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(Shamelessly ripped from Cult of the Dead Cow.)


Keine Heilung.

Keine Hoffnung.

Kein Entkommen.

Hier ist der Biertest.








Eine tiefgehende Besprechung der interessantesten, besten, widerlichsten, langweiligsten, übelriechendsten oder schlichtweg am kräftigsten hämmernden Biere. Unpolitisch, überparteilich, hah! Wem das nicht paßt, der soll sich beschweren. Ansonsten darf man uns natürlich auch loben oder sinnvolle Kommentare geben.
 

Naja, das ist halt erst der Anfang... Nobelstes und vordringlichstes Ziel bleibt es für uns auch fürderhin, eine qualifizierte, objektive, auf das Wesentliche beschränkte und trotzdem hinreichend umfangreiche Navigationshilfe durch die Niederungen deutscher Braukunst zu geben. (puh!)
Man darf also noch einiges erwarten %-)


Aventinus

Das Edle unter den Knall-Bieren! Geschmacklich recht angenehm, wenn man schon ein Bier vorgetrunken hat - leichte
Note von Banane, vielleicht etwas zu viel Wuerze, angenehm weiches Gefuehl. Ist aber auch auf leeren Magen
ertraeglich. Zwar merkt man die 7-8 Umdrehungen deutlich, schlaegt aber nicht so krass zu, wie z.B. MARTINATOR.
Das mag auch daran liegen, dass dieses Bier eine ausgesprochen angenehme Stimmung erzeugt.
Ideal, um sich beim Unterhalten anzuplätten oder beim Plätten zu unterhalten! Ein echtes Kommunikations-Bier. Zudem von allen Kneipenbieren das beste Knall/Mark-Verhaeltnis (5,50 in Kneipen fuer den 1/2 Liter). Ein ganz heisser Tip fuer die etwas - aber nicht zu - breiten Abende. (S.)

Martinator (Martinsbraeu)

Dieses Bier traegt seinen Namen zurecht. Mit seinen zirka acht Umdrehungen schlaegt es in etwa so ein, wie Arnie im
Film. Auch das beruehmte Zitat "I'll be back" trifft zu. Wer dieses Bier trinkt, hat eine gute Chance, es nicht zum
letzten Mal gesehen zu haben. Aber gluecklicherweise schmeckt dieses Bier rauf fast besser, als runter. Denn um des
Geschmacks willen wird es wohl kaum jemand trinken - der bewegt sich in die Richtung zu vorwiegend im Moor
getragenen Schuhsohlen (!). Sobald man aber einen gewissen Pegel erreicht hat (was recht schnell geht - man muss es
halt reinzwingen), geht es dann aber doch deutlich besser. Leider erzeugt es eher gar keine, als eine gute Stimmung.
Aber als Kommunikations-Bier ist halt eh nicht zu sehen.

Salvator (Paulaner)

Ein weiteres Bier unter den Schnellabschiessern, das einen noch definierbaren Eigengeschmack besitzt. Geschmacklich als Starkbier naturgemäß dem AVENTINUS als klares Pendant stark verwand, sieht man von dem abgehenden hefe-eigenen Bananenaroma ab, ist es nicht ganz so genügsam, was einen Abend, der in seiner Gänze mit ihm bestritten wurde, angeht. Was hiermit zum Ausdruck gebracht werden will ist, daß auch beim Salvator aus dem Hause Paulaner, wie bei jedem anderen Starkbier, die Übersättigungserscheinungen eher von der unangenehmen Art sind. Als Ausgleich hierfür hält das Salvator dafür ein sehr kräftiges, dunkles und vor allem eher süßes Auftreten im Geschmack bereit. Man schmeckt den hohen Alkoholgehalt. Desweiteren hält es seine Blume eine akzeptable Dauer über.

