Turisten information über die Nordseeküste

Jütlands Nordseeküste besticht durch endlose Strände Manchmal ist das Meer nicht da. Aber es kommt wieder. In der Zwischenzeit kann man dort, wo es war, herrlich wandern: Wattwandern zählt zu den schönsten Ferienvergnügen an Dänemarks Nordseeküste. Ein wenig rauh geht es schon zu, aber meist schützen Dünen vor allzu viel Wind. Welche Kraft das Meer hat, beweist Bovbjerg Klint: Hier haben sich die Fluten im vorigen Jahrhundert 160 Meter weit in die Klippen genagt, die 40 Meter hoch aufragen. Davor liegt herrlichster Sandstrand. Den gibt es eigentlich entlang der gesamten Westküste von Fanø bis zur Nordspitze, und ein breiter Dünengürtel begleitet ihn - vielleicht stehen deshalb die meisten Sommerhäuser Dänemarks hier.

Eine der populärsten Ferienregionen Jütlands, wie die große Halbinsel nördlich von Schleswig-Holstein heißt, ist die zwischen Blåvand und Nymindegab, eine Strand-, Dünen- und Waldlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Auf dem westlichsten Punkt, Blåvands Huk, steht das Wahrzeichen der Region, der 40 Meter hohe Leuchtturm, nicht rund, sondern viereckig mächtig. Jütlands Westküste gilt als ideales Surf-Revier. Anfänger schätzen die flachen Gewässer in den beiden großen Fjorden, dem Ringkøbing Fjord, an dessen idyllischen Ufern man herrlich Urlaub machen kann, und dem 180 Kilometer langen Limfjord mit seinen vielen Windungen, Buchten und Inseln. Er verbindet Nord- und Ostsee und macht damit aus dem Norden Jütlands eine Insel, die Vendsyssel heißt - aber landläufig auch nur Jütland genannt wird, Jylland, wie die Dänen sagen. Die Ferienorte an den Fjorden sind ideal für Familien mit kleinen Kindern, weil Klima und Meer sich nicht ganz so rauh gebärden wie beispielsweise an Jammer- oder Tannisbucht weiter nördlich.

Das Zusammentreffen zweier Meere bei Grenen oberhalb von Skagen ganz im Norden beschert der Landschaft an Skagerrak und Kattegat ein Licht von solcher Intensität, daß es um die Jahrhundertwende Maler zu traumhaft schönen Freilichtgemälden inspirierte. Als Skagen-Maler gingen sie in die Geschichte ein. Merkwürdig, daß die in der südlichen Nordsee liegenden Insel Fanø keine Malerschule hervorgebracht hat! Allein ihr Weststrand ist 18 Kilometer lang, gesäumt von bewaldeten Dünen, und die anheimelnden Inselörtchen Nordby und Sønderho bieten ungezählte Fotomotive.

Auch Rømø noch weiter südlich, mit dem Festland durch einen Damm verbunden, vereint fast die ganze Palette der unterschiedlichen dänischen Landschaften: Sand und Dünen, Wald und Heide - und die Marsch. Das größte Marschgebiet auf dem Festland erstreckt sich von Tønder bis zur deutsch-dänischen Grenze. Im Örtchen Møgeltønder führt die lindenbestandene Slotsgade schnurstracks zum barocken Schloß Schackenborg, Sitz des Prinzen Joachim, zweiter Sohn der dänischen Königin. Møgeltønder ist so etwas wie ein "Pflichtbesuch" für Jütland-Urlauber. Erst recht trifft das auf Ribe zu, für viele das schönste aller dänischen Städtchen mit verwunschenen Altstadthäusern, die gut und gerne ihre 300 Jahre auf Fachwerkmauern haben, und einem prächtigen Dom.

Auch Legoland ist nicht weit, das Paradies der bunten Steinchen in Billund, das Große und Kleine gleichermaßen anzieht. Inzwischen hat es längst Gesellschaft bekommen, ungezählte Freizeit- und Vergnügungsparks, sogenannte "Sommerländer" und andere Badelandschaften, Zoos und Aquarien. Und wer sich auf Entdeckungsreise durch Westjütland begibt, darf auch die kleine, kompakte Ritterburg Spøttrup auf der Limfjord- Halbinsel Salling nicht auslassen. Die trutzige Wasserburg hielt sich gleich mit zwei Wassergräben unliebsame Besucher fern, auf dem Zwischenwall können die heute willkommenen Besucher spazierengehen. Nicht weit entfernt, südlich von Skive, liegt eines der größten Heidegebiete des Landes. Der Kongenshus Mindepark erinnert mit lauter Gedenksteinen an die Heide in ihrem Urzustand und an die vielen Männer und Frauen, die sie einst urbar und damit Jütland ein Stück bewohnbarer gemacht hatten. Und ein so schönes Stück Land kann nicht groß genug sein...