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Comyn

Herkunft:

Comyn = aus dem terranischen Gälisch "Comhionnan" = "Gleiche", "Commun" = "Gesellschaft", Namensgebung durch die rothaarige Neuhebriden-Gemeinde.
In der terranischen schottischen Sprache war Comyn ein norma-ler Nachname, der heutzutage als Cummings immer noch in Gebrauch ist.
In alten Dialekten des Casta wird üblicherweise noch die Verwendung Com'yn benutzt.
Wortbedeutung:
1. Plural von com`ii, männlicher Ausdruck, = "Gleiche", kollektiver Plural, kann ebenso als Adjektiv gelten, z.B. "Comyn-Lord" oder "Comyn-Bastard", obwohl solche Benutzungen treffender formuliert werden können als "Lord der Comyn", "Bastard der Comyn". Aus diesem Grund wird die weibliche Form "Comynara", Mehrzahl "Comynari", als "Frau der Comyn" in-terpre-tiert.
2. Anhang der Nachnamen der Domänenlords, der aber üblicher-weise nicht verwendet wird, z.B. "Lew Alton-Comyn", Diotima Ridenow-Comynara.
3. Titel, der zu einem Sitz im Comyn-Rat berechtigt, z.B. "Comyn Alton" und die Mitglieder der Kaste eingrenzt bzw. dazu qualifiziert. Comyn ist die alte telepathische, mit Psi-Talenten ausgestattete Rasse, die die Sieben Domänen seit unbekannten Zeiten regierte (VT, 8).
4. Die Sieben Domänen: Aillard, Aldaran, Alton, Ardais, Elha-lyn, Hastur, Ridenow.
Sieben ari-stokratische Telepathenka-sten, allesamt Nachkommen von Hastur und Cassilda. Der Begriff Comyn war bereits in der Zeit der Hundert Königreiche bekannt (EH). Der Be-griff Domänen beinhaltet aber auch das dazugehörige Land und die Leute, die darauf wohnen. Die Clanloyalität ist das wichtig-ste Gebot überhaupt (WD, 40).
5. Kennard Alton benutzte den Ausdruck "Comyn" für die mächtigsten Psi-Talente auf Darkover (WD, 34).
Um als Comyn akzeptiert zu werden, werden sie in frühester Jugend in die Kaste aufgenom-men. In dieser Zeremonie geben die Eltern für ihre Kinder einen Eid ab und die Kinder erhal-ten mittels einer Matrix das Comynzeichen knapp über dem rechten Handgelenk eingebrannt, das mit zunehmenden Alter verblaßt. Die Zeremonie findet in der Kristallkammer der Comynburg statt, bei der festgestellt werden soll, ob die Kinder körperliche Defekte aufweisen, wie z.B. Emmasca.
Die Volljährigkeit wird im Alter von fünfzehn Jahren er-reicht. Jeder hat das Recht, zu heiraten, Kinder zu zeugen, Erben zu bestimmen, Eide zu schwören (z.B. den Eid der Entsagenden oder den der Zuge-hörigkeit zu den Comyn), in einem Duell zu kämpfen, für einen Mord Rechen-schaft abzule-gen, Ver-träge zu unterzeichnen, und er/sie steht unter Comyn-recht.
Der designierte Domänenerbe ist derjenige, der den entspre-chenden Eid geleistet hat und sich seiner Verantwortung be-wußt ist. Falls der Erbe einer Domäne noch ein Kind ist, wird ein Vor-mund bestellt, der diesen Eid vor dem Comynrat an dessen statt abgibt. Dieser Eid wird durch einen anderen ersetzt, wenn das bisherige Domänenoberhaupt stirbt, und der Erbe die Nach-folge antritt. Beispiele:
¨ Der Eid wurde in Regis Hasturs Namen abgegeben, als dieser ein halbes Jahr alt war; an seinem fünfzehnten Geburtstag erneuerte er selbst diesen Eid.
¨ Dom Esteban bezog sich auf diesen Eid, als er Valdir Alton zu seinem Erben erklärte.
¨ Regis Hastur leistete diesen Eid für seinen Adoptivsohn Mikhail, als er das Kind dem Comyn-rat präsentierte, und gab ihm den Namen Danilo Lanart-Hastur.
¨ Dyan Ardais übertrug diesen Eid auf Danilo Syrtis, als er diesen zu seinem Erben erklärte. ¨ Kennard Alton wollte dasselbe für seinen Sohn Lew, aber der Comynrat verweigerte die Zu-stim-mung bis Lew fünfzehn wurde. Ein weiterer wichtiger Eid verpflichtet die Comyn, eher zu sterben als zuzulassen, daß eine der Comyn-Waffen - hiermit sind die Matrices gemeint - in die Hände von Feinden fällt. Auch hier ist das sichtbare Merkmal des Eides eine Tätowierung auf dem Arm (KC, 135).
