GESCHICHTE DER HARTLEB (SPÄTER HARTLEP) FAMILIEN VON ALLMENHAUSEN & ROCKENSUSSRA; THÜRINGEN;DEUTSCHLAND; UND SPÄTER IM STAAT MICHIGAN; USA. EINSCHLIESSLICH VERWANDTER FAMILIEN.

VON ERIC C. HARTLEP, 1999. ÜBERSETZT AUS DEM ENGLISCHEN VON HEIDE & WOLFGANG GARDELEGEN.

Diese Anzeige erschien in der Ausgabe #10 von 1848 in der Zeitung „Fürstlich Schwarburgisches Regierungs- und Intelligenzblatt“:

„Der Schneider Johann Andreas Christoph Hartleb aus Almenhausen beabsichtigt nach Amerika auszuwandern mit seiner Frau und 4 Kindern, ebenso seine Schwiegermutter Christiane Linbing aus Wolferschwende. Deswegen wird jedermann aufgefordert irgendwelche Forderungen gegen sie innerhalb von 6 Wochen zu erklären. Andernfalls verfallen sie. Eheleben, 1.März 1848. Die fürstliche Gerichtsgeschäftsstelle von Schwarburg. Gez. Einert“

(Bemerkung : Wolferschwende jetzt geschrieben Wolferschwenda, und Eheleben ist jetztEbeleben.)

Solche Anzeigen waren 1848 ganz normal, da die europäische Wirtschaft schwach war, sowohl in England als auch auf dem Kontinent; und eine Welle von Revolution drohte auszubrechen angesichts der ansteigenden Bevölkerung und der schwachen Ernten. Die erschütternde Brutalität der französischen Revolution, die folgenden Eroberungen Napoleons und blutigen Revolten in vielen Teile Europas in 1830 waren wahrscheinlich immer noch in frischer Erinnerung vieler Bürger.

Für Christoph Hartleb war die Bedrohung durch erneute Gewalt und Mangel an Nahrungsmitteln einfach zu viel, um in seiner Heimat mit Frau und Kindern zu bleiben. Wahrscheinlich war seine Schneiderei wegen der schwachen Wirtschaft in Schwarzburg-Sondershausen am Rande des Kollaps. Außerdem kam hinzu, daß seine Eltern, Johann Christoph Hartleb & Dorthea Maria Giesele, 1840 in ihrer Heimatstadt Rockensussra verstorben waren, was ihm die Entscheidung zur Auswanderung erleichterte.

Aus der Sicht von Christophs Frau, Dorthea Louisa Freund, gab es wenig Gründe zu bleiben und bittere Erinnerungen, die sie zweifelsohne vergessen wollte. Die langsame Aufnahme ihrer Familie in Almenhausen begann schon bevor sie in 1818 geboren wurde. In 1814 war das erste Kind ihrer Eltern, Johanne Christine Fleischhauer & Johann Christian Freund, eine Totgeburt. Ihr älterer Bruder, Benjamin, starb vor dem 23. Lebensjahr, das genaue Datum ist jedoch nicht bekannt.

Für Dorotheas Vater war vermutlich die Belastung durch Benjamins Tod zuviel, denn er tötete sich am 20.März 1839, laut des Kirchenbuchs der evangelisch-lutherischen Kirche von Allmenhausen:

„Der Grund für seinen Selbstmord ist unbekannt. Er sagte, daß er sich nicht wohlfühle und ging zu Bett. Als seine Tochter ihn später aufsuchte lag er auf dem Boden in seinem eigenen Blut. Er hatte mit einem Brotmesser seinen eigenen Hals durchschnitten. Er wurde an der östlichenen Friedhofswand bestattet, unterhalb Anton Bach, der sich 1836 in den frühen Morgenstunden erhängte.“

Johann Christians Witwe soll wieder geheiratet haben und wieder verwitwet sein, da ihr Name bei der Einwanderung Christiane Linbing war.

Außer ihrer unglücklichen Mutter hatte Dorothea Freund keine direkten lebenden Verwandten mehr. Im folgenden Jahr, am 23. August 1840, heiratete Dorothea Christoph Hartleb und hatten in den folgenden 8 Jahren 4 Kinder in Allmenhausen.

