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Das Wehr

Das Wehr ist eine Kultstätte irgendwo in Westfalen, an der seit vielen Jahren in unregelmäßigen Abständen mystische Treffen abgehalten werden. Wie mystisch diese Treffen sind, läßt sich nur vor Ort nachempfinden, die folgenden Bilder geben jedoch eine vage Vorstellung davon...

Oft beschritten bei Tag und Nacht, birgt der Weg zum Wehr mehr Geheimnisse, als sein idyllisches Erscheinungsbild vermuten lässt.  Es gibt nur wenige Orte, an denen man so viel Ruhe und Frieden finden kann, die nächste Tanke aber nur ein paar Minuten entfernt ist.  Urlaub für die Augen ist der Anblick der reichlich knospenden Seerosen, die das Wehr schon bald in ein sommerliches Festgewand kleiden sollen.   Auch die ständigen Bewohner des Wehres lassen es sich nicht nehmen, regelmäßige Besucher zu begrüßen, hier z.B. mit einer herrlichen Parade, die an Glanz und Anmut kaum zu übertreffen ist.

Im milden Licht der Frühsommersonne traut man den Stauschaufeln kaum zu, dass sie auch in der kalten Jahreszeit den mächtigen Gewalten von Wind und Wetter trotzen könnten.   Niemand hat je gesehen, wie die gigantischen Schleusentore bewegt wurden, die das Wehr für den Außenstehenden erst zu dem machen, was es ist: Ein Wehr.   Der Übergang vom Profanen zur mystischen Stätte vollzieht sich beim Beschreiten dieses Übergangs.

Schon bei Tage ist die Stimmung am Wehr mit kaum einem anderen Ort zu vergleichen. Wenn jedoch die Nacht hereinbricht, zieht der geheimnisvolle Zauber jeden eingeweihten Besucher in seinen Bann...

Wenn die Flammen hoch lodern, pocht jedem Anwesenden das Herz, denn er weiß, dass der Wehrdienst wieder mit Erfolg geleistet wurde.   Durch modernste wissenschaftliche Untersuchungsmethoden wurde es nun möglich, die Aurapartikel des nächtlichen Wehres sichtbar zu machen.   Gegrillte Marshmellows sind seit jeher eines der Hauptnahrungsmittel aller streng Wehrgläubigen.   Der geübte Wehrjünger kann die Zukunft und die Vergangenheit in den Bildern erkennen, die die Flammen des Wehrfeuers unaufhörlich zeichnen.

Wenn der Mond das Wehr auch bei Nacht in Licht und Schatten teilt, sind Dinge möglich, die man, hätte man sie nicht selbst erlebt, als Spinnerei abzutun geneigt wäre. 

Von den Verheißungen des Wehrabends zwar schon gut, aber noch nicht gut genug vorbereitet, nimmt mit dem Holzvorrat auch das Durchhaltevermögen ab - die Glut kann kommen. 

Wie ein ständig sich verstärkendes Magnet scheint das Feuer die Energie des Treffens in sich aufzunehmen und mit der sengenden Glut dem ewigen Bund des Wehres zu übergeben.   Die letzten züngelnden Flammen deuten bereits wieder unmissverständlich auf den noch vor dem endgültigen Erlöschen des Feuers auf die nächste Wehrnacht hin.

 

Aus der langen Geschichte des Wehres ist mit der Zeit ein eigenes Leben Entstanden, das von seinen Anfängen   als schierer Ort der leiblichen Genüsse weit entfernt ist. Das Wehr verbindet seine Anhänger über tausende von Kilometern hinweg.

Wehr kann, der kann!

 

 

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