Site hosted by Angelfire.com: Build your free website today!

Bergkirche in Michelsberg – Cisnãdioara
Kisdisznád, Mons Sancti Michaelis

I.  Zur Geschichte Siebenbürgens

Nach dem Rückzug der Römer im Jahre 271 n. Chr., wurde das Gebiet Siebenbürgens zunächst von Wandervölkern wie Awaren und Petschenegen beherrscht. Von nachhaltiger Bedeutung für das weitere Schicksal Siebenbürgens war die ungarische Landnahme.
Das ursprüngliche nomadische Reitervolk der Magyaren verließ im Jahre 896 die Zwischenheimat in Etelköz (Ukraine) und besetzte die panonische Tiefebene, von wo aus Beutezüge nach westen und Süden unternahm. Nachdem Kaiser Otto I. die Ungarn im Jahre 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg vernichtend geschlagen hatte, wurden sie sesshaft.

Der Sohn des Fürsten Geisa (Géza, 970-997) wurde christlich erzogen und heiratete Gisela, die Tochter des bayerischen Herzogs Heinrichs des Zänkers. Als Stephan I. der Heilige, ließ er sich im Jahre 1000 mit der vom Papst übersandten Krone zum ersten König von Ungarn krönen, nachdem er den Widerstand der heidnischen Stammesfürsten gebrochen hatte. Den staatlichen und kirchlichen Aufbau vollzog er mit Hilfe westlicher Priester und Ritter und es ist noch fraglich, ob bereits er das siebenbürgische Bistum in Weißenburg (rum. Alba Iulia, magyar. Gyulafehérvár) gegründet hat.

Die neuere Forschung hat nachgewiesen, dass die Ungarn Siebenbürgen nicht in einem Zuge eroberten. Zunächst drangen sie vom Westen aus ins untere Miereschtal, vom Nordwesten her bis an die Meseschberge und ins untere Samoschtal ein. Die jeweilige Grenze sicherten sie durch eine „Verhauzone“, also einen breiten Landstreifen von 10-40 km, der absichtlich wüst gelassen wurde und mit dichtem Gestrüpp bewachsen war, um feindlichen reiterheeren den Zugang zu versperren oder zu erschweren.

An diesen Verhauzonen wurden Hilfsvölker als Grenzenwächter angesiedelt, von denen die wichtigsten die Szekler waren. Schob man die Verhausäume vor, erhielten auch die Hilfsvölker neue Wohnplätze. Die bisherigen Verhausäume wurden als Königsland zur Besiedlung freigegeben, und die Eroberung Siebenbürgens erfolgte wahrscheinlich durch sechsmaliges Verlegen dieser Verhaue.

 

I. Zur Geschichte Siebenbürgens

i. Die Ansiedlung von Deutschen

ii. Der „Goldene Freibrief“ der Siebenbürger Sachsen (Andreanum) des Jahres 1224

iii. Die Türkeneinfälle; Errichtung von Kirchenburgen

II. Zur Geschichte der Burgkirche in Michelsberg

i. Erste Erwähnung der Burgkirche

ii. Zur Entstehung der Burg

iii. Burgkirche im Laufe der Zeit

III. Zur Architektur der Burgkirche

i. Architektur der Kirche

ii. Architektur der Burg

IV. Warum Burgkirche in Michelsberg?

i.  Die Ansiedlung von Deutschen

Sie erfolgte unter König Geisa II. (1141 – 1162) im Zuge der Verlegung der Verhausäume von der Mieresch - and die Altlinie, auf dem vorherigen Grenzödland, über das der König frei verfügen konnte. Um das Jahr 1150 ließen sich deutsche Bauern und Kleinadlige in Siebenbürgen nieder, das auch Transsilvanien, „das Land jenseits der Wälder“ heißt. Sie sollten das Land militärisch sichern und zur wirtschafltlichen Entwicklung helfen.

Die Siebenbürger Sachsen kamen aus dem Rheinland, aus Moselfranken und anderen Teilen des Deutschen Reiches; ein Teil kam aus Gebieten der heutigen Staaten Luxemburg und Belgien. Zur selben Zeit wurden die bis dahin in Siebenbürgen wohnenden Szekler als Grenzwächter ins heutige Szeklerland umgesiedelt.

Obwohl die Deutschen nicht aus dem Land Sachsen kamen, wurden sie von den Ungarn „Sachsen“, in den lateinischen Urkunden saxones, genannt.

