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an dieser Stelle werden die die neuesten Nachrichten über das geplante Selbstbestimmungsreferendum in der Westsahara im Dezember 1999 veröffentlicht. Übersetzungen der Nachrichten der http://www.arso.org von C. M. Brenneisen & eigene Beiträge



 

WESTSAHARA
wöchentlicheNachrichten


 39. Woche; 26. September bis 2. Oktober 1999

Multimediaanwendungen  Westsahara




10,09. -30,09,99
Marokko verhängt Ausnahmezustand über die Westsahara
Die Serie von friedlichen Demonstrationen und SitIns von Sahrauis die am 10. September begannen wurden in der Nacht vom 21. Zum 22. September nieder geknüppelt. Dennoch fanden auch am 22. Und 23. September und am 29. Und 30. September wieder Demonstrationen stattt, die sich von El Aaiun  bis nach Smara, Goulimine, Dakhla und Tan Tan ausweiteten. Bei den brutalen Polizeieinsätzen wurden mindestens 1 Sahraui getötet (evt. mehr) und viele, tewilweise schwer verletzt. Hunderte Sahrauis wurden ohne Rechtsgrundlage gefangen genommen.

Am Montag, den 27. September fanden in El Aaiun Demonstrationen gegen die brutalen Polizeieinsätze statt die ebenfalls vonn der Polizei in Zusammrenarbeit mit aufgebrachten marokkanischen Nationalisten angegriffen wurden. Dabei setzten vor allem die durch zivile Sicherheitskräfte geleiteten Nationalisten wohl organisiert Hieb- und Stichwaffen ein. Steine wurden geschmissen Fahrzeuge und Wohngebäude von Sahrauis gebrandschatzt. Die größten Schäden sind im Stadtteil Maatalla zu beklagen. Angaben von Radio France International zur Folge wurden 30 Häuser niedergebrannt, 100 Sahrauis gefangen genommen und weitere 100 Sahrauis auf Polizeistationen mißhandelt. Die UN Mission MINSURO bestätigte die Vorfälle inzwischen.

Seitdem finden Märsche von sahrauischen Frauen zum Gouverneursgebäude statt, wo sie die Freilassung ihrer Männer und Kinder fordern. Da der neue marokkanische König registrieren mußte, daß seine Polizeieinheiten offensichtlich die Lage nicht mehr in der Hand hatten, schickte er Armeeeinheiten zur Verstärkung. Diese übernahm am 30. September vom Polizeichef El Aaiuns die Kontrolle und rief den Ausnahmezustand aus.

Unter dem Kommando des aus Rabat stammenden Generals Hosni Benslimane, werden nun die sahrauischen Stadte „gesäubert“. Sämtliche Verwaltungsdienste von ethnischen Sahrauis wurden suspendiert, ja selbst alle marokkanischen Verwaltungsangestellten in Urlaub geschickt, damit ihre Funktionen vom Militär übernommen werden konnten. Die Grenzen (selbst zu Marokko) sind geschlossen und alle Touristenveranstaltungen (Tagestrips von den Kanaraen) abgesagt worden
 

Reaktionen
Selbst die marokkanische Presse berichtet ungewöhnlicherweise seit dem 29. September über die Ereignisse und bezeichnete die Demonstrationen als sozialen Aufruhr, dem allerdings die Berechtigung fehle. Zu den ethnischen Hintergründen und der völkerrechtswidrigen Besetzung der Westsahara durch Marokko nahm sie jedoch keine Stellung. In den Berichten wurden die Polizeiübergriffe verharmlost und behauptet, einige Demonstranten hätten gar für den neuen König demonstriert (sicherlich die „aufgebrachten“ Nationalisten). Immerhin forderte die Zeitung „Daily Istiqal und die OADP (Linke) die Einsetzung einer Untersuchungskommission.

Tatsache ist jedoch, daß die Ereignisse nur vor dem Hintergrund der marokkanischen Mißwirtschaft im besetzten Gebiet und den Verzögerungen bei der Umsetzung des UN Friedensplanes zu verstehen sind. In den sahrauischen Flüchtlingslagern bei Tindouf wurden die Ereignisse mit großer Sorge beobachtet und Solidaritätsveranstaltungen für die Opfer der Ereignisse organisiert. In einem aud den 24, September datierten Schreiben bittet der Präsident der Exilregierung der Republik Westsahara den UN Generalsekretät Kofi Annan, alles zu tun und einzugreifen, um die Menschenrechtsverletzungen zu unterbinden. Das kombinierte Agieren des marokkanischen Geheimdienstes mit marokkanischenNationalistenmilizen, der Armee und der Polizei erinnern fatal an die Geschehnisse von Ost-Timor und gefährden den gesamten Friedensprozess. In einem weiteren Schreiben vom 29. September verurteilte Aziz das Schweigen der Vereinten Nationen und forderte, wie auch das sahrauische Exilparlament, ein unverzügliches Eingreifen.

Dem Appell von Abdelaziz schlossen sich inzwischen viele Vertretungen der Sahrauis , so in Indien, Australien, Zentralamerika und Spanien, an. Die Europäische Westsahara Taskforce und die britische Westsahara Campaign schlosen sich den Forderungen an.
 
 

29,09,99
Machtpoker
Der neue marokkanische König Mohamed VI ernannte Mohamed Loulichki zum Botschafter und Koordinator bei der MINURSO und ersetzte damit Mohamed Azimi dem berüchtigten marokkanischen Innenminister Dris Basri nahe stand. Er ernannte zudem Colonel-Major Hamidou Laânigri zum Generaldirektor der territorialen Verwaltung (DST). Laânigri gilt als Vertzrauter des Generals Abdelhak Kadiri dem Direktor des Nachrichtendienstes der Armee. Dieser Sektor wurde somit erfolgreich aus dem Würgegriff des Innenministeriums genommen und damit dem Einfluß Dris Basris.
 
 

20,09,99,
Vereinte Nationen, New York
Auf der 54. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen fordern mehrere Staatsoberhäupter und Regierungen die schnelle Umsetzung des UN Friedensplanes für die Westsahara.

30,09,99
Rabat, Serfaty zurück
Abraham Serfaty kehrt nach Marokko zurück. Er kam ohne Bedingungen oder Vermittlungsbemühungen, da er dem neuen König Mohamed VI vertraue, erklärte Serfaty gegenüber Le Monde.
 

30,09,99
Australien Senat fordert Beziehungen zur Polisario
Der Senat nahm eine Entschließung an in der die Unterstützung für die Organisation eines freien und fairen Referendums in der Westsahara gefordert wird. Dazu solle Regierung die MINSURO unterstützen und offizielle Kontakte zur POLISARIO herstellen.
 

30.09.99
East Timor traditionelle Freundschaft zur Westsahara
Der Präsident des National Resistance Council, Xanana Gusmao, gab bekannt, daß er die Flüchtlingslager der Sahrauis bei Tindouf in naher Zukunft besuchen wolle.
 
 

Neue Veröffentlichungen