Ein angeborener Auslösemechanismus, aufgrund dessen ein Hund im
zumindest aldulten Alter Menschen
als ein pontielles Beutetier sieht, daß man jagen und aufessen
kann, ist sicherlich nicht vorhanden, sonst
wäre auch eine Domestikation des Wolfes kaum möglich gewesen.
Doch Wolf und Hund sind auch
Aasfresser, so dass tote Menschen von Hunden ohne Weiteres als Futterquelle
betrachtet werden
können. Kein ausgebildeter Jagd- oder Spürhund sieht in einem
Menschen seine Beute. Aufgrund
seiner Ausbildung ist er letzendlich nur darauf aus, sein geliebtes
Spielzeug, dass im Training als Beutersatz
fungiert, zu finden. Selbst wenn der zu suchende Stoff am Menschen
ist, wird dieser Hund nicht den
Menschen als Beute sehen.
Was passiert nun bei der Schutzhundeausbildung, die von vielen kynologen
abgelehnt wird, zumindest,
wenn sie von Privatpersonen durchgeführt wird? Zunächst
wird ein Hetzsack, dann eine Beißwurst, sodann ein
Junghundarm und letzendlich ein Beißarm als "Spielzeug/Beute"
verwandt.
Später kommen dann Schläge mit dem Stock, zuerst zart, dann
hart, hinzu.
Was bewirken nun diese Stockschläge?
Der Hund, der bisher die Erfahrung gemacht hat, dass er die Beute immer
bekommt und stark
beutemotiviert ist, reagiert, wenn er in dieser Situation geschlagen
wird, relativ schnell mit
Frustrations-Aggression ggf. mit Schmerzaggression, was in der Ausbildung
gewünscht wird. Hunde ohne
dieses Aggressionsverhalten werden abfällig "Beuteschüttler"genannt.
Wird der Hund für dieses Verhalten,
das sich gegen den Figuranten (Helfer) richten soll, direkt durch Beutebesitz
und Lob belohnt, kommt ein
Lernen am Erfolg und zwar ein Aggressinslernen. Recht schnell ist man
dann bei aktivem Aggressionsver-
halten, das durch entsprechende Bewegung des Figuranten ausgelöst
wird. Eine entsprechende Konditi-
onierung auf das Wort "faß" macht dieses Verhalten dann auch
mit Worten steuer- und auslösbar. Dieses
Verhalten nennt man dann Wehrtrieb oder Selbstschutzaggression
und wird bei den Übungen "Mutprobe"
(Angriff auf den Hund) und "Angriff auf den Hundeführer" gewünscht.
In diesem Stadium wird der Hund
den Menschen nicht als Beute bewerten, sondern nur als Individuum,
das die Beute hat, die der Hund
will und dem man sie abnehmen kann.
Gefährlich werden können Reaktionsgeneralisierungen, auch
Reaktionsozillationen genannt. Solch eine Generali-
sierung liegt z.B. dann vor, wenn der Hund einem weglaufenden Menschen
direkt mit aktiver Aggression
begegnet, ohne dass eine Notwendigkeit des Selbstschutzes des
Hundes vorliegen würde. Der Hund hat
gelernt, dass aggressive Verhaltensweisen zum Erfolg führen.
Solche Verhaltenweisen kann selbstverständlich
auch bei Hunden vorkommen, die keine solche Ausbildung gehabt haben
und ein Reizentzug oder unbeschäf-
tigtes, monotones Zwingerdasein (Black box) oder die ständige
Reizaussetzung, auf die der Hund nicht adäquat
reagieren kann (Ärgern am Gartenzaun) kann das Auftreten aller
möglichen Aggressionsformen begünstigen.
Doch ein Großteil dieser nicht ausgebildeten Hunde wird sich,
sobald der angegangene Mensch sich mit
Worten oder Taten wehrt, zurückziehen und die Konfrontation meiden.
