Ein Bericht von Margrit Boelhauve, Recklinghausen,
Cairn Terrier Zwinger Opportune
Mate´s (VDH/KfT)
Dirofilariose ist die Herzwurmkrankheit des Hundes.
Der Erreger ist Dirofilaria immitis, übersetzt heißt er
der grausame Herzwurm.
Dieser kommt vor allem im Mittelmeerraum, den Tropen und Subtropen
vor. Er wird durch die weibliche Stechmücke übertragen. Diese
übertragt infektiöse Larven auf den Hund, aus denen Makrofilarien
(erwachsene Würmer) werden, die sich vor allem in den großen
Lungenarterien ansammeln und bei sehr starkem Befall in das rechte Herz
und in die großen Hohlvenen gelangen können. Die Makrofilarien
sind zweigeschlechtlich. Die "erwachsenen" weiblichen Parasiten gebären
die Mikrofilarien, die über einen erneuten Stechakt des jetzt infizierten
Hundes auf die weibliche Mücke übertragen werden und sich wieder
zur infektiösen Larve entwickeln können, um damit den Kreislauf
von vorne beginnen zu lassen.
Das klinisches Bild ist durch die Hauptveränderungen durch die
Makrofilarien geprägt: Durch den Befall kann es zu Lungen-, Lungengefäß-,
und Rechtsherzveränderungen kommen. Für den Hundebesitzer ist
meist Husten und Kurzatmigkeit erkennbar. Durch den starken Befall kann
es aber auch zu Venenstau und Thrombosen führen, die dann lebensbedrohlich
sein können.
Diagnostisch kann der Erreger direkt im Blutausstrich nachgewiesen
werden, die Blutentnahme durch den Tierarzt sollte zwischen 18.00 und 6.00
Uhr erfolgen, da sich die Mikrofilarien zu dieser Zeit vor allem nah der
Hautoberfläche befinden, um bei einem Mückenstich mit "eingesaugt"
zu werden.
Aber die Mikrofilarien können auch durch andere Verfahren, bei
denen die jungen Würmer angereichert werden, nachgewiesen werden (wird
in größeren Kliniken selbst gemacht oder durch Einsenden der
Probe durch den behandelnden Tierarzt an ein Diagnostisches Institut).
Die Therapie wird nach der Diagnose der Dirofilariose zweiwegig gestaltet.
Zum einen werden die Mikrofilarien und zum anderen die Makrofilarien bekämpft.
Bei Vorliegen einer Dirofilariose wird Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin
Sie über eine geeignete Behandlung und die Prognose informieren.
Doch lassen Sie es nicht zu einer Infektion kommen, denn besser ist
immer die Prophylaxe. Lassen Sie Ihren Hund Zuhause, wenn Sie die oben
genannten Regionen reisen wollen. Ihr Hund könnte sonst auch ein Souvenir
vom Urlaub mit nach Hause bringen! Auch wenn Sie solche Regionen bereisen
und einen armen Hund sehen, den Sie mit nach Deutschland nehmen wollen,
müssen Sie daran denken, daß auch dieser Hund u.a. an Dirofilariose
erkrankt sein kann. Wenn Sie Ihren "Liebling" unbedingt mitnehmen wollen,
dann lassen Sie ihn nicht am Abend oder in der Nacht draußen. Sondern
nehmen Sie ihn in ein vor Mücken geschütztes Zimmer mit. Bitte
fragen Sie Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin vor Urlaubsantritt nach
einer geeigneten Prophylaxe!