an dieser Stelle werden die die neuesten Nachrichten über das geplante Selbstbestimmungsreferendum in der Westsahara im Dezember 1999 veröffentlicht. Übersetzungen der Nachrichten der http://www.arso.org von C. M. Brenneisen & eigene Beiträge
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10,02,99
Hilfslieferungen
Letzte Woche traf im Hafen von Oran/Algerien eine Hilfslieferung des
Internationalen Roten Kreuzes ein, die 1,5 Tonnen medizinisches Gerät
und tausend Decken umfaßte. Die Lieferung ist für die Polisario
bestimmt, die das Material unter anderem an die marokkanischen Kriegsgefangenen
weiterleiten wird.
26,02,99
Westsahara Symposium in Neu-Delhi/Indien
Anläßlich des Nationalfeiertages der Republik Westsahara,
organisierte die indische Afrikagesellschaft ein Symposium zur Westsaharafrage
und zur Umsetzung des UN Friedensplanes. An dem Symposium nahmen namhafte
Politiker, Diplomaten, Geschäftsleute und Akademiker teil. Es wurde
eine Resolution verabschiedet, in der ein freies, gerechtes, transparentes
und faires Referendum unter Federführung der UNO und der OAU gefordert
wird. Die Vereinten Nationen sollten ihre Energien zur Dekolonisierung
der Westsahara verstärken. Es wurde die Unterstützung für
die Vereinbarungen von Houston ausgedrückt, und sowohl an die Polisario
wie auch Marokko appelliert, die Vereinbarungen umzusetzten.
24,02,99
Nachspiel der Auslieferung der
2 Sahrauis von Teneriffa an Marokko
Die illegale Auslieferung der zwei Sahrauis von Teneriffa an die marokkanischen
Behörden hat ein parlamentarisches Nachspiel. Verschiedene Vertreter
der spanischen Linksparteien verlangten Aufklärung über die Hintergründe.
Außerdem wurde angefragt, inwieweit die spanische Regierung Schritte
eingeleitet hätte, die solche Vorkommnisse für die Zukunft ausschlössen
um die physische und psychische Unversehrtheit von sahrauischen Asylanten
im Land der ehemaligen Kolonialmacht zu garantieren. Die Abgeordneten erinnerten
in diesem Zusammenhang an die Unterzeichnung der UN Flüchtlings Konvention
durch Spanien im Jahre 1951.
01,03,99
Internationaler Tag gegen Landminen
Die Exilregierung der Republik Westsahara hat bekannt gegeben, daß
sie bereit sei, den internationalen Vertrag zur Ächtung von Landminen
zu unterzeichnen. Sie ersuchte in diesem Zusammenhang Marokko, endlich
mit der Entminung der Region zu beginnen. (Infoministerium der RASD)
07,03,99
Westsaharas Präsident Abdelaziz
besucht die USA
Präsident Mohamed Abdelaziz weilt zu einem dreitägigen Besuch
in den Vereinigten Staaten. Er plant Gespräche mit verschiedenen politischen
Gruppierungen und Parteien, einschließlich dem Kongreß der
USA. Gut informierte Kreise ließen verlauten, daß die USA eine
politische Lösung des Westsaharakonfliktes zur Stabilisierung der
Region Nordafrikas unterstützen würden. (Infoministerium Westsahara,
Reuters und AP).
08,03,99
Internationaler Frauentag
Anläßlich des internationalen Frauentages sprach die sahrauische
Regierung den Frauen der Westsahara ihren Dank für ihren Beitrag zum
Aufbau der Gesellschaft aus und bestätigte die Gleichheit von Mann
und Frau vor dem Gesetz. (Infoministerium der Westsahara)
08,03,99
Feiern und Militärparaden
der Polisario anläßlich des 25. Jahrestages der Märtyrer
Anläßlich des 25. Jahrestages der Märtyrer, dem Fall
des ersten sahrauischen Polisario-Widerstandskämpfers Bachir Lehlaoui
am8. März 1974 wurden in Tifariti, in den befreiten Gebieten der Westsahara
Feiern und Militärparaden abgehalten.
Unter Begleitung des sahrauischen Premierminiser Bouchraya Bayoun und des Verteidigungsministers Mohamed Lamine Bouhali, besuchten politische Delegation und Journalisten Ausstellungen zum Widerstandskampf und besichtigten eine Grundschule und ein Krankenhaus für die nach Tifariti repatrierten Flüchtlinge. Außerdem wohnten sie einem Fußballspiel und einer Kulturdarbietung bei.
Zunahme der Kriegsgefahr
In letzter Minute wurde ein als Warnung für ein eventuelles Scheitern
des Friedensprozesses gedachtes großräumiges Militärmanöver
mit dem Motto „Die Zähne der Vereinten Nationen" durch den Präsidenten
Abdelaziz abgesagt. Die Vereinten Nationen hatten ihn dazu gebeten. Das
Manöver sollte die Kampfkraft der Polisario unter Beweis stellen,
die inzwischen auch über moderne Luftabwehr- und Kurzstreckenraketen
verfügt.
Auf einer Pressekonferenz sagte der sahrauische Premierminister, daß
das Vertrauen in die Durchführbarkeit des UN Friedensplanes schwindet.
Sollte der Friedensplan scheitern, bedeute dies jedoch Krieg.
In einer Rede im sahrauischen Rundfunk appellierte der sahrauische Präsident
Abdelaziz noch einmal an die marokkanische Regierung, endlich den Vorschlägen
des UN Generalsekretärs Kofi Annans zur Rettung des Friedens zuzustimmen.
