Alaska

Rauchschwaden ueber dem Sheenjek River

Jan & Jens

Jan und Jens waren die ersten Kanuten, die in 2004 den weit oberhalb des Polarkreises gelegenen Sheenjek River Ende Juni angingen.
Wieder einmal prueften Kanuten, dass die Wildnisflusse Mittel-und-Nordalaskas zwar recht gut auf Karten verzeichnet sind, aber nie vollstaendig erforscht werden koennen. Die beiden Freunde benannten auf unseren Karten nicht nur zwei namenlose Seen, die vorher weder ich noch unsere Gaeste erforscht hatten, sondern fanden zu meinem grossen Erstaunen weit noerdlich der von mir vermuteten Grenze Hechte, ..... und Flusszugaenge zu tiefen in der oberen Flusshaelfte des Sheenjek gelegenen Seen, die ich nicht kannte und auch keiner unserer Gaeste je erforscht hatte.

2004 war das Jahr der groessten Waldbraende in Alaska und obwohl nur kleinere Braende um den Sheenjek River ausbrachen blieb auch dieser nicht vom Rauch hunderte von Kilometern westlich gelegener Feuer verschohnt.
Viele Kanuten glauben, dass die noerdlichen Fluesse Alaska's wohl erforscht und viel befahren sind. Trotzdem kenne ich kein Team, das je die von meinen Freunden westlich des Flusses gelegenen '12 Step- Falls' (Wasserfaelle eines kleinen Flusses, die ueber 12 Stufen einen riesigen, felsigen Berghang hinunterfallen) jemals wieder besucht hat. Keiner hatte je vom Pike-Lake berichtet, den Jens und Jan durch eine mit Binsen verwachsene schmale Zufahrt erreichten. Die Moral der Geschichte ist wohl, dass man auf einem Wildnisfluss nur neues finden wird, wenn man bereit ist zu suchen. Die Wunder und die unberuehrten Pfade sind allerdings sicherlich ueberall vorhanden.

Jan & Jens
Sheenjek River 28.Juni - 15. Juli 2004

Anflug auf den oberen Sheenjek River unterhalb von Double Mountain mit einer einmotorigen Cessna 185 im spaeten Juni.
Das Land liegt seit Wochen unter einem Hochdruckgebiet mit strahlend blauem Himmel und 24 Stunden Tageslicht. Die hohen Temperaturen spuelen Mengen an Schmelzwasser aus den Gletschern des Hochgebirges.
Das Romanzoff Gebirge in dem die Quellen des Sheenjek entspringen gehoehrt zu einer der hoechsten Bergketten der Brooks Range.

Die Landung auf einer Kiesbank nahe des Flusses erscheint Kanuten immer etwas holprig, bereitet dem erfahrenen Buschpiloten allerdings keine Schwierigkeiten. Die speziellen Raeder, in der Umgangssprache hier 'Tundra Tires' genannt, sind speziell konzipiert um die Unebenheiten des holprigen Landeplatzes auszugleichen.

Waehrend Kirk Switzer mit seinem Buschflugzeug abhebt ist hier ein Blick auf das Boot und die gesamte Ausruestung der beiden Kanuten.
Waehrend Kanuten, die ihre Touren von einer Strasse aus beginnen die Tragfaehigkeit ihrer Kanus voll auslasten koennen sind einfliegende Teams an die strikten Gewichtsbestimmungen von Buschflugzeugen gebunden. Neben dem Piloten und einer vollen Ladung an Benzin darf das hier abgebildete Flugzeug nur eine Zuladung von 345 kg laden. Dies schliesst Passagiere ein.
Flugzeuge mit groesserer Tragfaehigkeit verdoppel meist die Flugkosten.

Das erste Campfeuer:
Entgegen vieler Geruechte ist Feuerholz am oberen Sheenjek jederzeit zu finden.

Ein Blick zurueck: Wanderungen sind im Oberlauf fast in jedem Schwierigkeitsgrad und in jede Richtung moeglich. Das Flusstal liegt seit Jahrtausenden unberuehrt und traegt fuer Geologen klar ersichtliche Zeichen der letzten Eiszeit. Ausgrabungen haben bestaetigt, dass hier einst Mammuts und grosse Herden von Ur-Bisons grasten.

Das Fischen auf Aeschen ist im Oberlauf fast immer erfolgreich und Hueftstiefel sind auf jeder Kanutour nuetzlich:

Das Abendessen ist gesichert:

Wer seine Campplaetze sorgsam aussucht und sich an Kiesstraende haelt anstatt weiches Tundramoos fuer seinen Zeltplatz zu suchen wird das nordische Mosquitoproblem leicht im Griff behalten koennen. Auch auf Wanderungen sollte man allerdings die schnellsten Aufstiege in trockene Berghaenge vor Beginn einer Wandertour erforschen. Bodenfeuchtigkeit und Pflanzenbewuchs sind wie ueberall auf der Welt auch das Lieblingshabitat der alaskanischen Mosquitos.
Dieses Bild ist ein gutes Beispiel fuer ein halbwegs Mosquito-geschuetztes Camp im Oberlauf.

