Glossar

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Schon zu allen Zeiten gab es zweierlei Wissenschaftler. Wahrend die einen die Wahrheit zu ergrunden suchten, folgten die anderen nur scheinbar diesem Ziel. Die ersteren lebten fur die Forschung. Ihr Konzept war klar, ihre Ziele waren edel. So wurde Wissenschaft betrieben von nuchternen und verantwortungsbewu?ten Leuten, die ihre Uberzeugungen vertraten. Sie waren die Initiatoren des Fortschritts. Wie ein guter Mechaniker stets dafur sorgt, da? sein Fahrzeug zuverlassig funktioniert, damit es sicher ans Ziel gelangt, so verrichteten sie ihre Arbeit. Zu der anderen Art von Wissenschaftlern gehoren jene, die auf Kosten der Wissenschaft leben. Sie sind der Ballast jeglicher Entwicklung: eine glanzende Karriere ist ihr eigentliches Ziel. Jeder folgt nur seinen Interessen. Und oft wird das auch noch unterstutzt durch einige Regierungen und deren "gro?es Geld". Es wird gefordert durch bestimmte finanzielle Interessengruppen, die dahinterstehen, wie es beispielsweise bei den UN-Berichten uber Tschernobyl im September 2005 geschah.

Jetzt lassen Sie mich Ihnen erklaren, warum die Atomindustrie ihre Informationen derartig verklart und vernebelt. Die meisten ihrer Berichte wurden zwar in einem wissenschaftlichen Jargon verfa?t, nicht jedoch von Wissenschaftlern selbst. Oft haben deren Verfasser nicht einmal eine Idee, wovon sie reden. Ihr Ziel ist es, die Offentlichkeit von der Wahrheit fernzuhalten, so da? ihre Art sich auszudrucken schlie?lich immer obskurer wird. Sie versuchen, die Leute glauben zu machen, da? ihre Forschungen viel umfassender und tiefgrundiger sind, als es in Wirklichkeit der Fall ist. In langen und findigen Satzen verdrehen sie die Tatsachen auf jede nur denkbare Weise. Sie pragen neue Begriffe, schreiben weitschweifige Abhandlungen und reden um die Fakten herum, als wolle man die Leser in einen klebrigen und festen Kokon einspinnen. Liest man diese Berichte, so hat man das Gefuhl, eine Zwiebel zu schalen. Um ans Innere zu gelangen, mu? man einige trockene Schichten entfernen, um dann am Ende gar festzustellen, da? innen schon alles ganz verfault ist. Die Autoren scheinen zwischen zwei unvereinbaren Gegensatzen hin- und herzuschwanken: Sie wollen etwas mitteilen, um es dann ganz gekonnt zu verbergen. In dem Bestreben, gelehrt und fundiert zu erscheinen, vermitteln sie dem Leser den Eindruck, da? noch viel mehr dahintersteckt. Man findet mehrdeutige und paradoxe Erklarungen von unzulassiger Kurze.

Am entgegengesetzten Ende notieren manche ihre Gedanken, Stuck fur Stuck, aber vieldeutig und paradox, in kleinen Satzen. Diese Methode, anscheinend tiefgrundig und wissenschaftlich, beruhigt den Leser mit dem betaubenden Effekt des im Sturm ergreifendem Satzes, beschrankt auf eine einzige Idee unter vielen. Dies beweist, dass sie Worter niederschreiben, auch ganze Satze, ohne ihnen einen richtigen Sinn zu geben, in der Hoffnung, dass es zu schwierig ist durch die Nussschale ihre pseudo-wissenschaftlichen Sprache zu brechen, eben so dass kein Leser entdeckt, dass es im Inneren keinen Kern gibt – oder dass der Kern im besten Fall zerbrochen oder verdorben ist.

Es ist gut zu verstehen, dass die Atomforschung, die mehr als 50 Jahre lang mit Jargon und Akronymen durcheinander gebracht wurde und somit den Durchblick fur einen normalen Menschen immer schwieriger machte, auch heute fur viele Wissenschafter kaum noch zu durchblicken ist.

Ihr Vokabular verandert sich die ganze Zeit. Der Glossar auf dieser Seite beinhaltet hauptsachlich Begriffe und Ausdrucke, die 1986 verwendet wurden, zur Zeit des Unfalls von Tschernobyl und davor.

Ich erwahne kurz die Begriffe Becquerel, Sievert und „Graue Substanz“, Begriffe die gleich nach dem Unfall eingefuhrt wurden. Diese zeigen die Anzahl der Zerfalle der atomaren Teilchen an und geben Aufschluss uber ihre biologische Wichtigkeit. Diese Art der Messung berucksichtigt wie sich Radionuklide im Korper verhalten, ihre biologische Halbwertszeit und ihre physische Halbwertszeit und ob sie sich in bestimmten Organen festsetzen oder nicht. Mehr Informationen uber diese und neue Messmethoden sind im Internet zu finden, mein Zweck ist es die Vokabular zur Zeit des Unfalls zu bewahren.

