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Walter Creek, 14. Mai 2003: EMAIL

Sali Zaemme!

Von Cairns aus fuhren wir noch weiter noerdlich. Der Weg zum Cape Tribulation fuehrte uns durch den Daintree NP. Die Strasse war eng und kurvig. Sie fuehrt mitten durch den Regenwald und ist genial zum fahren. Auf einem Camping machten wir halt. Der Regenwald machte seinem Namen alle Ehre: am naechsten Morgen regnete es aus Kuebeln. Eine kurze Trockenphase nutzen wir um Jonathan fahrtuechtig zu machen. Das heisst: alle Kisten von den Vordersitzen nach hinten verfrachten. Mit einigen Regentropen kamen wir zum Cape Tribulation. Im trockenen machten wir einen Spaziergang am Strand. Unser Forscherinstinkt wurde durch so kleine Sandhuegelchen, welche ueberall in kleinen Ansammlungen herumlagen, geweckt. Auch hatte es ueberall kleine Loecher. Mit viel Geduld entdeckten wir, kleine, seitwaertslaufende "Krebsli". Diese arbeiten die Sandkuegelchen nach oben (maulwurfaehnliches Verhalten im Kleinformat). Im seichten Wasser der Mangrovenwaelder beobachteten wir weitere Schwimmwesen. Ein Leguan (ca. 1m grosses, insektenfressendes Reptil) kreuzte unseren Weg zurueck zum Auto. Auf dem Weg zum Pipi- Haeuschen konnte man (je nach wem) drei Riesenspinnen bewundern (befuerchten). Sie sind nur ein bischen giftig aber wirklich noch schoen. Wir hatten genug vom Regen, Muecken und sonstigen Gekrabbel und machten uns auf zum naechsten Ziel: Cooktown (= 220km Sackgasse). Ab Mt. Molloy, wo wir uebernachteten, hatten wir das erste mal so ein Eindruck von der Weite Australiens. Nach 150km muss man 40km auf Schotter fahren. Dies wird nebst der Ruetteltortur auch zum Staubfestivale. So bruetet man in seiner Kiste (Fenster und Lueftung zu) holpernd vor sich hin...
Kurz nach dem Schuettelende konnten wir den Black Mountain bewundern. Dies ist ein Huegelzug von ungefaehr 2km laenge. Die Huegel bestehen aus tausenden von Granitsteinen. Schwarzer Berg wird es benannt, da der Granit durch Einwirkung von Bakterien schwarz geworden ist. Ein mystischer Ort fuer die Abos (Aboriginal = Ureinwohener AU). Dementsprechend gibt es auch viele schraege Geschichten. 30km spaeter hatten wir es geschafft und waren in Cooktown. Auf einem wunderschoenen Camping blieben wir 2 Naechte. Wir machten eine Wanderung auf den Mt. Cook. Die Wegbeschreibung war sehr duerftig. So wussten wir nur, dass es zwei Wege gibt und man den neuen Weg nehmen soll. Niemand sagte uns aber, dass die Wege nicht am gleichen Ort starten. Bei strahlendem Sonnenschein und schon recht schwitzigen Temperaturen liefen wir los. Zuerst einmal durch Dorf zum Mt. Cook NP. Das fing ja schon gut an: wir fanden nicht mal einen Weganfang. Nach kurzem Nachfragen hatten wir beim 2. Anlauf Glueck und schafften es, aber... Ein Schild teilte uns mit, das dies der alte Weg sei. Nur fuer Leute mit guter Fitness. Nun, wir stecken ja voll im Saft, also los. Durch fast ueberhaengende steile und dichtes Regenwaldgestruepp kaempften wir uns den Weg suchend nach oben. Zu allem Uebel fing es ploetzlich auch noch an zu regnen. Dieser hatte aber als wir dann auch noch in den Stacheln haengenblieben Mitleid mit uns und schickte uns wieder die Sonne. Mit einigen Blutspuren und Kratzern versehen, schafften wir es aber doch noch zur Spitze rauf. Die