Comynari sind weibliche Vollmitglieder des Comyn-Rates, ent-weder durch Erbschaft und Laran, oder durch Heirat (SA).
Comyn-Frauen erhalten nach Vollendung des neunzehnten Lebensjahres ihre Mün-digkeit; nach Comyn-Recht steht es ihnen frei, zu tun was sie wollen (ZS, 70). Comyn-Töchter können allerdings nicht ohne Zustimmung des Comyn-Rates di catenas heiraten (VT, 40). Normalerweise heiraten die Comyn un-tereinander, aber auch niederen Adel, vorausgesetzt, dieser be-sitzt Laran. Es gibt genug Aus-nahmen, die diese Be-achtung verdienen. Frauen der Aillard- und Elha-lyn-Linie besitzen das Recht, ihren eigenen Platz mit Stimmrecht im Rat einzunehmen. Die Aillard-Domäne vererbt sich über die weib-lichen Mitglieder. Zusätzlich hat die Bewahrerin von Arilinn das gleiche Recht (SA). Callina Lindir-Aillard, Bewahrerin von Arilinn, hatte also das zwei-fache Recht, im Rat zu sprechen, obwohl sie aus einer Neben-linie der Aillards stammte. Es ist nicht überliefert, ob die Bewahrerinnen der anderen Türme ebenfalls dieses Recht besitzen. Dio Ridenow beanspruchte eben-falls dieses Recht, obwohl sie keine Erbin ihrer Domäne war (SA). Rohana Aillard-Ardais besaß dieses Recht als Comynara der Ail-lard-Domäne und vertrat ihren unzurechnungsfähigen Ehemann Kyril Ar-dais im Rat. Kathie Marshall, das Double von Linnell Lindir-Aillard (Zwillinge nach Cherily`s Gesetz), übernahm Linnells Rolle als Comynara (überschattet von Callina Ail-lard und Regis Hastur) gegenüber dem terranischen Legat Dan Lawton, als Linell tot war und sie als Opfer einer Entführung ge-sucht wurde.
Nur unter den Comyn sind Doppelnamen (z.B. Lerrys Ridenow) gebräuchlich, alle anderen Darkova-ner benutzen nur Vornamen (RP, 30).
Die Comyn-Immunität befreit die Comyn von bestimmten Ge-setzen, z.B. Duelle, Blutrache und Aus-gehverbote. Bei-spiel: im Rat durfte Regis sich nicht an Dyan Ardais rächen, als dieser seinen Frie-densmann Danilo angriff. Alle vom Blut Hasturs haben Chieri-Blut in sich, deshalb sind sie so langlebig (HS). Im allgemeinen wird die Handlungsweise eines Comyn-Lords für unanfechtbar gehalten (VT, 89).

Die Comynburg:
Die Comyn-Burg ist der zeremionelle Treffpunkt für den Comyn-rat in Thendara. Jede der Sie-ben Do-mänen hat dort auf
unter-schiedlichen Ebenen ihre eigenen Suiten, sowie ihre eigenen abgetrennten Ab-teilungen in der Kristallkammer. Die Burg wurde von Altons mittels Matrix-kraft aus Steinen erbaut, nicht zur Verteidigung, sondern sie dient rein zeremionellen Zwecken. Sie birgt viele Geheim-gänge und Tunnel, die nur den Altons bekannt sind. Regis Hastur sah einen davon unter Kirian-Einfluß. Kein Terraner darf diese Burg betreten, außer mit aus-drücklicher Einladung. Es gibt sehr viele Eingänge, einige davon unbewacht. Unterhalb der Comynburg befindet sich auch die Halle der Gardisten, die Trainingsarea für die Kadet-ten, sowie die Kapelle in einer Krypta, die aus dem "lebenden Stein ge-schnitten wurde". Vor dieser Halle befindet sich ein verbar-rikadierter Torweg, dahinter stehen die Baracken, die Waffen-kammer, Speisehalle, Ställe und Paradeplatz. Die Halle selbst ist ein großes steinernes Gewölbe mit Fußböden aus Pflaster-stein und großen Fenstern, die hergestellt wurden, bevor die Kunst des Fensterglases per-fektioniert wurde, so daß ein uneinheitliches, diffuses Licht durchgelassen wird.
