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Datenkomprimierung

Wie Sie Packer optimal nutzen

Auch wenn Platten immer mehr Kapazität bieten, gibt es nach wie vor genügend Aufgaben für Komprimierungs-software. Wir sagen Ihnen, wann sich der Einsatz lohnt und wie Sie gängige Programme anwenden.


Downloads:
Winrar 2.50
Winzip 7
Pkzip 2.50 (DOS + Win95)

Wenigstens ein gutes Komprimierprogramm gehört auf jeden PC. Das stellen Sie spätestens dann fest, wenn Ihnen ein Kollege seine Daten im ZIP-Format liefert, Sie einem Bekannten eine 12 MB große EXE-Datei auf Diskette(n) kopieren wollen - oder etwa Ihre Festplatte zu wenig Platz bietet. Aber auch wenn Ihr Backup-Medium (Zip oder Netz) zu langsam ist, hat das Packen Vorteile: Wenn Sie Ihre Daten vorher packen, lassen sie sich deutlich schneller speichern.

Komprimierer können aber mehr, als nur die Datenmenge zu verringern: Sie helfen aufräumen oder verhindern den Datenzugriff Unbefugter mittels Kennwortschutz.

Unser Beitrag gibt Ihnen anhand von weitverbreiteten Programmen Tips zum Umgang mit Packer-Software. Dabei beschreiben wir einige Optionen anhand einzelner Programme - die anderen besitzen zum Teil vergleichbare Funktionen.

DAS PRINZIP

So funktioniert die Komprimierung

Mathematische Formeln etwa ausgenommen, enthält jegliche Form von Information - Texte, Bilder, Musik Wiederholungen und Redundanzen. Ein einfaches Beispiel: In der deutschen Sprache kommen häufig Wörter vor wie "und", "die", "ein" oder Zeichenfolgen wie "ung", "sch", "ver". Oder: 1000 gleichfarbige Bildpunkte in einer bestimmten Anordnung werden vom Auge spontan als "hellrotes Sechseck" identifiziert.

Am Computer bietet sich die Möglichkeit, zum Teil erhebliche Datenmengen einzusparen, indem häufig wiederkehrende Zeichenfolgen jeweils durch ein einzelnes Zeichen codiert werden. Die ultrakomprimierende Gestaltwahrnehmung eines menschlichen Auges ist dabei freilich weder erreichbar noch erwünscht: Das entsprechend spezialisierte Programm filtert vielmehr mechanisch Wiederholungen heraus und ersetzt sie durch knappe Verweise. Da Packprogramme zu diesem Zweck unterschiedliche Algorithmen verwenden, unterscheiden sie sich hinsichtlich Kompressionszeit und Packdichte.

ONLINE-KOMPRIMIERUNG

Windows-Komponente Drivespace

Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen der Online-Komprimierung des Windows-eigenen Dienstprogramms Drivespace und den externen Packern besteht in der Anwendung: Um mit einem externen Packer ein Archiv zu komprimieren oder zu dekomprimieren, müssen Sie dieseil eigens starten. Bei Drivespace brauchen Sie das Programm DRVSPACE.EXE dagegen nur ein einziges Mal aufzurufen. Danach arbeitet der Kompressionstreiber automatisch im Hintergrund.

Allerdings ist das einmalige Einrichten eines komprimierten Laufwerks eine recht zeitaufwendige Prozedur, selbst wenn Sie nur einen Teil der Festplatte komprimieren (>>>Punkt 2).

Das heißt: Der Drivespace-Benutzer arbeitet mit den Dateien auf diesem komprirnierten Laufwerk so wie auf einer normalen Festplatte. Damit die Dateien beim Laden dekomprimiert, beim Speichern komprimiert werden, Sind keine Aktionen des Anwenders nötig. Er merkt davon auch praktisch nichts - allenfalls bei sehr grossen Dateien kommt es zu geringfügig verlängerten Ladezeiten.

Der überaus einfachen Bedienung von Drivespace stehen aber auch Nachteile gegenüber:

1. Da der Online-Koniprimierer die Systemleistung nicht beeinträchtigen soll, macht er Kompromisse bei der Koniprimierung. Im Durchschnitt bringen Sie einen Mix von unterschiedlichen Dateiformaten insgesamt kaum unter 50 Prozent der ursprünglichen Größe (mit "dir /c läßt sich die Kompressionsrate exakt anzeigen). Externe Packer packen besser. Allerdings erreichen Sie auch mit Drivespace respektable Ergebnisse, wenn Sie gezielt etwa nur Bilddateien oder Word-Texte auf das kornprimierte Laufwerk verlegen.

