nan erspürt in seinem Roman „Emily, allein“ mit großer Sensibilität das Lebensgefühl einer einsamen 80-Jährigen.

( 25. Januar 2012)

Lob der Langeweile. Von einem Mann, der seinen Job kündigt und am Kanal Gänsen nachsieht: Lee Rourkes lakonisches Debüt „Der Kanal“ über einen Aussteiger.

( 2. Januar 2012)

Da nimmt sich doch tatsächlich noch einer Axl Rose zum Vorbild. „Die Liebeshandlung“ – Jeffrey Eugenides’ lang ersehnter neuer Roman nach „Middlesex“.

( 29. November 2011)

Die Fesseln der Familientradition. Die Kanadierin Miriam Toews arbeitet sich in ihrem Roman „Kleiner Vogel, klopfendes Herz“ wieder an ihrem Kindheitstrauma ab.

( 11. Juli 2011)

Gebt dem Mann endlich einen großen Preis! Der Tokio-Roman „Number 9 Dream“ des Briten David Mitchell ist verwinkelt, rätselhaft und großartig.

( 15. Juni 2011)

Aus dem Nachlass einer ungewöhnlichen Schriftstellerkarriere. 16 Jahre nach dem Tod von Henry Roth erscheint sein letzter Roman: „Ein Amerikaner“.

( 31. Mai 2011)

Laut „The New Yorker“ der 20 besten Autoren unter 40. Karen Russell erzählt in „Swamplandia“ von Alligatoren und dem Kampf gegen den Ruin.

( 29. April 2011)

Vier Geschichten um ein riesiges Möbelstück. Nicole Krauss macht einem in dem Roman „Das große Haus“ die Orientierung nicht gerade leicht.

( 23. Februar 2011)

Kinder und Lähmung. Der ewige Literatur- Nobelpreiskandidat Philip Roth schreibt sein grandioses Werk souverän mit dem Buch „Nemesis“ fort.

( 11. Februar 2011)

Schweiß und Sperma. Der irische Schriftsteller Paul Murray fügt mit „Skippy stirbt“ dem Genre des Internatromans ein weiteres Meisterwerk hinzu.

( 24. Januar 2011)

Homers Finsternis. Aus der wahren Geschichte zweier New Yorker Eigenbrötler entwickelt US-Autor E.L. Doctorow in „Homer & Langley“ eine faszinierende Sozialstudie.

( 7. Januar 2011)

Drei Muslime – eine Zelle. Drei Einwanderer aus Pakistan fühlen sich im erstaunlichen Debütroman „Home Boy“ von H. M. Naqvi als New Yorker – bis 9/11 alles ändert.

( 29. November 2010)

Familienkrise und Pappelwaldsänger. US-Starautor Jonathan Franzen hat sich „Freiheit“ erträumt und bleibt seinem Ruf mit großer Spanne treu.

( 15. Oktober 2010)

„Kleine Kriege“. Die Britin Sadie Jones übertrifft in ihrem neuen Roman die ärgsten Befürchtungen eines britischen Major auf Zypern.

( 22. September 2010)

Wir wollen eine andere Welt. Jugend in Deutschland: Der Journalist Fred Grimm sammelt die Stimmen deutscher Heranwachsender aus mehr als 100 Jahren zusammen.

( 13. August 2010)

Postumer Glücksfall voller Mörder, Verrückter oder Sonderlinge: Aus dem Nachlass von Kurt Vonnegut sind 14 frühe Geschichten erschienen.

( 12. Juli 2010)

Tödlicher Schlag mit Folgen. In „Letzte Nacht in Twisted River“ leiht John Irving dem Sohn eines Kochs seinen eigenen Schriftstellerwerdegang.

( 18. Juni 2010)

Mark Twain – Der Komet vom Mississippi. Mit zahlreichen Neuerscheinungen erinnern Verlage an den 100. Todestag des Urvaters der US-Literatur am 21. April 2010. Er hinterließ weit mehr als die Abenteuer zweier unvergesslicher Jungs.

( 4. Mai 2010)

Vom Verschwinden aus der Welt. In seinem Roman „Der Omega-Punkt“ beeindruckt US-Autor Don DeLillo wieder mit vielen Gedanken und einprägsamen Bildern.

( 25. Februar 2010)

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