Nicht jedoch der Hund, der auf
aktive Aggression trainiert worden ist. Als besonders gefährlich
sind die Hunde einzustufen, die, weil es
mit der Förderung der possessiven (besitzenden) und der frustrationsbedingten
Aggressions nicht so geklappt
hat, und aus denen dann rein über die Selbstschutzaggression gute
Schutzhunde zurechtgebogen,
besser gesagt, zurechtgeschlagen wurden. Diese Ausbildungsform wird
von fast allen Schutzhundesportlern
abgestritten - da nicht "umweltverträglich", und ist bei genauerer
Beobachtung des Geschehens auf und neben
Hundeplätzen immer wieder zu sehen. Damit es denn mit der aktiven
Aggression klappt, wird der Hund solange
bedrängt und geprügelt, bis er endlich beißt. Zum einen
läßt der Gehorsam oft zu wünschen übrig, und es wird
mit Starkzwang nachgeholfen und zum anderen wird eine Unzahl von Hunden
in den Sparten Beuteaggression
und Selbstschutz angelernt, ohne daß die Ausbildung zu Ende geführt
wird. Fast immer wird man auf die Aus-
sage stossen, dass diese Ausbildung die Hunde nicht aggressiv macht,
sondern spielerisch auf Beutemotivation
aufbaut. Gerade das Schutzdiensttraining mit seinen hohen Anforderungen
an den Gerhorsam des Hundes und
die absolute Unterordnung, die die Hunde zeigen müssen, wäre
die Gewähr für einen ungefährlichen Hund.
Zumindest der Neuling, der manchmal ängstlich nachfragt,
ob der Hund denn durch solch eine Ausbildung
"böse" würde, erhält diese Auskunf. Kaum jemand
kommt auf die Idee nachzufragen, ob ein dermaßen aus-
gebildeter Hund denn künftig Menschen als "Beute" bewerten
wird. Vor wenigen Jahren hiess es noch: der Hund
würde in Wehr- und Kampfbereitschaft gestärkt und somit zum
Verteidigen ausgebildet! Doch wenn der Mensch
auch nicht Beute des Hundes ist, so fällt er ihm doch immer wieder
zum Opfer.
Gegen Haltungsbedingungen, die aggressive Übergriffe der Hunde
mitbringen, aber auch gegen Ausbildungsformen,
die aggressive Verhaltensweisen, welchen Formenkreises auch immer,
fördern und/oder bei denen dem Hund
Schmerz zugefügt werden, nur um sportliche Leistungen zu erzielen,
muß vorgegangen werden, wenn weitere
Sanktionsmaßnahmen gegen Hunde vermieden werden sollen. Eine
Einsicht der betreffenden Vereine, die in
Ansätzen bereits vorhanden ist, und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit,
die "Unverbesserliche" outen würde,
könnte gesetzliche Maßnahmen überflüssig machen!
Die Politik, der Hunde lange Jahre ziemlich egal waren, hat sich nun
das Thema zu eigen gemacht und überall,
erlassen die Landesregierungen "Verordnungen zum Schutz vor gefährlichen
Hunden", um die Volksseele zu
beruhigen und die Menschen, wie es die Jägerinnen und Jäger
sagen, "genossen" zu machen.
Genossen, geniessen, essen, fressen.....
Quelle: (Auszug) "Der Hund und seine Aggression", Ein Seminar der GFH
v . 11. bis 13.9.1998 / Bea Stalter
Komandos und deren Erklärungen :
Geschrieben von Ingeborg Arnold http://home.t-online.de/home/hunde/
Er braucht zwei Voraussetzungen, um sie zu verstehen.
1. Ihre Sprache (Stimme)! Gebrauchen sie bitte für
jeden Befehl immer
dieselben Worte! Sprechen sie ruhig
und freundlich, schreien sie
ihren Hund nie an! Sagen sie nicht einmal
"Sitz!" Dann wieder,
"setz dich!" --- Nur so kann er immer
das Geforderte richtig
ausüben, denn er prägt sich
dieses Wort für immer ein, besonders
dann, wenn es mit etwas angenehmen verbunden
ist. Erzählen sie
ihrem Hund auch keine Romane wie: "Ich
hab dir doch gesagt, du
sollst Sitz machen, bist aber heute
gar nicht lieb!" Dieser Satz
wäre zu lang! Auch kann ihr Hund
diese Worte gar nicht in
Einzelheiten verstehen. Sie sollten
auch jede Übung mit einem
Erfolg schließen. Klappt zum Schluss
eine Übung nicht, vielleicht,
weil sie doch zu lange geübt hatten,
oder aus irgend einem Grunde,
so beenden Sie immer die letzte Übung,
die ihr Hund ganz bestimmt
beherrscht, damit sie immer die Übungen
mit Erfolg abgeschlossen
haben. Das bleibt mit viel Lob, guten
Worten und vielleicht einem
Leckerchen in guter Erinnerung. Wenn
sie mit Unwillen eine Übung
abbrechen, so hat das eine negative
Erinnerung bei der nächsten
fälligen Übung.