 
Als Schußwort also: Zwischen zwei anderen Bieren, quasi als Pausen-pusher, um den Abend zu verkürzen, durchaus zu empehlen, da es auch in geringen Mengen eine starke Wirkung entfaltet, als Dauerbier aber aufgrund der neusten Gesundheitsreformen absolut ungeeignet. (TS)

Krombacher

Klassisches Schüler-/Studenten-Pils. Im Gegensatz zu Karlsquelle, Senator und anderen Vertretern der Zuschröder-Gattung jedoch auch durchaus des Geschmacks wegen zu trinken. Dieser zeichnet sich primär durch seine Milde aus - Krombacher ist aber dennoch kein typisches Frauenbier wie Wernesgrüner. Sehr schwaches Malz, deutliche Darre, frischer Hopfen, nicht übertrieben herb. Angenehm ist die frische Kohlensäure, die sich auch beim offenen Bier durchaus über Nacht hält. Kein besonderer eigener Charakter also, aber eben auch keine unangenehmen Auffälligkeiten. Krombacher zählt unter den nicht-billigblau-Bieren klar zu den preiswertesten (24-25DM für 20*0,5inkl.).
 

Wernesgrüner

Der Kaschmir-Pulli unter den Pils: Edel - und eher was für Weichspüler. Schön aufgemachte Flasche mit dem gewissen etwas-teurer-Flair. Der Inhalt ist ebenso gepflegt - Wernesgrüner liegt im Mund, wie diese Managerspielzeuge aus Jade in der Hand: Glatt, schmeichelnd und mit einer gewissen Schwere. Leider geht ihm ebenso wie diesen jene Kantigkeit ab, die Menschen und Biere (ein Bier ist halt immer noch der beste Freund %) ) erst interessant macht. Klar auf Kompatibilität zu pseudo-gehobenen kulinarischen Genüssen getrimmt. Billig ist es natürlich nicht zu haben, dafür kommt dieser SEL unter den Bieren aber auch im stilechten Kasten...
 

Radeberger

Ost-Biere haben im allgemeinen zurecht einen miesen Ruf. Aber zu jeder Regel gehört bekanntlich eine Ausnahme, und der wollen wir uns im folgenden widmen. Nun ist Radeberger zwar mittlerweile von irgendeiner West-Brauerei übernommen worden, doch hat es trotzdem seine ursprüngliche Note behalten. Allerdings muß man feststellen, daß das Raddeberger den Weg zu einem angepassten Durchschnitts-Massen-Bier eingeschlagen hat. Man verwendet nun sogar das - sich seuchenartig ausbreitende, den Geschmack verpappenden - "Hopfenextrakt" (d.h. Hopfen-Pellets) anstelle reinen Hopfens. Auf die Dauer kann das nicht gut gehen. So ist die hohe Wertung für den Geschmack auch unter dem Vorbehalt zu sehen, daß keine weiteren "Verbesserungen" bzw. Anpassungen am Bier vorgenommen werden! Genau genommen beruht die Note zu einem Teil auf den Erinnerungen an das alte Radeberger, zwischen 4 und 4,5 schwankend gab die Tradition den Ausschlag. Genug der Vorrede: Wieso schmeckt mir das Radeberger?
Nun, in der Nase gibt es sich zunächst unauffällig leicht, die Gerste kommt dabei vergleichsweise klar heraus. Die Kohlensäure ist etwas zu kurz, aber durchaus präsent. Unter ästhetischen Gesichtspunkten ist die Blume zu bemängeln: Grob und wenig haltbar, was ein erster Hinweis auf die schwache Malzung ist. Nicht nur unter diesem Gesichtspunkt ist das Radeberger norddeutscher, als seine Herkunft vermuten läßt. Kräftig gehopft, herb mit klarer, wie erwähnt, schwach gemalzter Gerste, die im Abgang aber deutlicher zur Geltung kommt. Leichte Note von Stroh. Man sollte es nicht zu lange stehen lassen - es gewinnt dann eine unangenehme scharfe Note.