Für den Abdelaziz gäbe es nur ein mögliches Resultat des
Referendums, die Unabhängigkeit. Er fügte hinzu, daß eine
unabhängige Republik Westsahara bevorzugte Beziehungen zu Marokko
pflegen würde (Infoministerium Westsahara, Reuters, APS)
08,03,99
Fortgang der Unruhen an marokkanischen
Universitäten
Nach den Unruhen anläßlich der Feiern sahrauischer Studenten
zum 23. Jahrestag der Proklamation der Republik Westsahara (siehe letzte
Westsahara Wochenpost) dauern die Proteste an. So organisierten am 8. März
Studenten am Campus Souissi I in Rabat einen Sitzstreik, mit dem sich sahrauische
Studenten in Casablanca-, Marrakech- und Agadir solidarisierten. Gespräche
mit dem Rektor der Universität und Vertretern des Innenministeriums
scheiterten jedoch, da alle Aktionen einem marokkanischen Presseboykott
unterliegen. Am Dienstag den 9. März umstellten große Polizeiaufgebote
das Campus von Souissi I. Bei darauf folgenden Gewalttaten wurden mindestens
5. Sahrauis verletzt.
Sie wurden nach ihrer ursprünglichen Einlieferung in das Avicenne Krankenhaus zu einer Privatklinik im Hassane Bezirk, nahe dem Bildungsministerium verlegt.
Die Namen der Opfer:
Bak el Hafed hat gebrochene Arme
Bak Naama Gesichtswunden
Cherif Abdelwahab Knochenbrüche
Ch'haima gebrochene Kniescheibe
Eine weitere fünfte unbekannte Person hat einen gebrochenen Arm
Am Mittwoch den 10. März fand von 9.00 Uhr bis 21.00 Uhr ein Sit In von Sahrauis an der Universität von Rabat statt. Erste Verhandlungen mit marokkanischen Behörden schlugen fehl. Da die Sahrauis auf ihren Forderungen beharrten, die Vorfälle der Vorwoche aufzuklären, wurde ihnen der promarokkanische Sahrauie Brahim Hakim als Unterhändler angeboten. Die Demonstranten sagten einem Treffen mit ihm zu. In folgenden Gesprächen wurde ein Treffen mit dem Vertreter des marokkanischen Innenministeriums Mohamed Darif erreicht, der sich für die Vorfälle vom 26. Februar entschuldigte und Aufklärung versprach. In der Folge unterbrachen die sahrauischen Demonstranten dann vorerst ihre Protestaktionen.
Entsprechend anderer Quellen dauern die Proteste an anderen Orten an
und fordern den Schutz der Sahrauis in Marokko durch die Vereinten Nationen
ein.
09.03.99
Hillary Clinton auf Marokko Reise
Aufruf zur Mail und Postaktion
Die First Lady der USA, Hillary Clinton wird in der letzten Märzwoche
zu einer vier Tage Reise in Marokko erwartet. Verschiedene Solidaritätsgruppen
haben zu einer Informationsaktion aufgerufen, Fru Clinton über den
Freiheitskampf der Sahrauis zu informieren und sie zu bitten, sich auf
ihrer Reise für die Umsetzung des Friedensplanes durch Marokko einzusetzen
und die jüngsten Menschenrechtsverletzungen zu verurteilen.
Hier die E-mail Adresse: first.lady@whitehous.gov
09.03.99
US Diplomatie
Der Unterstaatssekretär der USA, Martin Indyk, traf mit König
Hassan von Marokko in Marrakech zusammen. Es wurde über Probleme im
mittleren Osten und über die Umsetzung des Westsahara Friedensplanes
diskutiert.
11.03.99
Menschenrechte für Sahrauis
in Spanien
Die sahrauische Menschenrechtsorganisation AFAPREDESA organisierte
eine Konferenz in Madrid um über die Situation der zwei von Spanien
an Marokko ausgelieferten Sahrauis zu berichten. Die Sahrauis Mohamed Chigali
und Abdallah Ruh, beide Inhaber eines mauretanischen Passes und eines sahrauischen
Ausweises wurden Anfang Februar in Teneriffa festgenommen und illegal den
marokkanischen Behörden ausgeliefert. Es wurde festgestellt, das dies
Vorkommnis kein Einzelfall sei und verlangt, daß die Verantwortlichen
ermittelt würden, sowie daß Spanien eine Garantie abgäbe,
daß sich solche Maßnahmen nicht wiederholen würden. Außerdem
sollten diplomatische Känäle zum Schutz der beiden Sahrauis
vor marokkanischer Repression aktiviert werden.
11.03.99
Referendumstermine
Während die Vereinten Nationen seit vier Monaten auf eine Antwort
Marokkos auf die Vorschläge Kofi Annans warten, tut sich der marokkanische
Innenminister Driss Basri mit eigenen Deklarationen hervor: „Das Referendum
wird im März des Jahre 2000 stattfinden. Wir können es nicht
verlieren. Im Fall eines Verzuges läge es an den Vereinten Nationen
einen Termin zu bestimmen. Auf jeden Fall werden wir unser Territorium
erhalten." (Al-Hayat, London)
„Marokko wünscht das Referendum so bald wie möglich, namentlich
im Februar 2000", sagte Driss Basri der Associated Press.
Solidaritätsaktionen
Italie, Naples, 12.03.99: "Terra senza ombra", exposition de photos
réalisées par Livorio D'Avino et
organisée par l'Association des Amis du peuple sahraoui de Naples.
Espagne, Zamora, 13.03.99, Pabellon de desportes de San José
Obrero 2º concierto de música
alternativa por un Sahara libre.
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