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25 Jahre Schülerladen "A 13" - Ein Grund zum Feiern!

 
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Die "A 13" ist ein Projekt des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Berlin e.V.

1973 ist der Schülerladen "A 13" von Mitgliedern des Deutschen Kinderschutzbundes eröffnet worden. Anfangs einfach "Die Ecke" genannt, gaben ihm später Straße und Hausnummer den Namen. In den 25 Jahren ihres Bestehens haben unzählige Kinder die Einrichtung besucht, haben hier mit ihren Geschwistern und Freunden gespielt und gelernt. Mittlerweile kommen bereits die Kinder früherer "Laden-Kinder" zu uns.

Trotz aller Veränderungen, die es natürlich gab, ist die "A 13" immer ein lebendiger Ort geblieben, der schon lange nicht mehr aus dem Kiez wegzudenken ist. Wir wünschen uns, daß es noch lange so bleibt!

Die "A 13" ist ein Projekt des Deutschen Kinderschutzbundes

Der Kinderschutzbund versteht sich als Lobbyorganisation für Kinder und setzt sich als solche für die Rechte, den Schutz und die Zukunft aller Kinder in Deutschland ein.

Der Kinderschutzbund vertritt parteiisch die Interessen der Kinder und ihrer Familien!In unserern Angeboten wollen wir:

• Gewalt gegen Kinder vorbeugen und den Eltern Hilfestellungen zu gewaltfreiem Erziehungshandeln geben

• vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern bei der Bewältigung krisenhafter Situationen

• den Focus richten auf das Wohl des Kindes im Sinne eines Anwalts für das Kind

• Gewalt gegen Kinder mit Hilfe statt Strafe begegnen

• die vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kinder und ihrer Erwachsenen zu Entfaltung bringen

 

 

Index:

"Echt einmalig" - Das Projekt stellt sich vor

Die "A 13" im Wandel

Interview mit einem Mitgründer

Die "A 13" hat viele Gesichter

Ladenführung

Was ein Ladenkind meint

Der Kiez

Ausblicke

Der Deutsche Kinderschutzbund

Kleine Chronik

Spendenaufruf

 

"Echt einmalig"

 Der Schülerladen "A 13" ist ein Ort für all diejenigen Kinder für die es im Kiez keine oder nur sehr wenige Angebote gibt, ein Ort mit 'offenen' Türen, für alle, unabhängig von ihrer Geschlechts-, Religions- oder Nationalitätszugehörigkeit. Ein Ort, an dem sie erleben können, daß sie etwas wert sind, daß sie eine wichtige Persönlichkeit sind. Hier haben sie die Chance ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken, auszuprobieren und einzusetzen, aber auch eigene Schwächen einzugestehen und damit umgehen zu können.

Als offene Einrichtung entspricht die "A 13" einem starken Bedarf. Viele Eltern im Einzugsgebiet stehen einer pädagogischen Betreuung ihrer Schulkinder am Nachmittag skeptisch gegenüber oder finden sie gar überflüssig. Oft sind es gerade Kinder dieser Eltern, die neben der Schule auch am Nachmittag viele andere Verpflichtungen haben, wie z.B. die übernahme von Haushaltsarbeiten, die Betreuung jüngerer Geschwister, den Besuch einer Koran- oder türkischen Schule. Ein regelmäßiger Hort-Besuch ist für sie deshalb ausgeschlossen.

 Wir meinen die "A 13" ist nicht nur im Wedding echt einmalig. Das klingt vermessen, aber urteilen Sie selbst:

 

• Die "A 13" ist für alle Kinder von der Vorklasse bis zur neunten Klasse offen.

• Ein Arbeitsschwerpunkt sind die "Lückekinder". Das sind Kinder, die für die Kita zu alt und für die Jugendfreizeitheime zu jung sind.

• Das Angebot ist niedrigschwellig, da kostenlos und freiwillig.

• Die Kinder entscheiden selbst, wann sie kommen oder gehen.

• Im Jahresdurchschnitt kommen täglich ca. 80 Kinder. über 200 SchülerInnen besuchen mehr oder weniger regelmäßig die "A 13".

• Die "A 13" bietet mit vielen unterschiedlichen Werkräumen ein Angebot, das sonst selten zu finden ist.