Absorption: (Advanced Gas-Cooled Reactor)

Schwachung einer Teilchen- oder Wellenstrahlung beim Durchgang durch Materie. Die Energie der Strahlung wird dabei in eine andere Energieform (z.B. Warme) umgewandelt. Die von biologischen Geweben absorbierte Energie ist Grundlage fur die Berechnung der vom Organismus aufgenommenen Dosis.

Aktivitat:

Aktivitat ist die Anzahl der pro Zeiteinheit in einem radioaktiven Stoff aufgetretenen Kernumwandlungen. Ma?einheit ist das Becquerel (Bq), mit der die Anzahl der radioaktiven Kernumwandlungen pro Sekunde angegeben wird. Da die Radionuklide in Stoffmengen unterschiedlicher Konfiguration enthalten sein konnen, wird die Aktivitatsangabe auch haufig auf diese bezogen, z.B. Becquerel pro Gramm (Bq/g) in Feststoffen, Becquerel pro Liter (Bq/l) in Flussigkeiten, oder Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) in Luft. Die alleinige Angabe der Aktivitat ohne Kenntnis des Radionuklids la?t keine Aussage uber die Strahlenexposition zu.

AKW:

Atomkraftwerk oder auch Kernkraftwerk (KKW). Warmekraftwerk, uberwiegend zur Stromversorgung, bei dem die bei der Kernspaltung in einem Reaktor freigesetzte Kernbindungsenergie in Warme und uber einen Warme-Dampf-Kreislauf mittels Turbine und Generator in elektrische Energie umgewandelt wird. Weltweit tragen 435 Atomkraftwerke nur 3 Prozent zur Energieversorgung bei. Das Uran fur die laufenden AKW reicht aber nur noch ca. 60 Jahre. Endlagerung des radioaktiven Mulls ist ungeklart. Risiken eines Kernunfalls sind auch durch drohende Klimakatastrophe nicht zu rechtfertigen.

Alphastrahlung:

Beim Kernzerfall bestimmter Radionuklide ausgesandtes, positiv geladenes Teilchen. Ein Ein Alpha-Teilchen besteht aus zwei Neutronen und zwei Protonen und ist mit dem Kern des Heliumatoms identisch. Das Alpha-Teilchen hat eine geringe Durchschlagskraft und eine kurze Reichweite (wenige Zentimeter in der Luft) und kann weder ein Blatt Papier noch die Haut des Menschen durchdringen. Alpha-Teilchen konnen auf den Organismus nur dann einwirken, wenn die Alphastrahlen aussendende Substanz eingeatmet oder mit der Nahrung aufgenommen wird oder in offene Wunden gelangt.

Aquivalentdosis:

Produkt aus Energiedosis und einem u.a. von der Strahlenart abhangigen Bewertungsfaktor. Die Aquivalentdosis ist das Ma? fur die Wirkung einer ionisierenden Strahlung auf den Menschen. Sie wird in Sievert (Sv) angegeben. 1 MikroSv ist der Millionste Teil des Sievert.

Amerizium-241:

Zerfallsprodukt von Plutonium Pu-241. seine physikalische Halbwertszeit betragt 458 Jahre, die biologische Halbwertszeit (im menschlichen Korper) betragt uber 100 Jahre. Am-241 emittiert Alphastrahlen, die nur mit speziellen sensiblen Detektoren gemessen werden kann.

Atom:

Ein Atom ist die kleinste Masse eines Elementes, welche unabhangig existieren kann und trotzdem die Eigenschaften dieses Elements beinhaltet. Es besteht aus dem Kern um den sich kleine Teilchen, die sogenannten Elektronen in den Orbitalen bewegen.

Wir sprechen des ofteren uber die Spaltung eines Atoms. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht ganz korrekt, denn es wird ja nicht das Atom sondern der Kern des Atoms gespalten. Stellen wir uns vor, wir nehmen ein kleines Stuck eines Minerals und beginnen es zu zerteilen. Irgendwann werden wir an einem Punkt angelangen, an dem das Mineral so klein ist, dass es sich nicht mehr teilen lasst. Dann haben wir ein sogenanntes Atom, also den kleinsten Teil eines Elements, der trotzdem noch immer die gleichen Eigenschaften hat wie zuvor.

Wenn wir dann mit der Teilung weiter machen wurden, entfernten wir die Elektronen, die negativ geladen sind. Der Rest des Atoms ist positiv geladen, also der Kern in dem sich die Protonen und die Neutronen befinden. Desto mehr negativ geladenen Elektronen wir entfernen, desto gro?er wir die positive Ladung der Protonen und der Neutronen. Wenn wir alle Elektronen entfernt haben, bleibt nur noch der Kern ubrig. Wenn dieser Vorgang langsam und vorsichtig stattfindet, haben wir eine sogenannte Kettenreaktion. Diese nutzen wir fur die Produktion von Kernenergie.

Becquerel(Bq):

Ist die Ma?einheit der Aktivitat eines radioaktiven Stoffs. Sie gibt an, wieviel Kernzerfalle pro Sekunde stattfinden.