2. Ihre Gestik gehört auch unbedingt dazu! Das heißt
im Klartext: Sie
sagen zum Beispiel das Übungswort
"Sitz", gleichzeitig geben sie
Hilfestellung oder später Handzeiten.
So versteht der Hund ihre
Worte, die sie immer (solange, sich
der Hund noch im Lernstadium
befindet) mit der gleichen Gestik untermauern.
Später, wenn der Hund perfekt gehorcht, dann genügen
oft nur Worte
oder Handzeichen und der Hund weiß, was er machen
soll.
Ein perfekt horchender Hund wäre bestimmt folgender:
Nehmen wir einmal an, ihr Hund steht hinter ihnen und
sie sagen: "Leo
Platz" und der Leo legt sich, ohne dass er sie angesehen
hat oder ihr
Handzeichen beachtete.
Grundkommando: Sitz
Dieses Wort wird immer gedehnt ausgesprochen!
Der Hund befindet sich immer auf Ihrer linken Seite.
Jetzt benutzen Sie die rechte Hand, um die Leine zu Führen,
und die linke Hand ist frei für Lob und Korrekturen.
Führen Sie alle Stufen erst einzeln durch! Beherrscht
er eine, dann kommt die nächste Stufe an die Reihe. Erst
muss der Hund das "eine" richtig beherrschen, dann kann
ich mit dem nächsten Lernziel weiterarbeiten.
Vorstufe:
Sie stehen
vor ihrem Hund.
Ein Leckerchen
wird über den Kopf des Hundes gehalten, aber so, dass er nicht danach
schnappen
kann.
Er wird nach dem Leckerchen schauen, und da es recht unangenehm ist, im
Stehen so hoch zu
schauen,
wird er sich setzten. Hier geben Sie gleich Ihren "Sitzbefehl", wenn der
Hund im Begriff ist sich
zu setzten.
Danach kommt von ihnen viel Lob in Worten und er bekommt natürlich
sein Leckerchen dazu.
Sie gehen
mit der kurzen Leine (Führer Leine) einige Schritte vorwärts:
Sie können
zum Eingewöhnen schon das Wort "Fuß" benutzen, der Hund befindet
sich an ihrer linken
Seite.
1. Stufe:
Sie stehen
rechts neben ihrem Hund.
Sie sagen
das Kommando-Wort "Sitz" und Sie halten mit der rechten Hand die Leine
hoch. Mit der linken
Hand drücken
Sie leicht auf die Kuppe des Hundes Er wird sich setzen.
Sollte
er sich sperren (bei ganz sturen Hunden), dann sollten sie ihren Hund mit
der linken Hand den
ganzen
Rücken streicheln bis in die Kniekehlen des Hundes, mit einem leicht
Druck nach innen. Dann
wird sich
auch dieser Hund setzen! Nun folgt das Loben mit Worten und er bekommt
sein wohlverdientes
Leckerchen.
Sie gehen
mit ihrem angeleinten Hund vielleicht 10 - 20 Schritte weiter, mit den
Worten "Fuß".
2. Stufe:
Sie gehen
in der gleichen Position. Die Leine befindet sich in ihrer linken Hand.
Sie bleiben
stehen und geben mit der linken Hand einen kurzen Ruck mit der Leine. Auf
das Kommando
-Wort
"Sitz" sollte sich der Hund nun hinsetzen. Jetzt wird er nur noch mit Worten
gelobt. Sie können
auch ihren
Freund zusätzlich ab und zu an der Brust für einen kurzen Moment
kraulen.
Vergessen sie nicht, jede Stufe muss erst richtig ausgeführt
werden und der Hund sollte es richtig
verstehen! Sie merken es daran, dass der Hund es nun fast
selbständig macht, nur dann gehen sie den
nächsten Punkt an.
Ziel dieser Übungen sollte folgender sein:
Der Hund sollte eigentlich immer bei bestimmten Situationen
ins "Sitz" gehen:
Vor dem Überqueren der Strasse, vor dem Einsteigen
ins Auto, vor dem Anleinen und auch, wenn sie sich mit einem
Passanten oder Freund auf der Strasse unterhalten. Ruhig
sollte der Hund auch reagieren, wenn sein Gegenüber
einen Artgenossen dabei hat. Ihr Hund sollte in der sicheren
Sitzposition ausharren.