• Die "A 13" ist ein besonderer Anziehungspunkt für Kinder türkischer oder kurdischer Herkunft. (80-90% der BesucherInnen).

• Mittlerweile besucht die 2. Generation von Kindern den Laden.

• Es ist keine Seltenheit, daß Kinder selbst nach einem Umzug in eine neue Wohngegend dem Laden die Treue halten.

• Die "A 13" ist heute eine gewachsene, fest im Stadtteil verankerte Einrichtung.

• Die "A 13" ist auch ein Anlaufpunkt für Eltern, NachbarInnen und ehemalige BesucherInnen.

 

Die "A 13" ist Montag bis Freitag von 12.00 bis 20.00 Uhr für Kinder im Alter von 6-16 Jahren geöffnet.

 
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Die "A 13" im Wandel

 

Pädagogik und Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen war zu einem breiten Anliegen der politisierten StudentInnen nach '68 geworden. Zahlreiche Projekte und Kinderläden waren entstanden. Diese Entwicklung spielte auch in der Gründungsphase der "A 13" eine wichtige Rolle. StudentInnen und KünstlerInnen trafen sich hier mit dem Ziel, sozial benachteiligte Kinder in einer repressionsfreien Atmosphäre durch handwerkliche und künstlerische Angebote zu fördern - ein Ziel, das bis heute gilt.

 

überraschend war am Anfang der große Zuspruch durch die Kinder: Angedacht war eine "Kinderstube" für täglich 30-50 Kinder, es kamen aber ca. 250 Kinder. Später pendelte sich die Zahl der Kinder, die täglich kamen, bei 80-120 Kindern ein. Die Kinder mußten in zwei Gruppen unterteilt werden, da die Räumlichkeiten sonst nicht für alle ausgereicht hätten.

Die "A 13" konnte in den folgenden Jahren um weitere Ladenwohnungen erweitert werden. Aus dem Jugendzimmer entstand ein seperater Jugendladen. Auf einem benachbarten Ruinengrundstück konnte zeitweise ein Spielplatz und ein Lehrgarten eingerichtet werden.

 

Auch das "A 13"-Team befindet sich im Wandel: 1977 bestand z.B. das Personal aus 17 festen MitarbeiterInnen, 3 PraktikantInnen und der pädagogischen Leiterin. Alle MitarbeiterInnen (zumeist StudentInnen Fach- und AbendschülerInnen, KünstlerInnen) arbeiteten - mit Ausnahme der pädagogischen Leiterin - auf Honorarbasis. Die meisten arbeiteten nur an wenigen Tagen in der Woche im Laden. Eine pädagogische Ausbildung war nicht die Regel.

Heute gibt es zwar weniger MitarbeiterInnen als in früheren Jahren, dafür sind diese öfter und länger da. So sind z.Z. in der "A 13" 5 türkische, 4 deutsche und eine polnische Fachkraft, sowie eine türkische Praktikantin angestellt. Alle MitarbeiterInnen verfügen über eine pädagogische und / oder künstlerisch-handwerkliche Ausbildung.

 

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"Wenn das nichts besonderes ist!"

Interview mit Hans Born (Mitgründer der "A 13")

 
Wie kam es zur Gründung der "A 13"?

 Bis zum Frühjahr '73 sah der damalige Vorstand seine Hauptaufgabe darin, Kindesmißhandlungen nachzugehen und Milchspenden an Bedürftige zu verteilen. Eine Verjüngung des Vorstandes hatte zur Folge, daß die Gründung eines Projektes für außerschulische Kinderbetreuung in einem sozialen Brennpunkt Berlins beschlossen wurde. So wurden die Räume des ehemaligen Eichamtes in der Amsterdamer Str.13 angemietet und nach langer Vorarbeit wurde im Juni '73 die "A 13" mit einem großen Fest eröffnet.

 Wie war dein erster Arbeitstag?

 An meinem ersten Arbeitstag habe ich mit den anderen Mitarbeitern auf der Internationalen Funkausstellung mit einem Leierkasten gestanden und Spenden für die "A 13" gesammelt. Die Sammlung war ein großer Erfolg: Sie brachte nahezu 15 000 DM. Und das war immerhin genug, um die "A 13" ca. 3 Monate öffnen zu können.

 Was ist deiner Meinung nach das Besondere an der "A 13"?