Betastrahlung:

Teilchenstrahlung, die aus beim radioaktiven Zerfall von Atomkernen ausgesandten Elektronen besteht. Das Durchdringungsvermogen von Betateilchen betragt in der Luft einige Zentimeter bis Meter, im Weichteilgewebe oder Kunststoff wenige Millimeter bis Zentimeter

Brennstoffkreislauf:

Mit Brennstoffkreislauf bezeichnet man alle Verfahrensstufen fur die Versorgung und Entsorgung von Kernenergie. Dazu gehoren die Gewinnung und die Aufbereitung von Kernbrennstoff, die Herstellung von Brennelementen sowie die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente und die Endlagerung radioaktiver Abfalle.

Brennelement:

In einem Kernreaktor wird der Kernbrennstoff durch eine Vielzahl von Brennstaben zu einer Baueinheit zusammengefa?t. Brennelemente bleiben einige Jahre im Reaktor, danach sind sie hoch radioaktiv, mit intensiver Strahlung und hoher Warmeentwicklung. Sie werden als abgebrannte Brennelemente bezeichnet.

Bruter/Brutreaktor:

Kernreaktor, der mehr spaltbares Material produziert, als er benotigt, indem er das Brutmaterial (U-238) in Spaltmaterial (d.h. die energieliefernden Bestandteile des Kernbrennstoffs), also in Uran U-235 und U-233, sowie Plutonium Pu-239, umwandelt. Schnelle Bruter benotigen keine Moderatoren (Bremssubstanzen der Kernreaktion) und werden mit flussigen Metallen (Natrium) oder Gasen (Helium) gekuhlt.

Casium/Casium-137:

Ist das nach dem Unfall von Tschernobyl am meisten verbreitete langlebige radioaktive Element (Halbwertszeit: 30 Jahre). Deshalb beziehen sich Me?werte und Karten der kontaminierten Gebiete in Belarus, Ru?land und der Ukraine auf Casium-137. Casium lagert sich in den Muskeln ab und ist stark krebserregend.

Curie(Ci):

alte, aber noch gebrauchliche Einheit fur die Aktivitat. Sie gibt an, wie viele Atome einer gemessenen Probe in der Sekunde zerfallen. Einer Ci entsprechen 3,7x10E10 Bq oder 1 Bq = 2,7x10-E11 Curie oder 27 PicoCurie.

Dekontamination:

Beseitigung oder Verminderung von radioaktiven Verunreinigungen.

Determinierte Wirkungen von Strahlung:

Klinisch belegbare schadliche biologische Wirkungen, die von ionisierender Strahlung verursacht werden. Je langer eine radioaktive Substanz im Korper verweilt, desto mehr Strahlungsenergie wird vom Gewebe aufgenommen, desto hoher ist die Strahlendosis. Zu den determinierten Effekten gehoren insbesondere die Strahlenkrankheit und Anomalien in der embryonalen Entwicklung. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Einwirkung radioaktiver Strahlung und dem Entstehen von Krebs oder Leukamie oder eines Erbgutschadens wird sich im Einzelfall niemals mit absoluter Sicherheit herstellen lassen, da die Ausloser dieser Erkrankungen keinen Fingerabdruck hinterlassen. Eine zusatzliche Uranaufnahme ist aber z.B. in Urinproben nachweisbar.

Dosis:

Die Dosis ist ein ma? fur eine naher anzugebende Strahlenwirkung. Die Energiedosis beschreibt die Energie, die einem Volumenelement beliebiger Materie mit einer bestimmten Masse durch ionisierende Strahlung zugefuhrt wird, dividiert durch diese Masse. Ma?einheit ist Gray (Gy). Die Aquivalentdosis berucksichtigt die unterschiedliche biologische Wirksamkeit der verschiedenen Arten ionisierender Strahlung. Sie ist das Produkt aus der Energiedosis im Gewebe und einem Bewertungsfaktor. Ma?einheit ist Sievert (Sv). Die effektive Dosis berucksichtigt die unterschiedliche Empfindlichkeit der Organe und Gewebe. Sie ist das Produkt aus der Aquivalentdosis und einem Bewertungsfaktor.

Dosimeter:

Instrument zur Messung der Strahlendosis; siehe: physikalische Dosis.

Druckwasserreaktor (DWR):

Kernreaktor, bei dem die Warme aus dem Reaktorinneren (Spaltzone) durch Wasser abgefuhrt wird, das unter hohem Druck (etwa 160 bar) steht, so da? es nicht siedet. Das erhitzte Wasser (rund 325°C) gibt seine Warme in einem Dampferzeugern an den Sekundarkreislauf ab. Etwa zwei Drittel der weltweit betriebenen Kernkraftwerke sind Druckwasserreaktoren.

Effektive Dosis:

Wirkungsgro?e der ionisierenden Strahlung, welche als Ma? fur das Risiko fur das Auftreten von Langzeitfolgen der Verstrahlung des menschlichen Organismus und seiner einzelnen Organe unter Berucksichtigung ihrer Strahlenempfindlichkeit benutzt wird. Die Einheit der effektiven Dosis ist Sievert (Sv). Die traditionelle Einheit ist Rem.