Die Stadtgarde von Thendara ist die Polizei der Stadt. Die Burg-Garde ist eine Abteilung der Stadt-garde, die für die Sicherheit der Comynburg zuständig ist. Der Befehl über die Garde ist ein erbliches Amt der Alton-Domähe, deshalb trägt die Garde die Alton-Far-ben grün und schwarz. Alle Comyn-Söhne müssen im Kadettenkorps dienen und erhalten zu gegebener Zeit ihr Of-fizierpatent (VT, 9). Auf dem höchstgelegenen Punkt befindet sich die Kristallkam-mer, in dieser formellsten aller Hallen wird der Comynrat abgehalten. In einem separaten Flügel befindet sich Asharas Turm, der auch der alte Turm genannt wird, um ihn von dem zweiten Turm in der Comynburg zu unterscheiden, der auch der neue Turm genannt wird.


Der Comynrat
So nennt sich die Körperschaft der Regierung, die für die Territorien, genannt die "Sieben Do-mänen", zuständig ist. Der Comynrat findet in jedem Sommer statt. Laut Gesetz muß sich ein erwachsener männlicher Repräsentant jeder Domäne mit Aus-nahme der Aldarans - die in den Zeiten des Chaos aus-geschlossen wurden - und der Aillards - deren Erblinie über die weib-liche Linie vererbt wird - dort einfinden. Selbstverständlich können sich beliebig viele Clanmitglieder im Rat zusätzlich zu ihren Do-mänen-Oberhäuptern einfinden.
In den Hellers hatte der Comynrat nichts zu sagen (WD, 40).
Ursprünglich gab es auf Darkover sieben Große Häuser oder Domänen, jede mit einer besonderen tele-pathischen Gabe. Generationen der Inzucht und Heiraten untereinander vermischten allerdings diese Gaben. Wenn Leute vom Comyn sprechen, meinen sie für gewöhnlich den Comynrat - eine Hierarchie aus begabten Telepathen aller Häuser, deren Aufgabe es anfangs war, die Anwendung der alten Kräfte und Geistesgaben zu überwachen. Später gewannen sie auch weltliche Macht. Die Balladen erzählen noch, daß die sieben Häuser von den sieben Söhnen Hasturs und Cassildas abstammen. Heutzutage sind sie die Gesetzgeber in diesem Teil Darkovers, soweit man seit dem Vertrag von Gesetzen spre-chen kann. Ihr Wille gilt nichts in den den Trockenstädten und im Waldläuferland, und die Bergbe-wohner sind ziemlich außerhalb ihrer Reichweite. Es gibt einen König in Thendara, der unter dem Comynrat regiert. Das Königsamt stand früher den Hastur zu, doch vor einigen Generationen traten sie es an eine andere Comyn-Familie, die Elhalyns, ab, die mit den Hasturs so verschwägert sind, daß es kaum einen Unterschied bedeutet. Die Aldarans gehörten früher einmal zum Comynrat, aber sie wur-den vor Generationen hinausgeworfen. Es wird erzählt, sie hätten etwas so Entsetzliches getan, daß sich niemand mehr daran erinnert, ausgenommen vielleicht die Lords vom Comynrat (WD, 119 f.). Der offizielle Saal, in dem die Beratungen und Abstimmungen abgehalten werden, nennt sich die Kri-stallkammer, obwohl auch Sitzungen in der Verborgenen Stadt, im Arilinn-Turm und an anderen Plät-zen stattfinden. Der Name Kristallkammer stammt von den vielfarbigen Prismen in den Fensterschei-ben, die den Raum bei Sonnenlicht wie innerhalb eines Regenbogens er-schei-nen lassen. Es gibt nur sehr wenige Terraner, die diesen Raum jemals gesehen haben.
Eine Gesellschaft, deren Charakteristikum das Verhältnis zwi-schen den besitzenden Lords und ihren Pächtern ist, wird unausweichlich auf jedem Planeten zu einer Feudalgesell-schaft. Dieses Verhältnis wird meistens durch Eid, aber auch durch Religion oder Regeln der Herren geregelt. Im einzelnen heißt das: der Lord stellt das Land zur Verfügung, beschützt seine Leute vor landhungrigen Invasoren und regelt Streitig-keiten; der Pächter stellt Arbeitskraft und Material zur Verfügung. In solchen Gesellschaf-ten werden Heiraten so ar-rangiert, daß das Land in der Familie bleibt, Kriege um das Land beendet oder vermieden werden. Dieses System ähnelt sehr dem alten terranischen System, auch wenn die Dar-kovaner davon nichts wußten, das bedeutet aber auch, daß diese gesellschaft-liche Entwicklung auf-grund der grundlegenden Gegebenheiten universell ist. Lew Alton bezog sich in "Das Schwert des Aldones" auf eine alte Legende, daß Comyn Darko-ver re-gierten, "lange bevor die Sonne rot wurde". Kennard Alton erzählt Jeff Kerwin in "Die Blutige Sonne", daß die Com`yn aufgrund ihrer telepathischen Kräfte früher einmal so etwas wie eine religiöse Prie-sterschaft gewesen seien.
