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Häufigste Ursache für den Suizid sind Depressionen

Depressionen gelten als häufigster Grund für die Flucht in den Suizid. Untermauert wird diese Hypothese durch Untersuchungsergebnisse, wonach bei über 80 Prozent aller Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben, eine aktuelle Depression bestanden hat.

Die effektive Behandlung eines Menschen mit Depressionen sollte demnach auch Suizide verhindern, wobei die Epidemiologie in diesem Zusammenhang aufhorchen lassen muss, hat Professor Eckart Rüther aus Göttingen auf einer vom Unternehmen Organon ausgerichteten Pressekonferenz in München betont.

Denn von 1950 bis heute sei die jährliche Suizidrate in den alten Bundesländern weitgehend gleich geblieben, obwohl 1953 das erste Antidepressivum auf den Markt kam und seither eine unaufhaltsam größer werdende Palette von potenten Nachfolgepräparaten zur Verfügung steht.

Diese Beobachtung wertet der Psychiater als Hinweis darauf, dass Depressionen häufig immer noch nicht erkannt oder die depressiven Menschen zu spät, zu kurz oder unterdosiert behandelt werden, um die Suizidtendenz verringern zu können.

Doch nicht nur wegen der Suizidprävention sondern auch weil jeder unbehandelte Depressive für die Familie ein unsägliches individuelles und Leid bedeute, müssten Diagnostik und Therapie intensiviert werden.

Dies um so mehr, als heute nicht nur effektive sondern auch nebenwirkungsarme Antidepressiva zu Verfügung stünden, die selbst bei abnehmendem Leidensdruck über die Akutphase hinaus eine gute Compliance und damit eine erfolgreiche Erhaltungstherapie und Rezidivprophylaxe erwarten ließen, erklärte Rüther.

Spitzenreiter auf dem deutschen Antidepressiva-Markt ist, wie Rüther sagte, seit April dieses Jahres Mirtazapin, das drei Jahre vorher vom Unternehmen Organon unter dem Handelsnamen Remergil(R) eingeführt worden war.

In sechs deutschen Anwendungsbeobachtungen mit insgesamt 21 891 depressiven Menschen beurteilten die teilnehmenden Ärzte den Behandlungserfolg nach jeweils sechs Wochen bei 81 Prozent der Patienten mit gut bis sehr gut.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden nur bei sieben Prozent registriert. Dabei stand an erster Stelle Müdigkeit, gefolgt von Gewichtszunahme, Übelkeit und Mundtrockenheit.