Maria Magdelena Emilie Hartleb, geboren 27. Juli 1841,

Friedrich Christoph Theodor Hartleb, geboren 27. August 1843,

Johann Heinrich Louis Hartleb, geboren 10.Juli 1844,

Heinrich Christian August Hartleb, geboren 21. Dezember 1845.

Doch 6 Wochen nach ihrer Ankündigung in der Zeitung , wanderte die Familie Hartleb nach Amerika aus und hinterließ folgende Geschwister von Christoph Hartleb:

Johanne Christine Maria Hartleb, geboren 9. Mai 1814,

Johann Heinrich Hartleb, geboren 26.Juni 1816,

Maria Magdelena Hartleb, geboren 16. Januar 1820

Johanne Magdelene Henriette Hartleb, geboren 10. Juli 1829.

Einige oder alle von Christophs Geschwistern können zu dem Zeitpunkt seiner Auswanderung verheiratet gewesen sein, was ich aber noch nicht überprüft habe.

Im Oktober 1848 war die Familie Hartleb im Kreis Macomb, Michigan, USA, etwas nördlich von Detroit, angekommen. Am 11. Tag des Monats unterzeichnete Christoph Hartleb eine Absichtserklärung (siehe beigefügte Kopie) in Mt. Clemens, Michigan, in der er für immer widerrief :“ alle Untertanenpflichten und Treue zu ausländischen Prinzen, Potentaten, Staaten oder Herschern welche auch immer aber im besonderen gegenüber Prinz Friederick von Schwarzburg, dem ich untergeordnet war“.

Nach Ankunft in Michigan, bekamen Christoph & Dorthea 3 weitere Kinder: Augusta, geboren 1852, Henry geboren 1853 und Caroline, geboren 1854. Doch sie hatten noch ein weiteres Kind , Louisa, das vermutlich während der Ozeanüberfahrt geboren wurde, ihr Geburtsnachweis taucht weder in den deutschen noch denen von Michigan auf. Damit muß ihr Geburtsjahr 1848 sein.

Wenig ist bekannt über Christoph Hartlebs Leben im Kreis Macomb, und noch weniger ist bekannt wie und wann er starb. Bis jetzt wurde seine Familie nicht in den Erfassungsunterlagen von Michigan für die Volkszählung der USA von 1850 gefunden. Bekannt ist, aufgrund der USA-Volkszählungsunterlagen von 1860, daß Dorthea Louisa Hartleb sowie ihre 3 ältesten Kinder, geboren in Schwarzburg, erfaßt sind, jedoch ihr Ehemann fehlt, somit tot ist, da sie als Haushaltsvorstand aufgeführt ist. Ihr ältester Sohn Theodore wird aufgeführt als Betreiber der Familienfarm, zweifelsohne mit der Hilfe der jüngeren Kinder einschließlich August. Daneben wird für Dorthea aufgeführt, daß sie Haushaltsangestellte ist, sie arbeitet für Lohn außerhalb des Hauses ( oder möglicherweise wäscht, näht oder versieht ähnliche Arbeiten zu Hause) um finanziell über die Runden zu kommen. ( Siehe beigefügte Kopie der USA-Volkszählung für die Stadt Erin von 1860, es ist zu beachten, daß der Familienname falsch geschrieben wurde „Hartley“).

Vor dem Einsetzen der modernen Medizin, starben Männer und Frauen häufig jung. Wie es auch Dortheas Ehemann und der Frau des Nachbarns, John Christian Shaik (geschrieben Schaak) aus Hessen-Nassau erging. Seine Frau, Elizabeth, lebte noch in 1860 mit ihren Kindern Phillipina, Ellen, Phillip, Charles und Christiana. Aber kurz danach verstarb Elizabeth. Es verblieben damit 2 große Familien jede ohne ein Elternteil auf großen nebeneinanderliegenden Farmen. Am 14.April 1866 wurden Dorthea Louisa Hartleb und John Christian Schaak in Anwesenheit der Trauzeugen Dorthea und George Streeb von Pfarrer Herman Lemke in der Stadt Erin, Kreis Macomb, Michigan getraut. Nicht wenig überraschend für jedermann mit einem so ungewöhnlichen Namen wie Hartleb oder Hartlep ist , daß der Nachname der Braut in den Unterlagen mit „Hartlepp“ falsch geschrieben wurde.