 Etwas Besonderes war damals sicherlich das Konzept der offenen Arbeit: Die Kinder entscheiden selbst, wann sie kommen und gehen, und wann sie toben oder sich konzentrieren.
Das zweite Besondere an der "A 13" ist der Inhalt der Arbeitsgruppen: Nicht "das kindliche Spiel" steht im Mittelpunkt des Projektes, sondern vielmehr die Auseinandersetzung mit den "Dingen der (V)Erwachsenenwelt". Je besser und vielseitiger dabei die Angebote sind, desto eher finden die Kinder Ihren eigenen Weg. Sie dürfen unter fachlicher Anleitung alles ausprobieren und werden dabei von den anderen Kindern, die schon mehr Erfahrungen gemacht haben als sie selbst, unterstützt und oft sogar angeleitet. Und diese Dynamik klappte ohne jegliche Aufforderung, doch mal "sozial" zu sein.
Besonders wichtig ist auch, daß die "A 13" immer ein kostenloses Angebot war. Kinder, deren Eltern keinen Kita-Kostenbeitrag bezahlen wollen oder können, fallen nicht durch ein soziales Sieb. Denn dafür können ja die Kinder nichts!
Staatliche Kitas kosten den Staat oft das Vielfache einer "A 13". (Wobei ich in manche dieser Einrichtung nicht einmal meinen Regenschirm zur Aufbewahrung geben würde.)
Auch bin ich überzeugt davon, daß eine Einrichtung wie die "A 13", mithelfen kann, volkswirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Ein soziales Netz, wie sie die "A 13" darstellt, kann durchaus als soziale und gesundheitliche Prävention verstanden werden.

 Welche Veränderungen siehst du in der "A 13"?

Zunächst einmal sehe ich etwas sehr gutes, was sich nicht verändert hat: Auch heute noch müssen die meisten Kinder jeden Abend einzeln hinausgetragen werden, weil sie nicht gehen wollen. Von Anfang an war dieses Ritual jedoch immer ein Gradmesser für die gute Qualität der Arbeit. Ohne diese gute Arbeit wäre die "A 13" schon längst geschlossen worden - es würden einfach keine Kinder mehr kommen.

 
Vielen Dank!

 
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Die "A 13" hat viele Gesichter

 In den 25 Jahren des Bestehens der "A 13" kamen Weddinger Kinder aus den unterschiedlichsten Nationen zu uns. Sie kamen aus:

 Deutschland, der Türkei, aus Frankreich, aus österreich, aus dem Libanon, aus Griechenland, Ghana, Pakistan, Albanien, Italien, Spanien, aus Kroatien, Tschechien, Polen, aus Rußland, Jugoslawien, Bosnien-Herzegovina, aus Kurdistan, aus dem Iran, aus....

 Während in den frühen 70er Jahren etwa 70% der Kinder aus deutschen Familien kamen, sind es heute nur noch etwa rund 13 % der BesucherInnen. Stattdessen kommen die meisten Kinder aus türkischen Familien - aber auch aus arabischen Ländern, aus Polen, dem ehemaligen Jugoslawien.... die "A 13" hat viele Gesichter!

 

Eine kurze Laden-Führung

 