Über die Zeit der Ansiedlung besitzt man keinerlei schriftliche Nachrichten. Aus dem Andreanischen Freibrief der Jahres 1224 weiß man, dass die Siedler in den Jahren 1141-1162 in das Gebiet der Hermannstädter Provinz gerufen wurden. Der Versuch, für sie ein eigenes Bistum zu errichten, scheiterte am Widerstand des Bischofs von Siebenbürgen und statt dessen wurde vor 1191 eine freie Propstei in Hermannstadt gegründet, die unmittelbar dem Erzbischof von Gran, dem Primas der katholischen Kirche in Ungarn, unterstand. Durch Innenkolonisation, wahrscheinlich auch verstärkt durch neue Zuzüge, entstanden im mittleren Siebenbürgen und im Unterwald weitere Ansiedlungen, die nicht mehr dem Hermannstädter Propst, sondern dem Bischof von Siebenbürgen kirchlich unterstellt waren. Nach 1224 bildeten sie politisch die erweiterte Hermannstädter Provinz, die später das Gebiet der Sieben Stühle hieß.

ii.  Der „Goldene Freibrief“ der Siebenbürger Sachsen (Andreanum) des Jahres 1224

Die Siedler, die ins ferne Land „jenseits der Wälder“ zogen, taten das nur gegen Zusicherung besonderer Freiheiten. So gehörte das Gebiet, in das die deutschen Siedler aufgenommen wurden, dem König und wurde deshalb Königsboden genannt. Vor allem legten sie Wert darauf, ihre gewohnten Rechte dort weiter ausüben zu können und nur dem König alleine untertan zu sein und erhielten von ihm besondere Rechte und Privilegien: sie waren persönlich frei, durften ihre Pfarrer und Richter frei wählen und den Königsboden selbst verwalten.

Diese und andere Rechte wurden von König Andreas II. 1224 in einer Urkunde festgeschrieben, die als „Andreanum“ oder „Goldene Freibrief“ bekannt ist.

iii.  Die Türkeneinfälle; Errichtung von Kirchenburgen

Nachdem zwei Tatareneinfälle, in 1241 und 1285, gab es über hundert Jahre lang keine größeren äußeren Bedrohungen. Das ändert sich als die Türken nach der Eroberung Anatoliens 1350 nach Europa übersetzten und allmählich die Balkan-Halbinsel einnahmen. Der erste Türkeneinfall fand 1395 statt und zwischen 1420-1493 fanden mindestens fünfzehn Einfälle statt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass kleinere Einfälle in den Chroniken gar nicht erwähnt sind, obwohl gerade diese verheerende Folgen für die Bevölkerung hatten. Die Türken bestätigten sich dabei als „Renner und Brenner“: unvermutet und schnell drangen kleine, berittene Scharen ohne jeden Troß über wenig begangene Gebirgspfade ein, setzten die Dörfer in Brand, raubten Vieh und Menschen und verschwanden wieder auf dem kürzesten Wege. An der Grenze boten sie dann die Menschen gegen hohes Lösegeld aus und wer nicht ausgelöst wurde, kam in die Sklaverei.

Gegen diese unvermuteten Überfälle waren die vom Ort weit entfernten Fliehburgen ungeeignet, man musste im Notfall innerhalb weniger Minuten schützende Mauern erreichen können. Deshalb wurden die Kirchen mit einer oder mehreren Mauern und Schutztürmen umgeben und die Kirche selbst als letzte Zuflucht zur Burg umgebaut. Die ersten Verteidigungsanlagen wurden aus Erde und Holz gebaut, doch im Laufe der Zeit wurden solche Fliehburgen ausgebaut, indem man Steinmauern errichtete.

Die meisten dieser frühen Burgen sind nicht erhalten gebliben, doch in Michelsberg/Cisnãdioara, kann man solch eine Burg auch heute sehen.