2 Jahre zuvor, am 16. Mai 1864 war Phillip Schaak aus der Stadt Erin zusammen mit einem Christian Sieferlein als Trauzeuge in Erin bei der Eheschließung von Phillips 20 Jahre alter Schwester, Elionora (oder Ellen) mit einem John Sieferlein, 25 Jahre, aus Warren, Michigan aufgetreten.

Aus den Volkszählungsunterlagen von 1870 ergibt sich folgendes: Es erscheint so, daß Dorthea und Christian weiterhin auf der alten Familienfarm lebten. Die 1870 Volkszählungsunterlagen zeigen daß jetzt das Postamt in Roseville anstatt in Utica ist, wie es noch 1860 war und der Zähler schrieb den Namen Shoek. Bei ihnen wohnten noch Sohn Charles, 22, Tochter Christine(oder Christiana) 15, und eine Tochter mit Namen Elizabeth, 10, vermutlich benannt nach Christians verstorbener Frau, die vermutlich bei ihrer Geburt starb.

In der Nachbarschaft wohnt August Hartleb (auf der Karte falsch geschrieben: Hartlip), zu der Zeit 24, der auf der 2. Farm Hilfe von seiner 16 jährigen Schwester Caroline bekam. Seine Berufsbezeichnung war Farmer, ihre Haushaltshilfe für ihren Bruder. Etwas weiter entfernt lebte Christians ältester Sohn Phillip Schaak, 24, falsch geschrieben Shook, mit seiner Frau Paulina, 20, und ihrer neugeborenen Tochter Anna, und vermutlich ihrer Mutter Margaretta, im Alter von 79 ?? mit dem Vermerk „bei der Tochter lebend“ gemäß Volkszählungsunterlagen.

Theodore, der älteste Hartleb Sohn mit 27, war vor 1870 weiter weggezogen; hatte geheiratet und eine Farm in Kochville, einer kleinen, überwiegend deutschen Gemeinde am nördlichen Rand der Stadt Saginaw, gegründet. Seine Frau war Anna Coyle, von Massachussets, eine wiederverheiratete Witwe von 37. Mit ihnen lebten Annas in Massachussets geborene Kinder, Theresa,18, und Frank,16, und ebenso 3 Kinder aus ihrer Ehe mit Theodore: Anna L.,7, Thom,4, und Maria,1.

Obwohl ich bis jetzt keinen Beweis dafür habe, nehme ich an, daß der jüngste Hartleb Sohn, Henry, da er erst 17 war , auf einer der Farmen der Familie in 1870 gearbeitet haben mag. Mag es sein wie es will, am 13. Mai 1877 heiratete er in Bay City, Michigan, Anna Hasse, 18; beide waren als Einwohner von Cooksville(gemeint Kochville), Kreis Saginaw gemeldet, Henry mit dem Beruf Steinmetz. Zeugen der Hochzeit waren William Hasse aus Cooksville und Carrie (oder Caroline) Hartleb aus Roseville, die jüngste der Hartleb Geschwister.

Für die älteste Tochter von Dorthea Hartleb, Emilie, konnte ich keine aufgezeichnete Spur finden. Ist sie tatsächlich als eines der 4 in der Auswanderungsanzeige von 1848 aufgelisteten Kinder nach Amerika gekommen? Oder war Louisa, geboren 1848, das 4. Kind? Und wenn das so ist, bedeutet dies, daß Emilie in Deutschland starb? Louisa heiratete einen Louis Quinnin in 1868. Über Caroline Hartlebs Schicksal habe ich bis jetzt nichts herausfinden können.

