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Darwin, 26. Mai 2003: EMAIL


Weitere Highlights aus dem Aussi-Land

Als um 6.00 Uhr morgens der Wecker klingelte (und das in den Ferien?!) kehrte sich Ivo genuesslich auf die andere Seite, waehrend Manuela in ihre Velokleider schluepfte. Nach einem kraeftigen Fruehstueck und mit guten Wuenschen von Ivo gings los. Kaum um die erste Kurve, huepfte ein Hase und ein Kaenguruh davon. Nach ca. 50km wurde das "Znueni" serviert! Als es von heiss zu unertraeglich ging, wurden Manuela und das Velo eingeladen. Unser Ziel war eigentlich eine Raststaette direkt am Fluss. Einmal mehr war aber vom Rastplatz nichts zu sehen. Nur eine "Sand- Schotter- Strasse". Nach einer kurzen Diskussion, ob es nicht zu sandig ist, stachen wir ins Abenteuer. Gerade 50 Meter und schon sassen wir in der Tinte resp. im Sand fest. Wir suchten nun zwei Aeste und waehrend Manuela ans Steuer sass und rueckwaerts Gas gab, versuchte Ivo diese unter die Raeder zu kriegen. Es klappte nicht gerade auf Anhieb. So schaufelten wir noch den Sand unter den Raedern weg. Nach weiteren Versuchen war es dann geschafft. Nach Anweisungen von Ivo fuhr Manuela nun rueckwaerts. Wieder vorwaerts und auf keinen Fall mehr runter vom Gas. Waehrend dem "Rausspulen" wurden Jonathan und Manuela recht durchgeschleudert. Dabei dachte sich die Fahrerin, haette ich doch besser mal einen Schleuderkurs besucht. Schliesslich war es geschafft und wir zwei Sandspezialisten grinsten uns erleichtert an. Weniger Adrenalin kostete uns der Besuch des John Flynn Places in Cloncurry. Dieser Mann erkannte die Not der Leute im Outback. Sein Traum war ein fliegender Doktor. Dieser wurde durch seine Zielstrebigkeit zur Wirklichkeit. In dieser Stadt ist die erste Flying Doctor Base eingerichtet worden. Im Museum wird diese Erfolgstory eindruecklich dokumentiert.
In Mount Isa reizte die uns die Kupfer-, Zink-, Blei-, Silber- und Goldmine. So kamen wir auch wieder einmal in den Genuss von einem Camping. Eine weitere Heldentat vollbrachten wir, indem wir hier die Gasflasche auffuellen wollten. Da wir die Flasche ja seit Beginn jeden Tag brauchten, waren wir sicher, dass sie fast leer ist. Dies bestaetigte uns auch der Schuettel- und Tontest. Bei der Auffuellstation teilte man uns mit freundlichem Grinsen mit, dass man uns nicht uebers Ohr hauen moechte. Die Flasche ist quasi voll und wird uns noch eine Weile halten. Was blieb uns anderes uebrig, als auch lieb zu grinsen und uns fuer die Umtriebe zu Entschuldigen. Nun war aber Zeit fuer unsere Minenbesichtigungstour. Wir waren sehr beeindruckt von den unglaublichen Mengen, welche taeglich aus der Erde befoerdert werden. Eine Mine ist an und fuer sich kein schoener Anblick, aber durch die Fuehrung wurde uns diese fremde, faszinierende Welt naeher gebracht. Nun aber nichts wie raus zurueck ins Outback. Nach ca. 120km stoppte Ivo ploetzlich grundlos, um einen Spaziergang ums Auto zu machen. Unsere Mechanikerherzen schlugen hoeher: Jonathan hatte einen Plattfuss. Also zuerst einmal her mit dem Ersatzrad und dem Wagenheber. Hm, wo nun dieses Ding ansetzen, dass es recht kommt? Danach kurbeln, kurbeln, kurbeln.Wow ohne etwas konnten wir das Rad herausnehmen. Das Neue einzusetzen erwies sich als schwieriger. Waehrend Manuela angeordnet bekam hinten zu halten, kurbelte Ivo Jonathan noch einwenig hoeher. (einwenig zu hoch.) Jonathan verlor das Gleichgewicht und knallte krachend auf die Erde. Oje.. was nun..?
Zwei rettende Engel hielten an und boten ihre Hilfe an. Zum zweiten Mal wurde der Hebel angesetzt und gekurbelt. Das natuerlich alles in der prallen Sonne. Diesmal klappte alles wie im Bilderbuch. Die beiden Engel kontrollierten noch den Rundlauf. Jetzt sind sie sicher, dass die Touris auch weiterkommen und verabschiedeten sich mit der typischen Bemerkung: No worries!