2. Drivespace ist vielen Anwendern etwas unheimlich: Das Verfahren, eine riesige Datei mit feststehendem Namen \DRVSPACE.00x anzulegen, diese als Festplatte auszugeben und mit einem ständig geladenen, lebenswichtigen Treiber zu mounten und zu verwalten, ist in der Tat kompliziert. Wer die ganze Platte komprimiert ("Laufwerk, Komprimieren"), arbeitet zudem mit einem Drivespace-DOS-Treiber, weil das komprimierte Windows sonst gar nicht erst starten könnte. Wir empfehlen daher seit Jahren nur die Teilkomprimierung ("Erweitert, Leeren Datenträger erstellen") für die Auslagerung von Benutzerdateien und Archiven. Das System insgesamt läuft dann unabhängig vom Komprimierer, und bei eventuellen Drivespace-Pannen sind nur die Archive betroffen. Zur Ehrenrettung des Microsoft-Komprimierers: Seit Drivespace 2 (Windows 95) gibt es keine Klagen mehr über Datenverluste. Das liegt in erster Linie am Programm, aber wohl auch daran, daß es nicht mehr so häufig eingesetzt wird.

3. Drivespace ist nicht kompatibel zum Dateisystem FAT32 (ab Windows 95 B). Wer den Komprimierer unter Windows 95 B/C oder 98 nutzen will, muß zumindest eine Partition als FAT 16 formatieren.

4. Drivespace wird nicht weiterentwickelt. Künftige Windows-Versionen werden die Kompressionstechnik von Windows NT 4.0 fortschreiben.

5. Ein weiterer Nachteil scheint, daß Drivespace-Volumes nicht als mobile Archive konzipiert sind, die sich online oder auf Zip-Medien verschicken lassen. Möglich ist das im Prinzip jedoch durchaus: Wenn Sie etwa das Volume DRVSPACE.001 einfach vom Host-Laufwerk auf den Datenträger Ihrer Wahl kopieren, läßt sich diese Datei transportieren und mit DRVSPACE.EXE ("Erweitert, Laden") auf jedem anderen Win-95/98-PC einsehen. Auch dem Einsatz als Mail-Anhang steht nichts im Weg. Die Größe des Volumes läßt sich vor dem Transport mit "Laufwerk, Freien Speicherplatz ändern" auf das Minimum reduzieren, was allerdings einen lästigen Neustart mit sich bringt.

EXTERNE PACKER

Das können drei weitverbreitete Programme

Zwei verbreitete Komprimierprogramme finden Sie in der Rubrik Software: Das englischsprachige Winzip 7.0 sowie Winrar 2.50d für Windows 9x und NT. Daneben stellen wir das englischsprachige Pkzip in Versionen für Windows und für DOS vor. Die Programme entpacken und installieren sich nach Doppelklick in das jeweilige Archiv. Bei der Installation können Sie Winrar 2.50d sowie Winzip 7.0 auffordern, sich ins Kontextmenü des Explorers und ins StartMenü einzutragen. Die drei Windows-Programme können die meisten gängigen Kompressionsformate lesen (ARJ, CAB, LZH, ZIP, TAR, LZH), Winrar darüber hinaus natürlich auch das eigene RAR-Format. CAB-Archive - ein MicrosoftStandard seit Windows 95 - kann allerdings keines der Programme erstellen. Für das Schreiben von ARJ-, ARG.und LZH-Archiven fordern beide Programme die Einbindung

entsprechender Zusatz-Software. Pkzip bietet das verbreitete ZIP-Format.

Mit Winzip, Winrar und Pkzip können Sie ferner selbstextrahierende Archive (EXE) erstellen; diese eignen sich besonders für die Weitergabe von komprimierten Daten, weil der Empfänger zum Entpacken keine zusätzliche Software benötigt.

Für Programmierer bietet Winrar die lnstall-Sfx-Funktion, mit der sich gleich ein eigenes Installationsprogramm in das Archiv integrieren läßt; bei Winzip ist eine solche Option noch in der Betaphase.

Für das Arbeiten auf der Kommandozeile ist Winrar das Programm der Wahl. Für Winzip existiert bislang nur eine Betaversion mit Kommandozeilen-Unterstützung. Die Bedienerführung von Winrar ist dem Windows-Explorer nachempfunden, was ein Arbeiten wie in einem Dateimanager ermöglicht. Sie brauchen nicht erst nach Archiven zu suchen, sondern bekommen automatisch alle Dateien im Verzeichnis angezeigt.