Angebote in Hülle und Fülle

 HALLO; ich wollte Euch mal die "A 13" vorstellen; also als erstes seht ihr die beiden SPIELZIMMER. Im größeren kann man so richtig rumtoben. Wir spielen hier oft Tischtennis oder Völkerball. Außerdem findet hier unsere Disco statt und hier proben die Breakdance-Gruppen. Im kleineren Raum kann man sich zum Quatschen zurückziehen oder Mensch-ärgere-Dich Nicht spielen. Nebenan findet Ihr den BASTELRAUM. Der ist aber nur für die jüngeren Kinder offen. Hier dreht sich alles um Papier, Scheren, Kleber, aber auch ums Lesen,- Rechnen- und Schreibenlernen. Daneben können wir so richtig rummantschen - mit Ton. Hier ist also unsere TöPFEREI, so mit Brennofen und so. Gleich gegenüber ist dann das FOTOLABOR. Hier dreht sich alles ums Fotoentwickeln, manchmal aber auch um Video oder die Musik- oder Lichtanlage. Dann kommt der Raum, wo man hin muß, wenn man mal muß; ist aber nicht so spannend. Links vom Spielzimmer kann man Häkeln, Stricken, Sticken, Nähen oder Körbeflechten. Hier ist also die NäHWERKSTATT. Gleich nebenan ist es meistens etwas lauter. Im HOLZRAUM wird nämlich gesägt, gehämmert, gefeilt, gebohrt und gebaut. Gegenüber ist es dafür etwas ruhiger. Hier wird gemalt, getuscht, gezeichnet, emailliert oder mit Speckstein gearbeitet. Das ist also der KUNSTRAUM. Dann kommt der blöde Hausflur. Hier dürfen wir absolut nicht hin. Ist streng verboten. Wir sind aber trotzdem immer da. Deshalb meckern auch die Leute aus dem Haus ein bißchen mit uns. Im kleineren Teil vom Laden kommt dann schon wieder so ein Tabu für uns : das BüRO. Daneben aber wird gekocht, gebacken und Tee gemacht : unsere KüCHE. Dann ist da noch der Raum, für den es keinen Namen gibt. Hier findet das Kinder- und das Elterncafé statt. Manchmal auch das Literaturcafé für Kinder. Außerdem rauchen hier öfters mal unsere Köpfe, immer dann wenn wir hier unsere Hausaufgaben machen. Dann gibt es noch den THEATERRAUM, logisch, daß hier Theater gespielt wird. Aber das ist noch nicht alles: Hier gibt es eine Balletgruppe, und Gymnastik und Sport können wir auch machen. Manchmal geht es hier ruhiger zu. Dann machen wir Schmuck oder die Literaturwerkstatt findet statt. So ich glaube im Großen und Ganzen habe ich Euch alles gezeigt. Es gibt noch viele andere Sachen, die ich Euch sagen müßte, aber ich will jetzt doch lieber wieder spielen gehen. Tschüß !!!

 
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Wie ich die "A 13" finde

Was ein Ladenkind meint

 
 

Der Kiez

 Es gibt im Wedding mehr Ausländer und mehr Kinder als im Berliner Durchschnitt. In der direkten Umgebung der "A 13" sind diese Anteile an der Bevölkerung sogar noch höher.

  

Viele Kinder, die die "A 13" besuchen, kommen aus kinderreichen Familien. Wenn die Eltern Arbeit haben, dann oft nur in schlecht bezahlten und wenig qualifizierten Berufen. Viele sind aber auch arbeitslos, bzw. auf Sozialhilfe angewiesen. Die meisten Kinder besuchen Grund-, Haupt- oder Sonderschulen. Fast alle haben schulische Schwierigkeiten.

Um uns herum hat sich in den letzten Jahren einiges getan: Neue Wohnblocks sind entstanden, öffentliche Spielplätze sind eingerichtet worden, viele Straßen sind in Spielstraßen umgewandelt worden, aber vor allem sind die Kinder der ehmaligen "Gastarbeiter" nachgezogen oder hier geboren worden. Die Menschen aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien, Polen,... - längst nicht mehr nur Gäste - haben das Gesicht des Wedding verändert. Heute prägen vor allem türkische Lebensmittelläden, Cafés und Geschäfte das Straßenbild im Kiez. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der "A 13" wider: Die Murats und Sevdas bilden längst die Mehrheit der Ladenkinder.

Trotz einiger Neubauten handelt es sich bei der Umgebung um ein Altbaugebiet. Viele Familien leben hier immer noch unter schlechten hygienischen Verhältnissen (kein Bad, Außen-WC, ...) und in beengten Wohnverhältnissen. Daß Geschwister das Bett teilen müssen, ist leider keine Seltenheit. Für die meisten Kinder hört sich die Idee von einem eigenen Kinderzimmer wie ein Märchen aus 1001 Nacht an.

 Neben den gesundheitlichen Auswirkungen, die solche Wohnverhältnisse mit sich bringen, fällt es vielen Kindern schwer zu Hause einen Platz zu finden, wo sie in Ruhe Schulaufgaben machen können. Aber das stellt nur eines der vielfältigen Probleme dar, die ausländische Kinder hier mit der Schule haben. Sprachprobleme und zunehmend die Entmutigung einen Ausbildungsplatz nach der Schule zu finden, erschweren den Kindern einen guten schulischen Abschluß zu erreichen. Zur Verdeutlichung: 1995/96 blieb fast jeder dritte türkische Schulabgänger in Berlin ohne Schulabschluß.