(Wagner, Ernst-Geschichte der Siebenbürger Sachsen – Ein Überblick)



II.  Zur Geschichte der Burgkirche in Michelsberg

„(es) erhebt sich eizeln ein steiler Gneistegel von etwa 250 Fuß Höhe, auf dessen Spitze mit einer einfachen Ringmauer umgeben, ein kleines uraltes Kirchlein erbaut ist...“

Gustav Seivert, 1865

i.  Erste Erwähnung der Burgkirche

Man weiß nicht genau, wann die Burg und Kirche in Michelsberg errichtet wurden, doch sie werden in der ältesten Urkunde, die es im ‚Sachsenland’ gibt, erwähnt. Gustav Seivert schreibt in seinem Büchlein über „Die Michelsberger Burg“, das 1865 gedruckt wurde:

‚Zur Zeit der Einwanderung unserer Vorfahren in Siebenbürgen, wurde die größte Sorgfalt und Mühe der Erbauung von Kirchen gewidmet und das Hauptstreben der Gläubigen war auf die reiche Begabung derselben gerichtet, so war auch der Hermannstädter Kirche diese Thalschlucht sammt dem Berge vergabt worden und es entstand auf diesem Platz vielleicht schon im 12. Jahrhundert die Kirche.’

Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahren 1223, als König Andreas II., bekanntlich ein milder und freigebiger Herr’, der ‚Thal und Berg und Kirche von der Hermannstädter Kirche [...] gegen eine andere Besitzung’ tauschte, und diese seinem „Caplan“ (heute „Kaplan“, [lat.], ursprünglich Priester an der fränkischen Hofkapelle, heute v. a. der den Gemeindepfarrer unterstützende katholischer Priester ) Gozelin schenkte. Dieser verlangte ihm, seine neue Besitzung zu bestätigen; der König willfahrte seiner Bitte und so entstand auch die Urkunde.

 

ii.  Zur Entstehung der Burg

Über den Ursprung der Bergkirche, weiß man auch weniger, doch Gustav Seivert erzählt in seinem Büchlein manche Sagen über die „Gründer“ der Burg und Kirche:

"[..] es gibt gar manche Erzählung über diese alte Burg und man sagt, wie der Ritter Hermann von Nürnberg gekommen wäere und Hermannstadt gebaut hätte, da wäre sein Freund Ritter Michael mit sechzehn Gesellen hierher gezogen und hätte diese Burg und diese Kirche gebaut, und zusammen mit den tapfern Ritter Hermann wären sie gar oft gezogen in den Krieg gegen die Türken und Tataren. [...] Da wäre aber der Ritter Michael gestorben und seine [...] Gesellen hätten um ihn getrauert [...] und hätten die Burg einsam gelassen bis sie die Michelsberger übernommen und behalten hätten bis zum heutigen Tag".

Doch es gibt auch andere Erzählungen, „die gar schön und beweglich“ sind, so der Autor:

"Vor alten grauen Zeiten, da es noch Zauberer und Zauberinnen gab, da lebte [...] in Siebenbürgen ein mächtiger Mann, der hatte drei Töchter, die waren eben so schön, als gewaltig im Zaubern. Und es waren drei Prinzen gekommen, die hatten die drei schönen Mädchen lieb gewonnen, und wie sie nun heirathen sollten, da wollte sich jede eine Burg bauen, darin zu wohnen. Die beiden ältesten aber waren stolz und übermüthig, und die älteste wählte sich den hohen Berg bei Talmesch und sagte „Auf diesen Berg will ich mir eine Burg bauen aus eigener Kraft, [..] und zum Zeichen ihrer Schönheit soll sie die Ladskrone heißen.“ Die zweite nahm für sich den Berg bei Stolzenburg und vermaß sich, auch sie wolle ohne fremde Beihülfe [...] eine Burg auf jenen Berg bauen, so großartig, daß man die Stolzenburg nennen solle. Die dritte war aber gar fromm und demüthig, und war auch die schönste von den dreien, dieser blieb nur dieser kleine Berg übrig, sie war aber zufrieden damit und sprach in ihrem frommen Gemüthe, „allein vermag ich nichts, aber ich vertraue und hoffe auf Gott, und hilfe er mir, so will ich auf diesem Berg eine Burg bauen und eine Kirche dazu“, und siehe da, die Burgen der beiden stolzen gottlosen Schwestern sind in Trümmer zerfallen, aber das Werk der frommen Schwester steht noch bis zum heutigen Tag.’