Wer auf Tempo großen Wert legt, ist mit Pkzip am besten bedient. Die beste Kompression erzielen Sie hingegen mit Winrar. Winzip liegt hinsichtlich Geschwindigkeit und Kompression in der Mitte.

PACKER UND E-MAIL

Selbstextrahierende Archive

Wenn Sie per E-Mail größere Dateien verschicken wollen, sind Packer meist unverzichtbar. Das Problem dabei ist, dass Sie meist nicht wissen, ob der Empfänger einen kompatiblen Packer besitzt. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Empfänger unabhängig von dessen Ausstattung mit lesbaren Daten zu versorgen: Entweder Sie schicken den Entpacker direkt mit (etwa die zu Winrar gehörende Freeware Unrar zusätzlich zu einem RAR-Archiv), oder Sie wählen eine sich selbst entpackende Datei. Solche selbstextrahierenden Archive werden von allen drei hier besprochenen Packern unterstützt:

Bei Winrar markieren Sie die zu packende(n) Datei(en), legen nach "Hinzufügen" den Archivnamen fest und wählen im selben Dialog "Selbstentpackendes Archiv".

In Winzip wählen Sie die gewünschte(n) Datei(en) aus und verwenden "Aktionen, EXE-Datei erzeugen".

In Pkzip (Win) geben Sie unter "File, New, Self-Extracting File" den Pfad und Namen der herzustellenden EXE-Datei an und suchen darin die gewünschte(n) Datei(en).

Das Archiv hängen Sie jeweils als Attachment an die E-Mail an. Der Empfänger braucht nur einen Doppelklick auf das Archiv auszuführen, alles weitere geschieht automatisch.

Mit Pkzip (Win) geht es noch einfacher: Sie wählen das Archiv aus und gehen dann über "File, Send To- direkt zu Ihrem E-Mail-Programm. Das Archiv ist dann bereits automatisch als Attachment angefügt.

WINZIP

Leichtes Auffinden der Archive

Wenn Sie Archive über eine oder mehrere Festplatten verstreut haben, können Sie mit Winzip auf recht bequeme Weise alle vorhandenen Archivdateien finden und sogar in eine Favoriten-Liste eintragen. So haben Sie auf einfache Weise Zugriff auf jedes vorhandene Archiv. Klicken Sie dazu auf das Icon "Favoriten": Sie erhalten dann eine Favoriten-Liste. Mit "Suchen, Durchsuche Festplatte(n) auf diesem PC" wird die Suche nach Archiven auf allen Festplatten (inklusive Unterverzeichnissen) gestartet. Um diese darin in die Favoriten-Liste einzutragen, gehen Sie auf "Optionen, Andere ZIP-Ordner, Ordner automatisch hinzufügen".

WINRAR

Kompressionsrate testen

Bei Winrar können Sie vor der Kornprimierung testen, ob sich die Sache lohnt: Über das Icon "Schätzen" erhalten Sie eine Angabe über Archivgröße, den Grad der Komprimierung und die erforderliche Zeit. Wenn Sie den Eindruck haben, daß die Kornprimierung sinnvoll ist, klicken Sie auf das Icon "Hinzufügen" und integrieren die ausgewählte(n) Datei(en) in ein vorhandenes Archiv oder geben eine neues Archiv an. Sie können jetzt unter "Archivformat" zwischen den Formaten "Rar" Lind "Zip" wählen und sich unter "Kompressionsmethode" beispielsweise für "schnell" oder "gut" entscheiden.

WINZIP

Datei auf Disketten verteilen

Einzelne Dateien sind manchmal so groß, daß sie nicht auf eine Diskette passen. Um sie trotzdem auf Diskette zu speichern, können Sie etwa Winzip verwenden: Starten Sie dazu das Programm, und klicken Sie auf das Icon "Neu". Wählen Sie Ihr Diskettenlaufwerk, vergeben Sie den

Archivnamen, und bestimmen Sie dann die zu komprimierenden Dateien. Sie können jetzt die Kompressionsstufe festlegen oder auch ohne Komprimierung kopieren. Die datentragerübergreifende Aufteilung der Datei ist bereits voreingestellt. Die erste Diskette müssen Sie zuvor gegebenenfalls selbst löschen, bei den nachfolgenden Disketten übernimmt das Programm diese Aufgabe. Wenn Sie später die Datei wieder zurückspeichern wollen, müssen Sie die letzte Diskette zuerst einlegen. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, daß der Empfänger Winzip oder Pkzip besitzen muß. Winrar kann mit diesem Archiv nichts anfangen.