Becks

 quatsch

Tucher

 

Tucher Hefe

 

Einbecker Brauherren Premium

Wie alle Einbecker ist dieses Premium nur in der 1/3-Liter-Flasche zu haben. In Anbetracht dessen ist es (mit z.T. nur 20DM für 24*0,33inkl.) erstaunlich preiswert - nicht billig. Junges (!) Brauherren hat einen schönen frisch-herben Geschmack, wenig Süße

Einbecker Mai-Urbock

Man lasse sich vom Zusatz "Mai" nicht täuschen: Dieser Urbock ist mittlerweile von März bis Juli zu haben, wodurch sein Genuß gelitten hat - es hat vom Flair des Besonderen verloren. Mit nahe 6 Umdrehungen und einer deutlichen Süße schlägt es zwar kräftiger rein, aufgrund seines Geschmacks wird man trotzdem schwerlich zu bedenklichen Pegeln kommen. Nicht, daß es schlecht schmecken würde. Mitnichten. Aber der Geschmack ist dermaßen kräftig und schwer, daß man einfach schnell zuviel davon hat.

Einbecker alkoholfrei

"Was macht ein alkoholfreies Bier auf dieser Liste?", mag sich der geneigte Leser fragen. Nun, es handelt sich in diesem Fall um das einzige mir bekannte alkfreie Bier, das diesen Namen ansatzweise verdient. Eher oberflächliche Biertrinker halten es zuweilen sogar beinahe für ein vollwertiges Bier! Es kann sich sogar gegen die schwächeren Vertreter der Alk-Kategorie behaupten. Um eine Vorstellung vom Geschmack zu kriegen, stelle man sich den Geschmack des Einbecker-Brauherren vor und denke dann an den Unterschied zwischen normalfetter- und Magermilch. Es fehlt einfach die gewisse Fülle und Rundheit. Naja, genaugenommen schmeckt es etwas wässrig...

Jever

 tratsch

Flensburger

Früher als das Bier überintellektualisierter Schlauredner verschrien, hat das Flens sich mittlerweile seine verdiente Basis weitgehend zurückerobern können. Dank des - auch in schwersten Dämmerzuständen noch zu öffnenden - Bügelverschlusses hat es sich auch Freunde unter der Spaß-Fration erkämpft. Typisch norddeutsche Herbheit, unaufdringlicher Hopfen, weiche Gerste, für ein Pils recht kräftig gedarrt. Distelhäuser Pils

Ein Pils, welches wie ein Helles schmeckt. Sowas findet man auch nur im Süden (ja ihr ratet richtig: Bayern). Aber trotz oder gerade deswegen macht es seine Sache recht gut. Nicht so bitter (dafür Tschikago...höhö) und wirklich, dadurch, dasz es eben doch nicht ganz wie ein Helles schmeckt, ist es einem Lager recht ähnlich. Zum Hellen fehlt ihm noch ein wenig die Süße. Und das ist durchaus positiv gemeint. Kritik dagegen ist gerechtfertigt in Beachtung der nur unzureichenden Kohlensäure (die ein länger als 15 min altes Glas zu keinem Vergnügen macht, aber wer lässt ein Bier schon so lange stehen? ;-) und der schnell sich verflüchtigende Blume. Trotzdem schmeckt das Distelhäuser nach dem gewahr werden dieser beiden eingetretenen Nachteile immernoch nicht abgestanden sondern im Gegenteil überraschend spritzig.

Bitburger

Ein völlig zu unrecht - zumindest in meinen Kreisen - weitgehend ignoriertes Pils. Leider leidet das Bit unter dem Ruf des Piefig-Gepflegten. Tatsächlich ist es aber beinahe extravangant im Geschmack: Leichte, hopfenbetonte Nase. Spritzige, etwas kurze Kohlensäure. Schöne, zurückhaltende, mittel gedarrte Gerste. Frischer, unaufdringlicher - wiederum leicht zu kurzer - Hopfen. Sehr angenehmer, langer Abgang. Insgesamt harmonisch und frisch.
 