Grundkommando: Sitz und bleib
Hierzu benötigen sie eine 8 - 10 Meter Leine
Der Hund ist in Sitzposition:
1. Stufe Sie stehen vor ihrem Hund,
dieser ist an der Leine [Image]
befestigt. Sie halten die Schlaufe der Leine locker
in der linken Hand. So kann ihr Freund nicht auf die
Schnelle ausbüchsen. Der Rest der Leine liegt lose
auf dem Boden. Sie geben das Kommando "Sitz" und
"Bleib" und geben gleichzeitig mit dem angewinkelten
rechten Arm und der offenen Handfläche das dazu
gehörige Handzeichen.
Nun gehen sie rückwärts ein paar Schritte, noch mal
mit den Worten: "Sitz" und "Bleib", warten Sie ein
paar Sekunden und gehen Sie zu ihrem Hund zurück.
Stellen Sie sich neben Ihren Hund in seiner
angegebenen Richtung auf seine rechte Seite.
Warten Sie wieder ein paar Sekunden, dann wird ihr
Hund ganz doll gelobt mit Leckerchen und
Streicheleinheiten.
Je nachdem, wie sicher ihr Vierbeiner ist, werden
die Übungen weiter ausgedehnt.
Sie gehen mit der Zeit bis auf 10 Schritte von ihrem
Hund rückwärts weg.
Sie verfahren auf die gleiche Weise wie vorher
beschrieben.
Denken sie immer wieder daran, nicht länger als 15 - 20
Minuten mit einem ausgewachsenen Hund zu üben, danach muss
unbedingt ihr Hund wieder aufgelockert werden. Am besten mit
Spielen und Herumtollen, Stöckchen, Ball werfen, Zerrspiele
und ähnlichem. Danach gehen sie weiter spazieren, lassen ihm
Zeit seine Zeitung zu lesen (Schnüffeln), aber achten sie
darauf, dass ihr Hund sich nie weiter als 10 Meter entfernt!
Macht er das nicht zuverlässig, gehört er an die lange
Leine. Diese kann durchaus auf dem Boden schleifen, Sie
können so zu jeder Zeit ihren Hund zur Ordnung rufen. Bei
mehr als 10 Meter Abstand haben Sie auf ihren Hund kaum noch
einen Einfluss. Will er dann einen Hasen jagen, ist er
schneller weg, als dass sie ihn rufen könnten.
Mit einem Welpen oder Junghund sind die Übungszeiten wie
vorher erwähnt, noch wesentlich kürzer.
2. Stufe Sie sind in der gleichen
Position, 10 Schritte von ihrem
Hund entfernt. Nun gehen Sie zu ihrem Hund, von ihnen aus
gesehen, auf der linken Seite des Hundes und bleiben stehen.
Die Kommandos heißen wieder "Sitz" und "Bleib". Sie zeigen
immer noch das Handzeichen, die offene Handfläche. Nun gehen
Sie wieder 2 - 3 Schritte weiter, in dem sie sich umdrehen.
Der Hund sitzt mit seinem Hinterteil vor ihnen, und sie
sehen den Hund von hinten. Warten Sie wieder 3 Sekunden und
gehen dann wieder zu ihrem Hund auf die von ihnen aus
gesehene
rechte Seite des Hundes und warten 3 Sekunden.
Jetzt wird ganz doll gelobt, so dass der Hund weiß, mein
Frauchen (Herrchen) freut sich richtig, ich war wieder der
King. Dies können sie langsam Schritt für Schritt bis zur
ganzen Leinenlänge üben. Aber Achtung - Sie dürfen nicht
aus
Versehen an der Leine ziehen oder diese zu straff halten,
dann würde der Hund aufstehen und hätte ohne seine Schuld
die Übung vermasselt.
3. Stufe Nun müsste das ihr
Hund auch ohne Leine ausführen können.
Üben Sie auf gleiche Weise, nur ohne Leine.
Ziel und Sinn dieser Übungen im Alltag: Ihr Hund
macht brav "Sitz" vor
dem Auto und wartet, bis sie die Tür aufgeschlossen
haben. Sie
brauchen ihren Hund dann nicht mehr an die Leine zu nehmen.
Er bleibt
auch ohne Leine sitzen, auch bei der Wohnungstür.