Zwischen 1870 und 1880 war August Hartleb (später Hartlep) ein sehr beschäftigter Mann. Er erreichte es eine Frau zu bekommen, Louisa Hesse, das Datum ihrer Heirat ist ungewiß. Er zeugte 5 Kinder und brachte sie auf einer Farm in Kochville unter. (Die Grundstückskarte von 1877 von Kochville zeigt die Farm von A. Hartleb in Section 34, Town 13, Range 4). Mit einem bischen Zurückrechnerei und sich verlassend auf die Annahme, daß August und Louisa keine außerehelichen Kinder hatten, ergibt sich ein möglicher Zeitraum für ihre Hochzeit. Ihr erstes Kind, Amelia, wurde im Dezember 1872 geboren; 9 Monate abbziehend führt zurück zum April des Jahres. Da Augusts Haus in Roseville mindestens bis Juli 1870 von seiner Schwester Caroline geführt wurde, dem Jahr als die Volkszählung durchgeführt wurde, kann man annehmen , daß er zwischen Juli 1870 und April 1872 heiratete; wobei der Ort unbekannt bleibt.

August und Louisa`s andere Kinder und deren Alter waren im Jahr 1880: 6 J.; Freddie H., 3J.; George A., 1J; und Eli (aufgeführt als Elsie), 2 Monate. Für diese Nachforschungen war die US-Regierung eine Hilfe, denn die Volkszählung von 1880 fragte nach dem Geburtsort der Eltern. Da es bereits bekannt ist, daß August aus Schwarzburg kam, ist wenig dadurch gewonnen, daß für die Herkunft seiner Eltern Sachsen angegeben ist. Aber in Louisa`s Fall wird dargestellt, daß ihr Vater ebenfalls aus Sachsen kam, während ihre Mutter in Hessen-Darmstadt geboren ist, eine der beiden hessischen Provinzen westlich und angrenzend an die Region Thüringen. (Siehe Hessen auf der neuen Landkarte von Deutschland, und Hessen-Nassau auf der des deutschen Reiches von 1871).

Das moderne Hessen entstand durch den amerikanischen Einfluß nach Weltkrieg II, aufgrund einer unkomplizierten Verwaltungsstelle für Wiederaufbau. Dennoch die Teilung war ganz grob gesehen entlang einer Ost-West-Linie, die die beiden früheren Staaten Hessen-Kassel im Norden und Hessen-Darmstadt im Süden trennte. Nach dem Tode von Landgraf Phillip dem Großen , brach die Region, die er vereinigt hatte in vier Staaten auseinander, die sich später in zwei Staaten um die Hauptstädte Kassel und Darmstadt formten. Die Beliebtheit der Prinzessin Louisa von Hessen ist im wesentlichen der Grund dafür, daß so viele deutsche Frauen ihren Vornamen im frühen bis mittleren 19-jahrhundert tragen. Daher haben wir in der Geschichte einer einzigen Familie im südlichen Michigan 5 Frauen mit dem Namen Louisa Hartleb: Augusts Mutter, Schwester und Frau zusätzlich 2 weitere, die zu dem Familienstammbaum dazukamen, wie im folgenden Absatz dargestellt. Es ist daher keine Überraschung zu erfahren, daß ich mindestens noch zwei weitere mit dem gleichen oder ähnlichen Namen fand, als ich durch die öffenlichen Archive von Süd-Michigan forschte.

Mit größter Wahrscheinlichkeit brachte August seine Frau Louisa in das kleine Kochville damit sie in der Nähe seiner Brüder Theodore und Henry sein konnte. (Siehe beigefügte Grundstückskarte von 1877 von Kochville, wobei die entsprechenden Farmen mit gelben und rosa Linien umrandet sind.) Theodores Farm ist weniger als eine halbe Meile nordöstlich von Augusts Farm gelegen in Section 27, Town 13, Range 4 auf der Grundstückskarte Kochville von 1877. Gemäß der Volkszählungsunterlagen von 1880 lebt Theodore „Hartlip“ mit seiner Frau Ann, Tochter Louisa ( die vierte Louisa Hartleb) und Söhnen Thomas und „Thiodore“ sowie Tochter Josephine. Theodore Junior,geboren in 1872, heiratete Louisa Meisel aus Kochville, damit war sie die fünfte Louisa Hartleb.