Wenn ich das Bit zu einem meiner Geheimtips ernenne, mag das zunächst befremdlich erscheinen. Schließlich kennt praktisch jeder dieses Bier - aber eben nur vom Namen her. Seine Qualitäten rechtfertigen diese Empfehlung jedoch durchaus. Als Verwendungszweck würde ich gepflegtere (d.h. nicht primär aufs harte-werden ausgerichtete) Parties genauso empfehlen, wie den ruhigen Ausklang des Tages. Auf ersteren mag es wegen seiner Unbekanntheit-trotz-Bekanntheit für einen gewissen aha-Effekt sorgen. Besonders empfehlen möchte ich das Bit zu italienischem Essen, leichte Käsegerichten, Fisch und Salaten. Abraten würde ich hingegen von der Kombination mit Wild, großartigen Fleischigkeiten oder deftigen Kartoffelgerichten. Dafür sind dann doch eher kräftigere, direktere Kaliber wie das Schlösser oder Staropramen geeignet.
Geschmack 4,5 (von 5)
Saufbarkeit 3,5 (von 5)
Schädel/Mark 3,0 (von 5)
Preis-Leistung 4,5 (von 5)

Schneiders Hefe

 

Berliner Bürgerbräu

Auch bekannt als "Würgerbräu" - nomen est omen. Man bewirbt es mit dem Slogan "Pro Bier Jenuss", was zumindest von einer gesunden Portion selbstkritischer Ironie zeugt... Ansonsten möchte ich aus fragmental vorhandenem Lokalpatriotismus auf eine Bewertung verzichten.
 

Pilsener Urquell

Das Original - das erste und ursprüngliche Pils. Etwas ganz edles. Sehr schöne, auffällige Flasche, sehr hoher Preis, sehr eigener Geschmack.
Vorsicht: Urquell kann man in Deutschland in sehr unterschiedlichem Alter und damit sehr unterschiedlicher Qualität erwischen. Noch mehr als viele andere Biere ist es eine Frage es individuellen Geschmacks. Leider meist sehr teuer (bis 1,80 inkl. der Drittelliter!).
Empfehlung: Zu Geflügel oder nussigen Speisen trinken!

Senator (aka Pilsator)

Das - aus mir unerklärlichen Gründen - legendäre Pausenbier aus Schultagen. Schmeckt wie H-Milch. War eigentlich auch immer zu warm. Leo und Buckel liebten es - 59 Pfennig der halbe Liter ist ja auch nicht schlecht. Mehr Gutes kann man über dieses Bier aber kaum sagen. Ihm geht geht jegliche Frische und Spritzigkeit ab. Nicht mal dumpf, sonder nur fade. Äußerst schwachbrüstiger Hopfen. Ich habe dann sogar DAB vorgezogen!
Bestenfalls zum Stechen geeignet. Dafür ist die Halbliter-Dose dann aber dann doch fast zu groß. In der Flasche gibt es dieses Bier meines Wissens nicht. Wäre auch komisch. Mich sollte es wundern, wenn Senator sich anders, als als Penner- oder Schüler-Bier etablieren könnte.
Geschmack 1,0 (von 5)
Saufbarkeit 3,5 (von 5)
Schädel/Mark 3,5 (von 5)
Preis-Leistung 2,0 (von 5)
 

Karlsquell

Wer kennt Karlsquelle nicht? Auch wer - wie ich - Dosenbier eigentlich konsequent ablehnt, wird sich an das eine oder andere Gelage erinnern, bei dem Karlsquelle eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat.
Zur primären Daseinsberechtigung von Karlsquelle muß ich wohl nichts mehr sagen. Wer diese Bier kauft, gibt seine Absichten offen kund. Vordringliches Ziel sollte dann sein, möglichst schnell einen Pegel zu erreichen, bei dem Geschmack keine Rolle mehr spielt.
Geschmack 1,0 (von 5)
Saufbarkeit 5,0 (von 5)
Schädel/Mark 4,5 (von 5)
Preis-Leistung 3,0 (von 5)
 

Oettinger

Weiche, nicht ganz spritzige Kohlensäure. Dicke, nicht scharfe Gerste von minderer Qualität. Etwas provinziell. Kein nachhaltiger Abgang. Dumpfer Hopfen.
 

König

Ein Bier mit einem etwas gesetzteren Image für gehobene Ansprüche. Die solidere Alternative zum Bit, leider eben auch etwas weniger gut.
 