Elefantenfu?:

wahrend des Kernreaktorunfall in Tschernobyl unterhalb des Reaktors entstandene Schmelzformation in Form eines Elefantenfu?es mit einer Hohe von uber 2m und dem Gewicht von mehreren Tonnen.

Fall-out:

aus der Atmosphare auf die Erde in Form kleinster Teilchen durch Niederschlag und Sedimentation von Aerosolen abgelagertes radioaktives Material, das z.B. bei Kernwaffenversuchen entstanden ist.

Gammastrahlung:

Die technische Definition von Gammastrahlung ist die einer hochenergetischen elektromagnetischen Strahlung aus dem Atomkern mit hoher Durchschlagskraft. Sie besteht aus Photonen, so wie sichtbares Licht und Rontgenstrahlen, ist aber hoher energetisch. Das sichtbare Licht hat eine Energie von. einem Elektronenvolt (eV), einer physikalischen Einheit. Rontgenstrahlen haben eine Energie von einigen Tausend bis zu einer Million eV, Gamma-Strahlung kann eine Energie von 1 Milliarde (=Tera-Elektronenvolt) erreichen. Deshalb sind sie sehr durchschlagskraftig.

Es gibt einen gro?en Unterschied zwischen Laboruntersuchungen mit Strahlung und Radioaktivitat im wirklichen Leben, besonders wenn es sich um hohe Konzentrationen und um gro?e Gebiete wie Tschernobyl handelt. Dieses Glossar bezieht sich auf meine praktischen Informationen, die vielleicht manchmal technisch nicht korrekt sind, aber keine Leute zu einem Fehler verleiten.

Wir konnen nicht die Strahlungsart mit dem Geigerzahler bestimmen, wir erhalten immer ein kombiniertes Ergebnis von Alpha-, Beta- oder Gammastrahlung.

Es ist wichtig zu vermerken, dass es nicht Stoffe wie einen reinen Gamma-Strahler gibt, die meisten Alpha- und Betastrahler emittieren auch Gammastrahlung als einen Teil ihres Zerfallsprozesses. Abhangig von ihrer ursprunglichen Energie kann Gammastrahlung durch die Luft weitergeleitet werden, so dass sie sich wie ein Schleier uber die Erde legt, wie eine unsichtbare, unbewegliche Wolke, die sich standig verandert. Einen Schritt vorwarts, einen Schritt ruckwarts und man sieht unterschiedliche Ergebnisse. Die Messergebnisse des Geigerzahlers in einer festen Position variieren ebenso. Die Radioaktivitat erhoht sich in Bodennahe.

Vermutlich der Weg, ein Gammafeld einzuschatzen ist anzunehmen, dass alles was wir auf Augenhohe messen, Gammastrahlung ist, es sei denn, dass eine andere Quelle in der Nahe ist.

Genetische Folgen der Bestrahlung:

Folgen bei der Nachkommenschaft aufgrund von Bestrahlung der Geschlechtszellen der Eltern. Das Risiko fur das Auftreten von genetischen Folgen der Bestrahlung ist geringer als das Krebsrisiko.

Gray (Gy):

Ma?einheit fur die absorbierte Dosis. 1 Gy ist eine absorbierte Dosis beliebiger ionisierender Strahlung, bei der von einem kg Substanz 1 Joule Strahlungsenergie absorbiert wird (1 Gy = 1 J/kg) . Fruher wurde die traditionelle Me?einheit rad verwendet.

Halbwertszeit:

Die benotigte Zeit fur die Halfte der Atome einer radioaktiven Substanz, um in Atome eines anderen Elements zu zerfallen.

Das chemische Ergebnis der Umwandlung kann entweder radioaktiv oder nicht-radioaktiv sein.

Die Charakteristik ist fur jede einzelne Substanz konstant. Die Halbwertzeit jedes Elements ist konstant und einzigartig. Einige Nuklide, wie zum Beispiel Krypton-94, werden in einem Reaktor erzeugt und existieren weniger als eine Sekunde, wohingegen andere, wie zum Beispiel das Potassium-40, wahrend der Erschaffung der Erde erzeugt wurden. Wegen seiner langen Halbwertzeit von 1,28 Milliarden Jahren ist Potassium-40 immer noch auf der Erde vorhanden.

Man sollte nicht die physikalische mit der biologischen Halbwertzeit verwechseln. Wahrend die physikalische Halbwertzeit die Zeit ist, die von der Halfte einer Menge radioaktiven Materials benotigt wird, eine nukleare Umwandlung durchzumachen, ist die biologische Halbwertzeit die Zeit, die von dem Korper benotigt wird, eine Halfte einer vorbestimmten Dosis radioaktiver Chemikalien zu eliminieren. Mit anderen Worten ausgedruckt ist es die vom Korper benotigte Zeit, um die Halfte der radioaktiven Chemikalie durch Ausatmung, Transpiration, Urin etc. loszuwerden.