Es wird auch eine Erzahlung über die schöne Prinzessin Prinzessin Eryzene dargestellt, die wahr sein soll:

"Sie war eine bulgarische Königstochter und ein Prinz [...], ein großer Held , war ihr Bräutigam, und wie er einst ausgezogen war gegen einen mächtigen Feind, da kamen heimlich die Türken und überfielen das Königsschloß um sie zu rauben. Eryzene aber entkam mit ihrer Amme in walachischen Kleidern und floh [...] bis sie auf diese Burg kam, wo sie sich mit ihrer Amme als Magd beim Burghüter verdingte. Ein ganzes Jahr lebte die Prinzessin hier von Palukes und Ziegenmilch, und hatte sich während dieser Zeit aus weißer Wolle [...]ein Gewand gewebt und gemacht und als sie [...] auf dem Markt nach Hermannstadt ging, da war ihr Bräutigam und forschte nach ihr, und er erkannte sie allein am feinen Gewebe ihres Anzugsund nahm sie wieder mit sich heim nach Bulgarien."

iii.  Burgkirche im Laufe der Zeit

Die eigentliche Geschichte der Burg ist nicht so bunt wie oben dargestellt, trotzdem ist es eine lange Geschichte, da die Burg für lange Zeit Streitobjekt war, wegen ihrer Lage und Schönheit.

Von 1322 bis 1359 wird die Kirchenburg nur als Besitzung der Kerzer Abtei erwähnt
Die Bergkirche diente dem Abt und Konvent von Kerz als Zufluchtsort, da die Kerzer Abtei am ‚Altfuß lag’ und ‚jedem feindlichen Angriffe ausgesetzt war ’, aber auch als „Jagdschloss“, ‚die Äbte [...] veranlaßten [...] häufig in Michelsberg zu weilen und hier den Freuden der Jagd und der Tafel sich hinzugeben.’

Als 1420 die Türken einfielen, fanden die Äbte Rettung in der michelsberger Burg.

1411 klagen die Heltauer vor der Sächsischen Nationsuniversität , dass die Michelsberger ‚einen Theil ihrer Weiden und Wiesen hatten’, aber auch dass der‚ Berg des Heiligen Michael sammt Burg und Kirche ihr Eigentum’ sei; diese entscheidet dass die Burg unter Besitz des Abtes von Kerz bleiben soll.

Im Jahre 1469 entscheidet die Nationsuniversität, dass die Michelsberger ihre‚ Hattergrenze in feierlicher Weise beschwören müssten; eine Grube wurde in die Erde gegraben, in dieselbe musste baarhaupt mit bloßen Füßen und abgelegtem Gürtel einer ihrer Bevollmächtigten hinabsteigen, auf sein Haupt legen und schwören, dass die von ihnen abgegebene Grenze die richtige sei.’

1477 hebt König Mathias die Kerzer Abtei auf und schenkt ihre Güter der Hermannstädter Kirche; dafür müssen die Michelsberger den Heltauer jährlich einen Goldgulden und ein Pfund wachs bezahlen.

Nach der Schacht von Mohács (1526) gelangt die Burg unter Besitz der Michelsberger.

1527-1534 - während der Bürgerkrieg ist Michelsberg ein wichtiger Ort für die Nahrungsvorsorge, Dank seiner Lage.

1703-1711 während der ‚drohenden Empörung’ Franz Rakozis ging es dem Dorfe am übelsten.

1865 diente die Burg nur noch als "feuersicherer Ort, die Fruchtvorräthe und sonstige kostbarer Sachen der Dorfseinwohner aufzubewahren".
Damals gab es ‚aus früherer Zeit noch einzelne Holzbaracken um die Kirche herum’; ungefähr 100 Jahre vorher waren ‚auf dem ganzen freien Platz um die Kirche herum für jeden Hauswirthen solche Baracken gestanden, wohin sie sich in Kriegsnöthen zurückzogen’.

Heute dient die Kirche sowohl als Veranstaltungsort vieler Theaterstücken, die im Rahmen des Internationalen Theaterfestes von Hermannstadt aufgeführt werden, als auch als wichtige Sehenswürdigkeit für viele Touristen.

 

III.  Zur Architektur der Burgkirche

i. Architektur der Kirche

Die Kirche steht wie ein Beweis verschiedener vergangenen Zeiten. Der Bau der an dem Heiligen Michael geweihten Kirche beginnt Ende des 12. Jahrhunderts. Es ist eine kurze, dreischiffige romanische Pfeilerbasilika, die aus Bruchsteinen errichtet ist.
Der ursprüngliche romanische Bau hat sich fast zur Gänze erhalten; zwischen Hauptschiff und Seitenschiffen sind je zwei unprofilierte, kämpferlose Arkaden und darüber kleine Rundbogenfenster. Beide Seitenschiffen haben eine Apsidiole im Osten.

