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Franzi und Paula Fanfiction

 

Fiction 1

 

 

 

 

Diese Geschichte setzt an der Stelle an wo Paula Franzis WG verlässt, um John die Wahrheit zu sagen. Für mich existiert das Ende, das sich die Macher von GZSZ ausgedacht haben nicht und ich habe auch nicht vor es jemals anzuschauen. Ich will ein positives Ende der schönsten Liebesgeschichte, die je im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. In dieser Geschichte wird eine sexuelle Handlung zwischen zwei Frauen angedeutet. Falls jemanden so etwas stört, sollte er/sie nicht weiter lesen. Allen anderen wünsche ich viel Spaß beim Lesen. Feedback ist erwünscht. Ach ja, Kommasetzung war noch nie so mein Fall, also verzeiht mir in dieser Hinsicht bitte etwaige Fehler.

 

 

 

Endlich vereint

von ROCfan

 

 

Paula war glücklich. Sie war glücklich wie lange nicht mehr. Endlich hatte sie Franzi ihre wahren Gefühle offenbart. Gefühle, die wie ein Sturm in ihr getobt hatten. Gefühle, die sie lange Zeit erfolgreich verdrängt hatte – John zuliebe. Doch es war nun endlich an der Zeit gewesen sich nichts mehr vor zu machen. Ihre Ehe war ein Scherbenhaufen und sie liebte John nicht mehr. Paula liebte Franzi. Ein zartes Lächeln umschmiegte Paulas Lippen, als sie die Straßen Berlins entlang in Richtung Bachmann WG ging. Sie hatte Franzi von dem Tag an geliebt an dem sie sich das erste Mal geküsst hatten. Paula hatte Franzi damit eigentlich zeigen wollen, dass es Franzi bestimmt nicht gefallen würde eine Frau zu küssen. Dieses Vorhaben war jedoch gründlich nach hinten losgegangen, denn der Kuss hatte Franzi gefallen UND Paula. An diesem Tag änderte sich alles. Das Lächeln verblich langsam und Paula wurde nachdenklich. Warum hatte sie solange gebraucht um sich ihre Gefühle einzugestehen? Warum hatte sie Franzi so leiden lassen? Warum hatte sie ihr so wehgetan? Paula dachte an all die furchtbaren Worte, die sie Franzi an den Kopf geworfen hatte, nur um sich nicht mit ihren eigenen Gefühlen auseinander setzen zu müssen. Stattdessen war sie feige nach Karlsruhe geflüchtet und hatte nichts als Trümmer hinterlassen. „Wie bescheuert“, sagte Paula leise zu sich selbst. Franzi war an ihrer Liebe zu ihr fast zerbrochen. Wie stark musste ihr Schmerz gewesen sein, dass sie ihn nur noch mit Drogen bekämpfen konnte? Paula hatte von Emily erfahren, dass Franzi ihretwegen kokste. Paula schüttelte leicht den Kopf. Das alles sollte jetzt ein Ende haben. Sie würde zu ihrer Liebe zu Franzi stehen und ihr nie wieder wehtun. Sie atmete tief durch als sie schließlich vor der Tür zur Bachmann WG stehen blieb. ‚Jetzt oder nie’, dachte sie. Sie drehte den Schlüssel und öffnete langsam die Tür. Bolle, der Bachmansche Hund kam ihr schon schwanzwedelnd entgegen.

„Hey“, begrüßte Paula den Hund. Dann entdeckte sie John, der am Tisch saß und entsetzt in seinen Laptop starrte. „Hey“, wiederholte sie, doch John reagierte nicht. Paula runzelte fragend die Stirn. „John, was ist los?“

„Das ist los“, reagierte er schließlich und drehte ihr den Bildschirm zu. Was Paula sah, verschlug ihr die Sprache. Geöffnet war eine Pornoseite, auf deren Cover Emily prangte – nackt. „Nein“, wisperte Paula.

„Und ich Idiot wollte ihr nicht helfen!“ John sprang auf und fuhr sich aufgeregt durchs Haar.

„John“, begann Paula „es ist nicht deine Schuld.“

John funkelte Paula an. „Ach nein? Hätte ich ihr diesen scheiß Deal nicht versaut, dann wäre es gar nicht dazu gekommen!“

Paula versuchte John zu beruhigen, der nervös auf und ab ging. „Emily ist süchtig. Irgendwann wäre es sowieso dazu gekommen.“

John schüttelte den Kopf. „So eine Scheiße, verdammt!“ John war verzweifelt und das war ihm mehr als deutlich anzusehen. Er setzte sich aufs Sofa und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Paula setzte sich neben ihn. Mitfühlend legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Du hättest nichts tun können“, meinte sie sanft.