PKZIP

Aufräumen per Batch

Packer eignen sich auch dazu, Festplatten von Datenmüll zu befreien. Wir erläutern das anhand der DOS-Version von Pkzip 2.50. Das Prinzip ist einfach: Der Packer verschiebt alle ausgewählten Dateien in ein Archiv, das anschliessend gelöscht wird. Erstellen Sie folgende Batchdatei (CLEAR.BAT):

@echo off

pkzip.exe -m -rp -es @<Pfad> \clear.txt c:\clear.zip

del c:\clear.zip

Anstelle von <Pfad> müssen Sie angeben, wo Sie CLEAR.TXT ablegen wollen. Der Schalter -m löscht die ursprünglichen Dateien, -rp sucht in allen Unterverzeichnissen, -es bestimmt die schnellste Komprimierung - es soll ja nur gelöscht werden. Nun erstellen Sie mit Notepad die Datei CLEAR.TXT, die alle gewünschten Dateimasken enthält:

c:\*.bak

c:\*.sik

c:\~*.*

g:\user\mz\*.bak

Sie müssen lediglich die Masken Zeile für Zeile untereinander schreiben und für jedes gewünschte Laufwerk wiederholen. Diese Liste läßt sich beliebig erweitern und anpassen. Wenn Sie nun CLEAR.BAT starten, sind Sie die ausgewählten Dateien los.

WINRAR

Tägliches Backup

Winrar zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, daß es auch Kommandozeilen interpretieren kann. Damit lassen sich häufig wiederkehrende Pack-Aktionen vollständig automatisieren. Wollen Sie bei spielsweise Ihre tägliche Arbeit in Word oder Excel sichern, können Sie hierfür etwa mit Winrar ein Archiv anlegen. Wählen Sie beim ersten Mal eine beliebige Datei aus, und gehen Sie dann auf "Hinzufügen". Als Namen verwenden Sie UPDATE.RAR. Über "Suchen" legen Sie fest, wo dieses Archiv liegen soll * Nehmen wir nun an, Sie wollen jeweils Ihre DOC-Datelen unter "Eigene Dateien" sichern. Dann erstellen Sie die Textdatel BACKUP.TXT mit folgendent Inhalt:

D:\Eigene Dateien\*.doc

Legen Sie eine Verknüpfung zu Winrar an (etwa auf dem Desktop), und Öffnen Sie die "Eigenschaften" der Verknüpfung. Geben Sie auf der Registerkarte "Verknüpfung, Ziel" hinter dem Dateiaufruf folgende Paraineter ein:

<Pfad>\winrar.exe u -r -m4

<Pfad>\update.rar @<Pfad> \backup.txt

Der Parameter u bedeutet, daß ein Update eines bereits bestehenden Archivs (hier UPDATE.RAR) erfolgen soll. Der Schalter -r (rekursiv) schließt alle Unterverzeichnisse ein. Mit -m4 definieren Sie eine hohe Kompression. Wenn Sie viel Platz, aber wenig Zeit haben, wählen Sie besser 0 oder 1. @ zeigt dem Komprimierer, daß er sich die Suchmaske aus der Datei BACKUP.TXT holen soll.

Winrar sichert bei dieser Aktion automatisch alle neuen oder inzwischen geänderten Dateien aus dein Verzeichnis "Eigene Dateien" in das gewünschte Archiv.

CAB-DATEIEN

Microsofts Standardarchive

CAB-Dateien (Cabinet-Dateien) finden Sie unter anderem auf den Wirtdows-9x-Installations-CDs. Sowohl Winrar als auch Winzip können mit diesen Archiven umgehen, allerdings können sie CAB-Dateien nicht selbst erstellen. Als Standardzubehör zur Bearbeitung von CAB-Dateien lieferte Microsoft zunächst nur das DOS Programm EXTRACT.EXE, später mit den Powertovs und mit Windows 98 CABVIEW.EXE, das CAB-Archiive wie Verzeichnisse anzeigt und einzelne Dateien extrahiert. Wenn Sie nicht wissen, in welchem von mehreren CAB-Archiven sich eine gesuchte Datei befindet, eignet sich Extract besser als Cabview. Der Befehl

for %n in (f:\win98\*.cab) extract /d %n >> c:\liste

erstellt eine Liste aller CAB-Archive.

for %n in (f:\win98\*.cab) extract %n win.cnf

extrahiert die Datei WIN.CNF in den aktuellen Pfad. Die Suche nach der richtigen CAB-Datei bleibt Ihnen damit erspart.


Downloads:
Winrar 2.50
Winzip 7
Pkzip 2.50 (DOS + Win95