Aussicht und eine Gipfelmahlzeit entschaedigte aber fuer die Strapazen. Wir mussten nur aufpassen, dass die starken Winde uns nicht vom Felsen wehte. Hier fanden wir die Wegzeichen des neuen Weges und so war das Runterkommen ein Kinderspiel. Abgesehen von den kurzen Regenschauern und dass Manuela eine halbe Herzattacke hatte, da sie in ein Spinnennetz gelaufen ist. Zum Glueck guckte uns die Spinne nur ganz verstoert von ihrer halben Netzhaelfte her an... Dass sie ihr Netz auch ausgerechnet ueber den Weg spannen mussten?!
Am naechsten Tag hiess es wieder zurueck ueber die Schotterstrasse. Kaum war diese hinter uns fing es an zu regnen. Dieser entwickelte sich mehr oder weniger fuer die naechsten 36 Stunden zum Dauerregen. Aber wir hatten auch hier eine kurze Trockenzeit und nutzen diese um die Granit Gorge zu besichtigen. Riesige Granitfelsen und Steine gaben uns das Gefuehl in einem Klettergarten zu sein. Da kommt Freude auf, aber nur bis zu den naechsten Regentropfen. Als wir das schuetzende Dach endlich erreicht hatten, hoerte der Regen wieder auf. So konnten wir noch die Rockwallabis fuettern. Das sind putzige "Kaenguruhs" in Kleinformat. Diese hoppeln wie unsere Berggeissen im Felsen umher. Danach setzte der Regen wieder ein. So kochten wir unser Nachtessen einmal mehr unter unserem selbstgebastelten, verlaengerten Dach. Wir beschlossen nun endgueltig genug vom Regen gesehen zu haben. Und tatsaechlich: es regnete immer noch am naechsten Morgen. Der liess aber bald nach und machte der Sonne platz. Gut gelaunt fuehren wir in den Uranda NP. Hier gibt es ein Campingdorf, von dem man viele Touren buchen kann. Wir machten einige Spaziergaenge und sahen endlich unsere ersten Kaenguruhs aus naechster naehe. Wow ein unglaublich schoener Moment. Die Tierwelt hier ist ja schon fanszinierend (abgesehen von dem vielen Gekrabbel, Gekreuche und Gefleuche?!). Bevor wir wieder losfuhren machten wir noch eine gefuehrte Tour zu den Lavatubes. Bei einem Vulkanausbruch vor x-tausend Jahren floss die Lava 160km weit. Dies war aber nur moeglich, da sie durch einen Tunnel floss. Teilgaenge von diesen Tunnels gibt es heute noch und koennen nur gefuehrt besichtigt werden. Die Vegetation in den Lavabetten (ehemalige, eingestuertzte Tunnel) ist extrem anderst als der Busch der an der Oberflaeche der Tunnels ist. Dies war eine lehrreiche und interessante Fuehrung. Gemuetlich machen wir nun unseren Weg nach Darwin. Da wo es uns gefaellt machen wir halt. Routh Creek war ein solcher Ort. Ein in schoene Felsen und steppig gruene Landschaft eingebetteter Bach hat es uns angetan. Hier war Buschcampen angesagt. Es war einfach traumhaft der Sternenhimmel ist fantastisch genau wie das Wetter. Es wird jeden Tag schoener und waermer. In Normanton machten wir auf einem Camping halt und genossen den Pool und die Duschen. Danach gings wieder ab in den Busch. Am Walter Creek richteten wir unser naechstes Buschcamping ein, in der Hoffnung Krokodile zu sichten. Leider waren keine da, dafuer tausende von Fliegen und Muecken. Wir hatten aber vorgesorgt: spannten unser Moskitonetz (die meisten brauchen es ueber dem Bett) ueber Tisch und Stuehle und genossen den Outdoorfrieden.

Buschige Gruesse

Manuela & Ivo

NP = National Park
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