Das geräumige Chorquadrat ist mit einem Kreuzgewölbe überspannt und die Hauptapsis mit einer Viertelkugel überwölbt. Im Chor sind auch Spuren von Freskomalerei zu erkennen. In der Chorsüdwand ist eine zugemauerte Priesterpforte und die schmiedeeisernen Bänder an West- und Nordportal weisen romanische Formen auf.

Die Westfront ist besonders interessant, es wurde als Doppelturmfassade geplant doch nur der nördliche Turmist bis zur Höhe der Traufe des Hauptschiffs gebaut worden.
Das Westportal hat eine tiefe, viermal abgetreppte Leibung und wird von ebenfalls viermal abgetreppten Rundbogen abgeschlossen. In den Nischen der Treppen stehen je vier Säulen mit rundem und achteckigem Querschnitt. Würfelkapitelle sind mit Spiralenbändern, Eckblättern, Kerbschnittmustern und Menschenköpfen dekoriert; auch Reste von farblicher Fassung des Portals haben sich erhalten. Rechts und links vom Portal sind zweijochige Blendarkaden aus Haustein ausgeführt.

Die Profilierung der Kämpfergesimse, die genaue Ausführung der Kapitelle und Basen der Säulen sowie die elegant wirkenden Blendarkaden deuten auf einen erfahrenen Meister hin. Es kann vermutet werden, dass dieses Portal Magister Gozelin/Gozelnius zum Bauherrn hatte, in dem man einen der französischen Einwanderer („latini“) zu sehen kann.

(nach H. Fabini – Bergkirche in Michelsberg)

ii.  Architektur der Burg

Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde eine Ringmauer mit insgesamt vier Türmen um die romanische Kirche auf dem Burgberg gebaut. Entlang der Ringmauer verläuft einWehrgang mit Zinnen und in der nördlichen Mauer sind eigenartige, türförmige, zugemauerte Öffnungen.

Im Süden stand ein viereckiger Turm aus Backstein über der Einfahrtstor. Dieser wurde aber viel später gebaut. Es hatte einen Stockwerk der aus einer Kammer mit zwei Fensterchen bestand, und „Pfarrerstübchen“ genannt wurde.
Der dem Hauptportal gegenüberliegende Westturm war stärker als der Backsteinturm.
Im Osten gibt es Spuren von einem Turm von ziemlich gleicher Alter und Grundriss wie die der Westturm.
Im Norden stand anscheinend auch ein Turm, einige Meter von der Ringmauer entfernt.

Die große, runde Steine die im Hof liegen, befanden sich noch um 1850 auf der Ringmauer, um auf den Feind hinabgerollt werden zu können. Der Sage nach, musste jeder Bräutigam in der Nacht vor der Hochzeit ein solcher Stein auf die Burg schaffen.

IV.  Warum Burgkirche in Michelsberg?

Als Hermannstädterin habe ich mit meinen Eltern als kleines Kind viele Ausflüge in die Gegend der Stadt unternommen, meistens in dem Gebiet Silbertal, das auch Michelsberg umfasst. Die Sicht der Burgkirche hat mich als Kind so stark beeindruckt, dass ich mich in diese Burg verliebt habe – was auch selbstverständlich scheint.
Wie viele Kinder haben den Traum nicht, eine echte, noch stehende Burg sehen zu können, und darin auch spielen zu dürfen? Schon seit damals finde ich die michelsberger Burg ganz spannend, mit all den Geschichten und Sagen, mit dem verborgenen (heute leider betonierten) Pfad und hohlen Kirchenmauern in denen man sich „einquetschen“ kann.
Doch die Burg blieb nicht nur der beste Platz zum spielen und toben, sondern wurde ein zu wahrer Ort des Respektes – vor das Gebäude aber auch vor die Geschichte und Menschen dieses Gebietes.
Es sind die Liebe und Respekt, die für die michelsberger Burg als Thema für das Referat gesprochen haben. Die Recherche in der evangelischen Archiv war auch ganz spannend – wie oft hat man heutzutage die Gelegenheit, mit Bücher aus vergangenen Jahrhunde umzugehen und sich einen Einblick in der Geschichte zu verschaffen?
Die michelsberger Burgkirche bleibt, und wird eine Erbe unserer Geschichte bleiben, doch ihre Geschichte ist längst nicht aus.