Weitere Highlights aus dem Aussi-Land
Als um 6.00 Uhr morgens der Wecker klingelte (und das in den Ferien?!)
kehrte sich Ivo genuesslich auf die andere Seite, waehrend Manuela in
ihre Velokleider schluepfte. Nach einem kraeftigen Fruehstueck und mit
guten Wuenschen von Ivo gings los. Kaum um die erste Kurve, huepfte ein
Hase und ein Kaenguruh davon. Nach ca. 50km wurde das "Znueni"
serviert! Als es von heiss zu unertraeglich ging, wurden Manuela und das
Velo eingeladen. Unser Ziel war eigentlich eine Raststaette direkt am
Fluss. Einmal mehr war aber vom Rastplatz nichts zu sehen. Nur eine "Sand-
Schotter- Strasse". Nach einer kurzen Diskussion, ob es nicht zu
sandig ist, stachen wir ins Abenteuer. Gerade 50 Meter und schon sassen
wir in der Tinte resp. im Sand fest. Wir suchten nun zwei Aeste und waehrend
Manuela ans Steuer sass und rueckwaerts Gas gab, versuchte Ivo diese unter
die Raeder zu kriegen. Es klappte nicht gerade auf Anhieb. So schaufelten
wir noch den Sand unter den Raedern weg. Nach weiteren Versuchen war es
dann geschafft. Nach Anweisungen von Ivo fuhr Manuela nun rueckwaerts.
Wieder vorwaerts und auf keinen Fall mehr runter vom Gas. Waehrend dem
"Rausspulen" wurden Jonathan und Manuela recht durchgeschleudert.
Dabei dachte sich die Fahrerin, haette ich doch besser mal einen Schleuderkurs
besucht. Schliesslich war es geschafft und wir zwei Sandspezialisten grinsten
uns erleichtert an. Weniger Adrenalin kostete uns der Besuch des John
Flynn Places in Cloncurry. Dieser Mann erkannte die Not der Leute im Outback.
Sein Traum war ein fliegender Doktor. Dieser wurde durch seine Zielstrebigkeit
zur Wirklichkeit. In dieser Stadt ist die erste Flying Doctor Base eingerichtet
worden. Im Museum wird diese Erfolgstory eindruecklich dokumentiert.
In Mount Isa reizte die uns die Kupfer-, Zink-, Blei-, Silber- und Goldmine.
So kamen wir auch wieder einmal in den Genuss von einem Camping. Eine
weitere Heldentat vollbrachten wir, indem wir hier die Gasflasche auffuellen
wollten. Da wir die Flasche ja seit Beginn jeden Tag brauchten, waren
wir sicher, dass sie fast leer ist. Dies bestaetigte uns auch der Schuettel-
und Tontest. Bei der Auffuellstation teilte man uns mit freundlichem Grinsen
mit, dass man uns nicht uebers Ohr hauen moechte. Die Flasche ist quasi
voll und wird uns noch eine Weile halten. Was blieb uns anderes uebrig,
als auch lieb zu grinsen und uns fuer die Umtriebe zu Entschuldigen. Nun
war aber Zeit fuer unsere Minenbesichtigungstour. Wir waren sehr beeindruckt
von den unglaublichen Mengen, welche taeglich aus der Erde befoerdert
werden. Eine Mine ist an und fuer sich kein schoener Anblick, aber durch
die Fuehrung wurde uns diese fremde, faszinierende Welt naeher gebracht.
Nun aber nichts wie raus zurueck ins Outback. Nach ca. 120km stoppte Ivo
ploetzlich grundlos, um einen Spaziergang ums Auto zu machen. Unsere Mechanikerherzen
schlugen hoeher: Jonathan hatte einen Plattfuss. Also zuerst einmal her
mit dem Ersatzrad und dem Wagenheber. Hm, wo nun dieses Ding ansetzen,
dass es recht kommt? Danach kurbeln, kurbeln, kurbeln.Wow ohne etwas konnten
wir das Rad herausnehmen. Das Neue einzusetzen erwies sich als schwieriger.
Waehrend Manuela angeordnet bekam hinten zu halten, kurbelte Ivo Jonathan
noch einwenig hoeher. (einwenig zu hoch.) Jonathan verlor das Gleichgewicht
und knallte krachend auf die Erde. Oje.. was nun..?
Zwei rettende Engel hielten an und boten ihre Hilfe an. Zum zweiten Mal
wurde der Hebel angesetzt und gekurbelt. Das natuerlich alles in der prallen
Sonne. Diesmal klappte alles wie im Bilderbuch. Die beiden Engel kontrollierten
noch den Rundlauf. Jetzt sind sie sicher, dass die Touris auch weiterkommen
und verabschiedeten sich mit der typischen Bemerkung: No worries!
