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Married Man
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Tagebuch

So, jetzt fange ich einfach mal an zu schreiben. Ein Tagebuch, so wie ich in den letzten Tagen schon in einigen herumgestöbert habe. Etwas von mir, über mich. Persönlich und trotzdem irgendwie anonym. Mal sehen, was daraus wird. Viel Spaß auf jeden Fall allen, die dies hier wann auch immer lesen werden ;-).


12. Dezember 2002

So, mir geht's heute so richtig schlecht, und ich muß mich einfach mal auskotzen. Nachdem ich den ganzen Tag auf der Arbeit kaum etwas gemacht habe, und mich schon seelisch drauf eingestellt habe, daß ich die nächste Woche zu Hause bin, hat mein Chef mir mitgeteilt, daß ich nächste Woche noch einmal nach England fahren darf. So ein Sch...!

Mein Liebling sitzt jetzt bestimmt zu Hause und ist sauer. Auch Sch....! Aber was soll ich machen? Meine Job will ich nicht verlieren, so lange ich wenigstens überhaupt noch einen habe. Krank machen ist auch schlecht, denn einen schlechten Eindruck möchte ich auch nicht unbedingt hier hinterlassen. Einfach doof der Tag heute. Ich werd dann jetzt ins Hotel gehen, und heulen. Hilft zwar auch nicht, aber was soll's.

13. Dezember 2002

Richtig gezittert habe ich gestern Abend, so wütend war ich auf meinen Chef. Wenn es heute hart auf hart kommt, werde ich mich hoffentlich durchsetzen können und kann dann nächste Woche zu Hause bleiben.

Hey, da habe ich grad was schönes gelesen: "Ich mag es nach vielen Jahren Ehe immer noch genauso sehr, Sex mit meiner Frau zu haben, wie ich es mag, die jeden Tag die gleiche Luft zu atmen". Ein schöner Vergleich. Warum müssen Frauen eigentlich immer daran zweifeln, daß wir Männer treu sind?

14. Dezember 2002

Gestern Abend am Londoner Flughafen war die Hölle los. Wegen schlchten Wetterbedingungen sind viele Flüge ausgefallen, andere waren verspätet. Nur deshalb habe ich meinen Flieger nach Hause noch bekommen. Was ein Streß!

Eine richtig schöne Erkältung habe ich bekommen. Hoffentlich kommt sie bis Montag noch richtig raus, damit ich nächste Woche zu Hause bleiben kann. Glaubt man kaum, daß ich das sage, aber noch eine Woche arbeiten, und ich bin reif für's Krankenhaus.

15. Dezember 2002

Ein richtig schöner Tag heute. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, neben seiner Frau aufzuwachen und den Morgen gemeinsam zu verbringen. 'Leider' werde ich immer kränker. Mit dickem Kopf von einer Erkältung schmeckt auch der Glühwein heute Abend nicht so richtig gut. Trotzdem hatten wir einen schönen Nachmittag bei der Weihnachtsfeier des Akkordeonvereins und einen noch schöneren Abend mit Anke und Thomas. Die beiden heiraten! Toll, die leuchtenden Augen von Anke zu sehen, als sie uns diese freudige Nachricht mitgeteilt haben. Das hat schöne Erinnerungen geweckt an die letzten zehn gemeinsamen Jahre.

18. Dezember 2002

Einfach nur lange geschlafen. Die Erkältung macht mich so fertig, daß ich nicht mal die Wecker gehört habe, und einfach weitergeschlafen habe. Heute muß ich mal so Einiges im Haushalt machen. Die Wohnung sieht aus... Langsam rückt auch Weihnachten immer näher. Irgendwie ist die Stimmung aber einfach noch nicht da. Die viele Arbeit läßt einfach keinen Gedanken an Ruhe und Entspannung aufkommen. Aber was soll ich machen? Ich kann es nicht ändern, und nur hoffen, daß es im nächsten halben Jahr langsam besser wird.

23. Dezember 2002

Ein Tag vor Weihnachten. Un dich bin nicht zu Hause. Arbeiten vor Weihnachten, dagegen habe ich ja nichts, aber einen Tag vor diesem schönen Fest nach England zu müssen, nur um dann hier am Schreibtisch zu sitzen, und nicht zu wissen, was eigentlich zu tun ist, das ist schon Sch....! Ich klinge bestimmt nicht sehr ausgeglichen, seit ich dieses kleine Tagebuch begonnen habe. Und leider ist das auch so. Die Arbeit hier ist nervig, unkoordiniert und ungeplant, und ich fühle mich allein gelassen. Natürlich kann ich Verantwortung für ein Projekt oder eine Aufgabe auch selbst übernehmen, aber ich weiß ja nicht einmal, was zu tun ist.