John blickte auf und warf Paula einen hilflosen Blick zu. „Wie konnte es nur so weit kommen?“

Paula schwieg. John hatte in letzter Zeit so viel durchgemacht und der Gedanke daran ihm noch zusätzlich wehtun zu müssen zerriss ihr Herz; aber sie konnte, nein sie wollte nicht länger in einem Lügengestrick leben. Schließlich würde das weder ihr, noch John und am allerwenigsten Franzi helfen.

„Wo warst du eig…“

„John, wir müssen reden“, unterbrach Paula ihren Mann. John schluckte und frage leise: „Worüber?“

Paula stand auf und spielte nervös mit ihren Fingern.

John sah ihr dabei misstrauisch zu. „Paula was ist los?“

Paula wurde von Minute zu Minute unruhiger. Wie sollte sie nur anfangen? „John, ich…“ Paula dachte daran ihr Geständnis auf ein anderes Mal zu verschieben, doch dann kam ihr Franzi in den Sinn und deren verzweifeltes Bitten sie nicht noch mal zu verletzen. „Ich… wir…“ Sie brachte keinen vernünftigen Satz zustande und sie fluchte innerlich.

Johns Misstrauen wuchs und er bemerkte die Anspannung, die sich in ihm breit machte. „Paula, was willst du sagen?“ Keine Antwort. „Paula, rede mit mir“, meinte er nun fordernd.

Paula holte tief Luft. „Das mit uns…“ begann sie langsam, „es geht nicht mehr.“

John war wie vor den Kopf gestoßen. „Was… was meinst du damit?“

Paula versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich in ihren Augen ansammelten. „Es tut mir Leid.“ John stand nun ebenfalls auf und fasste Paula grob an die Schultern. „Was soll das? Was redest du da?“

Die Tränen hatten sich nun befreit und liefen Paulas Wangen hinab. „Ich liebe dich nicht mehr“, schluchzte sie.

John ließ seine Frau erschrocken los und wandte sich von ihr ab. Er begriff nicht, was hier gerade vor sich ging. „Aber warum?“ fragte er als er sich ihr wieder zu drehte. Auch er konnte seine Tränen nicht zurück halten. „Habe ich etwas falsch gemacht? Ist es wegen gestern?“ John hatte am Tag zuvor mit Paula schlafen wollen, sie damit jedoch wohl überrumpelt, denn sie hatte das Liebesspiel schnell abgebrochen.

Paula schüttelte den Kopf und wischte sich mit einer Hand die Tränen weg.

„Verdammt sprich mit mir!“ schrie John nun verzweifelt und Paula zuckte zusammen.

„Ich liebe Franzi!“ schrie Paula nun heraus und nach einem kurzen Augenblick wiederholte sie leise: „Ich liebe SIE.“

John stand wie angewurzelt da. Der Schock deutlich in sein Gesicht geschrieben. „Franzi?“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber… aber ich dachte das mit euch ist schon lange vorbei?“

„Ich habe sie immer geliebt. Ich habe mir nur was vorgemacht. Dachte, dass wenn ich weiterhin so tun würde, als sei nichts geschehen, alles wieder so werden würde wie früher. Es funktioniert nicht mehr. Es tut mir Leid, John.“

John schluckte und versuchte erfolglos weitere Tränen zu unterdrücken. „Du liebst sie nicht wirklich, Paula. Du denkst, dass du ihr helfen musst, weil sie deinetwegen diese scheiß Drogen nimmt…“

Paula schüttelte abwehrend den Kopf. „Das ist nicht wahr John.“

„Paula, wir sind verheiratet. Ich liebe dich.“ John schluchzte verzweifelt.

Paula zerbrach es das Herz ihn so zu sehen. „Es tut mir Leid.“

„Habt ihr euch alle gegen mich verschworen?“ John verstand die Welt nicht mehr.

Paula fasste ihm sanft an den Arm. „Nicht“, meinte John leise und entzog sich Paulas Berührung. „Bitte geh.“  Er versuchte vergeblich einigermaßen gefasst zu wirken.

„John…“

„Geh  b i t t e“, wiederholte John immer noch leise jedoch fordernder. Paula ging langsam zur Tür. John drehte ihr den Rücken zu. „John, du hast gestern zu mir gesagt, dass du willst, dass ich glücklich bin. Das bin ich jetzt.“ Mit diesen Worten verließ sie die Bachmann WG. John blieb fassungslos zurück.