Wir fuhren noch bis zum naechsten Kaff und uebernachteten dort. So konnten
wir am naechsten Morgen einen neuen Reifen erstehen. Das Ueberschreiten
der ersten Zeitzone bestand uns bevor. Sorgfaeltig lasen wir im Reisefuehrer
nach in welche Richtung die Uhr nun verschoben werden muss. Wir sind nun
also im Northern Territory angelangt und somit eine halbe Stunde voraus.
Den Tabelland- Highway abfahrend sahen wir, ausser am Anfang und am Ende
ein paar Huegeln, nichts. Die unendliche, flache Weite bedeckt mit trockenem
Gras ist eindruecklich, aber mit der Zeit einwenig monoton. Daher freuten
wir uns auf die Abwechslung die der Elsey NP bot. Zuerst besichtigten
wir eine thermale Quelle. Es war wie das Paradies auf Erden: das glasklare
Wasser der Quelle, umrundet von schattenspendem Buschwald, lud zum Baden
ein. Das Wasser war "Foedle laei" (nach Ivo). Es brachte von
dem her keine Erfrischung aber wenigsten der Dreck war weg! Am Abend auf
dem Camping erhielten wir von hungrigen Wallabies besuch. Schoen fanden
wir auch, dass es ploetzlich eine Stunde laenger hell war. Dies konnten
wir uns zwar nicht erklaeren, aber in Down Under ist halt alles ein bischen
anderst. Bevor es in den Kakadu NP ging, kamen wir noch in Katherine vorbei.
Dort hatten wir noch einiges zu erledigen. Ein Blick auf die oeffentliche
Uhr brachte uns zum stutzen. Ging sie richtig? Es ist doch 17.50 und nicht
16.50! Die Uhr im Internetcafe bestaetigte unser Verdacht. Das Gelaechter
war gross, hatten wir doch unsere Uhren eine halbe Stunde vorwaerts statt
rueckwaerts gestellt: Zeitdifferenz eine Stunde. Darum war es am Abend
auch so hell. Nun was solls wir haben die letzten 6 Tage gut damit gelebt.
Ist doch schoen so zeitlos zu leben. Und schon sind wir im Kakadu NP.
Tropischer Regenwald voller Wildlife und den so typischen Felskloetzen,
welche uns jedesmal wieder in Begeisterung versetzten. Fuer einmal war
beim Wandern ausser den Tieren auch noch Abomalereien zu bewundern. Unser
grosses Ziel war ein Kroki in freier Wildbahn zu sehen. So machten wir
uns auf einen Spaziergang der vorallem dem Fluss entlangfuehrte. Als erstes
donnerte ein Rudel Wildschweine mit Jungen an uns vorbei. Von Zeit zu
Zeit huepfte ein Kaenguruh davon. Auch wimmelte es von Schmetterlingen,
Libellen und Voegeln. Alles ausser Krokis. Einzig ein kleiner, knudeliger
Baby- Krok- Kopf laechelte uns aus dem Fluss an. Eines der Highlights
ist der Aussichtspunkt von dem man einen fantastischen Sonnenuntergang
erleben kann. Clever wie wir sind, haben wir uns gedacht, dass ein Sonnenaufgang
schoener ist und weniger Touris anzieht. So stellten wir den Wecker auf
5 Uhr morgens, und kaempften uns aus den Schlafsaecken, gruempelten Jonathan
um und fuhren los. Drei Kilometer spaeter standen wir vor einer geschlossen
Strasse. Sie wird erst um 8.30 geoeffnet! Macht nueued! Wir genossen ein
Early- Breakfast und das Erwachen des Busches. Am Abend gingen wir dann
wie jedermann zum Sonnenuntergang. Die Kletterei auf den Felsen lohnt
sich: traumhafte Rundsicht und ein stimmungsvoller Sonnenuntrgang. Eines
der Dinge, die man nicht beschreiben kann sondern erleben muss. Die groesste
Plage waren aber die Muecken. Nach drei Tagen hatten wir genug vom erfolglosen
Krokodiljagen und Verstochenwerden. Ein neuer Mueckenstichrekord wurde
aufgestellt. Das Jucken und staendig Kratzen wird uns noch einige Tage
begleiten. Nun sind wir in Darwin angekommen und geniessen eine Muecken-
und Fliegenlose Zeit! Einfach herrlich!
Euch wuenschen wir weiterhin alles Gute und vielen lieben Dank fuer all
eure Mails und guten Gedanken
Manuela & Ivo
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