Ionisation:

Abgabe oder Aufnahme von Elektronen durch Atome oder Molekule die dadurch in einen elektrisch geladenen Zustand versetzt wird. Dadurch entstehen sog. Ionen, die in der von ihr durchrungenen Materie Ionisationsvorgange bewirken. Im Korper entstehen sog. freie Radikale. Ionisierende Strahlungen sind z.B. Gamma-, Rontgen-, Elektronen-, Positronen-, Protonen-, Neutronen- und Alpha-Teilchenstrahlungen.

Die Ionisierungsstrahlung

Jede Art von Strahlung, die Elektronen aus ihrer normalen Bahn um den Atomkern sto?t und sie in Ionen verwandelt. Als Ionisierung bezeichnet man den Vorgang, bei dem eine ausreichende Energie in einem neutralen Molekul deponiert wird, um ein Elektron zu verdrangen und auf diese Weise das neutrale Molekul mit positiven und negativen Ionen zu ersetzen. All dies zielt darauf ab, die Festigkeit und Stabilitat einer physikalischen Welt zu erschuttern und unterminiert den Glauben in die fortbestehende Existenz unserer Welt, da die Ionisierungsstrahlung ernsthaft die chemische Eigenschaft der Zelle zerstort. Sie kann auch die Zelle toten oder dauerhaft verandern. Jedes Ausgesetztsein der Ionisierungsstrahlung hat diesen Effekt und es ist fur den Korper nicht moglich, den gesamten Schaden vollkommen zu reparieren. Auf der Makroebene wurde dies mit einer Explosion vergleichbar sein, die so gewaltig ist, den Planeten aus seiner Umlaufbahn um die Sonne zu werfen.

Isotope:

Atome ein- und desselben chemischen Elements mit gleicher Anzahl von Protonen (gleicher Ordnungszahl, jedoch unterschiedlicher Massenzahl) und Elektronen, jedoch unterschiedlicher Anzahl von Neutronen. Isotope haben gleiche chemische, doch unterschiedliche kernphysikalische Eigenschaften.

Jod-131:

biologisch au?erst gefahrliches Spaltprodukt mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen. Die Schilddruse benotigt Jod zur Produktion von Schilddrusenhormonen und lagert daher auch radioaktives Jod ein. Hier ruft es dann sowohl gutartige als auch bosartige Tumoren hervor.

Die menschliche Schilddruse ist also besonders empfindlich fur einen Strahlenschaden. In den ersten Tagen nach dem Unfall wurden das aufgenommene Jod (und viele Leute dicht am Reaktor erhielten eine Dosis von 50 Rontgen/Stunde) in die Hormone eingebaut und danach in die Blutbahn freigesetzt. Sie wurden also zusatzlich durch die eigene Schilddruse diffus verstrahlt.

Kaskade:

Anlage zur Uran-Anreicherung mittels einer Gaszentrifuge, in der fluchtiges Uranhexafluorid (UF6) in die Isotope U-238 und U-235 zerlegt wird. Fur die Verwendung im Kernreaktor mu? das Uran einen Anteil von 2-3% spaltbaren Urans U-235 enthalten. Waffenfahiges Uran mu? uber 90% an U-235 enthalten.

Kernreaktor:

konstruktive Anordnung einer kritischen Masse Kernbrennstoff, in der eine gesteuerte Kettenreaktion der Kernspaltung ablaufen kann. Man unterscheidet nach thermischen und schnellen Kernreaktoren.

Kernspaltung:

Spaltung schwerer Atomkerne durch Beschu? mit Neutronen, wobei gro?e Energiemengen freigesetzt werden. Bei der Kernspaltung entstehen jeweils zwei mittelgro?e Kerne als radioaktive Spaltprodukte. Au?erdem werden neue Neutronen frei, die weitere Kernspaltungen auslosen konnen. Kernspaltung kann auch spontan, d.h. ohne Anregung von au?en auftreten.

Kernwaffensperrvertrag:

auf Initiative der UdSSR wurde bereits 1968 ein internationaler Vertrag uber die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen abgeschlossen, dem bis 1980 mehr als 100 Staaten beitraten.

Kettenreaktion:

physikalische oder chemische Reaktion, die die Bedingungen fur ihren Ablauf immer wieder neu schafft. Neutronen losen eine Kernspaltung von Atomkernen aus, wobei weitere Neutronen freiwerden, die ihrerseits wieder auf Atomkerne einwirken.

Kontamination:

Verunreinigung von Arbeitsflachen, Geraten, Wasser, Luft usw. durch radioaktive Stoffe. Ma?einheit ist Bq/cm2.

Kontrollruten:

zur Steuerung der Kettenreaktion im Kernreaktor eingesetztes neutronenabsorbierendes Material

Kurtschatow-Institut:

Institut fur Kernenergie in Moskau.

Latenzzeit:

Zeit zwischen Ursache und Wirkung.