Gemäß der Unterlagen der US-Volkszählung von 1880 lebte Henry und seine Frau Anna, fälschlicherweise geschrieben „Hartlip“, in Kochville in dem Haus von Fred „Trufel“. Die Farm von F. Teufel, wie er auf der Grundstückskarte von 1877 geschrieben wurde, ist kaum eine halbe Meile von Theodores Farm entfernt, in Section 26, Town 13, Range 4. Damit lebten die 3 Hartleb Brüder in 1880 alle in einem Umkreis von einer Meile entfernt, jedoch auf separaten Farmen. Henry und Anna hatten zu der Zeit ein 1 Jahr altes Baby „Birdie“, mit richtigem Namen Bertha.

Es dauerte nicht lange, bis ein früher Tod die Hartleb - Brüder traf. Die 1890-US-Volkszählung hätte einige Hinweise geben können, wann der Familienname, zumindest für Augusts Nachfahren, sich für immer von Hartleb nach Hartlep änderte. Doch selbst wenn die 1890-Volkszählungsunterlagen nicht durch die US-Behörden in 1930 vernichtet worden wären (durch einen Lagerhausbrand), hätten sie August Hartleb nicht enthalten. Eli Hartlep, Augusts jüngster Sohn, behauptet sein Vater starb in 1885, als Eli 5 Jahre alt war. George Hartlep, ein Jahr älter, meint sein Vater starb als er 9 Jahre alt war, also in 1887-1888.

In der 1900-US-Volkszählung fehlt ein zweiter Hartleb-Bruder, dies ist Henry. Seine Frau Anna wird aufgeführt als in Kochville lebend mit ihren 3 Kindern: Bertha E., geboren Mai 1879; Louis Wm., geboren Januar 1881 und Lora Sarah, geboren September 1887. Henry starb am Heiligabend 1897, im Alter von 44 Jahren, 9 Monaten und 20 Tagen, gemäß seines Grabsteines auf dem Kochville-Methodisten-Friedhof, an der Abzweigung Kochville Road und Bay Road (M 84). Nichtweniger als 5 Hartleb oder Hartlep Grabplatten sind auf diesem Frieddhof. Dies sind: Ella W. Hartlep (1900-1980) und Edward C. Hartlep (1898-1947). Theodore Hartlep (1872-1966) und Louise Hartlep (1880-1945). Ein Grabstein ist durch Wettereinfluß teilweise unleserlich, zu lesen ist „Tu__ Hartlep, verstorben 23.März 1895“, es mag sein, daß es der älteste Hartleb Bruder Theodore ist. Und schließlich ist neben Henry Hartlebs Grab, das seiner Frau Anna (Hasse) Hartleb (1858-1938).

Nach Augusts Tod heiratete seine Witwe Louisa (Hesse) Hartleb eine Mann mit dem Nachnamen Beagle. Esther Eddy, die einzige Tochter von George A. Hartlep aus Alpena, Michigan, erinnert sich an Louisas 2. Mann, und sagt über ihn: „Mr. Beagle war ein einigermaßen netter Mann, aber er zeigte nicht viel her“. Ebenso wie ihre Ehe. In 1910 heiratete ihr jüngster Sohn, Eli, Catherine Anastasia Phillips in Cheboygan, und zogen nach Boyne City. Während Louisa ein weiteres Mal heiratete, diesmal George G. Brown, einen US-Briefträger aus Unionville, Michigan.

In der 1920-US-Volkszählung werden George G. Brown und seine Frau Louisa als alleinlebend aufgeführt, er 69 Jahre, sie 67 Jahre, in Akron Township im County Tuscola. Spätere Volkszählungsunterlagen geben mehr detailierte Informationen und nicht überraschend ist die Muttersprache ihrer Eltern als deutsch aufgeführt. Nach 1920-Volkszählungsunterlagen lebte 2 Häuser weiter die Familie Gustaaf DeBoever. Zu der Zeit 39 Jahre alt, DeBoever war 1906 von Belgien ausgewandert , ihm folgte 1907 seine Ehefrau Erma (36), Sohn Cyrel (14) und Tochter Julia (13), alle sprchen flämisch.