In einem Projekt in einem sozialen Brennpunkt zu arbeiten, bedeutet auch mit vielen Problemen in der täglichen Arbeit konfrontiert zu sein - Probleme für die die Kinder am wenigsten können. Zerissenheit zwischen Kulturen, Erwerbslosigkeit der Eltern, Alkohol und Drogen, alltäglicher Rassismus, Gewalt,... die Liste ist lang, verdeutlicht aber die Dringlichkeit einer solchen Einrichtung.

Die Konzentration von so vielen Kindern an einem Ort führt auch für NachbarnInnen und AnwohnerInnen zu Belastungen. Wir versuchen in diesen Fällen zwischen den Interessen der Kinder und der Erwachsenen zu vermitteln und im Gespräch mit Eltern und AnwohnerInnen zu guten Lösungen zu finden.

 
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Ausblicke

Beinahe jeden Tag werden die ErzieherInnen der "A 13" von Menschen mit der Bitte um Rat oder Hilfe angesprochen. Da kommt die 17-Jährige F. mit der Bitte, ihr beim Erstellen einer Bewerbung zu helfen, für den 16-Jährigen M. muß dringenst ein neuer Schulplatz besorgt werden. Zahlreiche kleinere Kinder sind ab den frühen Morgenstunden - oftmals ohne ausreichende Kleidung und ohne Mahlzeit - den ganzen Tag auf der Straße. Ihnen fehlt es oft an den elementarsten Kenntnissen im sprachlichen und sozialen Bereich. Mütter wenden sich an uns mit der Bitte einen Raum für sich zu haben, in dem sie sich einmal in Ruhe treffen und zurückziehen können. Jugendliche wissen oft vor Langeweile nichts mit sich anzufangen und "lungern" im Eingangsbereich der "A 13" herum; erwachsene Männer kommen vorbei, weil sie Hilfe beim Ausfüllen eines Antrages oder Formulars benötigen; sie bitten uns, sie bei ämtergängen zu unterstützen; andere erhoffen sich pädagogische Ratschläge im Umgang mit ihren Kindern oder gar weitergehende Hilfe bei innerfamiliären Problemen; "auf die schiefe Bahn" gekommene Jugendliche benötigen Unterstützung um sich wieder einen geregelten Lebensablauf aufbauen zu können.

Die Liste ließe sich noch um zahlreiche weitere Punkte ergänzen. Wann immer es möglich, versuchen wir diesen verschiedenen Ansprüchen an uns gerecht zu werden. Wir stoßen dabei aber immer wieder an unsere Grenzen. Obwohl uns dafür leider die Mittel fehlen, erscheint uns eine Erweiterung der "A 13" hin zu einem familienorientierten Nachbarschaftszentrum als dringend notwendig.

 
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Kleine Chronik

Leider ist so mancher Aktenordner mit alten Aufzeichnungen der einen oder anderen Aufräumaktion zum Opfer gefallen. Wir hoffen trotzdem, daß wir in dieser kleinen Chronik alle wichtigen Ereignisse aufgeführt haben.

 

• Das Projekt wird im Juni '73 mit einem großen Fest eröffnet.

• Ende '74 erhielt die "A 13" vom Senator für Familie, Jugend und Sport die Anerkennung als Sondertagesstätte.

• Herbst '75 Eröffnung des Jugendzimmers in angrenzender Ladenwohnung. Daraus entsteht Jan. '77 der Jugendladen des DKSB in der Groninger Str. 4 und 6.

• Seit '75 erhält der DKSB öffentliche Zuschüsse für die "A 13".

• 25.1.76 Hoher Besuch in der "A 13": Der hess. Landwirtschaftsminister Willi Görlach besucht den Laden und übergibt eine Spielhütte, sowie Milch und Milchprodukte an die Kinder.

• 26.11.76 Indianerfest mit "echten" Indianern in den Räumen der "A 13".

• Die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau überläßt im Frühjahr 1977 dem DKSB das ehemalige Ruinengrundstück Amsterdamerstraße 11, auf dem im Mai ein Spielplatz und etwas später ein Lehrgarten eröffnet werden. Nach einem Kellerbrand im Juni bleibt die Mehrzahl der Arbeitsräume der "A 13" geschlossen; die päd. Arbeit wird z.T. auf den Spielplatz verlegt.