Lineares Energieubertragungsvermogen (LET):

Die Messung der Anzahl der Ionisierungen, welche die Strahlung pro Entfernungseinheit verursacht, wenn sie die lebende Zelle oder das Gewebe durchquert, wird das Energieubertragungsvermogen der Strahlung genannt. Das Konzept schlie?t den lateralen Schaden entlang des Weges, im Gegensatz zur Weglange oder der Durchdringungsfahigkeit, ein. Die medizinischen Rontgenstrahlen und die meiste naturliche Hintergrundstrahlung sind niedrige LET Strahlung, wahrend Alphateilchen ein hohes LET haben. Im Durchschnitt haben Spaltungsfragmente ein hohes LET.

Leukamie:

Krebs der wei?en Blutzellen. Ursache weitgehend unbekannt. Inzidenzhaufigkeit 40-50 Falle je 1 Mio. Einwohner. Es gibt mehrere Typen mit unterschiedlichem Krankheitsverlauf und unterschiedliche Heilungschancen.

Maximale Strahlendosis:

Strahlendosis ist definiert als die obere zulassige Grenze. Die maximal zulassige Dosis fur Kernkraftwerksarbeiter betragt 5 rem oder 5 Rontgen/Jahr. Die normale Bevolkerung darf maximal 0,5 Rontgen/Jahr (= 500 mR) erhalten. Geteilt durch 365 Tage ergibt dies, dass eine normale Sterblichkeit bei 1,3 mR/Tag oder 54 µR/Stunde gegeben ist. Dies sind die Standards der WHO. Das hochste, was ich je an einem 2006 bewohnten Ort gemessen habe, waren 250 µr/Stunde, 5 mal mehr als zugelassen.

In Tschernobyl ist dies alles nutzlos, da es keinen Weg gibt, die aufgenommenen Partikel zu messen, die uns von innen verstrahlen .

Moderatoren:

Material, das zur Steuerung der Kettenreaktion verwendet wird. Es enthalt Graphit, Wasser und schweres Wasser.

Neutron:

Ungeladenes Teilchen im Atomkern, das wahrend der Spaltung freigesetzt wird; Neutronen sind durchdringender als Gammastrahlen. Die Neutronen sind fur den menschlichen Korper gefahrlich, da die Interaktion von Neutronen mit Molekulen im Korper eine Ionisierung (Spaltung zu Molekulen und Atomen) verursachen kann. Sie gehoren zu den biologisch zerstorerischsten Spaltungsprodukten. Sie haben eine kurze Reichweite und bei Fehlen von Spaltungsmaterial werden sie schnell von nicht-radioaktivem Material absorbiert.

Die Neutronenbombe

Bombe, die biologische Substanzen zerstort und die materielle Infrastruktur intakt lasst.

Neutronenstrahlung:

wird insbesondere bei Kernspaltung, einer speziellen Form der Kernumwandlung, freigesetzt. Sie besitzt wie die Gammastrahlung ein hohes Durchdringungsvermogen und erfordert zur Abschirmung ebenfalls einen starken Einsatz von Abschirmmaterialien. Die Kernspaltung ist nur fur schwere Atomkerne, z.B. Uran, charakteristisch.

Nichtionisierende Strahlung:

bezeichnet elektromagnetische Felder, die keine Ionisationsvorgange an Atomen oder Molekulen auslosen konnen. Das sind a) statische elektrische und magnetische Felder (z.B. Erdmagnetfeld), b) niederfrequente elektrische und magnetische Felder (z.B. bei technischem Wechselstrom), c) hochfrequente elektromagnetische Felder (z.B. Radio- und Mikrowellen) und d) optische Strahlung (z.B. Infrarotstrahlung. sichtbares Licht, UV-Strahlung)

Nuklearmedizin:

Anwendung radioaktiver Stoffe am Menschen zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken.

Nuklid:

durch Protonenzahl (Ordnungszahl) und Massenzahl charakterisierte Atomart.

Proton:

elektrisch positiv geladenes Teilchen, bildet zusammen mit Neutronen den Atomkern.

physikalische Dosis:

gemessene radioaktive Strahlung pro Zeiteinheit, mi?t die kumulative Einwirkung von radioaktiver Strahlung.

Radioaktive Stoffe:

sind Stoffe, die spontan eine ionisierende Strahlung aussenden konnen.

Radioaktivitat:

Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Radionuklide), sich ohne au?ere Einwirkung in andere Atomkerne umzuwandeln und dabei ionisierende Strahlung auszusenden. Me?gro?e ist die Aktivitat, die Anzahl der pro Zeiteinheit auftretenden Kernumwandlungen eines Radionuklids oder Radionuklidgemischs. Einheit ist das Becquerel, das einer Kernumwandlung pro Sekunde entspricht. Es gibt sowohl in der Natur vorkommende naturliche, als auch durch kernphysikalische Prozesse erzeugte kunstliche Radionuklide. Radionuklide unterscheiden sich durch ihre Halbwertszeit.