Die 4 DeBoever wurden US-Staatsbürger im Jahr 1919. Gemäß der 1920-Volkszählungsunterlagen kamen 4 weitere Kinder hinzu: Mar (11), Frank (9), Adiel (ein Junge, 7), Clara (4,5) und Elvera (1,6), alle in den USA geboren. Schließlich heiratete eine der Nichten von Louisa Hesse Hartlep Beagle Brown, Edna Vaughn, Tochter von Amelia Hartlep Vaughn, den Cyrel DeBoever. Amelia Hartleb, zu der Zeit Hartlep, heiratete 1897 im Alter von 24 Roy W. Vaughn. In 1920 lebten die Vaughns in der South Main Street in Unionville, Michigan. Roy war damals 43. Ihre Kinder, George, Edna, Lloyd, Bernice, Vashte and Elinor, waren 22, 20, 18, 13, 9 und 6 Jahre alt. Gemäß von Esther Eddy, Tochter von George Hartlep, sind viele der Vaughns und DeBoevers auf dem Hickory Island Friedhof außerhalb von Unionville, Michigan, beerdigt.

Die zweitälteste Tochter von August und Louisa Hartleb, Caroline Hartlep, heiratete ungefähr 1898 einen Mann namens Jack Tuttle. Sie wohnten für eine zeitlang in der Charlevoix Avenue in Detroit und hatten einen Sohn Fred Tuttle.

Das nächst älteste Kind von August und Louisa, Frederick Heinrich Andreas Hartlep, sein vollständiger Name gemäß der Taufurkunde, hatte ein Leben gezeichnet durch eine Anzahl von vereitelten Versuchen für Erfolg und Glück. Vermutlich war die am meisten darin verwickelte Person die zukünftige Frau von Eli, seinem jüngeren Bruder. Catherine Anastasia Phillips, besser bekannt als Cass oder Cassie Phillips, war eine sehr schöne und viel begehrte Frau. Nach Aussagen von Patricia Hartlep, Nichte von Eli und Cass, nannte sich Catherine selbst die Schönheit von Black Lake. In langen Gesprächen mit Patricia, beschreibt Cass detailiert die Sonntagnachmittage unmittelbar nach der Jahrhundertwende, ihre elegante Kleidung und auffälligen victorianischen Hüten; bis zu 10 Kutschen parkten vor ihrem Elternhaus; ein Salon war gefüllt mit jungen Männern, die hofften sie zu heiraten, aber es nicht wagten es zu sagen vor Furcht abgewiesen zu werden. Bis dann eines Tages Eli Hartlep hereinspazierte und zu den anderen sagte: „Ihr Jungs könnt alle jetzt nach Hause gehen, ich bin gekommen, um diese Frau zu heiraten.“ Dies war genau die Art eines großen öffentlichen Auftritts, der Cass gefiel.

Fred Hartlep wollte Cass Phillips ebenfalls heiraten und als sie ihn abwies zugunsten von Eli, war er nicht mehr in der Lage jemand anderes zu heiraten. Die Verbitterung, die er seinem Bruder gegenüber empfand, kann man einer Postkarte entnehmen, die Fred an Eli sandte, nachdem Eli und Cass nach Boyne City im April 1909 gezogen waren. „Dies sind meine Leute, ich sitze auf einem Baumstumpf, hoffe Cass und den Babies geht es gut. Ich weiß warum Cass diese Stadt nicht mag, es ist eine Hunde-Stadt. Im nächsten Brief schreibe ich mehr. Grüße an alle, Fred Hartlep, Pointe Aux Pins.“