Sie können ihren
Vierbeiner auch einmal für kurze Zeit vor einem Laden
anbinden und
wissen, er kann sich anständig benehmen. Aber bevor
er soweit ist,
müssen wir diese Übungen auch unter Ablenkungen
üben, doch dazu
später.
Grundkommando: Platz
Für den Hund ist das Hinlegen eine ruhende und bequeme
Position.
Dominante Hunde sträuben sich oft dieses "Platz"
-Kommando
auszuführen. Der auszuführende Platzbefehl bedeutet
unter anderem für
ihren Hund "Unterlegenheit" gegenüber dem Führers.
Sie werden in bestimmten Situationen den Platzbefehl sicher
hart
aussprechen müssen, und ihr Hund hat auf diesen Befehl
sofort zu
reagieren. Deshalb wird dieses Wort auch kurz und in fester
Stimme
gesprochen. Zum Unterschied zu dem Sitzbefehl, dieser
wird, wie
beschrieben, lang ausgesprochen.
Wir wollen auf den Hund keine zu großen Zwangsmaßnahmen
ausüben,
deshalb werde ich in diesem Bericht nur die ruhige und
angenehme Art
des "Platzmachens" erklären.
So wird der Befehl ausgeführt:
Das Kommando-Wort "Platz"
Dieses Wort wird hart und schnell ausgesprochen.
1. Schritt: Der angeleinte Hund befindet
sich links neben
Ihnen. Sie geben den Befehl "Sitz". Sie knien
sich neben ihren Hund, die Leine befindet sich
locker unter ihren Knien. Mit der linken Hand
halten sie ihren Hund am Halsband fest. Mit der
Rechten halten sie ein Leckerchen über die
Schnauze ihres Hundes. Lassen Sie ihren Hund den
Leckerbissen, den sie in der Hand halten, ruhig
erschnuppern. Dadurch wird seine Konzentration
geweckt. Natürlich darf ihr Hund ihn auf keinen
Fall schon vorher bekommen. Mit der anderen Hand
halten sie ihren Hund am Halsband fest, dadurch
verhindern Sie, dass ihr Hund sich vorwärts
bewegt.
2. Schritt: Das Leckerchen führen
Sie senkrecht zu Boden, dann nach
vorne zwischen die Vorderpfoten. Das wäre so, als wollten
Sie mit dem Leckerli den Buchstaben "L" beschreiben. Nun
wird sich ihr Hund fallen lassen um, dem Leckerchen zu
folgen. Nun kommt von Ihnen sofort der Befehl "Platz",
denn letztlich soll ja das "Platz" auf das gegebene
Kommando erfolgen und nicht etwa auf ein vorgehaltenes
Leckerchen.
3. Schritt: Liegt der Hund ( macht
Platz), dann bekommt er von Ihnen
selbstverständlich auch das Leckerchen als Belohnung.
Versuchen sie Ihren Hund am Anfang 3 - 4 Sekunden so zu
halten.
Mit den Worten: "So ist lieb, mach schön Platz" Danach
folgt von ihnen wieder das Kommando "Sitz". Da dieser
Befehl ihr Hund kennt, wird er sich setzen. Warten Sie
wieder ihre 3 Sekunden und loben Sie ihren Hund ganz
doll.
4. Schritt: Gehen Sie mit Ihrem Hund
etwa 10 Schritte geradeaus, dann
wiederholen Sie diese Übungen wieder. Das können Sie als
Übungseinheit 3 - 4 mal hintereinander durchführen.
Erst wenn ihr Hund diese "Platzübung" beherrscht,
dann gehen Sie auf
das Kommandowort "Platz" und "Bleib". Ihr Hund sollte
das vorher
Gelernte gut können, denn sonst wird er aufstehen
wollen, und Sie
müssen die Übungen wieder abbrechen und die
Letzte so lange üben, bis
der Hund sie auch richtig ausführt. Es wird später
reichen, wenn sie
nur die Handbewegung zum Boden machen, und der Hund wird
sich legen.
Hier ist die Übungsdauer verschieden lange, es kommt
auf das Alter und
das Temperament ihres Hundes an. Auch hat diese Übung
immer etwas mit
Ihrer und des Hundes Dominanzverhalten zu tun. Ein dominanter
Hund
legt sich nicht gerne auf Befehl hin.
Nehmen wir an, ihr Hund befolgt nun ihren "Platzbefehl"
richtig, dann
können Sie mit den Übungen "Platz" und "Bleib"
weitermachen.
