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Denn immer mehr Berliner ziehen nach Lichtenberg, vor allem Familien mit Kindern. Der Bezirk hat seinen Ruf als unattraktiver Ost-Bezirk verloren. Heute leben dort 265.000 Menschen, so viele wie noch nie. Die größte Altersgruppe sind die 25- bis 45-Jährigen. Für sie war wichtig, dass die Mieten in Lichtenberg noch bedeutend niedriger sind als in den begehrten Innenstadtbezirken. Der Durchschnittsmietpreis liegt bei 8,05 Euro pro Quadratmeter. In acht Berliner Bezirken ist er höher.

Der Zuzug von Familien führt auch zu einem Anstieg der Geburten. Im Jahr 2006 kamen in Lichtenberg 2136 Babys zur Welt, 2013 waren es bereits 1000 Kinder mehr. Im vergangenen Jahr gab es einen Rekord: 3544 Neugeborene. Der bisherige Bezirksbürgermeister, Andreas Geisel (SPD), heute Senator für Stadtentwicklung, hat es in den vergangenen drei Jahren geschafft, Lichtenberg das Label „familienfreundlicher Bezirk“ zu verpassen, die neue Bürgermeisterin Birgit Monteiro will diesem Kurs folgen.

2000 neue Wohnungen genehmigt

Es werden neue Wohnungen gebraucht, 2014 hat der Bezirk über 2000 Wohnungen genehmigt, auch das ist ein Rekord. „Das Gesicht von Lichtenberg verändert sich, denn an vielen Ecken wird neu gebaut, saniert und modernisiert“, sagt Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung. Und so wird Lichtenberg für Investoren immer interessanter. In der Alfred-Jung-Straße 14, nur wenige Meter vom Werkpalast entfernt, wird ein 13-geschossiges Studentenhaus gebaut mit 413 Wohnungen. Die alte Clubgaststätte dort kommt weg.

Bevor Maja Wegener und Marco Scheidhuber nach Lichtenberg gezogen sind, lebten sie 15 Jahre lang in Friedrichshain. Am Ende, so erzählen sie, seien sie genervt gewesen von den vielen Touristen und Kneipen. Sie wollten weg. „Unser Fokus lag nicht auf Lichtenberg“, sagt Maja Wegener. „Wir suchten ein Wohnprojekt zu bezahlbaren Preisen.“ Haus und Grundstück der Kita kosteten bedeutend weniger als im Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Lichtenberg galt eben noch nicht als Trendbezirk.