• 3.6.77 großes Fest für Kinder und Eltern findet auf dem Spielplatz statt.

• Sommerferien '77 4 Tage Zeltlager an der Havel, Fahrradtour in Schleswig-Holstein.

• 1978 Zeltlager am Wannsee.

• 15.9.78 - 22.10.78 Ausstellung und Katalog "Kinder fotografieren ihre Umwelt und Familie" in der Fotogalerie Zillestraße durch die Fotogruppe.

• August '79 vierzehntägiges Zeltlager am Wannsee.

• 1980 wird die Aufteilung der Kinder in zwei Gruppen aufgegeben.

• Zeltlager im Sommer '80 in Berlin.

• Dezember '80 großes Fest zum Jahresende mit Theater-, Tanz- und Musikaufführung

• Nov. '83 1. Preis für die Fotogruppe bei einem von der Landesbildstelle veranstalteten Wettbewerb unter dem Motto "So erlebe ich meine Freunde".

• '83 dreiwöchige Ferienreise ins Kleinwalsertal nach österreich.

• '84 Fahrt mit 20 Kindern an die Nordsee.

• Ferienreise im Sommer '86 nach Coburg.

• Im Februar '87 Erweiterung der "A 13": Der angrenzende ehemalige Kartoffelladen (Malplaquetstraße) kann angemietet werden.

• Sommer '87 Ferienreise nach Simmersfeld (Schwarzwald).

• Sommer '88 Kinderreise nach Trossingen.

• Sommer '89 Kinderreise nach Trossingen.

• Sommer '90 Kinderreise nach Trossingen.

• Gemeinsam mit zwei weiteren Weddinger Kinder- u. Jugendeinrichtungen wird 1990 ein zeitlich begrenztes Mädchenprojekt durchgeführt. Die Videogruppe wird aus dem Experimentierfonds des Senats bezahlt.

• Sept. '93 Straßenfest zum 20jährigen Jubiläum in der Amsterdamerstraße.

• Aufgrund der schwieriger werdenden Finanzsituation findet im Okt. 1993 die vorläufig letzte Kinderreise (Ponyhof in der Lüneburger Heide) statt.

• Im Herbst '93 wurde zum ersten Mal das Kindercafe durchgeführt, das seitdem wöchentlich einmal stattfindet.

• Ebenfalls '93 umfangreiche Renovierungen. Einrichtung der Töpferei, Umzug von Kunstraum und Fotolabor.

• 1995 wird erstmalig durch die DKSB-Beschäftigten ein Betriebsrat gewählt.

• 1996 anläßlich des Jubiläums "15 Jahre Theaterarbeit in der A 13" umfangreiches Veranstaltungsprogramm: u.a. Theateraufführung und Fotoausstellung im Foyer des Rathaus Wedding.

• Mai '98 Gründung des Elternkomitees

 

• Weitere Kinderreise: ? (Elm), 19??, Elterncafe

 

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Wir brauchen Ihre Hilfe

 Die "A13" wird z.Z. über Platzgeld vom Senat finanziert. Ob diese Finanzierungsform in Zukunft noch bestehen wird, ist derzeit fraglich. Seit 1993 haben sich die Zuwendungen, im Gegensatz zu Mieten, Nebenkosten, Gehältern usw. nur einmal erhöht. Die Finanzsituation hat sich seither immer mehr verschlechtert. Als offene Einrichtung verzichten wir auf eine Anmeldung der Kinder und Jugendlichen durch ihre Eltern und demzufolge auf Elternbeiträge. Um unsere Arbeit aufrechthalten zu können, sind wir aus diesen Gründen dringend auf Spenden angewiesen. In diesem Jahr hat uns der Senat 4,5% unserer Zuwendung gestrichen, damit fehlen uns rund 40.000 DM. Helfen sie durch Ihre Spende diesen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zu erhalten - als Alternative zur Straße!
Geldspenden bitte unter dem Stichwort "A 13" auf das Spendenkonto des
DKSB Kto-Nr.3182100, BLZ 10020500, Bank für Sozialwirtschaft.

Sie können uns auch Sachspenden zukommen lassen. Setzen Sie sich in diesem Fall bitte telefonisch mit uns in Verbindung.

