+++ Flugzeug-Selbstmord: Familie verklagt Roche wegen Aknemittel +++
Tampa - Die Familie eines 15-jährigen
Amerikaners, der mit seinem Flugzeug in ein Hochhaus gerast war, fordert
vom Schweizer Pharma-Konzern Roche 70 Millionen Dollar Schadenersatz. Das
Akne-Mittel Accutane von Roche habe beim Selbstmörder eine Psychose
ausgelöst.
Charles Bishop brachte sich am 5.
Januar um, indem er mit einer einmotorigen Cessna in ein 42-stöckiges
Hochhaus in Tampa raste. Er hinterliess eine Notiz, worin er seine
Sympathie für Osama bin Laden, den mutmasslichen Drahtzieher der
Terroranschläge vom 11. September 2001, ausdrückte.
In der Anklageschrift wird Roche Grobfahrlässigkeit vorgeworfen. Die Firma
verkaufe mit Accutane - in der Schweiz unter dem Namen Roaccutan
vertrieben - wissentlich ein Produkt, das zu Psychosen, Depression und
Selbstmord führen könne. Roche habe es unterlassen, Patienten über die
möglichen Nebenwirkungen aufzuklären.
Eine Roche-Sprecherin erklärte, Firmenanwälte hätten die Anklageschrift
noch nicht zu Gesicht bekommen. Sie könne zum Prozess keinen Kommentar
abgeben. Es gebe jedoch keine wissenschaftliche Basis, um Accutane mit
Selbstmord oder Depression in Verbindung zu bringen.
Nach Auskunft der Sprecherin wurde Roche letzten August von einem
US-Bundesbezirksgericht in Oklahoma vom Vorwurf freigesprochen, Accutane
habe bei der Klägerin zu Depression geführt.
18.4.2002
+++ Tod im Triebwerk +++
Tokio. - Ein Mann ist am Donnerstag auf einem Flughafen in Japan vom
Triebwerk eines Flugzeugs angesaugt und getötet worden. Der 39-Jährige war
einer Boeing 767 der Air China auf ihrem Weg zur Starbahn
hinterhergelaufen. Er gehörte zum Wartungspersonal der Fluggesellschaft.
Die Polizei schließt einen Selbstmord nicht aus.
19.4.2002
+++ Von Flugzeug-Triebwerk getötet
+++
Tokio - Ein Chinese ist am Donnerstag
auf einem Flughafen in Japan vom Triebwerk eines Flugzeugs angesaugt und
getötet worden. Es könnte sich um Selbstmord gehandelt haben, sagte ein
Sprecher der Flughafenpolizei. Der 39-jährige Zhang Xinmin sei der Boeing
767 der Air China auf ihrem Weg zur Startbahn hinterhergerannt,
berichteten dessen Arbeitskollegen. Der Mann gehörte zum Wartungspersonal
der Fluggesellschaft. "Er könnte aber auch aus einem anderen Grund zum
Triebwerk gelaufen sein", sagte ein Polizeisprecher; man ermittle in beide
Richtungen. (Reuters)
19.4.2002
+++ Kinderpornos: Nach Razzia
Selbstmord +++
Nach der Polizeiaktion gegen Kinderpornografie wird die Zahl der
Verdächtigen immer größer. Gegen fast 300 Personen wird derzeit ermittelt.
Ein 29-jähriger Salzburger, bei dem bei Hausdurchsuchungen Kinderpornos
gefunden worden waren, nahm sich das Leben.
Wien/Salzburg - Vorläufige Bilanz nach der am Dienstag bisher größten in
Österreich durchgeführten Polizeiaktion gegen Kinderpornografie im
Internet: Knapp 300 Tatverdächtige, mehrere Geständnisse, eingeleitete
Ermittlungen auch wegen Vergewaltigung von Kindern und ein Selbstmord in
Salzburg.
Einer der insgesamt 15 Verdächtigen aus dem Land Salzburg nahm sich in der
Landeshauptstadt das Leben. Bei einer Hausdurchsuchung am Dienstag,
während der der als "labile Persönlichkeit" bezeichnete Student geflohen
war, hatte die Polizei Kinderpornos auf der Festplatte des 29-Jährigen
gefunden. Mittwoch erhängte sich der Mann.
Gegen einen alleinstehenden 39-jährigen Volksschullehrer aus
Klosterneuburg, bei dem derart viel Kinderpornos gefunden worden war, dass
ein Kleinlaster zum Abtransport angefordert werden musste, wurden nun auch
Ermittlungen wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen
eingeleitet. Er soll seit zwölf Jahren seinen pädophilen Neigungen
nachgegangen sein.
Die Hausdurchsuchungen sind vorerst abgeschlossen. Neun speziell in Sachen
Cybercrime ausgebildete Beamte untersuchen nun die beschlagnahmten Daten
und Rechner - allein in Wien wurden mehr als 400 Computer konfisziert. Die
Auswertung wird Wochen dauern.
Von den Kinderpornorazzien betroffene Prominente kritisieren indes die
Polizei. Die Räume ihres Medienunternehmens, in dem sie
sexualwissenschaftliche Fachpublizistik produziere und die Zeitschrift der
Österreichischen Gesellschaft für Sexualforschung herausgebe, seien
"widerrechtlich" durchsucht worden, sagte die Wiener Sexualtherapeutin
Rotraud Perner. Auch der Journalist Alexander Haide wehrt sich: Er arbeite
seit mehr als fünf Jahren mit den Behörden in Österreich und Deutschland
zusammen, habe mit konkreten Hinweisen geholfen, Straftäter zu überführen.
Auch der Buchautor Hans Pretterebner versuchte den Verdacht von sich zu
weisen: Er arbeite an einem neuen Buch über Internetkriminalität, hätte im
Bereich Kinderpornografie nur "recherchiert".
Der leitende Staatsanwalt im Justizministerium, Christian Manquet,
erklärte hingegen, dass sich Journalisten, die aus "Recherchegründen"
gegen das Gesetz verstoßen, auf dünnem Eis bewegten. Bei Straftatbeständen
wie dem Besitz von Kinderpornos gebe es keine Ausnahme, auch in der
Rechtsprechung gebe es noch keine diesbezüglichen Entscheidungen. Die
Verantwortung der Journalisten, sie hätten das Material benötigt, um
recherchieren zu können, sei nur schwer haltbar
19.4.2002
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