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Das Arbeitszimmer meiner besten Freundin ist ein einziges Chaos. Gerade ist sie mit ihrer Doktorarbeit fertig geworden. Kann man schon verstehen, oder? Aber nun ist es an der Zeit, das Chaos aufzuräumen und wieder ein Arbeitszimmer daraus zu machen. Die letzten Monate waren nicht einfach mit ihr. Sie wohnte förmlich in diesem einen Zimmer. Wenn sie müde war, rollte sie sich auf dem freien Fleckchen der Couch in ihrem Schlafsack zusammen. Nebenbei bemerkt, hat sie ein Schlafzimmer. Es ging sogar so weit, dass sie sich die Kaffeemaschine neben ihren Computer stellte. Ich bin mir auch nicht sicher, wie viele Bücher sie tatsächlich im letzten halben Jahr gekauft hat. Es müssen so viele sein, dass das Bücherregal heillos überfordert ist. Umsonst liegen sie nicht auf riesigen Stapeln rechts und links der Couch. Aber das Zombiedasein hat jetzt ein Ende. Zuerst machen wir uns daran, dass Zimmer komplett auszuräumen und die Fenster weit aufzusperren. Nachdem alles draußen ist, sieht man erst mal, dass das Zimmer sich einen neuen Anstrich redlich verdient hat. Also auf geht’s in den Einrichtungsmarkt. Wir entscheiden uns für ein unkompliziertes Wandweiß. Die Highlights setzen wir mit Tapete. Außerdem wandern ein paar neue Regale in unseren Einkaufswagen, sowie zwei Rollo-Plissees. Zuhause angekommen, streichen wir fachfrauich die Wände und kleben anschließend die Tapete. Die ist wirklich heiß! Es sind rote Blumenranken auf schwarzem Untergrund. Die Regale baut unser Mitbewohner auf. Nachdem gemeinsamen Entstauben der geschätzten 1000 Bücher, werden diese nach Themen und Fachgebieten in dem Regalsystem verstaut. Meine Freundin scheint zu jedem Exemplar eine tiefgreifende Freundschaft zu hegen. Jedes wird mit prüfendem Blick genauestens eingereiht. Ich konnte schon als Kind nichts damit anfangen…Am Ende brauchten wir nur noch die Plissees aufzuhängen, besser gesagt einzuklemmen und schon hatte sie wieder ein Arbeitszimmer, was sich sehen lassen konnte. Vor allem konnte man wieder einen klaren Gedanken darin fassen