Die Rückseite der Postkarte zeigt Fred auf einem Baumstumpf sitzend mit den Leuten eines Holzfällerlagers in der kleinen Ortschaft Pointe Aux Pins, gelegen auf der Insel Bois Blanc (örtlich genannt Bob-Lo) vor der Küste von Cheboygan im Huron-See. Fred zog nach Detour Village in der oberen östlichen Halbinsel von Michigan, und sparte einen anständigen Geldbetrag durch seine Holzfällertätigkeit. Unglücklicherweise investierte er und verlor das meiste wenn nicht sogar alles in einen Texanischen Ölbohr-Betrug in den 1920er Jahren. Gemäß Esther Eddy, die ihren Onkel nur noch zweimal nach dem Verlust seiner Ersparnisse sah, wurde er mürrisch und sah krank aus. Schließlich endete er im Eloise Krankenhaus im südlichen Michigan, zuerst als Patient und später als eine Art Aufseher. Bei seinem Tod, der sich nicht im Krankenhaus ereignete, fand die Polizei an seinem Körper lediglich die erworbenen Betrugs-Öl-Zertifikate und zwei Briefe: einen von seiner Mutter, die zu der Zeit bereits gestorben war und einen von Esther Mae Hartlep, deren Name nach der Hochzeit Esther Eddy war.

Die Behörden informierten Esther, daß Freds Körper für medizinische Zwecke für auszubildende Ärzte benutzt werden sollte. Dies entsetzte sie, weil sie wußte, daß ihr Vater, George, so ein Ende für Fred nicht gewünscht hätte. Sie rief das Eloise -Krankenhaus an und fragte, ob eine normale Beerdigung möglich wäre. Sie erfuhr, daß, wenn sie in einem Brief ihre Wünsche mitteilen würde, würde das Krankenhaus für Freds Beerdigung aufkommen. Auf ihren Wunsch wurde er im Süden von Michigan beerdigt.

Esthers Vater, George Hartlep, ging es da wesentlich besser als Fred. 1906 heiratete George, Lillian McArther aus Alpena. Esther wurde am 18.März 1907 geboren. Ihr Bruder, Donald Earl Hartlep, wurde am 29.April 1915 geboren. George war stationiert auf der US-Life Boat Station Nr. 253 auf Middle Island vor der Küste von Alpena von 1912 bis 1919. Während des 1.Weltkrieges, als die Küstenwache die Lebensrettungsstation übernahm, wurde George nach Charleston, South Carolina versetzt, um die Küste im Falle einer Invasion zu schützen. Während seiner Zeit dort, bildete er über den Gebrauch von Benzin-betriebenen Lebensrettungsbooten aus. Als George von zu Hause weg war, lebte Großmutter Brown bei Lillian und Esther in dem kleinen Haus auf Middle Island. Nach dem ersten Weltkrieg kam George nach Alpena zurück und diente wieder bei der Küstenwache von 1919 bis 1929.

Donald Hartlep blieb ledig. Er diente im 2.Weltkrieg und starb in Alpena am 3.Oktober 1990. Esther heiratete Roy Eddy, sie hatten eine Tochter, Marilyn Eddy, geboren 24. Mai 1930. Marilyn heiratete Marvin Thom; sie hatten 2 Töchter, DeLynn und Lauri. DeLynn heiratete Alfred Medina und lebte eine zeitlang in Alpena. Lauri heiratete James Anderson, sie zogen 1999 in den Staat Washington.

Eli Hartlep, der in den 1880-Volkszählungsunterlagen als „Elsie“ aufgeführt wurde und in seiner Taufurkunde „Elias“ genannt wurde, heiratete Catherine (Cass) Phillips aus Black Lake in der Nähe von Cheboygan in der methodisten Pfarrei in Cheboygan am Abend des 21.April 1905. Ihre ersten beiden Kinder, Ellen und Lydia, wurden in Cheboygan in 1906 und 1908 geboren. Im April 1909 zog die Familie quer über den Staat Michigan zu der Holzfällerstadt Boyne City am Rande des Lake Charlevoix --- der Hunde-Stadt gemäß Fred Hartleps Postkarte. Boyne City, obwohl ein unzivilisierter Ort boomte zu der Zeit. Dampfer Verkehr auf dem See trug bei, zu dem größten Teil des Handels und transportierte den größten Teil des Holzes bis eine Eisenbahnverbindung hergestellt wurde. Eli und Cass bekamen zwei weitere Kinder, John Devere Hartlep, geboren 23.April 1910 und Woodrow Frederick Hartlep, geboren 3.Dezember 1914.

