Bei einer Bekannten habe ich das erste Mal Ratten als Haustiere kennengelernt. Sie hatte mehrere Ratten, die nachts vom Käfig ausbüchsten. Ein alter Kater, der auch in der Wohnung war, sah sich das geduldig an. Ich wollte dieses Experiment auch mal durchführen. Ich besorgte mir erstmals 2 junge Ratten, Clever + Smarty. Cleaver war überaktiv und ohne scheu, dagegen hatte sich Smarty immer versteckt und war meist aggressiv, schon deshalb, weil Clever immer alles besser konnte. Alle Ratten durften unter Aufsicht in der Wohnung frei laufen. Nachts nur im Schlafzimmer. Gelegentlich wurde ich mal in der Nase gebissen. Nachts liefen sie mir über den Kopf, spielten mit dem Haar und knabberten am Ohr, oder sie krochen auch mal unter die Bettdecke. Da alle Hausratten Zuchttiere der Krebsforschung sind, bekommen sie früher oder später ein Geschwür, welches sich rasend vergrößert. Smarty hatte bereits mit 6 Monaten beinahe ein faustgroßes Geschwür hinter einer Vorderpfote. Dieses ließ ich wegoperieren und sie überstand das problemlos, so dass sie am gleichen Abend schon wieder rumlief. Später mit ca. 2 Jahren bekam sie nochmal 2 Geschwüre. Ich beobachtete sie, ob sie Schmerzen hatte, aber sie war aktiv wie nie zu vor, schleppte sich rum und suchte ihre Bestätigung bei mir, indem sie das Futter aus meiner Hand abholte. Nach dem Tod von Clever (wurde ca. 1 Jahr alt) war sie die Chefin. Nur 1 Huskykind bekam auch ein Geschwür, 6 Huskies starben ohne. Die Mutter überlebte alle, trotz Bronchialleiden. Alle Ratten hatten einen unterschiedlichen Charakter, von schlau + flink bis hinterlistig + mies drauf bis träge + zurückgezogen. Sie konnten auch beleidigt sein, bzw. ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie mal was kaputt gemacht hatten. Ich mußte nur einmal kräfig schimpfen und sie machten es kein 2. Mal. Manchmal verhielten sie sich auch bockig und verkrochen sich in einer Ecke, bzw. unter dem Sofa. Man mußte sie dann einfach gewähren lassen. Später liefen sie dann freiwillig wieder in den Käfig zurück. Zwang half da nicht, ähnlich wie bei einer Katze. Den Charakter einer Ratte kann man schon in den ersten Lebenswochen erkennen. Jene die zutraulich sind, werden später überaktiv und frech. Ratten sind fotoscheu, da sie das für uns unhörbare Surren und Pfeifen hören. Dennoch habe ich es bei allen geschafft. Außer einer weißen jungen Ratte. Diese ist mir ausgebüchst. Sie war extrem aktiv. Sie verschwand vermutlich über ein geöffnetes Badfenster und fand vermutlich bei Sturm und Kälte den Tod. Gewarnt seien denoch alle, besonders Kinder. Ratten leben nur ca. 1-3 Jahre. Am Schluss ihres Lebens bekommen Sie meist ein Geschwür und müssen eingeschläfert werden. Husky-Ratten können ev. ohne Geschwür in den Tod gehen. Manche Ratten hatten den Tod angekündigt und wollten unbedingt vorher nochmal die ganze Wohnung besichtigen, obwohl sie kaum mehr laufen konnten. Danach suchten sie sich eine ruhige Stelle, um zu sterben.