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DENKSCHRIFT

Die Demokratische Gemeinschaft der Vojvodiner Ungarn und die Vorbereitungen des Europäischen Stabilitätsabkommens, 9. IV. 1994.

1. Die VMDK/DGWU hat den Ausgangspunkt des Europäischen Stabilitätsabkommens, den Balladur-Plan, insbesondere dessen ersten Entwurf mit großen Hoffnungen empfangen. Sie hält ihn für eine historische Initiative, dessen Hauptanliegen ist es, daß die betroffenen ethnisch gemischten Staaten, die sich mit nationalen Gegensätzen ringen, aufgrund des Prinzips der Demokratie und die Gerechtigkeit ihre gegenseitige Kontakte neuordnen. Diese Neuregelung führt zur Europa der Nationen, dessen Teile voreinander hier und da Grenze trennen, die betroffenen Staaten würden jedoch durch die eventuell unüberbrückbar scheinende Gegensätze nicht mehr gespalten werden.

Der Meinung von VMDK nach, könnte der auf Balladur-Plan basierender Abkommen aufgrund der Gerechtigkeit zur Milderung der Konsequenzen Trianons beitragen.

In Betracht der Lage der vojvodiner Ungarn, aber auch die Zielsetzungen von anderen ungarischen Minderheitsorganisationen mitberücksichtigend, kann der künftige Europäische Stabilitätsabkommen für uns nur dann für einen annehmbaren historischen Dokument werden, wenn er die Autonomien der Minderheiten beinhaltet, so unsere dreifache Autonomie auch. In Europa hat es schon die Praxis bewiesen, daß die Minderheiten ihre ethnische Identität am meisten in der Rahmen einer Autonomie bewahren können.

Die VMDK bittet darum die französische Regierung dazu beizutragen, daß die offene und ungelöste Situation der vojvodiner Ungarn an der anhand des Balladur-Plans einberufenen internationalen Konferenz auf die Tagesordnung gestellt wird.

Es wäre noch wichtig, daß sich in einer geeigneten Form auch die legitimen Minderheitsorganizationen in die wesentlichen Verhandlungen einschalten können. Dieses wäre nützlich, da die eigene Lage die Minderheiten selbst am besten kennen. Sie können die realen Interesse folgend Vieles zur Auffindung der gerechten Lösungen beitragen.

Diese Zulassung könnte aber auch die auf die Gerechtigkeit basierende politische Einrichtung Europas vorausproizieren. Durch die Teilnahme erhöhte Verantwortung der Minderheitsorganisationen würde die Interessenten zu der Zusammenarbeit aneifern und dadurch würde sie zum vertrauensfördernden Faktor werden.

VMDK hält die Beteiligung der Vermittler an den minderheitsbezogenen Verhandlungen für besonders nützlich. Wir können mit der serbische Regierung kaum zur Übereinstimmung kommen. Gerade deswegen halten wir es für notwendig und nützlich, daß die französischen, schweizerischen, niederländischen oder finnischen Vermittler uns bei den gerechten Erförderungen und bei dem Durchbringen unseres Autonomiekonzeptes helfen.

2. Warum strebt die VMDK danach, daß die Regelung der offenen und ungelösten Situation der vojvodiner Ungarn zum Bestandteil der Europäischen Stabilitätsabkommens wird?

Wir wissen es, daß einladung Serbiens in dem Plan selbst nur bei der ersten Version vorausgehen wurde und das auch nur unter bestimmten Bedingungen. Wir empfinden es trotzdem, daß für die Beteiligung sprechende Argumente genügend gewichtig sind.

Wir sind nicht mißtrauisch. Es haben schon mehrere verantwortungsvolle Diplomaten angedeutet, daß die Leiter der Londoner Friedenskonferenz gegenüber keine Volksgruppe auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens zweifache Maßstäbe anwenden wollen. Wir sehen es auch von den jüngsten Schritten der amerikanischen Diplomatie. Unsere erwartungen scheinen begründet zu sein, daß unsere uransässige Volksgruppe auch in Rahmen der Konferenz in der gerechten Beurteilung teilhaben wird.

3. Dennoch bitten wir jetzt um unsere Einbeziehung in die vorbereitende Verhandlungen des Europäischen Stabilitätsabkommens.

Die eine Ursache dessen ist es, daß wir baldmöglichst eine Lösung für unsere Probleme finden wollen, die andere Ursache steht aber mit der Vorbereitung des Europäischen Stabilitätsabkommens im Zusammenhang.

Wenn die offene und ungelöste Lage der vojvodiner Ungarn mit unserer Teilnahme zur Diskussion käme, an einer Verhandlung die die Europäische Union, die Vereinigten Staaten von Amerika und auch die Russische Föderation unterstützen würde, würde dann schneller die gute, für uns eventuell eine günstigere Lösung entstehen. Es ist nicht die Sache der VMDK es zu beurteilen, wir wagen trotzdem die Meinung, daß diese Version allen entsprechen würde, die nach der gerechten und dauerhaften Lösung aufrichtig suchen.

Warum eilen die vojvodiner Ungarn? Weil, wenn der gegenwärtige, wieder in steigendem Tempo zunehmender Auswanderungsprozeß andauert, wird in ein paar Jahren die Selbsterhaltungsfähigkeit unserer Volksgruppe erlöscht sein, und wir werden aufgerieben sein. Auf der anderen Seite wird der ungarische Staat inmitte zunehmender Spannungen die neuere Strömung von Flüchtlingen und Umsiedler bewältigen müssen.

Weshalb rechnen wir auch mit qualitativ besserer Lösung?

Das vojvodiner Ungartum verwendet für die Durchsetzung seiner politischen Strebungen keine Gewaltsmittel. Im Gegensatz zu anderen ist es unbewaffnet. Obwohl es beinahe seit 80 Jahren in Serbien bzw. Jugoslawien lebt, angesichts der ethnischen Bewußtseins hält es sich für den bestandteil des universalen Ungartums. Da es dem ständigen starken Druck der jeweiligen serbischen Macht ausgesetzt ist, hält es die Realisierung seiner Autonomiebestrebungen in betracht der Bewahrung seiner ethnischen Identität für unabdingbare Voraussetzung. Wie begründet diese Übersetzung ist, beweißt auch die Tatsache daß seit 1990 das serbische Parlament 18 solche Gesetze gebracht hat, wodurch irgendein der schon existierenden Minderheitrechten abgeschafft oder im besten Fall vermindert wird.

Diese konkrete Ursachen sind die, die vojvodiner Ungarn dazu veranlassen, daß sie, mit Hilfe der internationalen politischen Faktoren, für die Bewahrung der ethnischen Identität rechtliche Rahmen zu schaffen versuchen.

Ada, den 9. 4. 1994.

Der Rat der VMDK / DGVU