Vor seinem Tod am 30.März 1899 im Alter von 52 Jahren bewirtschafteten Cass Phillips Vater, John J. Phillips und seine Frau Mary Anne (Woods) Phillips das sogenannte „Half -Way-House“, eine Art Zwischenstation und Restaurant zwischen Rogers City, Onaway und Cheboygan. Nach Johns Tod führte Mary das Geschäft für einige Jahre weiter, ihr Name befindet sich auf der Grundstückskarte von Grant Township von 1902: 36 Nord, Range 1 östlich des Michigan Meridian.

John J. Phillips wurde geboren in Prescott Conty, Ontario, Kanada, am 24. Juli 1837. Der Name seines Vaters war James Phillips. Seine zukünftige Frau, Mary Anne Woods, ebenfalls aus Ontario, wurde geboren in 1838 im Corwall, Stormont County. Ihre Eltern waren Nancy Fitzpatick, geboren 1793, und Richard Wood (ohne „s“ am Ende, wie der Name später geschrieben wurde). John und Mary heirateten 1855 in New York. Alle 10 Kinder wurden in Kanada geboren. Nach Johns Tod verlangten die US-Behörden von Marys Bruder, Simon Wood, und ihrem Sohn, Angus H. Phillips, eine eidesstattliche Erklärung über ihren Geburtsort damit sie Rente beanspruchen konnte. Cass wurde in Wyebridge, Ontario, am 28. September 1880 geboren.

Die anderen neun Phillips-Kinder hießen: William, geboren 1861, Richard und Lydia June, geboren 1868, Ellen, geboren 1870, George Larkin , geboren 18.Juni 1872, Robert, geboren 10.April 1874, James, geboren 2. März 1876, Angus H. und Mary.

Nach Esther Eddys Meinung ist die Geschichte über die Änderung des Familiennamens Hartleb in Hartlep aufgrund anti-deutscher Resentiment nach dem 1.Weltkrieg sehr zweifelhaft. Esther sagte, daß auf der Taufurkunde ihres Vaters Georges, die teilweise in deutsch geschrieben wurde, der Familienname Hartleb war. Aber in 1906 hatten die meisten Familienmitglieder den Namen in Hartlep geändert. Sie sieht keine schlimmen Gründe hierfür, und meint die Änderung kam als die Mädchen, Amelia (oder Millie) und Caroline eingeschult wurden. Ein weiterer Beweis ist eine Postkarte von Frau G. G. Brown aus Unionville, datiert 1910, lange vor dem 1. Weltkrieg, zeigt deutlich den Nachnahmen von Eli als Hartlep und nicht als Hartleb. Auf Grundbesitzurkunden des Macomb County, Michigan, aus den späten 1870 -iger Jahren wird Augusts Nachname regelmäßig als Hartlep und nicht als Hartleb aufgeführt.

DIES IST NATÜRLICH NUR EIN KLEINER TEIL DER GESCHICHTE. DA SIND MINDESTENS NOCH DREI WEITERE GENERATIONEN UND EHESCHLIESSUNGEN MIT VERBINDUNGEN ZU ANDEREN FAMILIEN WIE DIE DONNELLYS, KRUSKIS, LuHILLIERS, KANES, GOUINES, JACOBSENS, EDDYS UND ANDEREN ZU BERÜCKSICHTIGEN. ICH WÜRDE MICH FREUEN ÜBER JEGLICHE ERGÄNZUNGEN, KOMMENTARE, VERBESSERUNGEN ODER ERINNERUNGEN ZU PERSONEN ODER DATEN. SENDEN IHRE BEITRÄGE AN:

ERIC C. HARTLEP 3018 E. OLIVE ST SEATTLE, WASHINGTON U.S.A. 98122 (206) 329 - 0651 Email-Adressen: boynecity@yahoo.com oder: booksseattle@yahoo.com