Radioisotope:

sind Radionuklide mit derselben Kernladungszahl (d.h. gleiches chemisches Element und gleiche Protonenzahl im Kern), nennt man auch Isotope. Beispiel: die beiden Uranisotope U-235 und U-236 beinhalten jeweils 92 Protonen. Die Anzahl der Neutronen betragt jedoch 143 bzw. 144.

Radionuklid:

ist ein instabiles Nuklid, das spontan ohne au?ere Einwirkung unter Aussendung energiereicher (ionisierender) Strahlung in ein anderes Nuklid zerfallt. Zur Zeit sind uber 2.770 verschiedene Nuklide bekannt, die sich auf die 112 zur Zeit bekannten chemischen Elemente verteilen. Von diesen Nukliden sind uber 2.510 Nuklide instabil und radioaktiv.

Radiosynoviorthese:

Wiederherstellung bzw. Erneuerung (Orthese) der Gelenkschleimhaut (Synovia) mit Hilfe von Bestrahlung (Radiatio). Ein Verfahren zur Behandlung von schmerzhaften, in erster Linie chronischen, entzundlichen Gelenkerkrankungen durch lokale Anwendung radioaktiver Substanzen. Hierzu wird ein radioaktives Medikament direkt in das erkrankte Gelenk gespritzt. Es fuhrt zu einer Verodung der Gelenkschleimhaut und beseitigt den Entzundungsproze?. Es resultiert eine erhebliche Linderung der Schmerzen sowie eine deutliche Verbesserung der Beweglichkeit, in vielen Fallen sogar vollige Beschwerdefreiheit.

Radon:

Radon-222 ist ein naturliches Zerfallsprodukt aus der Uran-Radium-Reihe, das uberall auf der Erde vorhanden ist und wesentlich zur naturliche Umweltradioaktivitat beitragt. Es ist ein Edelgas, das farb-, geruchs- und geschmacklos ist, sich nicht bindet und uber Risse und Spalten aus dem Erdreich in die Atemluft entweicht.. Durch weiteren Zerfall entstehen wiederum radioaktive Folgeprodukte, die uber die Atemwege in die Lunge gelangen und dort u.a. Alpha-Strahlung aussenden. Diese kann die Zellen der Lunge schadigen. Diese Schaden konnen die Entstehung von Krebserkrankungen begunstigen.

RMBK-Reaktor:

graphitgesteuerter Leichtwasser-Druckrohrenreaktor, die u.a. in Tschernobyl verwendete Bauweise eines Kernreaktors mit einer Leistung von 1.000 MW. Heute, uber 25 Jahre nach dem Unfall in Tschernobyl, sind auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR immer noch 4 RMBK-Reaktoren in Betrieb.

Schmutzige Bombe:

Eine konventionelle, zusatzlich zu dem Sprengstoff mit radioaktivem Material versehene Bombe, bewirkt ahnlich wie nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl eine radioaktive Verseuchung. Eine nukleare Kettenreaktion wie bei einer Atombombe findet nicht statt, die Sprengkraft wird alleine aus dem konventionellen Sprengstoff entwickelt.

Siedewasserreaktor (SWR):

Leistungsreaktor, bei dem im Gegensatz zum Druckwasserreaktor (DWR), ein Teil des Kuhlwassers im Reaktorinneren siedet und die Warme als Dampf abgefuhrt wird. Der so erzeugte Na?- oder Sattdampf wird im Maschinenhaus direkt zum Antrieb der Turbine und des Generators zur Erzeugung des elektrischen Stroms verwendet.

SI-Einheiten:

Einheiten des Internationalen Einheitensystems (SI) gesetzlich geregelt (siehe BGBl.I S.22272) - Aktivitat: Becquerel (Bq); 1 Bq = 1/s; alte Einheit: Curie (Ci); 1 Ci = 3,7x10E10 Bq; 1 Bq ~ 2,7x10E-11 Ci - Energiedosis: Gray (Gy); 1 Gy = 1 J/kg; alte Einheit: Rad (rd); 1 rd = 0,01 Gy; 1 Gy = 100 rd - Aquivalentdosis: Sievert (Sv); 1 Sv = 1 J/kg; alte Einheit: Rem (rem); 1 rem = 0,01 Sv; 1 Sv = 100 rem - Ionendosis: Coulomb pro kg (C/kg); alte Einheit: Rontgen (R): 1 R = 2,58x10E-4 C/kg; 1 C/kg ~ 3876 R

Sievert:

SI-Einheit der Aquivalentdosis und der effektiver Dosis. 1 Sv = 100 rem, 1 Sv = 1.000 MilliSievert.

Die Spaltprodukte

Radioaktive Spaltprodukte werden in Nuklearreaktoren erzeugt. Sie sind Varianten der gewohnlichen Chemikalien, welche die Bausteine aller materiellen und lebenden Dinge sind. Die radioaktiven Formen dieser Chemikalien waren bis zum 20. Jahrhundert nur in winzigen Mengen an abgelegenen Orten in der Umwelt vorhanden, wie zum Beispiel in Afrika, wo eine kleine Menge von Spaltprodukten, als das Ergebnis einer spontanen, vor langer Zeit stattgefundenen Spaltung von naturlichem Uran, naturlich gebildet wurde.