Das können wir gebrauchen:

• Spielgeräte, Bälle, Rollschuhe, Tischtenniskellen

• vollständige Brett- und Kartenspiele, Legosteine

• Papier, Stifte, Büromaterialien

• Werkzeugmaschinen und Werkzeuge für Holzwerkstatt und Töpferei

• Holzreste, Ton

• Stoffe, Wolle und Garne

• Fotomaterialien, Fotopapier

• Tusch-, Aquarell- und ölfarben, Pinsel

• Theaterschminke, Ballettschuhe

 

 

Chaos - Freiheit - frech - Kinder - Ehrlichkeit unter Kindern - Zweites Zuhause - Offenheit - Brücke - Elternersatz - Lebensgestaltung - Ich freu mich, daß du da bist - Abenteuer - Schreien - Bewegung - Langer Weg - Grenzüberschreitung - Krücke - Zauber - Lachen - Beliebt sein / unbeliebt sein - Gewaltfreiheit - Deutsche und Ausländer zusammen - Jungen und Mädchen zusammen - Freiräume schaffen - was neues lernen - generationsübergreifender Treffpunkt - Kind als Persönlichkeit - miteinander und füreinander leben lernen - Beratungsstelle - Kinder gehen vor - Freundlichkeit - Vertrauen - Kinder lieb haben - multinational - kollektive Leitung - kollektive Kinderarbeit - anders sein - von anderen lernen - streiten können - viele Wege kennenlernen - sich an allem Fremden reiben können - ernst und wichtig genommen werden - Spaß ohne Ende - Ort zum Wohlfühlen - Gefühle aller Art zeigen können

 
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Die "A 13" ist ein Projekt des Deutschen Kinderschutzbundes

 Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) wurde 1953 gegründet. Die Gründung unseres Landesverbandes hier in Berlin erfolgte im Jahr 1956. Der Kinderschutzbund versteht sich als Lobbyorganisation für Kinder und setzt sich als solche für die Rechte, den Schutz und die Zukunft aller Kinder in Deutschland ein.

 Wir wollen, daß die Lebenssituation der Kinder verbessert und eine gewaltfreie Erziehung ermöglicht wird. Wir fordern die verantwortlichen Politiker dazu auf, die Lebensbedingungen für Kinder und ihre Familien so zu gestalten, daß den Kindern eine gesunde Entwicklung und die Entfaltung einer eigenständigen Persönlichkeit ermöglicht wird.

Der Kinderschutzbund vertritt parteiisch die Interessen der Kinder und ihrer Familien!

In unserern Angeboten wollen wir:

• Gewalt gegen Kinder vorbeugen und den Eltern Hilfestellungen zu gewaltfreiem Erziehungshandeln geben

• vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern bei der Bewältigung krisenhafter Situationen

• den Focus richten auf das Wohl des Kindes im Sinne eines Anwalts für das Kind

• Gewalt gegen Kinder mit Hilfe statt Strafe begegnen

• die vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kinder und ihrer Erwachsenen zu Entfaltung bringen

 

Verwirklichung und Angebote auf drei Ebenen:

 

• politische Ebene: Vernetzung mit anderen Einrichtungen, um der Politik Vorschläge und Hinweise für eine kindgerechte Jugendhilfe zu geben. Immer wieder Forderungen stellen zur ausreichenden Finanzierung.

• gesellschaftliche Ebene: kontinuierliches Informationsangebot zum Thema 'Gewalt gegen Kinder' für z.B. medizinischen Bereich und andere Interessierte.

• persönliche Ebene: vor Ort in unseren Projekten: Schülerladen A13 und Geschäfts- und Beratungsstelle. Alle Projekte sind niedrigschwellige Angebote, um den Ratsuchenden den Zugang zu unserer Institution zu erleichtern. In der Beratungsstelle bieten wir einen offenen Elterntreffpunkt (jeden Mittwoch von 15.00 bis 17.00 Uhr) und verschiedene angeleitete Elterngruppen. Alle Gruppen sind mit Kinderbetreuung. Einzelberatung, zu Fragen im Zusammenhang mit Kindern, finden nach telefonischer Anmeldung statt.

 

Geschäfts- und Beratungsstelle
Malplaquetsraße 38
13347 Berlin
Tel.: 456 15 24
 

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