 

* * * * * *

 

„Lass uns verschwinden, lass uns verschwinden…“ Franzi hatte das Radio laut aufgedreht und trällerte den Song von Wir sind Helden. ‚Das ist unser Song, Paula’, dachte sie und grinste. Es musste Schicksal sein, dass er ausgerechnet nach Paulas Liebesgeständnis im Radio gespielt wurde. Franzi drehte sich im Kreis und war einfach nur glücklich. Gestern noch war ihr Leben ein einziges Trümmerfeld gewesen, gespickt mit Lügen, Diebstahl und vor allem Koks – und heute: Alles hatte sich in Minuten geändert. Paula hatte ihr ihre Liebe gestanden. Franzi konnte dies noch gar nicht richtig fassen, es kam ihr fast wie ein Traum vor. Das Lied war zu Ende und sie ließ sich aufs Sofa fallen. Sie blickte sich um und entdeckte auf dem Tisch ein Röhrchen von ihrem letzten Kokskonsum. Franzi verzog das Gesicht. ‚Das verdammte Zeug brauch ich jetzt nicht mehr.’ Sie schnippte das Röhrchen mit einem Finger vom Tisch. Nun würde alles gut werden. Paula musste nur noch mit John reden und auch ihm die Wahrheit sagen. In Franzi verkrampfte sich plötzlich etwas. Sie hatte Angst, dass es sich Paula anders überlegen könnte. Franzi schüttelte den Kopf, um diesen schlimmen Gedanken schnell loszuwerden. Ein Schlüssel drehte sich im Türschloss und Franzi sprang auf. Paula öffnete die Tür und betrat schweigend den Raum.

„Paula.“ Franzi ging auf sie zu. Paula versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht wirklich. „War es sehr schlimm?“ erkundigte sich Franzi, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte. Paula hatte offensichtlich geweint. Paula nickte, legte ihre Tasche beiseite und setzte sich aufs Sofa. Franzi nahm neben ihr Platz und sah ihr tief in die Augen. Dann nahm sie Paula in den Arm, die daraufhin erneut anfing zu weinen. „Schsch.“ Franzi strich ihr sanft über den Kopf. Paula beruhigte sich wieder und löste sich sachte aus der Umarmung. Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht. „John tut mir so Leid“, sagte sie leise „er macht gerade so viel durch. Er ist total fertig.“

Das ungute Gefühl, das Franzi vor ein paar Minuten überkommen hatte, stieg blitzartig wieder in ihr hoch. Sie wartete nur darauf, dass Paula einen Rückzieher machte und ihr wieder einmal weh tat. Paula bemerkte Franzis Unsicherheit und nahm es ihr nicht einmal übel. Sie hatte Franzi oft genug zurückgewiesen. „Franzi“, begann sie sanft „ich habe mich von John getrennt“. Sie wartete eine Reaktion ab, die jedoch ausblieb. „Endgültig“, fügte sie dann hinzu. Als Franzi immer noch nichts erwiderte beugte Paula sich vor und küsste ihre Freundin sanft. „Ich liebe DICH“, flüsterte sie, als sie ihre Lippen von Franzis nahm. Franzis Anspannung schien langsam abzufallen. „Es tut mir Leid, Paula. Ich habe nur so Angst, dass ich dich gleich wieder verliere.“ In Franzis Blick stand die Hilflosigkeit, die sie im Moment verspürte. Paula lächelte leicht. „Du wirst mich nicht mehr so schnell los. Das verspreche ich dir“. Wieder küsste sie Franzi und bei jeder Berührung wurden ihre Gefühle für diese Frau aufs Neue bestätigt. Franzi lockerte sich und die Anspannung viel vollends von ihr ab. Der Kuss schien endlos lange und beide Frauen strahlten zufrieden, als sie ihn lösten. „Lass uns wegfahren“, schlug Paula plötzlich vor.

Franzi sah sie verdutzt an. „Wohin?“

„Einfach raus ins Grüne“. Paula stand auf und zog Franzi auf die Beine. „Wir nehmen meine Schwalbe, damit du dich während der Fahrt fest an mich klammern kannst“.

Franzi grinste. „Natürlich ganz uneigennützig“.

„Klar!“ Paula setzte ihre Unschuldsmiene auf.

„Ich pack nur noch ein paar Sachen zusammen“, meinte Franzi und war dann auch schon die Treppen zu ihrem Zimmer hoch geeilt. Paula lächelte. Nach nur kurzer Zeit stand Franzi mit einer Tasche vor Paula. „Na dann mal los“, meinte sie enthusiastisch.