Mallinson (Koordinator des Raumhafens in "Die Winde von Darkover") bezweifelte, daß Dar-kover eine Regierung besitzt. Wenn er davon ausgeht, daß Comyn-Gesetz nicht in der Aldaran-Domä-ne und den Trockenstädten gilt, und daß der Wille Hastur`s kein Gesetz ist, war Mallin-son`s Meinung zweifel-los korrekt. Die nächste Nähe zu allgemeinem Recht waren über lange Zeit hinweg die Gesetze zur Bekämpfung von Waldbränden und einige andere allgemeingül-tige Bestimmungen.
Die Grundlage einer Regierung, die auf Gesetzen basiert, wurde in "Die Kräfte der Comyn" von Valdir Alton und Larry Montray unter dem Gesichtspunkt diskutiert, daß Darkover eine Regie-rung der Menschlichkeit sei, Terra dagegen eine Regie-rung der Gesetze habe. Die gleiche De-batte fand zwischen Kermiac Aldaran und Lew Alton in "Hasturs Erbe" statt. Diese Diskussion stellt für beide Seiten ge-wichtige Argumente be-reit, und ist noch nicht ausgestanden. Jedoch haben ländliche Planeten in den bekannten Galaxien eine Regierung der Menschen, während auf industrialisierten Planeten eine Regie-rung der Gesetze besteht. Dies ist ein lange mißver-stan-dener Hinweis auf allgemeingültige soziale Psy-chologie.
Da das Königtum der Elhalyn über Generationen hinweg rein zeremioniellen Status einnahm, regierte der jeweilige Ha-stur-Regent im Namen der Krone. Diskussionen drehten sich häufig um den Handel mit den Terranern, Importangelegenheiten mußten alle vom Rat genehmigt werden. Ebenso wurden lokale Handelsabkommen, Stellungsangebote, Erbschaftsangelegen-hei-ten, Freibriefe für Organisatio-nen, Kapitalangelegenheiten, Beschwerden über Schadener-satzleistungen, etc. innerhalb von Thenadara und außerhalb in den Domänen, zwischen Men-schen, und zwischen Menschen und Nichtmenschen, geklärt. Außerdem wurde die gesamte Verwaltung von dieser Körperschaft abgewickelt, die auf ande-ren Planeten ganze Planbüros erfordert.
U.a. verweigerte der Comynrat Lady Rohana die Hilfe bei der Entführung ihrer Verwandten Melora Aillard, als diese von Trocken-städtern gekidnappt wurde; ebenso wie Cleindori Aillard von Arilinn die Hilfe verwehrt wurde.
Im Jahr der Sharra-Rebellion, als Kennard seinen verwundeten Sohn Lew mit nach Terra nahm und keinen designierten Alton-Erben auf Darkover zurückließ, begann der Anfang vom Ende der Effektivi-tät dieser Körperschaft. Im "Schwert des Aldones" wurde der Comynrat gebrochen, in "Die Welten-zerstörer" einige Jahre später, gab es keine funktionierende Entscheidungskraft mehr. Der genaue Zeit-punkt liegt fünf Jahre nach der Sharra-Rebellion, als weder ein Alton noch ein Elhalyn im Rat saß, und vier Jahre vor "Die Weltenzerstörer". Regis Hastur übernahm neun Jahre nach der Sharra-Rebellion die Aufgabe, diesen Rat durch einen planetenweiten Te-lepa-thenrat zu ersetzen, der einem "Ein Kammer-Parlament" ähnel-te. Am Anfang saßen in die-sem neuen Rat zweihundertdreißig Erwachsene bei-derlei Geschlechts, die sich für die Zu-sammenarbeit mit den Terranern entschieden. Einhunderteins weibliche Mitglieder des Rates wurden wäh-rend der Orgie nach dem Frühlingsfestival schwan-ger, neunzehn von ihren gebaren Zwillinge und drei Drillinge. Also eine Menge rothaariger Babies im nachfolgenden Winter, von denen möglicher-weise etliche Chieriblut in sich trugen (WZ).

(c)Britta Rutkowski