Wir fuhren noch bis zum naechsten Kaff und uebernachteten dort. So konnten wir am naechsten Morgen einen neuen Reifen erstehen. Das Ueberschreiten der ersten Zeitzone bestand uns bevor. Sorgfaeltig lasen wir im Reisefuehrer nach in welche Richtung die Uhr nun verschoben werden muss. Wir sind nun also im Northern Territory angelangt und somit eine halbe Stunde voraus. Den Tabelland- Highway abfahrend sahen wir, ausser am Anfang und am Ende ein paar Huegeln, nichts. Die unendliche, flache Weite bedeckt mit trockenem Gras ist eindruecklich, aber mit der Zeit einwenig monoton. Daher freuten wir uns auf die Abwechslung die der Elsey NP bot. Zuerst besichtigten wir eine thermale Quelle. Es war wie das Paradies auf Erden: das glasklare Wasser der Quelle, umrundet von schattenspendem Buschwald, lud zum Baden ein. Das Wasser war "Foedle laei" (nach Ivo). Es brachte von dem her keine Erfrischung aber wenigsten der Dreck war weg! Am Abend auf dem Camping erhielten wir von hungrigen Wallabies besuch. Schoen fanden wir auch, dass es ploetzlich eine Stunde laenger hell war. Dies konnten wir uns zwar nicht erklaeren, aber in Down Under ist halt alles ein bischen anderst. Bevor es in den Kakadu NP ging, kamen wir noch in Katherine vorbei. Dort hatten wir noch einiges zu erledigen. Ein Blick auf die oeffentliche Uhr brachte uns zum stutzen. Ging sie richtig? Es ist doch 17.50 und nicht 16.50! Die Uhr im Internetcafe bestaetigte unser Verdacht. Das Gelaechter war gross, hatten wir doch unsere Uhren eine halbe Stunde vorwaerts statt rueckwaerts gestellt: Zeitdifferenz eine Stunde. Darum war es am Abend auch so hell. Nun was solls wir haben die letzten 6 Tage gut damit gelebt. Ist doch schoen so zeitlos zu leben. Und schon sind wir im Kakadu NP. Tropischer Regenwald voller Wildlife und den so typischen Felskloetzen, welche uns jedesmal wieder in Begeisterung versetzten. Fuer einmal war beim Wandern ausser den Tieren auch noch Abomalereien zu bewundern. Unser grosses Ziel war ein Kroki in freier Wildbahn zu sehen. So machten wir uns auf einen Spaziergang der vorallem dem Fluss entlangfuehrte. Als erstes donnerte ein Rudel Wildschweine mit Jungen an uns vorbei. Von Zeit zu Zeit huepfte ein Kaenguruh davon. Auch wimmelte es von Schmetterlingen, Libellen und Voegeln. Alles ausser Krokis. Einzig ein kleiner, knudeliger Baby- Krok- Kopf laechelte uns aus dem Fluss an. Eines der Highlights ist der Aussichtspunkt von dem man einen fantastischen Sonnenuntergang erleben kann. Clever wie wir sind, haben wir uns gedacht, dass ein Sonnenaufgang schoener ist und weniger Touris anzieht. So stellten wir den Wecker auf 5 Uhr morgens, und kaempften uns aus den Schlafsaecken, gruempelten Jonathan um und fuhren los. Drei Kilometer spaeter standen wir vor einer geschlossen Strasse. Sie wird erst um 8.30 geoeffnet! Macht nueued! Wir genossen ein Early- Breakfast und das Erwachen des Busches. Am Abend gingen wir dann wie jedermann zum Sonnenuntergang. Die Kletterei auf den Felsen lohnt sich: traumhafte Rundsicht und ein stimmungsvoller Sonnenuntrgang. Eines der Dinge, die man nicht beschreiben kann sondern erleben muss. Die groesste Plage waren aber die Muecken. Nach drei Tagen hatten wir genug vom erfolglosen Krokodiljagen und Verstochenwerden. Ein neuer Mueckenstichrekord wurde aufgestellt. Das Jucken und staendig Kratzen wird uns noch einige Tage begleiten. Nun sind wir in Darwin angekommen und geniessen eine Muecken- und Fliegenlose Zeit! Einfach herrlich!

Euch wuenschen wir weiterhin alles Gute und vielen lieben Dank fuer all eure Mails und guten Gedanken

Manuela & Ivo

 

 

 

 

 

 

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