Spezifische Absorptionsrate (SAR):

beschreibt die Energie, die im Hochfrequenzfeld pro Kilogramm Korpergewicht in einer bestimmten Zeit vom Korper aufgenommen und vor allem in Warme umgewandelt wird. Ma?einheit ist Watt pro Kilogramm (W/kg).

Strahlenexposition:

Einwirkung von Strahlung auf den menschlichen Korper oder Korperteile. Als innere Strahlenexposition bezeichnet man die Einwirkung der Strahlung von Radionukliden, die den Korper mit der Atemluft (Inhalation) und mit der Nahrung (Ingestion) aufgenommen werden. Das Ma? der Strahlenexposition ist die effektive Dosis.

Strahlung:

ist eine Energieform, die sich als elektromagnetische Welle oder als Teilchenstrahlung durch Raum und Materie ausbreitet.

Strontium-90

Gefahrlicher Betastrahler mit einer Halbwertzeit von 28 Jahren. Strontium-90 wird von Pflanzen, Tieren und Menschen als ein Calcium-Analog akzeptiert, weil es Calcium so ahnlich ist und daher in der gleichen Art und Weise absorbiert wird. Strontium greift die Knochen an, wird dort deponiert und bleibt das ganze Leben in den Knochen, wobei es standig die umgebenden Zellen bestrahlt. Es kann Knochenkrebs verursachen.

Storfall:

Ereignisablauf, bei dessen Eintreten der Betrieb der Anlage oder die Tatigkeit aus sicherheitstechnischen Grunden nicht fortgefuhrt werden kann und fur den die Anlage auszulegen ist oder fur den bei der Tatigkeit vorsorglich Schutzvorkehrungen vorzusehen sind.

Teratogen:

fruchtschadigend; verursacht Fehlbildungen des Keimlings durch chemische und physikalische Agenzien.

Terrestrische Strahlung:

radioaktive Strahlung, die von naturlichen Radionukliden und ihren Zerfallsprodukten, welche in Boden und Gesteinen der Erdkruste vorhanden ist, ausgeht.

Tschernobylit:

radioaktives Magma innerhalb des Sarkophags von Tschernobyl, kristallines Aussehen, enthalt geschmolzenen Sand, der zur Absorption des Kernbrennstoffs uber dem brennenden Reaktor abgeworfen wurde.

Unfall:

Ereignisablauf, der fur eine oder mehrere Personen eine effektive Dosis von mehr als 50 mSv zur Folge haben kann.

Urananreicherung:

ein physikalisches Verfahren, mit dem der Prozentsatz des spaltbaren Isotops U-235 uber den Gehalt von 0,72% des Natururans hinaus gesteigert werden kann. In der Bundesrepublik wird zu diesem Zweck von URENCO Deutschland GmbH am Standort Gronau eine Urananreicherungsanlage betrieben, in der Uran in Form der fluchtigen chemischen Verbindung Uranhexafluorid (UF6), gro?technisch mit Hilfe des Gaszentrifugenverfahrens angereichert wird.

Uranerzbergbau:

Unmittelbar nach Kriegsende wurde in Sachsen und Thuringen unter sowjetischer Regie durch das Unternehmen SDAG Wismut mit der Gewinnung von Uran begonnen. Der vor allem in den Anfangsjahren ohne Rucksicht auf Mensch, Natur und Umwelt vorangetriebene Uranerzbergbau hat zu massiven Umweltschaden gefuhrt.

Wiederaufarbeitung:

Kombination physikalischer und chemischer Trennverfahren, durch welche die Stoffe Uran und Plutonium (in Form chemischer Verbindungen) aus verbrauchten Brennelementen zuruckgewonnen und die hochradioaktiven Abfalle abgetrennt werden sollen. Gro?technisch wird zur Wiederaufarbeitung vor allem das sog. PUREX-Verfahren (Plutonium-Uran-Reduktion-Extraktion) angewendet. In der Bundesrepublik Deutschland wurden von 1971-1990 in einer Pilotanlage (Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe - WAK) verbrauchte Brennelemente zu Versuchszwecken wiederaufgearbeitet. Der Wiederaufarbeitungsbetrieb wurde Ende 1990 eingestellt und die Anlage stillgelegt. Sie wird zur Zeit zuruckgebaut.

worst-case-Szenarium:

der schlimmste Fall, entspricht dem Zusammentreffen der ungunstigsten, in der Realitat vorkommenden Bedingungen (wie z.B. in Tschernobyl 1986)

Zwischenlagerung:

zeitlich befristete Lagerung bestrahlter Brennelemente oder radioaktiver Abfalle vor ihrer Endlagerung. Bestrahlte Brennelemente sollen in dezentralen Zwischenlagern an den Standorten der Atomkraftwerke aufbewahrt werden, und zwar bis zu ihrer endlagergerechten Konditionierung und spaten Endlagerung. Es gibt bisher weltweit noch keine sicheren Endlager.

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