Grundkommando: Platz und bleib
Diese Befehle werden schnell und hart ausgesprochen.
Verfahren sie genauso wie in den Übungen "Sitz und
Bleib",
nur dass ihr Hund nicht sitzt, sondern dabei Platz macht.
Arbeiten Sie, wie oben beschrieben, auch mit der 8 - 10
Meter
Leine.
Ziel und Sinn dieser Übungen im Alltag:
Diese Lektionen sind sehr nützlich, besonders im
Alltag. Im
Freien lauern immer wieder Gefahren, besonders auf
verkehrsreichen Strassen. Sollte ihr Hund einmal auf die
Idee
kommen, ein Wild jagen zu wollen, so können sie ihren
wohlerzogenen Hund auch schnell in die "Platz und Bleib"
Position bringen. Auch bei Begegnungen mit anderen Hunden
kann dieser Befehl sehr hilfreich sein. Mir hat dieser
Befehl
schon einige Male geholfen. Ihr Hund lernt auch bei diesen
Befehlen, dass Sie die Führungsrolle einnehmen. Das
ist
besonders wichtig bei sehr dominanten Hunden.
Grundkommando: Hier
Ein absolutes "Muss" in der Hundeerziehung ist die Übung
des
Herankommens des Hundes auf Ruf. Wann immer es geht, sollte
man Welpen
frei laufen lassen. Immer wieder rufen, spielen, interessante
Dinge
zeigen, mit Leckerchen belohnen, und der junge Welpe bleibt
in unserer
unmittelbaren Nähe. Schon deshalb, weil er Angst
hat, uns zu
verlieren. Wir sind für ihn jetzt Mutterersatz -
und Rudelführer.
Deshalb sind auch immer wieder Versteckspiele beim Welpen
angesagt. Er
soll ruhig Angst bekommen nach den Motto, "wenn ich nicht
aufpasse,
dann ist mein Frauchen (Herrchen) eben weg." Der junge
Hund hält sich
am liebsten bei seinem Herrchen (Frauchen) oder in dessen
Nähe auf -
vorausgesetzt, es besteht von Anfang an ein großes
Ver- und Zutrauen
zum Führer, das durch nichts getrübt wurde -
dies erleichtert unsere
Übungen sehr. Man sollte damit beginnen, bevor sich
der junge Hunde
( etwa ab einem 1/4 Jahr) auf große Entdeckungstour begibt
und
irgendwann zu dem verärgerten Besitzer zurückkehrt.
Es werden nirgendwo sonst in der Hundeerziehung so viele
Fehler
begangen, wie gerade hier.
Der Hund muss wissen, dass das Zurückkommen zu seinen
Leuten immer mit
Annehmlichkeiten verknüpft ist. Das kann er aber
nur dann, wenn er bei
jedem Zurückkommen - egal wie lange er fort war-
über alle Maßen
gelobt wird. Sobald er das begriffen hat, fallen seine
Erkundungsausflüge weitaus kürzer aus.
Zur Übung:
Sie benötigen wie bei den meisten Übungen wieder
eine 8-10 Meter Leine
Das Kommandowort heißt: "Hier!"
Sie können
auch den Namen des "Hier Leo" oder "Leo Hier"
Der Hund kann vorauslaufen - soweit er mag - innerhalb
der 8
beziehungsweise 10 Meter. Bevor die Leine straff wird,
kommt
Ihr Kommandowort "Hier" oder " Hier Leo"
Nun müsste ihr Hund ohne Umschweife sofort angerannt
kommen.
Aber das wird selten auf Anhieb klappen. Ein kurzer, aber
energischer Ruck an der langen Leine nach dem Nichtbefolgen
des Kommandowortes, wird den Hund sehr schnell das Verlangte
verstehen.
Der Ruck an der langen Leine wird selten hintereinander
angewandt werden müssen.
Verständlicherweise hat dieser Ruck - nur einmal
kurz - zu erfolgen,
dass er vom Hund als Strafe beziehungsweise als strenge
Aufforderung
für sein Nichtkommen verstanden wird. Üben Sie
dieses ruhig bei jedem
Spaziergang öfters.
Solange das Kommen an der langen Leine keine Schwierigkeit
mehr
bereitet, kommt das Herankommen unter Ablenkung. Diese
Ablenkung werde
ich am Schluss erläutern. Klappt auch dieses, geht
man in das Kommen
nach dem Ableinen über.