Warsteiner

 

 
 
 

Löwenbräu
 

Staropramen

Man lasse sich von der ewas antiquierten Hässlichkeit des Etiketts nicht täuschen: Dies hier ist ein schönes Bier - für ein Lager sogar ein hervorragendes! Eine schwache Nase, aber dann... Eine feine, weiche Kohlensäure - sehr angenehm im Mund. Der Geschmack ist Lager-typisch zurückhaltend, jedoch mit atypisch deutlichem Malz und einer Stammwürze von 11,7%. Ebenfalls typisch die Leichtigkeit, dennoch mit Präsenz und Fülle. Die Blume ist cremig und beständig. Alles in allem eine runde Sache. Für ein Importbier - besonders verglichen mit dem sauteuren Urquell - erstaunlich billig. Leider nur eine geringe Verbreitung, in Kneipen ist es mir bislang noch nie begegnet.
Zu Recht sind die Tschechen für ihre Biere berühmt. Staropramen bestätigt ihren Ruf und läßt Erinnerungen an schöne Prag-Aufenthalte wieder aufkommen. Ein Geheimtip für den gepflegten Keller. Wer auf intensive, kantige Biere steht, wird hiermit nicht unbedingt glücklich, kann aber auch schöne Stunden verleben. Zum Weghauen wie zum ruhigeren Zusammensein gleichermaßen geeignet. Ich würde es zu weißen Nudeln, Spargel oder rohem Lachs empfehlen. Bleibt zu hoffen, daß dieses Bier bald die ihm zustehende Bekanntheit erfährt. Gemessen an Lager-Standards, würde ich für Geschmack eine 4,5 und für Saufbarkeit eine 5 verteilen. Im Vergleich mit Pilsen fallen die Noten leicht schlechter aus.
Geschmack 4,0 (von 5)
Saufbarkeit 4,5 (von 5)
Schädel/Mark 3,5 (von 5)
Preis-Leistung 4,0 (von 5)

Schlösser Alt

Es gibt Unbefriedigendes. Es gibt Enttäuschungen. Und es gibt Schlösser. Ehrlich: Wer in eine Kneipe kommt, sich auf ein schönes starkes Alt freut - und dann Schlösser hingestellt bekommt, für den beginnt der Abend schon mal richtig enttäuschend. Eigentlich nur noch korrigierbar durch sofortiges Aufstehen und Suche nach einem schönen Hannen. Ich dachte, bei einem Alt könne man nicht viel verkehrt machen. Ich hatte mich getäuscht.
 

Diebels Alt

sabbel
Für ein Alt eine erstaunlich dünne Plörre. Nicht echt mies, aber für ein Alt reichlich dünn. Wie so viele unterdurchschnittliche Biere weit verbreitet.

Kutscher Alt

 quassel
Unter den Kneipen-Alt guter zweiter Platz hinter Hannen-Alt, dafür weitaus häufiger anzutreffen.

Hannen Alt

rabbel
Nicht zuletzt ob des wunderschönen, besinnlichen Reimes "Der Weihnachtsmann kroch durch den Wald, den ganzen Bauch voll Hannen-Alt" mein Lieblings-Alt.

Bellheimer Lord

Ihre Lordschaft überrascht zunächst mit einem interessanten Geruch nach Gras. Leider wird dieser dann vom Geschmack enttäuscht. Genaugenommen schmeckt er nach fast sensationell wenig. Dabei keine unangenehmen Noten, aber eben auch wenig angenehme. Leider praktisch keine Röste, zu wenig Gerste. Trotz deutlich zu wenig Hopfen erstaunlich frisch. Für so wenig Geschmack eindeutig zu wenig Kohlensäure. Im Abgang gewinnt er dann jedoch erstaunlicherweise. Auffällige Flasche und Etikett.
Der Bellheimer Lord ist niemand, den man direkt hinein bitten möchte. Andererseits ist er auch nicht so schlecht, daß man ihn wieder vor die Tür setzen würde. Schlicht und ergreifend kein gutes Bier, aber zu Fritten oder anderen Fettigkeiten erträglich. Ähnlich wie bei o.g. Rauchbarkeit wird sein primärer Zweck dann der Rausch sein, der Weg dorthin weist beim Lord jedoch deutliche Schlaglöcher auf. Er glänzt zwar durch die Abwesenheit von Fehlgeschmäcken, jedoch auch durch die Abwesenheit von Geschmack an sich. Ich persönlich würde gegenüber einem so dünnen Bier dann sogar ein stärker schmeckendes mit einigen Fehltönen vorziehen. Eindeutig kein Geburtsadel!