 

* * * * * *

 

Die Fahrt dauerte nicht lange und Paula bog in einen Feldweg ein. Sie brachte die Schwalbe zum Stehen und stieg ab. Franzi tat ihr gleich. „Und“, meinte Paula „erkennst du’s wieder?“ Franzi lächelte verschmitzt. „Natürlich. Hier hast du mir Fahrstunden gegeben.“

Paula sah sie erwartungsvoll an. „Und…?“

Franzi lachte. „Und hier haben wir uns das erste Mal geküsst.“

„Bingo!“ Paula lachte und lief zu der Wiese, in der sie letzten Sommer gesessen hatten. Sie breitete die Decke aus, die Franzi in die Tasche gepackt hatte und setzte sich darauf. Franzi gesellte sich zu ihr. „Kaum zu glauben, dass das jetzt schon fast ein Jahr her ist“.

Mmh“, stimmte Paula zu. „Da habe ich mich in dich verliebt“.

Franzi war überrascht. „Was? Damals schon?“

Paula nickte. „Ja, ich war nur leider zu feige mir das einzugestehen.“ Sie sah Franzi an. „Und dir“, ergänzte sie.

„Na ja, du bist ja zum Glück noch zur Vernunft gekommen“, meinte Franzi trocken.

„Zum Glück…“ wiederholte Paula und zog Franzi zu sich. Sie küsste sie und legte sich dabei zurück auf die Decke. Franzi lag halb auf Paula. „Weißt du worauf ich jetzt Lust habe?“ Franzi grinste von einem Ohr zum anderen.

„Nee, worauf denn?“ Paula spielte das Unschuldslamm.

„Ich zeig’s dir“, erwiderte Franzi und schob eine Hand unter Paulas Pullover.

„Ah, jetzt weiß ich’s.“ Paula küsste Franzi wieder. Die Küsse wurden fordernder und als sich ihre Zungenspitzen berührten war es, als flossen tausende von Volt durch ihre Körper. Die Frauen gaben sich ihren Gefühlen hin und vergaßen die Welt um sich herum.

 

* * * * * *

 

Epilog:

 

Franzi stand am Wohnzimmerfenster ihrer neuen Wohnung und beobachtete das Treiben auf der Straße. Ein Monat war vergangen seit Paula sich zu ihr bekannt und sich von John getrennt hatte. Paula und sie hatten sich gemeinsam eine kleine Wohnung am Rande Berlins genommen – vom alten Leben weit genug entfernt. Franzi war glücklich. Dennoch waren die letzten Wochen nicht nur ein Zuckerschlecken gewesen. Die Sucht nach Kokain hatte Franzi unterschätzt und sie hatte mit Entzugserscheinungen kämpfen müssen, die sie glaubte nicht überstehen zu können. Paula hatte ihr in dieser schweren Zeit immer beiseite gestanden und ihr auch einen guten Therapeuten besorgt. Das erste was Franzi lernen musste war, mit alten Mustern zu brechen und das bedeutete auch Freunde aufzugeben, die einen schlechten Einfluss auf sie hatten. Emily hatte Franzi verstanden. Sie hatte sich für sie gefreut und ihr versprochen sich selbst helfen zu lassen. Seit dem hatte Franzi jedoch nichts mehr von Emily gehört. Franzi wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die Haustüre ins Schloss fiel.

„Hey, meine Süße.“ Paula kam lächelnd auf Franzi zu und küsste sie zur Begrüßung.

„Wie ist es gelaufen?“ erkundigte sich Franzi.

„Ganz gut“, antwortete Paula. „Er fängt sich wieder.“ Paula war zu John gegangen, um ihre restlichen Sachen aus der Wohnung zu holen. Das war erst jetzt möglich gewesen, da John Paula lange nicht sehen wollte. „Er kommt darüber hinweg.“ Paula warf die Reisetasche mit ihren persönlichen Dingen aufs Sofa. „Emily war auch da.“

Franzi wurde hellhörig. „Emily? Wie geht’s ihr?“ fragte sie neugierig.

„Den Umständen entsprechend. Sie wird wohl in eine Klinik gehen.“

Franzi war erleichtert. Emily ließ sich endlich helfen. „Haben John und sie sich versöhnt?“

Paula nickte und lächelte. „Ja, zum Glück. Die beiden brauchen einander; jetzt mehr als je zuvor.“

Franzi umarmte Paula. „Ich bin so glücklich.“ Sie drückte ihre Geliebte fest an sich und atmete ihren Duft ein. Paula löste die Umarmung und sah Franzi tief in die Augen. „Ich liebe dich, Franzi.“ Sie küssten sich. „Und ich liebe dich.“

 

 

Ende