Damit sich auch dabei nicht erst Fehler derart einschleichen,
dass der
Hund nach dem Entfernen der Leine erst einmal seinen Freiheitsdrang
folgt, findet diese Übung ohne Leine im Garten beziehungsweise
eingezäunten Grundstück satt. Dort sind mindestens
seiner
Unternehmungslust Grenzen gesetzt.
Nach Absolvierung in geschlossenem Gelände kann der
Schritt ins Freie
gewagt werden.
In diesem Zusammhang ist es wichtig zu wissen, dass der
Hundehalter
dem sich entfernenden Hund niemals nachlaufen darf. Denn
das würde der
Hund als Fangspiel auffassen und nur noch weiter weg rennen,
in der
Erwartung, dass Sie auch wieder eine Stückchen weiter
zu ihm gerannt
kommen. Der Hund fände das vermeidliche Fangspiel
interessant.
Rennt Herrchen oder Frauchen in diesem Fall in die entgegengesetzte
Richtung davon, folgt der Hund in der Regel schon deshalb,
weil er
fürchtet, alleine gelassen zu werden.
Bei der Übung: "Hier Leo" oder "Leo Hier" setzt das
Loben bereits ein,
wenn der Hund sich in Richtung Herrchen oder Frauchen
bewegt. Das ist
sehr wichtig. Der Hund weiß nun, bei meinem Rudelführer
ist es gut,
ich bekomme was ( Leckerchen, Lob oder Streicheleinheiten).
Wollen sie, dass der Hund nach dem Herankommen sich ordentlich
vor Sie
setzt, dann sollten Sie dies mit der 1 ½ Meter
Leine üben. Sie legen
ihren Hund ins "Platz", gehen rückwärts von
ihrem Hund weg ( am Anfang
nur 3-4 Schritte, später immer mehr Schritte. Dann
halten Sie ihm ein
Leckerchen hin und ziehen es anschließend in ihre
Brusthöhe, wenn der
Hund ankommt. Ist er bei Ihnen, kommt das Kommando "Sitz"
folgt er
ihren Worten, dann bekommt er das Leckerchen und wird
tüchtig gelobt.
Ein anschließendes Spiel zur Belohnung erhöht
ihrem Hund die Freude am
Gehorsam :
Sinn und Zweck der Übungen: Der Hund sollte immer
freudig und schnell
zu Ihnen kommen.
Die Gefahr, dass er wildern könnte, oder andere Hunde,
vielleicht auch
Menschen belästigt, ist bestimmt nicht schön.
Ganz von der Gefahr
abgesehen, dass dem Hund etwas passieren könnte,
sind die
Gefahrenquellen in der heutigen Zeit sehr groß.
Er könnte in ein Auto
rennen oder ähnliches. Auch an einen Unfall mit schweren
Folgen
müssten Sie denken.
An eine Versicherung für Ihren Hund sollten sie schon
im Welpenalter
denken. Dies sollte für jeden Hundehalter zur Pflicht
werden.
Mit dem sicheren Befolgen ihrer Kommandos, liegen Sie
immer auf der
sicheren Seite des Hundes
Grundkommando: Fuß
Es ist immer wieder schön, wenn Herrchen oder Frauchen
ihren Hund
ordentlich an der Leine führen, ohne Zerren und Ziehen.
Hier herrscht
Harmonie und zwei Partner haben sich gefunden.
Ein Hund hat folgendes Verhalten erlernt, wenn er ständig
an der Leine
ziehen darf:
Ziehen ist etwas positives, er übernimmt die Führung,
das Ziehen ist
ein Zeichen seiner Dominanz, denn Herrchen oder Frauchen
lässt sich
dorthin ziehen, wo es für den Hund interessant ist.
Der Besitzer wird
ignoriert und einfach dorthin mitgezogen wie und wo es
ihm gefällt.
Dies kann durchaus zum Ärgernis vieler Hundebesitzer
werden.
Begegnungen mit anderen Hundebesitzern werden zum Horrortrip.
Spielende Kinder bekommen Angst. Es ist einfach so, der
Hund ist trotz
Leine nicht unter Kontrolle. Mag das bei einem kleinen
Hund noch
witzig aussehen, so ist das bei großen Hunden schon
eine Katastrophe.
