Nachdenkenswerter Beitrag aus einem Internet-Diskussionsforum
von cui bono (24.November 2003 15:46)
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Warum nimmt man denn diese US-Propaganda von der "Befreiung
des Irak" oder der "Demokratisierung der ganzen Region" etc.
überhaupt für bare Münze??? Hat nicht Rumsfeld selbst über den
sogenannten "Krieg gegen den Terrorismus" schon vor dem Irak-Krieg
öffentlich verkündet, man werde verdeckt operieren, verdeckte Ziele
verfolgen, graue und auch schwarze Propaganda machen?
Warum fragt man sich also nicht lieber mal, was dahinter stecken
könnte, wenn die negativen Entwicklungen in der Region sowie die
ganze Angstmacherei "im Westen" womöglich ganz genau den Wünschen und
Plänen der US-Administration (bzw. derer, die sie am Haken hat)
entsprächen???
Die gigantische Verschuldung der USA in allen Wirtschaftsbereichen
(Staat, private Haushalte, Unternehmen, Banken u. Versicherungen und
auch ihr rasant wachsendes Außenhandelsdefizit) läßt sich doch schon
längst nicht mal mehr mit sämtlichen Rohstoffen der Erde decken?!
Das einzige, was der USA in dieser Lage noch übrigbleibt -so lehrt es
mitleidlos die Geschichte-, ist, daß ausreichend bevölkerungsreiche
und solvente Weltgegenden ihren gesamten (materiellen) Wohlstand
gegenseitig in Schutt und Asche legen, damit die überlebenden
Menschen dort dann alles wieder neu brauchen - und selbstverständlich
kann und wird die US-Wirtschaft alles dazu Nötige liefern, von den
Waffen zur Zerstörung bis zu den Mitteln für den Wiederaufbau, auch
gegen Kredit - zu Preisen, wie sie nur der einzig lieferfähige (weil
selbst nicht zerstörte) Staat dann verlangen kann; Sicherheiten
vorausgesetzt und Zinsen, die über denen liegen, die die USA für ihre
(noch) eigenen Schulden zu zahlen hat...
Rein wirtschaftlich gesehen war dies das Resultat der beiden
Weltkriege des letzten Jahrhunderts: daß die USA zuvor jeweils das
mit Abstand am höchsten verschuldete Land der Welt war und hinterher
umgekehrt alle Welt bei der USA verschuldet war! Alle guten und
schlechten Gründe für diese Kriege, all das unermeßliche Leid der
Menschen in diesen deficit-bombing-Kriegen verschwinden hinter dieser
profanen, menschenverachtenden Wirtschaftsideologie, die ein
ständiges "Mehr" verlangt, um gegen jede Logik überdauern zu können.
Ist es wirklich sooo schwer zu durchschauen, daß alle Politik der USA
seit den 90er Jahren darauf angelegt war -und ist!-, die ölreichen
Länder ("der Islam") und die wohlstandsgewohnten Mitteleuropäer ("der
Westen") gegen einander aufzuhetzen? Die wechselseitigen Feindbilder
wurden und werden immer weiter aufgebaut: "die Moslems" werden
gedemütigt und geschunden, um ihren Zorn auf "den Westen" zu schüren,
Attentate werden begangen (von wem, weiß man doch gar nicht
wirklich), die einer dubiosen "Al Kaida" angerechnet werden, um "im
Westen" die Furcht vor jenen angeblich irrationalen Welteroberern im
Namen Allahs zu schüren... man legt die Lunte an (oder läßt sie von
willigen Helfern anlegen: Israel), wo man nur kann, im Irak, in
Afghanistan, in Palästina, im ganzen Maghreb, bis eines Tages (so
wünschen es sich die US-Finanzstrategen) der ganze Kladderadatsch
tatsächlich explodiert - und dann wird es auch an der Zeit sein, den
Forderungen der heimischen "Veterans for Peace"- und "Bring them home
now"-Bewegungen endlich nachzugeben, d.h. also die GIs blitzartig
abzuziehen, um dann in aller Ruhe und unter Anschmeißen der
heimischen (Rüstungs-)Industrie abzuwarten, welche Seite "gewinnt",
bevor man selbst -militärisch- wieder einsteigt, um die gewährten
Kredite abzusichern und die weitere "Friedensordnung"
(=Schuldenverschiebung) diktieren zu können.
Wozu haben wir in Europa das alles eigentlich schon zweimal erlebt -
wenn nicht, um es wenigstens ein drittes Mal
a) zu durchschauen und also
b) zu verhindern?
Und ist es nicht so, daß genau dieses Ziel hinter der Politik der
"coalition of unwilling" stecken müßte - und wohl auch tatsächlich
steckt? Während die "coalition of willing" darauf hofft, auf Seiten
der US-Finanzhaie mit zu profitieren??!?
fragt sich
cui bono