Auf morgen freue ich mich schon wie wahnsinnig. Die Frühschicht, in der wir es vielleicht mal schaffen, ein paar Akzente zu setzen, das Kaffeetrinken mit der Oma, der es zum Glück wieder ein wenig besser geht, die Christmette, und besonders die Bescherung und das gemeinsame Abendessen. Einen tollen Menüplan habe ich dieses Jahr ausgearbeitet. Ist immer spannend, ob es allen schmeckt, und ob alles überhaupt gelingt. Das ist eine Herausforderung, die ich mag. Ich schreibe den Menüplan einfach mal auf:

  • Portwein mit Tapas (Eingelegter Schafskäse und Salzmandeln)
  • Lachs mit Preiselbeermerrettich auf Grünkernbratling
  • Tomatensuppe mit Basilikum
  • Bandnudeln mit Gorgonzola-Sahnesoße
  • Frittierte Hähnchenteile mit Safranreis und mit Champignons gefüllte Paprika
  • Calvados-Apfel Lende mit Gnocchi
  • Dampfnudeln mit Vanillesoße
Das wird ein Fest!

6. Januar 2003

Einige Zeit ist vergangen, und es ist so viel passiert mittlerweile. Weihnachten ist vorbei und war mal wieder ein Fest! Silvester war eine gemütliche kleine Feier mit ein paar Freunden, und wir haben uns mal so richtig erholt. Das hatten wir beide nötig. Mal sehen, wie es dann jetzt so weitergeht im neuen Jahr. Es steht ja schon jetzt Einiges fest, was uns erwartet. Hochzeiten, Urlaube, Arbeit, ... überall sind Änderungen und Neuerungen in Sicht. Hoffentlich auch beruflich, denn so kann es nicht weitergehen. Eine Wochenendbeziehung kann man mal für ein paar Monate führen, aber wir merken wohl beide schon, wie sehr so etwas belastet. Da streitet man dann ganz schnell einmal, ohne da0 man es eigentlich will. Allein der Gedanke, nach ein paar Tagen wieder weg zu müssen, erzeugt schon eine gewisse negative Spannung. Hoffentlich finde ich morgen dann die Courage, mal ein wenig rumzutelefonieren und mich nach einem anderen Job umzusehen.

7. Januar 2003

Schön, zu wissen, daß nicht nur ich mir Gedanken um unsere Beziehung mache. Auch Freunde, die so mitbekommen, wie es bei uns zugeht, melden sich zu Wort. Das ist gut. Manche rufen einfach an und erkundigen sich, wie es uns geht, andere sprechen uns direkt drauf an, was für eine Spannung in unserer Beziehung im Moment herrscht. Es ist einfach wie eine dunkle Wolke, die ständig über uns schwebt. Wochenendbeziehung. Ein schreckliches Wort, wenn man weiß, was es wirklich bedeutet. Einsam sein, im Hotelzimmer sitzen. Es macht asozial. Nicht, daß mich unsere Freunde nicht mehr kümmern würden - im Gegenteil, aber ich habe einfach zu vielem und vielen keinen Bezug mehr. Und das meine ich jetzt nicht nur insofern, daß ich über manches nicht Bescheid weiß, was so passiert, sondern auch wie unsere Freunde denken, handeln, sich verhalten bekomme ich kaum mit.

9. Januar 2003

Ein recht einsames Tagebuch habe ich hier gestartet. Niemand bemerkt es. Ist das jetzt gut oder schlecht?

Warum bin ich hier eigentlich nur von Idioten umgeben?

9. Januar 2003

Warum muß die Erde eigentlich eine Kugel sein? Es wäre so schön einfach für mich, wenn sie eine Scheibe wäre. Dann müßte ich nicht jeden Tag so früh auf der Arbeit sein und so lange bleiben, nur weil die Chinesen und die Amis in anderen Zeitzonen leben.

20. Januar 2003

Ein tolles Wochenende in Hamburg war das. Die Stadt hat einfach ein gewisses Flair. Und besonders, mal zu zweit ein Wochenende ohne viele ermine zu verbringen, das ist heutzutage schon etwas Außergewöhnliches.

Ein schönes romantisches Gedicht habe ich gerade gelesen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich verstanden habe, aber es gefällt mir trotzdem.

    Eros

    Im Bett der Rose lag er eingeschlossen,
    Im Wechselschimmer ihrer zarten Seiten,
    Die taugebrochnen Strahlen schmeichelnd gleiten
    Hinein zu ihm, von Geisterhauch umflossen.

    Mich dünkt, in Schlummer waren hingegossen
    Die reinen Glieder, durch des Dufts Verbreiten
    Und durch der Biene Summen, die zuzeiten
    Vorüberstreift an zitternden Geschossen.

    Doch da beginnt mit einemmal zu schwellen
    Der Blume Kelch! Ins Freie nun gehoben,
    Erkenn ich ihn im Tagesglanz, dem hellen.

    Es ist mein Auge vor ihm zugesunken,
    Der mich so seltsam mit dem Blick umwoben,
    In seinem Lichte lieg ich traume-trunken.


         Bettina von Arnim
               (1785-1859)
    


Gästebuch

Wer mir mal was schreiben möchte, kann das natürlich auch gerne machen. Ab heute habe ich ein Gästebuch, und ich freue mich über jeden, der mir was reinschreibt.