Mauritius Bock dunkel

Aus dem wenig schönen Zwickau kommt dieses wenig schöne Bier zu uns. Es wäre besser zu Hause geblieben. In der Nase und im Geschmack morsches Holz. Im Antrunk zunächst wenig Geschmack, leichte Note von Kot, dann im Gaumen dumpf unangenehm. Geringe, unfrische Zwetschge. Zu scharfe Kohlensäure. Im Abgang leicht würgend, dafür kein anhaltender Geschmack. Dieses Aroma nimmt dem Mauritius jede Chance, seine immerhin 7,1% auszuspielen.
Wer etwas in Grund und Boden verdammen will, der sollte vorgher auch gründlich getestet haben. Ich hoffe, man sieht, daß wir das hier auch - unter nicht unbeträchtlichen Opfern und mit einiger Überwindung - auch tatsächlich gemacht haben. Alles für unsere Leser! Märtyrer, wir!
Ein echter Durst-Killer. Bestenfalls etwas für den harten Core der Dunkel- und Schwarzbierfans. Wer eine Party schmeißt und Angst hat, daß ihm die Haare vom Kopf getrunken werden, sollte dieses Bier auf den Tisch stellen: Kaum jemand wird mehr als unbedingt nötig hiervon trinken. Allerdings stellt sich dann die Frage, wohin mit den angetrunkenen Flaschen? Vermutlich läßt es sich nicht einmal in Schneckenfallen nutzen, so daß man ein echtes Entsorgungsproblem bekommt. Die (glücklicherweise) seltene Kombination unangenehmer Attribute macht das Mauritius am ehesten noch interessant für den Sammler exotischer Scheußlichkeiten.
Geschmack 1,5 (von 5)
Saufbarkeit 1,5 (von 5)
Schädel/Mark 3,0 (von 5)
Preis-Leistung 1,0 (von 5)
hier sind sie, die heiß erwarteten Empfehlungen der Redaktion

Zum Zuschütten:

Homer Simpson: "Es geht nicht darum, wieviel man trinkt, sondern wie schnell man besoffen wird!"
Aventinus, Krombacher, Karlsquell, Scheiders Hefe hell, Staropramen, für die Anhänger der Kopfschmerz-Fraktion  kaltes Hannen-Alt
 
 

Zum Geniessen:

Ein paar weise Worte vorweg: Das perfekte und allein seeligmachende Bier gibt es nicht. Jedes gute Bier hat seine Kanten, Stärken und Schwächen. Erst die Abwechslung und das Erschmecken dieses eigenen Charakters machen den Genuß aus. Insofern sollen keines der folgenden Biere als einziges Bier im Hause empfohlen werden. Wer nur eine Sorte auf Vorrat halten will, der sollte sich lieber an den etwas solideren Grundstock halten.
Einbecker Mai-Urbock, Radeberger, König, Salvator, Tucher Hefe, Pilsner Urquell , Staropramen, Löwenbräu Pils
 

Zum Angeben:

Tucher Hefe, Das Schwarze, Pilsener Urquell, Amstel
 
 

Als Grundstock:

Bitburger, Krombacher, Tucher, Einbecker Brauherren Premium (1-4 Wochen alt), Löwenbräu
 
 

Gefaellige Kommentare an:
(S.)   sPunkt@hotmail.com
(TS)  yue_gung@hotmail.com

(Wobei es sich um zwei der interessantesten, besten, widerlichsten, langweiligsten, übelriechendsten oder schlichtweg am kräftigsten hämmernden jungen... ähm... nicht Biere, aber... weroderwasauchimmerwirsind handelt)