Wer allerdings in der nassen, moosigen Tundra wandern will oder sich dort ein weiches Bett erhofft, sollte sich auf viel Besuch einstellen:

Angler auf der Jagd.
Jan und Jens fanden diesen Zulauf zu einem auf der Karte verzeichneten See beim durch die Schneeschmelze verursachtem Hochwasser und wollten ihn erforschen.

"Der erste Hecht, der gebissen hat zog mich fast ins Wasser bevor die Leine gerissen ist. Ich hatte sowas garnicht erwartet. Der zweite sicherlich weit kleinere Hecht wurde dann unser Abendessen."

Als nach Tagen der Wind drehte, wurde mehr Rauch von den vielen alaskanischen Waldbraenden ins Sheenjek-Tal geblasen. Die Sonne erschiehn tagsueber nur noch als gelblich-rote Scheibe am Himmel....

....und die Berge waren im Dunst des wolkenlosen aber roten Abendhimmels kaum mehr zu erkennen.

Dies sollte sich mit einer erneuen Drehung des Windes spaeter allerdings wieder aendern.

und selbst das Wetter wurde besser:

Der Unterlauf des Sheenjek hat im Gegensatz zu vielen anderen Fluessen auf diesem Streckenteil immer noch eine akzeptable Stroemung und bietet gute Camps.

Abendliche Farbenspiele zwischen Wolken und Sonne auf einer der langgestreckten Sandbaenke des Sheenjek Rivers:

Der Porcupine River ist weit breiter als der Sheenjek und Navigation ist je nach Wasserstand recht schwierig. Wer den toten manchmal fast trocken liegenden Seitenarm des Flusses verpasst, der zum Ziel dieser Tour fuehrt wird unweigerlich 6 km unterhalb des Indianerdorfes auf den Yukon River treffen.
Falls dies passiert, ist die einzige Moeglichkeit das Dorf noch zu erreichen ein vorbeikommendes Motorboot, das die Kanuten und ihr Boot in Schlepp nimmt. Treideln oder flussaufwaerts paddeln ist auf Grund der steilen Uferbaenke und der schnellen Stroemung unmoeglich.
Sorgsame Navigation ist in diesem Falle weit mehr angesagt als schnelle Paddelschlaege.

Hilfsbereite Einwohner des Dorfes koennen die Ausruestung mit '4-Wheelers' mit etwas Glueck (und fuer ein paar Dollar) von der Landestelle bis zum Flughafen schaffen.

.........und dann ist es geschafft.
Die Linienfluege nach Fairbanks gehen nicht immer puenktlich ab, aber dafuer werden die Maschienen von einigen der besten Buschpiloten Alaskas geflogen. Bei Gespraechen wird man oft herausstellen, dass die meisten dieser Piloten in Vietnam Kampfflugzeuge geflogen sind. Man sollte also in guten Haenden sein.

Bitte bedenken sie,dass alle Rechte fuer Text und Photos den Urhebern gehoehren.
Falls sie mit Jan und Jens in Kontakt treten moechten, qualitativ weit bessere Photos wuenschen oder Fragen haben, schicken sie bitte eine E-mail an:

Email: jangralla@gmx.de

Die besten Photographen und Tourenberichte:

JACKY, LATZE & SHILO - Koyukuk & Alatna River - Ein Wettrennen mit dem Eis

MAJORIE & UELI - Leckere Abendessen auf dem Koyukuk

GERHARD & HARALD - Sommer auf dem Sheenjek

STEFAN UND MANDY - 24 Tage auf dem Sheenjek

MARKUS UND HEIKO - Chandelar River - die unmoegliche Kanutour

MARTINA & FLORIAN - Chandalar River - 17 Tage bis Venetie

HUBERT & MICHAEL - Canning River - Kanuen und Trekking auf dem Weg zum Eismeer

FRANZ HAGER - Bilder einer Solotour auf Beaver Creek

ROUVEN UND GERD - Beaver Creek im Herbst

KUEMMEL & HENNING - Kajaks auf Beaver Creek

ECKI & CO - Reisebericht von Beaver Creek

MARIO & IRENE - Sommer auf Beaver Creek

EVA & MARTIN - Birch Creek auf eigene Faust

ROLAND & WOLFGANG - Birch Creek im Juni

KAI & CO - Chatanika River mit Kanus und Kajaks - Ein Photoalbum

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