Vorstufe der Leinenführung:
Sie benötigen für den Anfang wieder die 8-10
Meter Leine, später die
doppelte Leine und zum Schluß die 1- Meter- Leine.
Legen Sie ihrem Hund die lange Leine an. Gehen sie auf
eine große
Wiese. Zur Not können sie vielleicht auch auf einem
alten Sportplatz
üben. Aber passen sie auf, dass Ihr Hund dort kein
Geschäft
hinterlässt, und auch nicht das Buddeln anfängt,
denn sonst bekommen
Sie nur zu recht Ärger.
Also, auf der großen Wiese, gehen sie nun kommentarlos
ihres Weges.
Lassen sie ihren Hund ohne irgendeinen Befehl einfach
laufen. Sprechen
Sie und schauen Sie ihren Hund bei diesen Übungen
nicht an.
Sie laufen einfach los, exakt in dem Moment, da Ihr Hund
zu ziehen
anfängt, kehren Sie sofort und immer bei dieser Situation
um. Geben
Sie keinen Zentimeter nach. Läuft er vor, dann drehen
Sie sich um und
laufen in die entgegengesetzte Richtung, ohne einen Ton
zu ihrem Hund
zu sagen oder anzuschauen. Zieht er nach rechts, gehen
Sie nach links,
oder umgekehrt. Ändern Sie auch spontan Ihre Richtung,
ihre Gangart.
Mal laufen Sie schnell, mal langsam und Sie rennen auch
mal
zwischendurch. Bleiben Sie nicht stehen, wenn ihr Hund
das Schnüffeln
anfängt oder er störrisch wird und Ihnen nicht
folgen will. Seien Sie
ganz konsequent, übernehmen Sie die Führung.
Ziehen sie ihren Hund
sanft und beharrlich weiter. Diese Übung wird am
Tag drei mal
angewendet für 5 bis 15 Minuten. Hier kommt es auch
wieder auf das
Alter des Hundes an. Ihr Hund lernt dabei auf Sie zu achten.
Passt er
nicht auf, dann gibt es immer einen unangenehmen Ruck,
also muss er
sich Ihnen anpassen und das geht ganz schnell. Beherrscht
er diese
Situation, dann kommt die kürzere Leine und später
die ganz kurze
Leine. Die Hauptsache ist nun schon geschafft.
Das Komandowort "Fuß"
Sie benutzen die 1- Meter- Leine.
Zu Beginn der Übung sitzt der Hund links neben Ihnen.
Die
Leine befindet sich in ihrer rechten Hand. Die linke Hand
ist
zum Loben und Korrigieren bereit. Mit dem linken Fuß
und dem
Kommandowort "Fuß" gehen Sie los. Auch bei dieser
Übung
wechseln Sie später immer wieder die Gangart. - Schlendernd,
flott, rasch und im Laufschritt.
Später kommen noch Wendungen hinzu, hier bemüht
man sich
seinen Hund immer an der linken Seite zu halten. Prescht
er
vor, so wird anfangs sanft, später energischer zurückgezogen.
Immer mit den Wörtchen "Fuß". Das Zurückziehen
muss ruckartig
kommen, da es sonst keine Wirkung auf den Hund hat. Ist
unser
Freund an unserer linken Site (Kniehöhe), wird sofort
mit
Worten gelobt.
Bleibt er zurück, wird er mit lieben Worten und oder
mit einem
Leckerchen oder aber auch durch ein Klopfzeichen an unsere
Schenkel
dazu aufgefordert.
Nie vergessen wir den Hund, wo immer wir können,
zu loben.
Natürlich nur bei dem von uns erwartetem Verhalten,
sei es mit Worten
oder einem schmackhaften Leckerchen oder eben nur mit
vielen
Streicheleinheiten. Es kommt immer darauf an, auf was
Ihr Hund am
besten reagiert.
Bestehen Sie immer auf die Ausführung ihres Befehles.
Sind Sie in
dieser Beziehung nicht immer konsequent, lernt der Hund
nur, "ich
brauche ja nicht zu folgen". Also verhält er sich
dann auch so.
Sinn und Zweck der Übungen:
Die Sicherheit und das Wohlbefinden ihres Hundes, sowie
anderen
Personen, liegen in ihrer Hand.
Ein Hund sollte nur dann frei herum laufen dürfen,
wenn Sie ihn in
einer beschützten Umgebung auch beaufsichtigen können,
und wenn keine
Gefahren für Sie und andere bestehen.